WWE-Vertrag von Becky Lynch endet in den nächsten Monaten – „The Man“ will dem Marktführer auch in Zukunft erhalten bleiben, Einzelheiten der Richtlinie über einvernehmliche Beziehungen im Unternehmen

– Während die WWE-Zukunft von Drew McIntyre seit Monaten in aller Munde ist, haben einige andere WWE-Superstars Verträge, die 2024 auslaufen. Bei Sheamus ist bereits bekannt, dass sein aktueller Vertrag bald ausläuft, während die Verträge von Seth „Freakin“ Rollins und Becky Lynch kurz davor stehen. Lynchs Vertrag soll im Juni 2024 enden.

Kurz vor ihrem WrestleMania-Showdown mit Rhea Ripley traf sich Lynch mit Adam Silverstein in Getting Over, um über ihr bisheriges Leben und ihre Karriere zu sprechen und darüber, was als nächstes kommt. Auf die Frage, ob sie einen neuen Vertrag unterschrieben habe, lachte Lynch und ließ sich nicht in die Karten schauen.

„Alles im Äther. Darüber kann man reden. Niemand hat mich gefragt. Niemand hat mit mir bisher darüber gesprochen.“

Bereits in einem vergangenen Interview hatte Becky Lynch erklärt, dass sie die WWE nicht verlassen wolle. „The Man“ erklärte, dass sie als Kind nur ein WWE-Superstar sein wollte und fügte hinzu, dass sie hoffe, eines Tages mit dem Unternehmen in Rente zu gehen.

„Als ich aufgewachsen bin, habe ich WWE gesehen, ich habe es geliebt, es ist der Grund, warum ich Profi-Wrestlerin geworden bin. Jetzt, wo ich dabei bin, liebe ich es. Ich liebe die Leute, ich liebe das Publikum und ich liebe es, ein wichtiger Teil der Veränderung zu sein. Ich liebe es, dass ich das immer noch machen kann und meine Stimme in der WWE zählt.

Ich habe das Gefühl, dass man mir zuhört und ich habe das Gefühl, dass wir die Landschaft des Womens Wrestling für immer verändern konnten. Das ist ein ganz besonderes Gefühl für mich. Es ist mein Zuhause. Hier wurde ich in vielerlei Hinsicht als professionelle Wrestlerin geboren, was meinen Einfluss angeht und hier werde ich mich zur Ruhe setzen.“

– Seit dem Bekanntwerden der Klage von Janel Grant gegen Vince McMahon wegen sexueller Belästigung und sexuellen Missbrauchs haben sich viele gefragt, welche Politik die WWE in Bezug auf Beziehungen innerhalb des Unternehmens verfolgt und wie Mitarbeiter/Talente geschützt werden. Obwohl sowohl Chief Content Officer Triple H als auch NXT Creative Director Shawn Michaels angedeutet hatten, dass es eine Richtlinie zu diesem Thema gäbe, blieb unklar, was diese Richtlinie beinhaltet – bis jetzt.

Am Dienstag erhielten POST Wrestling und Wrestlenomics die offizielle Richtlinie der WWE zu sexuellen oder romantischen Beziehungen am Arbeitsplatz. Die Richtlinie mit dem Namen „Consensual Relationship Policy“ (Richtlinie für einvernehmliche Beziehungen) wurde erstmals im Juni 2023 festgelegt, fast ein Jahr, nachdem McMahon aufgrund von Vorwürfen, er habe Schweigegeld gezahlt, um zahlreiche Affären zu vertuschen, in den Ruhestand ging und sechs Monate, nachdem McMahon seine Rückkehr zu WWE erzwungen hatte und sieben Monate vor Bekanntwerden der Grant-Klage, die McMahon zum Rücktritt zwang.

Die insgesamt dreiseitige Richtlinie besagt, dass ein WWE-Mitarbeiter „keine Verantwortung (in Form von Anweisungen, Bewertungen oder Aufsicht) für eine verbundene Person übernehmen darf, mit der er eine einvernehmliche Beziehung hat oder hatte“.

Die Richtlinie rät auch von einvernehmlichen Beziehungen zwischen WWE-Führungskräften ab, zu denen jedes Mitglied des WWE-Vorstands (jetzt TKO), der CEO, der Präsident, der Chief Content Officer, der Chief Legal Officer und der Chief Human Resources Officer gehören.

Zusätzlich wurde ein Abschnitt über „related relationships“ aufgenommen, der besagt, dass auch die Beziehungen zwischen WWE-Mitarbeitern und unabhängigen Vertragspartnern, wie z.B. Talenten, den offiziellen Richtlinien entsprechen müssen. Die Richtlinien sehen vor, dass eine Führungskraft, die eine Beziehung eingeht, diese gegenüber Steve Koonin, dem führenden unabhängigen Direktor des TKO-Vorstands, offenlegen muss.

Mehrere WWE-Mitarbeiter gaben an, dass sie zum ersten Mal von einer Richtlinie gehört hätten, die sich mit einvernehmlichen Beziehungen am Arbeitsplatz bei WWE befasse. Hinsichtlich der Sanktionen im Falle eines Verstoßes gegen die Richtlinie wurden keine spezifischen Konsequenzen genannt, obwohl die Richtlinie darauf hinweist, dass ein Verstoß zu Disziplinarmaßnahmen bis hin zur Beendigung des Arbeitsverhältnisses des Zuwiderhandelnden führen kann.

Die Veröffentlichung der Richtlinie löste Reaktionen von zwei Experten aus: Dr. Lisa Mainero, Professorin für Management an der Fairfield University, und Michael Z. Green, Direktor des Programms für Rechtsstreitigkeiten am Arbeitsplatz an der Texas A&M University.

Mainero äußerte sich zwar nicht gänzlich negativ über die Richtlinie und lobte die Aufnahme des Abschnitts über „verwandte Beziehungen“, bemängelte jedoch, dass hierarchische Beziehungen, d.h. Beziehungen zwischen zwei Arbeitnehmern, bei denen einer dem anderen untergeordnet ist, nicht angesprochen werden.

„Diese Richtlinie ist in Ordnung, besser als die meisten, aber immer noch unzureichend,“ sagte Mainiero.

Green war der Ansicht, dass bestimmte Formulierungen in der Richtlinie „nicht weit genug gehen“ und bezog sich dabei auf den Abschnitt, in dem von einvernehmlichen Beziehungen zwischen WWE-Führungskräften abgeraten wird.

„WWE rät dringend von einvernehmlichen Beziehungen ab, an denen ein WWE-Vorstandsmitglied oder ein Mitglied des Führungsteams wie der CEO, der Präsident, der CFO, der Chief Content Officer, der Chief Legal Officer oder der Chief Human Resources Officer beteiligt sind“, zitierte Green aus der Richtlinie.

„Wenn ein solches Vorstandsmitglied versucht, eine einvernehmliche Beziehung mit einem Untergebenen einzugehen oder sich auf eine vermeintlich einvernehmliche Beziehung mit einem Untergebenen einlässt, kann WWE dies als Fehlverhalten betrachten, das die sofortige Entlassung der betreffenden Person aus der Führungsposition rechtfertigt“, zitierte Green aus der Richtlinie.