
Die Vorstellung, Vince McMahon könnte sich durch den Kauf von TNA Wrestling wieder in der Wrestling-Landschaft etablieren, sorgt derzeit im Netz für rege Diskussionen. Doch laut Wrestling-Experte Dave Meltzer sei dieses Szenario unrealistisch und von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Im Wrestling Observer Radio erklärte Meltzer, dass McMahon durch einen solchen Kauf weder wieder an Einfluss noch an Marktmacht gewinnen würde.
Ein direkter Vergleich mit AEW verdeutlicht die Schwäche der Idee: Selbst mit der vorhandenen Infrastruktur von TNA würde McMahon automatisch hinter WWE und AEW auf dem dritten Platz landen. Meltzer erinnerte daran, dass selbst Tony Khan sich 2018 und 2019 gegen eine Übernahme von TNA entschied, weil er „kein Unternehmen mit schlechtem Ruf“ wollte. Stattdessen gründete Khan AEW von Grund auf selbst und baute sich ein starkes Fundament auf.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist McMahons angeschlagenes Image. Nach den massiven Vorwürfen und der Klage von Janel Grant sowie dem Rückzug von Sponsoren wie Slim Jim gilt sein Name in der Geschäftswelt als toxisch. Meltzer stellt infrage, ob überhaupt ein Fernsehsender bereit wäre, mit McMahon zusammenzuarbeiten: „Vielleicht ein kleiner Sender, vielleicht. Aber sein Name ist heutzutage ebenso ein Klotz am Bein wie ein Vorteil.“
Eine Rückkehr in irgendeiner Form zur WWE scheint derzeit ebenfalls ausgeschlossen. Meltzer fasste die Situation deutlich zusammen: „Möchte die WWE zu diesem Zeitpunkt mit Vince McMahon zusammenarbeiten? Ich weiß es nicht.“
Neues Projekt mit vertrauten Gesichtern: McMahons Investmentfirma nimmt Gestalt an
Nach seinem Rücktritt aus der WWE-Führung hat Vince McMahon ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit dem Aufbau seiner Investmentfirma „14TH & I“ plant er offenbar einen Neustart in den Bereichen Medien, Sport und Unterhaltung. Erste Weichen wurden bereits gestellt: Mit Beth Fisher und Kristen Prouty hat McMahon zwei langjährige Mitarbeiterinnen der WWE in sein neues Unternehmen integriert.
Beth Fisher war fast 13 Jahre lang als Head of Corporate Social Responsibility bei WWE tätig, ehe sie im Mai 2024 entlassen wurde. Nun ist sie als Head of Administration bei „14TH & I“ tätig. Kristen Prouty, die zuvor als Senior Vice President of Entertainment Relations bei WWE arbeitete, ist ebenfalls Teil des Projekts. Beide gelten als enge Vertraute McMahons und könnten entscheidende Rollen im Aufbau des neuen Unternehmens übernehmen.
Auffällig ist auch McMahons Interesse an neuen Geschäftsfeldern. So versuchte er sogar, die Bare Knuckle Fighting Championship zu übernehmen – ein Deal, der letztlich jedoch scheiterte – wir berichteten.
Unterstützung trotz Skandalen: McMahon genießt weiterhin Respekt bei Wrestlern
Trotz seines Rückzugs aus dem Rampenlicht und der schweren Vorwürfe gegen ihn scheint Vince McMahon innerhalb der Wrestling-Community nach wie vor Rückhalt zu genießen. Laut einem Bericht von Sports Illustrated erfährt McMahon gerade von Wrestlern, die lange mit ihm zusammenarbeiteten, nach wie vor viel Respekt.
„Inoffizielle Gespräche mit Wrestlern ergaben, dass McMahon große Unterstützung erfährt“, heißt es im Artikel von Justin Barrasso. Dies sei insbesondere angesichts der weitreichenden Folgen des Rechtsstreits mit Janel Grant und der Trennung von WWE bemerkenswert. Die Loyalität zu McMahon ist demnach nach wie vor tief verwurzelt – zumindest bei jenen, die eng mit ihm gearbeitet haben.
Gleichzeitig dämpfte Barrasso jedoch die Erwartungen an McMahons neue Firma. Es sei sehr unwahrscheinlich, dass „14TH & I“ in absehbarer Zeit eigene TV-Shows oder Filme produzieren werde. Derartige Projekte erfordern eine langfristige Planung und aufwendige Entwicklung, die sich über Jahre erstrecken kann. Dennoch zeigt sich: McMahon ist in den Kabinen der Branche nicht vergessen, auch wenn die großen Türen der Medienlandschaft derzeit verschlossen bleiben.
TKO bezieht klar Stellung: Kein WWE-Rückkauf durch Vince McMahon
Parallel zu den Gerüchten über McMahons mögliches Interesse an TNA kam auch eine alte Theorie wieder auf: ein Rückkauf der WWE durch ihren ehemaligen Chairman. Die Spekulationen erhielten neue Nahrung, nachdem Jonathan Coachman und Vince Russo in einer Diskussion erklärt hatten, aus internen Quellen erfahren zu haben, McMahon plane eine Rückkehr zur Macht bei WWE.
Die TKO Group Holdings, die derzeitige Muttergesellschaft von WWE, dementierte diese Gerüchte jedoch umgehend und mit Nachdruck. Laut Dave Meltzer sei TKO nicht nur nicht verkaufsbereit, sondern lehne jegliche Gespräche über einen möglichen Verkauf entschieden ab. Die Tür für eine Rückkehr McMahons in die WWE-Führung ist demnach ebenso verschlossen wie die Option, über eine Übernahme wieder Einfluss zu gewinnen.
Von wegen, „Schlechter Ruf“. Tony ist manchmal echt ein Sprücheklopfer.
Die TNA hat mehr potential als die AEW von sich behaupten kann. Nur weil es dieser Liga öfter schlecht ging, haben sie immer ihre Probleme irgendwie gelöst bekommen. Selbst WCW und WWE ging es schon schlecht und die haben sich auch wieder erholt. Am Ende hat es der WCW aber nicht geholfen.
Die TNA ist eine tolle Liga und alles anderes als drittklassig anzusehen.