Jon Moxley befürchtete wegen seiner Alkoholsucht im Ring zu sterben: „Ich bin lange Zeit durch eine absolute persönliche Hölle gegangen, von der niemand sonst wusste“

Jon Moxley gab offen zu, dass er um sein Leben fürchtete, bevor er sich 2021 in ein Alkoholtherapieprogramm begab. Moxley zog sich aus dem Ring zurück, um sich im November 2021 behandeln zu lassen.

Nach Abschluss der Reha kehrte der beliebte Star im Januar bei AEW im TV zurück, bevor er eine Storyline mit Bryan Danielson begann, die schließlich zur Gründung des Blackpool Combat Club führte. Im Gespräch mit Matt Koesters für den Cincinnati Enquirer sprach Moxley über seine Ängste zu jener Zeit.

„Vor über einem Jahr hatte ich Angst, im Ring an einem Anfall zu sterben. Ich hatte das jeden Tag im Kopf. Es war alles durcheinander und ich bin lange Zeit durch eine absolute persönliche Hölle gegangen, von der niemand sonst wusste.“

Moxley stand vor der Wahl und dachte, er müsste alles aufgeben. „Ich dachte mir: OK, entweder ich lebe ein langes glückliches Leben, ziehe mein Kind groß und bin ein Mensch oder ich wrestle. Aber ich kann nicht beides haben. Um diese Entscheidung zu treffen, nahm ich an, alles aufgeben zu müssen. Ich werde nie wieder in dieser Arena antreten und ich werde nie wieder vor diesen Fans wrestlen – ich werde nie wieder im Fernsehen sein und nie wieder eine Championship gewinnen. Ich werde nie mehr Geld verdienen.“

Doch Moxley irrte sich, denn nachdem er sich aus dem Alkoholtherapieprogramm begeben hatte, konnte er einfach weitermachen.

„Als ich aus der Behandlung kam, war niemand mehr böse auf mich. Alle waren sehr glücklich. Ich wurde von AEW und den Fans willkommen geheißen und man sagte mir: Geh und mach weiter.

Und wenn man schon alles verloren hat, fürchtet man nur noch um sein Leben, im wörtlichen und übertragenen Sinne, denn wenn ich noch einen Schritt in die falsche Richtung gemacht hätte, hätte ich meine Familie verlieren können, wenn ich diesen Weg weitergegangen wäre. Wenn ich also weiter in eine andere Richtung gegangen wäre, hätte ich live im Fernsehen sterben können. Ich hätte buchstäblich alles verlieren können.

Die einfache Kurzform ist, dass man an einen bestimmten Punkt kommt, an dem man ein Problem hat, das man nicht selbst beheben kann“, sagte Moxley und merkte außerdem an, dass man auch einen Klempner anruft, wenn die Rohrleitungen verstopft sind oder einen Mechaniker, wenn das Auto Probleme hat.

„Ab einem bestimmten Punkt, wenn man die Dinge nicht mehr selbst in der Hand hat, muss man einen Fachmann anrufen, der die Arbeit viel schneller, effizienter und gründlicher erledigt, als man es selbst tun könnte.

Moxley machte deutlich, dass die Aufnahme in eine Reha-Klinik die beste Entscheidung war, die er je getroffen hat und widersetzte sich den vorgefassten Meinungen, die man hat, wenn man sich eingesteht, dass man vielleicht Hilfe braucht. Als jemand, der seine Probleme gerne selbst in die Hand nimmt, erwähnte Moxley, dass es Gefühle der Verlegenheit gibt, die Menschen wahrscheinlich davon abhalten, sich die Hilfe zu holen, die sie brauchen.

„Das ist egal. Es geht viel schneller und erspart einem eine ganze Menge Ärger, wenn man sich direkt damit auseinandersetzt. Aber man muss erst einmal an diesen Punkt kommen, denn man kann alles auf eigene Faust versuchen.“

Jon Moxley ist der aktuelle AEW World Champion und wird sein Titelgold am 19. November beim Pay-per-View AEW Full Gear gegen MJF verteidigen – siehe aktuelle Card.

Hast du ein Alkoholproblem? Wenn es dir nicht gut gehen sollte und du Hilfe benötigst, dann zögere nicht, mit anderen Menschen (Familie, Freunde oder Verwandte) darüber zu sprechen oder greife auf Hilfsangebote zurück – siehe hier






7 Kommentare

  1. Leider scheint er mittlerweile wieder an diesem Punkt zu sein…mir ist es völlig unverständlich, warum das wieder niemand bei AEW sehen will.

      • Traurig, dass ihr nicht seht wie aufgedunsen der Mann wieder ist. Aber das ist nicht anders als letztes Jahr – da haben auch alle abgestritten, das was nicht stimmt und dann auf einmal wussten es aber alle.

  2. Wenn man Probleme hat mit Alkohol ist es ein Leben lang. Starke Trinker können Zeit lang verzichten. Aber ein Rückfall geht schnell. Arbeit, Privat u.s.w kann sehr viel Stress verursachen. Wrestling ist hart und kostet Kraft gutes Beispiel Jeff Hardy. Ob Jon Moxley nun Rückfallig ist kann keiner sagen. Nur er. Und warum ich das weiß, leider sind in meine Familie Alkoholiker. Zum Glück trinke ich so was nicht.

  3. Man muss und kann nur den Hut ziehen, wie offen und ehrlich mox da ist. Die Alkohol sucht, ist schon seit dem Ende der wwe Zeit bekannt geworden, aber ich habe es noch nie erlebt, das ein aktiver in die Therapie geht und offen kommuniziert. Ich habe seit seiner Rückkehr den größten Respekt vor mox. Jeder der denkt sich ein Urteil über seine Sucht zu erlauben, hat sollte lieber vor seiner Türe kehren. Überlegt man sich, das er nach dem titelverlust gegen punk eigentlich Urlaub hätte machen sollen, aber für die Firma und auch für die Moral backstage geopfert hat, das haben die schlauen suchtexperten hier schon wieder vergessen. Der junge ist einfach nur ausgebrannt, er bekommt nun seinen wohlverdienten Urlaub und hat für nen Rückfall noch nicht mal Zeit. Er hat sich trotz allem in diesen Jahr im Dienst gestellt, als AEW ihn gebraucht hat. Die Story mit MJF war aus dem nichts geschaffen und er hat sich dazu auch noch für einen jüngeren hingelegt. Er ist der absolute Wrestler des Jahres, vor und hinter der Kamera.

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