Ghostbusters: The Video Game Remastered – „Who you gonna call…again?“

ghostbusters the video game remastered

                                                    Getestet und verfasst von General M

81Y1wo ipbL. SL1500 Wenn etwas faul ist in der Nachbarschaft, gibt es oft nur drei mögliche Erklärungen: Häusliche Gewalt, steigende Kriminalitätsraten oder Geister. Hat man es mit letzteren zu tun, ist das wahrscheinlich ein Fall für die Ghostbusters. Seit dem höchst erfolgreichen Kinodebüt im Jahre 1984, einer eher mittelprächtigen Fortsetzung und dem nach einigen gelungenen Trickserien katastophal verhunzten Reboot sind die Geisterjäger aus der Popkultur kaum wegzudenken. Momentan wird sogar fleißig an einem weiteren Film gearbeitet. Die geliebte Originalbesetzung trat bereits 2009 in einem eigenen Videospiel auf. Zehn Jahre später gibt´s ein Remaster für alle aktuellen Plattformen. Dafür haben wir uns für Euch erneut die Protonenpacks umgeschnallt.  

                             Hinweis: Sämtliche Screenshots stammen aus der PC – Version. 

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Bist du ein Gott?

Die Handlung des Spiels knüpft einige Zeit nach den Ereignissen von Ghostbusters II an: Nachdem nun niemand mehr die Existenz übernatürlicher Phänomene leugnen kann, arbeiten die Geisterjäger im offiziellen Auftrag der Stadt und halten New York City zuverlässig frei von Spuk. Nachdem allerdings im Museum für Naturgeschichte eine Ausstellung über die berüchtigte sumerische Gottheit Gozer eröffnet wurde, häufen sich die Geistersichtungen in rekordverdächtiger Anzahl. Dutzende Geister haben sich alleine im altehrwürdigen Sedgewick Hotel niedergelassen und terrorisieren die Gäste. Ein Fall für die Ghostbusters! Als neuer Rekrut dürfen wir Stantz, Venkman, Spangler und Zeddamore nach kurzer Einweisung auf ihre Mission begleiten. 

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Nach ersten erfolgreichen Einfangmaßnahmen und einer erneuten Begegnung mit dem allseits beliebten Marshmallowmann ist die Gefahr aber längst noch nicht gebannt. Denn wie sich herausstellt, existieren überall in New York City starke spirituelle Punkte, sogenannte Mandalas, die voll aufgeladen über die Macht verfügen, die gesamte Geisterwelt in die Realität zu überführen. Weil die Ghostbusters aber beim Versuch, genau das zu verhindern einmal mehr für verheerendes Chaos sorgen, wird den Geisterjägern vom angesäuerten Bürgermeister kurzerhand der erklärte Erzfeind Walter Peck vor die Nase gesetzt. Doch für Streitereien bleibt nur wenig Zeit, denn als endlich klar wird, wer eigentlich hinter der ganzen Sache steckt, ist es für die Rettung von New York City fast schon zu spät…

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Das erstmals 2009 veröffentlichte Ghostbusters: The Video Game enstand unter der direkten Mitwirkung der ehemaligen Darsteller, wobei die Geschichte einmal mehr aus der Feder von Dan Aykroyd und dem leider mittlerweile verstorbenen Harold Ramis stammt. Wie Aykroyd immer wieder betonte, handelt es sich beim Spiel theoretisch um den dritten Teil der Filmreihe. Das Ziel: Bekannte Elemente vertiefen und dem Geisteruniversum gleichzeitig ein paar frische Aspekte hinzufügen. Geschätzt 20 Millionen Dollar kostete die Entwicklung des Spiels, herausgekommen ist ein seinerzeit unterhaltsames, atmosphärisches, aber auch sehr kurzes Abenteuer, welches sich fast durchgehend solider Wertungen erfreuen konnte und über alle Plattformen hinweg weit über eine Millionen Mal über die Ladentische ging. 

Spiel´s noch einmal, Rookie! 

Für das Remaster zeigen sich nun Saber Interactive verantwortlich, die vor allem kräftig an den Grafikreglern gedreht haben. Ursprünglich mit der Unreal Engine 3 als Technikgerüst programmiert, konnte sich das Spiel schon bei der Erstveröffentlichung sehen lassen, vor allem Partikeleffekte, die gelungene Darstellung der Gesichter von Bill Murray und Co. samt Originalstimmen und nicht zuletzt auch New York City als Kulisse selbst wurden wohlwollend von Fans und Kritikern aufgenommen. Zehn Jahre später wirkt das allerdings alles nicht mehr ganz so zeitgemäß, was das Remaster nun ändern soll. Das aber überhaupt fertig zu kriegen entpuppte sich für die Macher als gar nicht so leichtes Unterfangen, denn nach der Schließung des ursprünglichen Entwicklerstudios Terminal Reality schienen die ursprünglichen Daten für die Zwischensequenzen komplett verlorengegangen zu sein und konnten nur mit viel Glück wieder aufgefunden werden. 

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Rein optisch hat man definitiv an den richtigen Ecken die Regler justiert. Verbesserte Beleuchtung, höhere Texturqualität und nochmals angeschraubte Partikeleffekte tragen das Spiel angemessen in die neue Zeit, wenngleich der Unterschied zwischen Original und Remaster nicht ganz so drastisch ausfällt, wie vielleicht bei anderen Spiele, was man aber dem Umstand schulden muss, dass Ghostbusters: The Video Game schon in seiner ursprünglichen Form sehr gut ausgesehen hat und sich selbst in der Originalversion bis heute recht anständig gehalten hat. PlayStation 4 und XBOX One lösen in nativem Full HD auf und performen durchgehend in stabilen 60 Frames für geschmeidiges Gameplay. Alleine dadurch entsteht bereits ein gewaltiger Vorteil gegenüber den alten Konsolenfassungen. Besser machen es nur noch PlayStation 4 PRO und XBOX One X, die zusätzlich in nativem 4K auflösen.

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Auf der Nintendo Switch sieht es dagegen nicht ganz so gut aus, denn hier orientiert sich das Spiel qualitativ und in Sachen Performance dann doch eher bei den alten Versionen. Es bleibt dort bei 30 Frames pro Sekunde und auch die Auflösung ist nur marginal höher als auf PlayStation 3 und XBOX 360. Weil man aber mit dem Remaster erstmals die Gelegenheit hat, das Spiel so auch auf einer Konsole aus dem Hause Nintendo zu erleben, können Spieler ohne Plattformalternative hier trotzdem zugreifen, auch weil die Bedienung vor allem mit dem Gamepad wunderbar von der Hand geht, wobei es den Joy Con´s aber an Präzision mangelt, was beim Geisterfangen immer mal wieder für Frustmomente sorgen kann. Wer bereits die alte PC – Version besitzt, kann sich das Remaster aber schenken, denn auf maximalen Settings sieht das Original dort FAST identisch zur Neuauflage aus. 

Niemals die Strahlen kreuzen!

Was allerdings den größten Nachteil des Remasters zur Originalversion darstellt, ist die komplette Abwesenheit der deutschen Synchronfassung, für die man damals immerhin sämtliche bekannten Sprecher aus den Filmen gewinnen konnte. Es bleibt einem hier also ausschließlich die englische Sprachausgabe, aber dazu immerhin passende Untertitel. Abseits der technischen Verbesserungen ist aber alles beim Alten geblieben. Weder gibt es mehr Content, noch hat sich an der Spielmechanik irgendetwas geändert. Als stummer Rookie begleiten wir die Geisterjäger durch die Geschichte, spüren Geister auf, schwächen diese anschließend mit dem Protonenpack und fangen sie mit etwas Glück erfolgreich ein. Belohnt werden wir dafür wie auch beim Scannen von Artefakten und Geistern mit Geld, welches wir in die Verbesserung unserer Ausrüstung investieren können. Das geht alles gut von der Hand, erfordert aber immer auch ein bisschen Geschicklichkeit, denn manche Geister zeigen sich überaus widerspenstig. Alles in allem sollte aber im Rahmen der gewohnt kurzen Story kein Spieler je überfordert vom Gameplay sein, auch dank drei verschiedener Schwierigkeitsgrade.

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Was allerdings komplett gestrichen wurde, ist der im Original noch enthalten gewesene, unterhaltsame Mehrspielermodus. Weil die Server dafür längst abgeschaltet worden sind und man wohl auch sonst wenig Sinn darin gesehen hat, die Komponente erneut zu beleben, muss man darauf mit dem Remaster vollständig verzichten. Da der Preis für die Neuauflage mit knapp 30€ aber angemessen fair ausgefallen ist und das Remaster zumindest technisch schöner und stabiler performt als auf den alten Konsolen, kann man guten Gewissens einen Blick riskieren. Besonders für Fans der Ghostbusters wird durchgehend allerbester Fanservice geboten, der dank Soundtrack, Story und gelungener Atmosphäre auch heute noch für kurzweilige Unterhaltung sorgt und den ultimativen Tribut zum Kultfranchise darstellt.

Fazit und Wertung  

55957770 2311144785603906 1491509483245928448 o„Wer den kommenden neuen Film der Ghostbusters kaum noch erwarten kann, bekommt mit dem Remaster zum Spiel zumindest eine kurzweilige Gelegenheit zur Überbrückung der Wartezeit geboten. Dank intensiver Involvierung der Originaldarsteller und einer liebevollen audiovisuellen Treue zu den ersten beiden Filmen hat man hier tatsächlich das Gefühl, sich durch eine vollwertige Fortsetzung zu spielen. Das Gameplay hat sich ebenso wie die Optik über die Jahre gut gehalten, wobei besonders die höheren Bildraten für Konsoleros von großem Vorteil sind. Interessant ist der Titel nebenbei auch für Besitzer einer Nintendo Switch, wo Ghostbusters: The Video Game Remastered zwar eher auf dem Niveau der letzten Konsolengeneration performt, aber auch hier bestes Geisterjägerfeeling versprüht. Ja, es gibt jede Menge bessere Spiele. Aber bis heute eben keines über die Ghostbusters. Die Abwesenheit der deutschen Synchronfassung bleibt aber ein ganz, ganz großes Manko des Remasters.“

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PRO:

+ Toll aus den Filmen übertragenene Atmosphäre
+ Teils sehr hübsch in Szene gesetzte Areale
+ Geschmeidige Performance (PS4, XBOX One, PC)
+ Gut erzählte Geschichte aus der Feder von Dan Aykroyd und Harold Ramis…
+ …mit vielen Verweisen und Anspielungen auf die Originalfilme
+ Typischer Serienhumor kommt auch hier wunderbar zur Geltung
+ Verbesserte Effekte, Beleuchtung und Texturen
+ Komplett neu in 4K aufbereitete Zwischensequenzen
+ Sehr gute englische Originalsprecher
+ Exzellenter Soundtrack
+ Zugängliche Bedienung
+ Fairer Preis

CONTRA:

– Recht kurz
– Eigener Charakter bleibt blass und stumm
– Repetive Innenareale
– Keinerlei neue Inhalte
– Deutsche Synchronfassung fehlt komplett
– Dialoge nicht immer lippensynchron
– Mehrspielerkomponente ersatzlos gestrichen
– Switch mit zahlreichen technischen und optischen Abstrichen…
– …und nur mit Gamepad richtig gut spielbar

                                     
                                                 GESAMTWERTUNG:    
7.0/10

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