Days Gone – „Von Mutationen und Ambitionen“

                                                    Getestet und verfasst von General M 

61gBsJPZpVLÜber den sogenannten Krieg der Plattformen kann man geteilter Meinung sein. Was man aber angesichts der Wertungsspiegel der letzten Jahre klar feststellen kann ist, dass die PlayStation 4 zumindest in Hinsicht auf seine Exklusivtitel der Konkurrenz qualitativ weit voraus zu sein scheint, sieht man mal von Nintendo ab. Mit Days Gone aus den hauseigenen Bend Studios will der japanische Konsolenhersteller sein ohnehin schon schlagkräftiges Portfolio weiter ergänzen und schickt den Spieler in eine offene Welt, in der man es in der Rolle des Bikers Deacon gegen Horden Infizierter aufnehmen muss und dabei einer gewaltigen Verschwörung auf die Schliche kommt. Klingt irgendwie vertraut? Ist es auch. 

Hinweis: Sämtliche Screenshots wurden mit der PlayStation 4 PRO aufgezeichnet. Aufgrund des HDR – Modus weicht die Farbgebung auf den Bildern gegebenenfalls von der Realität ab. 

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Die Zeit danach

Gut zwei Jahre ist es her, seit eine verheerende Krankheit unbekannten Ursprungs große Teile der Menschheit in aggressive, zombieähnliche Wesen verwandelt hat. Unter den wenigen Überlebenden befindet sich auch Deacon, der seit dem Verlust seiner Frau Sarah am Tag Null noch immer nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen hat. Nun durchstreift er gemeinsam mit Kumpel Boozer den Bundesstaat Oregon via Bike als Drifter, also Kopfgeldjäger, die anders als die meisten restlichen Überlebenden nicht Zuflucht in diversen Camps gesucht haben, sondern rastlos auf der Suche nach Arbeit durch die längst trostlose Gegend ziehen, in der Normalität längst nichts weiter geworden ist, als eine blasse Erinnerung. 

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Eigentlich wollen die beiden Biker weiter nach Norden ziehen, auf der Suche nach besseren Gelegenheiten und Perspektiven, nachdem Boozer aber bei einer Auseinandersetzung mit ein paar Rippern, einer der vielen feindlichen Gangs, verletzt und damit vorerst reiseuntauglich wird und wenig später auch das geliebte Transportmittel abhanden kommt, bleibt Deacon vorerst nichts weiter übrig, als weiterhin für Ordnung in den Wäldern zu sorgen und bis zur Boozer´s Genesung alles dafür zu tun, wieder an einen fahrbaren Untersatz zu gelangen.

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Keine einfache Aufgabe, denn nicht nur, dass die Ripper ein Kopfgeld auf die beiden Überlebenden ausgesetzt haben, auch die National Emergency Restoration Organisation (kurz NERO) tummelt sich plötzlich wieder im eigentlich aufgegebenen Großgebiet von Oregon. Inmitten von Freakerhorden und immer neuen Feinden reift in Deacon mehr und mehr die Erkenntnis, dass seine Frau vielleicht noch lebt. Und verbarg sich hinter deren Fassade vielleicht mehr, als sie zu Lebzeiten zugeben wollte? 

Viel gewollt, wenig erreicht

Zugegeben, die Geschichten über krankheitsinduzierte Ausbrüche zombieartiger Epidemien wirken nicht erst seit gestern ausgelutscht, da die jeweiligen Prämissen sich im Kern stets extrem ähneln und daher wenigstens oberflächlich niemanden mehr wirklich vom Hocker hauen können. Ob nun Zombies, Beißer, Walker oder wie in diesem Fall Freaker, die kreativen Namensschöpfungen für die aggressiven Allesfresser zählen da oft noch zu den kreativsten Neuerungen des Genres. Umso mehr Wert und Gewicht muss man dem zumessen, was sich dahinter verbirgt, nämlich packende Charaktergeschichten wie in The Last of Us oder gar Telltale´s The Walking Dead, die besonders durch Emotionalität und Tiefe eine starke Bindung zu den Spielern aufgebaut und sich dadurch bis heute als Maßstäbe ins Gedächtnis eingebrannt haben.

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Und genau an diese Maßstäbe will Days Gone einfach nicht heranreichen. Die Story bleibt generisch und vermag es weder, spannende Twists zu bieten noch mit Charakteren aufzuwarten, die einen auf so spannende und herzzereißende Weise berühren wie beispielsweise eben Joel und Ellie sowie Lee und Clementine es auf jeweils ganz eigene Weise vermocht haben. Dabei vermasselt es das Spiel bereits aufgrund seiner Erzählstruktur, wirkliche Nähe zwischen Biker Deacon und dem Spieler aufzubauen. Denn die wenigen gut erzählten Momente sind als Rückblenden so zaghaft im Spiel verstreut, dass man einfach nie Gelegenheit hat, eine wirkliche Beziehung zu den Figuren aufzubauen. Und selbst dann hat man das Gefühl, dass sich die Macher lieber bei Bekanntem bedient haben, als eigene, frische Ideen umzusetzen. Nur eben, ohne je an die Qualität der offensichtlichen Inspirationsquellen Anschluss zu finden. 

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Sämtliche Aspekte der Story werden nach und nach häppchenweise serviert, so dass man nie richtig satt wird, sondern immer mit einem unguten Hungergefühl zurückgelassen wird. Da sich die Geschichte in zahlreiche Stränge unterteilt, die erst sehr spät im Spiel wirklich zusammengeführt werden, fällt das umso negativer auf. Es geht um Freundschaft, verlorene Liebe, dem Überlebenskampf in einer dystopischen Welt und nicht zuletzt mischt auch noch eine geheimnisvolle Regierungsorganisation mit. Nichts davon wird jedoch konsequent so vertieft, dass man sich am Ende der knapp 30 Stunden langen Kampagne trotz abwechslungsreichem Missionsdesign nicht problemlos davon lösen könnte. Diesbezüglich haben andere Genrevertreter einiges mehr reißen können. 

Eine glaubhafte Welt

Die wirkliche Stärke von Days Gone zeigt sich im Design der Welt und ihren Bewohnern. Vier Jahre dauerte die Entwicklung des Spiels und man kann annehmen, dass ein Großteil dieser Entwicklungszeit in die Gestaltung des virtuellen Oregon geflossen ist. Die abwechslungsreichen Landschaften wirken wie aus dem Bilderbuch und erinnern in ihren vielen guten Momenten an ein Red Dead Redemption II. In grandioser Weitsicht das Bike auf einem hoch gelegenen Hügel zu parken und dann zu sehen, wie sich hohe Berge und dichte Wälder im wunderschön umgesetzten dynamischen Tag- und Nachtzyklus abwechselnd Gute Nacht und Guten Morgen sagen…das hat schon einiges an Idylle, die sich übrigens mit dem beiliegenden, mittlerweile fast obligatorischen Fotomodus bestens einfangen lässt. Auch das Wettersystem kann sich sehen lassen, Regen- und Schneeschauer wirken wunderbar atmosphärisch und bauen sich über Zeit auf, während bei gutem Wetter Sonnenstrahlen durch die lebendig hin und herwehenden Baumkronen scheinen. Doch diese Idylle ist mehr als nur trügerisch, denn unter der oberflächlichen Schönheit der Welt lauert stets auch der Tod, denn Freaker, Gangs und andere Gefahren warten nur darauf, dem Überlebensexperten das Licht auszupusten.

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Bei Tag bewegen sich die Freaker nur langsam und kaum organisiert in der Gegend herum, sind also relativ leicht zu umgehen oder auszuschalten. Bricht aber erstmal Dunkelheit an, tauchen die herrlich ekelig designten Mutaten plötzlich in Schwärmen auf und sind durch bloße Feuerkraft kaum zu bezwingen. An besonders kritischen Orten befinden sich zudem auch noch Nester, um die sich besonders viele Aasfresser tummeln. Doch die Freaker sind nicht das einzige Problem für Deacon, denn nicht selten gerät man auf den Straßen auch in Hinterhalte von Plünderen und anderen Gaunern, die entweder Fangseile über die Straßen spannen oder einem mit in Bäumen versteckten Scharfschützen erst vom Bike schießen und uns dann am Boden mit Verstärkung attackieren. Solche Zufallsereignisse sorgen immer wieder für unerwartet actionreiche Momente und fügen sich bestens in die gefahrenverseuchte Welt von Days Gone ein. Aber auch Wildtiere wie Wölfe oder gar ausgewachsene Bären sind immer auf der Lauer nach Beute. Der Aspekt der Bedrohung ist stets präsent. Wer in Days Gone überleben will, braucht weitaus mehr als nur ein schnelles Bike unter dem Hintern. 

(Un-)Easy Rider 

Das lässt sich mit Zeit und Ruf immer weiter verbessern. Größere Tanks, höhere Schadensresistenzen oder schlicht eine coole Lackierung werden dann von Mechaniker Manny und Co. in den jeweiligen Lagern angeboten – sofern das Vertrauen groß genug ist. Selbst Lachgasbooster gibt es, die sogar für das Erreichen mancher der überall in der Welt verstreuten Collectibles wichtig sind. Gerade die Kapazitäten für mehr Benzin sollten zügig ausgebaut werden, denn der Sprit verbraucht sich zügig (womöglich sogar etwas zu zügig) und muss alle Nase lang nachgefüllt werden. Das geht sowohl an Tankstellen als auch mithilfe überall verteilter Benzinkanister, die zum Glück nie leer werden, obwohl das durchaus konsequent gewesen wäre. Geht der Treibstoff zur Neige, zeigt die Karte automatisch die nahegelegendsten Möglichkeit für Nachschub an, die aber oft auf Feindesgebiet liegen.

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Ohne Bike bewegt es sich aber nicht nur deutlich langsamer, sondern auch deutlich gefährlicher, denn Sprints verbrauchen ebenso Ausdauer wie Ausweichrollen in Gefechten und sind daher nicht unendlich einsetzbar. Mithilfe der gut versteckten NERO – Chemikalien lassen sich aber Attribute wie Ausdauer, Gesundheit und Konzentration dauerhaft steigern – pro Injektion muss man sich dabei aber für ein Attribut entscheiden. Deswegen empfiehlt es sich, die Treibstoffanzeige ebenso im Auge zu behalten wie die Schadensanzeige des Bikes, damit man nicht plötzlich mitten in der Pampa gezwungen ist, weite Strecken zu Fuß zurückzulegen. Übrigens verbraucht auch die Schnellreise Benzin. 

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Die Reise auf dem motorisierten Zweirad bietet aber nicht nur Vorteile, denn besonders die schwerfällige Steuerung zeigt sich in den ersten Stunden des Spiels als dessen größte Herausforderung. Da die Story direkt mit einer halsbrecherischen Verfolgungsjagd beginnt und man für die Bedienung wirklich einiges an Eingewöhnungszeit braucht, war es umso ärgerlicher, dass es mich bereits in den ersten Minuten so oft vom Bike geworfen hat, dass nicht nur der fahrbare Untersatz schon gefährlich zu qualmen begann, sondern auch Deacon´s Lebenspunkte sofort in den Keller abgesackt sind. Erst später entwickelt man wirklich ein Gefühl für die Handhabung, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass man nicht trotzdem noch gegen Bäume knallt oder an Autowracks oder anderen Umgebungselementen hängen bleibt.  

Lautlos gegen die Dummheit 

Mit Deacon´s Messer lässt sich spätestens gegen größere Gegnerhorden kein Blumentopf mehr gewinnen, auch offene Gefechte gegen die meist überlegenen Feinde entpuppen sich schnell als nutzloses Unterfangen. Deutlich klüger ist es daher, aus dem Hinterhalt anzugreifen und feindliche Posten erst mit dem Fernglas zu observieren. So könnt ihr eure Strategie klug wählen, Feinde markieren und euch dann deren Laufwege besser einprägen. Abseits der NERO – Soldaten, die aufgrund ihrer Spezialanzüge nicht aus dem Hinterhalt getötet werden können, lassen sich Freaker und die übrigen Humanoiden bestens lautlos aus der Deckung von Hecken und Co. ausschalten.

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Via Steinwürfen könnt ihr die Feinde außerdem kurz von ihren üblichen Routen weglocken. Wie viel Lautstärke ihr beim Bewegen verursacht, zeigt die Minimap in der rechten unteren Ecke stets an. Das System funktioniert aber ZU gut, was vor allem an der mangelhaften, zu Aussetzern neigenden K.I. liegt. Besagte Gegner lassen sich viel zu leicht austricksen, am Boden liegende Leichen werden von den übrigen Feinden komplett ignoriert. Selbst wenn man zwei-drei Meter direkt vor der Nase eines feindlichen Soldaten herumschleicht, wird man oftmals trotzdem nicht gesehen. 

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Bei einer Kopfgeldmission musste ich in ein gut bewachtes Camp eindringen, um den dort befindlichen Anführer zu töten. Trotz harter Schusswechsel am Tor gingen die restlichen Bandenmitglieder wenig entfernt weiter ihren Patrouillen nach, als wäre gar nichts passiert. Generell muss man feststellen, dass für Deacon nur die Masse wirklich gefährlich werden kann, während man indivuelle Klasse nahezu stets vergebens sucht. Bei den Freakern kann man das ja noch nachvollziehen, wenn aber menschliche Gegner stur in der Deckung verharren und dort kaum noch Initiative zeigen, wirkt das aber doch verdammt grenzdebil. 

Werkzeug und Wille

Trotzdem kommt die Überlebenskomponente von Days Gone zu zentraler Bedeutung, denn ohne Ressourcen wie Benzin, Schrott und Co. überlebt es sich auch gegen dumme Gegner nicht sonderlich lange. Aus Lappen und Sterilisationsmitteln basteln wir via Waffenrad provisorische Verbände, die zumindest einen kleinen Teil der Lebenspunkte wiederherstellen. Holz dient als Basis für die vielseitig einsetzbaren Armbrustbolzen und Schrott wird für die Bikereparatur ebenso gebraucht wie für viele andere nützliche Items, für die es aber oftmals erst Rezepte braucht, die euch nicht von Anfang an zur Verfügung stehen sondern als Missionsbelohnungen ausgegeben werden. Aus alten Autos entwendete Schalldämpfer können sogar auf der Pistole angebracht werden, was die schlappe und wenig treffsichere Standardwaffe aber nur wenig brauchbarer macht. 

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Auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad braucht man sich um Ressourcenknappheit aber nur selten zu sorgen, der begegnet man auch eher ab der normalen Herausforderungsstufe. Wer in der Wildnis trotzdem nicht fündig wird, kann sich in den jeweiligen Camps umsehen. Das hat aber nicht nur seinen Preis, sondern benötigt je nach Komponente auch Vertrauen bei den Bewohnern. Die Abgabe von Jagdbeute, Kräutern und Freakerohren ist dazu ebenso ein gutes Mittel wie der Abschluss campspezifischer Missionen wie Kopfgelder oder einfachen Rettungsmissionen, die immer wieder als Zufallsereignisse auf der Karte auftauchen. Ohnehin sind die Camps wichtiger Bestandteil des Spiels und müssen alleine im Rahmen der Hauptgeschichte regelmäßig angesteuert werden. 

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Erfüllte Missionen und Kills belohnen Deacon zudem mit Erfahrungspunkten. Hat man genügend davon gesammelt und ist ein Level aufgestiegen, gibt es einen Fertigkeitenpunkt, den man in drei Talentbäume investieren kann, nämlich Überleben, Nahkampf und Fernkampf. Fernkämpfer können sich besonders über besseres Waffenhandling freuen, Überlebenskämpfer bekommen unter anderem die Fundorte von Kräutern auf der Karte angezeigt und Nahkämpfer hauen mit gefundenen oder selbst hergestellten Waffen härter und länger zu. Auch hier schalten sich die besten Fertigkeiten wie zum Beispiel kritische Treffer und Combos aber erst frei, wenn man zuvor einige Punkte in die unteren Kategorien investiert. Nützlich sind die angebotenen Talente aber allemal.

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Besonders die Konzentrationsfähigkeit, eine Art Zeitlupenmodus, erweist sich als sehr praktisches Feature, da das Aufschalten der jeweiligen Feinde relativ lange benötigt und selbst dann kein Treffer garantiert ist. Da ihr zu Anfang aber nur ein sehr kurzes Zeitfenster habt, lohnt es sich auch hier, einige Talentpunkte in längere Laufzeiten und raschere Wiederaufladung zu investieren.  

Tücken der Technik

Days Gone nutzt als Grafikgerüst die aktuellste Unreal Engine 4 aus, was sich neben der wunderschön gestalteten offenen Welt, klasse Partikeleffekten und einer eindrucksvollen Beleuchtung auch in der Animationsqualität wiederspiegelt. Damit zählt das Spiel definitiv zu den hübschesten Open World – Abenteuern der letzten Jahre und muss sich qualitativ kaum vor den gegenwärtigen Spitzenvertretern verstecken. Doch Größe und Attraktivität sind nicht alles, denn abseits davon leidet das Spiel gegenwärtig immens an Performanceproblemen und teilweise unschönen, gar spaßverderbenden Bugs. Zwar haben die Entwickler seit Launch bereits zahlreiche Patches nachgeliefert, um die größten Probleme wie Tonprobleme, Glitches oder sogar Totalabstürze zu beseitigen, so richtig rund und sauber spielt sich Days Gone aber selbst in der aktuellen Version 1.07 noch nicht, die besonders auf dem Standardmodell für einigen Ärger sorgen. Was allerdings keineswegs bedeuten soll, dass sich das Spiel auf der Pro problemlos zeigt. 

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Die reguläre PlayStation 4 nervte bis zum Redaktionsschluss mit teils herben Pop Up´s, Rucklern und Slowdowns, dazu gesellen sich Probleme bei der Kollisionsabfrage, der Interaktion mit aufnehmbaren Objekten und andere Glitches. Ein wirkliches Vergnügen ist Days Gone auf dem Standardmodell momentan nicht, wobei die immer neuen Patches zumindest hier und da Verbesserungen bringen. Zumindest auf der PlayStation 4 Pro ist die generelle Performance besser, Ruckler und Slowdowns gibt es hier wesentlich seltener, die angepeilte Bildrate von 30 Frames pro Sekunde wird deutlich häufiger erreicht und auch die Pop Up´s werden weniger. Beide Plattformen nutzen temporale Kantenglättung für ein angenehm flimmerfreies und sauberes, dafür aber konsolentypisch etwas weicheres Bild. Die normale PlayStation 4 liefert bereits natives 1080p, während das Pro – Modell 4K via Checkerboard Rendering anpeilt. Das bedeutet, das lediglich Anteile in 4K berechnet werden, was man gelegentlich auch sehen kann. Wirklich störend ist dieser Umstand aber nicht, in Sachen Auflösung nutzen beide Plattformen ihre technischen Möglichkeiten optimal aus. Lange Ladezeiten vor dem ersten Spielstart muss man ebenfalls bei beiden Modellen hinnehmen, ist man aber erstmal in der Spielewelt, kann man abseits gestarteter Missionen ganz ohne Nachladen nach Belieben durch die Areale ziehen. 

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Keine Vorwürfe kann man dem stimmigen, atmosphärischen Soundtrack machen, der sich jederzeit bestens ins Geschehen auf dem Bildschirm einfügt. Und auch die deutschen Sprecher leisten allesamt gute Arbeit, natürlich könnt ihr aber im Hauptmenü auch jederzeit zu einer der anderen vielen Tonspuren wechseln und nach Wunsch auch passende Untertitel zu-, bzw. abschalten. Die Bedienung geht wunderbar von der Hand, wenngleich man bei dem fummeligen Kreismenü doch immer mal wieder die Übersicht verlieren kann und somit besonders in hektischen Momenten nicht selten das falsche Item aufruft. Übrigens handelt es sich bei Days Gone um eine reine Einzelspielererfahrung, Mehrspielerkomponenten sucht man vergeblich, wirklich danach sehnen muss man sich angesichts der abseits der Story und den technischen Macken sonst runden Spielerfahrung absolut nicht. 

Fazit und Wertung

ava7„Days Gone kombiniert Survivalmechaniken mit einer klasse in Szene gesetzten Welt sowie abwechslungsreichem Missionsdesign und schafft es dadurch öfter als erwartet, etwas frischen Wind in das längst ausgelutschte Genre zu bringen – auch dank wirklich cooler Gegnerdesigns. Der imposanten Spielwelt und deren zahlreichen Gefahren stehen aber gegenwärtig genügend Probleme gegenüber, die dem Spiel eine Spitzenwertung á la Marvel´s Spider-Man oder God of War verweigern. Neben zahlreichen Bugs, schlapper K.I. und technischen Macken mangelt es besonders an einer treibenden Geschichte und spannenden Charakteren, was bei 30 Stunden Spielzeit natürlich schwer wiegt. Und das ist etwas, dass man nicht einfach wegpatchen kann. Days Gone ist ein guter, aber angesichts deutlich runder inszenierter Genrevertreter nie überragender Beitrag zur großen Riege ähnlich konzipierter Spiele, welches hauptsächlich durch seine hübsch gestaltete Umgebung in Erinnerung bleiben wird – und das ist heutzutage einfach nicht mehr genug. Mehr als ein bloßer Blick lohnt sich aber in jedem Fall!“

Pay-2-Win/Miktrotransaktionen: Days Gone bietet keinerlei Möglichkeiten, sich via Echtgeld spielerische Vorteile verschaffen zu können. Eine Abwertung nehmen wir dementsprechend nicht vor. 

PRO:

+ Große, detailverliebte und glaubhaft in Szene gesetzte Spielwelt
+ Hübsche Beleuchtungs- und Partikeleffekte
+ Insgesamt hohe Animationsqualität
+ Klasse Art Design
+ Dynamische Wetter- und Zeitzyklen
+ Abwechslungsreiches Missionsdesign…
+ …welches durch eine gute Mischung aus Action, Stealth und Survival punktet
+ Umfangreiche Craftingkomponente
+ Vielseitiges Waffenarsenal
+ Drei sinnvolle Talentbäume
+ Viele Zufallsereignisse
+ Drei fair ausbalancierte Schwierigkeitsgrade
+ Guter Gesamtumfang
+ Passend besetzte deutsche Sprecher

CONTRA: 

– Immer wieder auftretende Performanceprobleme (vor allem auf dem Standardmodell)
– Noch immer viele Bugs und Glitches (Stand Version 1.07)
– Langweilige, vorhersehbare Handlung
– Blasse, generische Charaktere ohne nennenswerte Tiefe
– Etwas unbefriedigendes Ende

– Lausige K.I. 
– Schwammige, gewöhnungsbedürftige Bikesteuerung
– In hektischen Momenten sehr fummelig agierendes Item- und Waffenrad

– Benzin verbraucht sich etwas zu schnell
– Lange Eröffnungsladezeiten

 
                                               GESAMTWERTUNG:     
8.0/10

                   MRAPRÄS     MRATMOS

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