
– Die WWE hat zwei große Shows für Samstag, den 12. Juli 2025 angesetzt: den Great American Bash und Saturday Night’s Main Event. Bemerkenswert ist, dass diese Veranstaltungen am selben Tag stattfinden wie AEW All In: Texas im Globe Life Field. Damit setzt WWE eine Serie von Gegenveranstaltungen fort, die bereits im Mai zu beobachten war, als NXT Battleground direkt gegen AEWs Double or Nothing platziert wurde.
Meltzer hält Gegenmaßnahmen für nicht mehr zeitgemäß
Wrestling-Experte Dave Meltzer äußerte sich in einer Ausgabe von Wrestling Observer Radio kritisch zu dieser Taktik. Gemeinsam mit Garrett Gonzales analysierte er die aktuelle Situation und verglich die Strategie mit der Vorgehensweise, die WWE Ende der 1980er-Jahre gegenüber Jim Crockett Promotions verfolgt hatte. „Die Vorstellung, dass die WWE AEW verdrängen wird, indem sie Shows neben ihnen veranstaltet, ist einfach nicht realistisch. Das hat 1988 funktioniert. Jetzt wird es nicht mehr funktionieren“, erklärte Meltzer.
Unterschiedliche Geschäftsmodelle von AEW und WCW
Ein zentraler Punkt in Meltzers Argumentation ist die unterschiedliche finanzielle Grundlage beider Unternehmen. Im Gegensatz zur damaligen WCW sei AEW nicht auf Pay-per-View-Einnahmen angewiesen. „Das Spielbuch der WWE ist veraltet. Man kann AEW nicht wie Crockett in den Ruin treiben. AEW ist finanziert. AEW hat eine Basis. Sie sind nicht auf Pay-per-View angewiesen, um zu überleben. Das ist der große Unterschied.“
Mögliche Effekte für WWE begrenzt
Meltzer räumte ein, dass die WWE mit solchen Taktiken versuchen könnte, die mediale Berichterstattung zu dominieren oder Aufmerksamkeit von AEW abzulenken. Allerdings sieht er in dieser Strategie keine signifikanten Auswirkungen auf die loyale AEW-Zuschauerschaft. „Sie machen es, weil sie es können. Und vielleicht denken sie, dass es AEW aus der Bahn wirft oder ihre Berichterstattung verwässert. Aber die AEW-Fans werden nicht plötzlich aufhören zuzuschauen, nur weil es eine WWE-Show früher am Tag gibt.“
Fokus auf Produktqualität als Antwortstrategie
Statt sich auf ein Konkurrenzverhalten einzulassen, empfiehlt Meltzer AEW, sich auf das eigene Produkt zu konzentrieren. Die Qualität der Show solle im Vordergrund stehen. „Wenn ich AEW wäre, würde ich die WWE ignorieren und mich darauf konzentrieren, das beste Produkt herauszubringen. Das ist das Einzige, was am Ende zählen wird.“
Allerdings schloss Meltzer nicht aus, dass AEW bei Bedarf gezielt reagieren könne. „Aber wenn sie selektiv zurückschlagen wollen, können sie das tun. Sie könnten einen Pay-Per-View verlängern, den Main Event um 15 Minuten nach hinten verschieben, wenn die WWE eine Pressekonferenz nach der Show abhält oder so. Man könnte sogar ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit einer Kickoff Show veranstalten. Aber man muss sich die richtigen Stellen aussuchen.“
Tony Khans öffentliches Schweigen als strategische Haltung
Garrett Gonzales merkte im Gespräch an, dass AEW-Präsident Tony Khan bislang keine direkte Antwort auf die Terminüberschneidungen der WWE gegeben hat. „Der Ton von Tony Khan war in letzter Zeit eher so, dass er sich nicht einmischt. Zumindest öffentlich.“
Meltzer unterstützte diese Herangehensweise, warnte jedoch davor, Schwäche zu signalisieren. „Ja, und das ist wahrscheinlich klug. Sie wollen keinen Krieg, wenn Sie nicht für einen Krieg geschaffen sind. Aber gleichzeitig will man auch nicht den Eindruck erwecken, dass man jedes Mal einen Rückzieher macht, wenn sie das tun.“
– Wie nun bekannt wurde, wollte Netflix den kommenden Comedy-Film „Happy Gilmore 2” im Rahmen einer Werbeaktion während „WWE Monday Night RAW” bewerben. Der Streaminganbieter plante, einen Trailer während der RAW-Ausgabe am 16. Juni 2025 auszustrahlen. In dem Film spielen sowohl MJF als auch WWE-Star Becky Lynch zentrale Rollen. MJF verkörpert Gordie, den Sohn von Happy Gilmore, dargestellt von Adam Sandler. Laut Dave Meltzer im Wrestling Observer Newsletter war Netflix eindeutig daran interessiert, den Film bei WWE zu promoten, insbesondere durch die Einbindung bekannter Wrestling-Namen.
WWE wünschte Trailer ohne AEW-Star MJF
Trotz MJFs prominenter Rolle soll WWE laut dem Bericht ausdrücklich darum gebeten haben, eine alternative Version des Trailers zu erhalten, in der MJF nicht zu sehen ist und tatsächlich wurde der während RAW ausgestrahlte Trailer ohne Auftritte von MJF gezeigt, obwohl seine Figur eine Schlüsselfunktion im Film einnimmt. Die Entscheidung der WWE, MJF aus dem gezeigten Material zu entfernen, sorgt für Diskussionen.
Weitere Wrestling-Stars im Film vertreten
Neben MJF sind auch Becky Lynch und Nikki Bella Teil der Besetzung von Happy Gilmore 2. Im zuletzt veröffentlichten Trailer waren beide Frauen zu sehen.
MJF erhielt Rolle nach starkem Vorsprechen
MJF wurde laut offiziellen Angaben in die Besetzung aufgenommen, nachdem Adam Sandler von seinem Vorsprechen überzeugt war. Die Rolle des Gordie markiert MJFs bisher größten Auftritt in einem Film und verstärkt die wachsende Präsenz von Wrestling-Stars in der Filmbranche.
Das ist im Grunde ein PR-Geschenk für AEW. Wenn WWE tatsächlich bewusst gegenprogrammiert oder MJF aus einem Trailer schneidet, gibt das Tony Khan nur noch mehr Munition, um die klassische David vs Goliath-Story zu erzählen und das kommt bei vielen Fans gut an. AEW kann sich damit glaubwürdig als das authentische Underdog, kreatives Gegenmodell zur WWE positionieren.Aber und das ist der Knackpunkt, AEW macht selbst genau das, was sie WWE vorwerfen. Man erinnere sich nur an das Verhalten gegenüber MLW, denen man ebenfalls Sendeplätze und Zusammenarbeit erschwert hat, aber da ist es ok oder? Da schweigt ein Meltzer.
Außerdem: Schaut euch doch mal den WWE-Zeitplan an, die bringen gefühlt alle zwei Wochen ein PLE oder Special, da ist kaum noch Platz, ohne automatisch mit irgendwas zu kollidieren. Ob das wirklich gezielte Gegenprogrammierung ist oder einfach der vollgepackte Kalender, lässt sich schwer sagen.
Und was die Fanbases angeht. Die Hardcore-Fans bleiben ihrer Brand treu. Wer AEW liebt, wird nicht plötzlich WWE schauen, nur weil WWE am selben Tag ein Event bringt und umgekehrt genauso. Das sind zwei unterschiedliche Zielgruppen. Klar gibts Überschneidungen.
Unterm Strich: Wenn WWE versucht, AEW kleinzuhalten, macht sie AEW nur größer. Und wenn’s keine Absicht war – dann ist’s einfach ein weiterer Beweis dafür, wie überladen ihr Terminkalender ist.
nun das mit dem überladenen Terminkalender kann ich so nicht mehr glauben. WWE setzt 3 PLEs an einem Wochenende an. Das dann auch noch an einem wo AEW einen PLE abhält. Das ist wie Weihnachten und Ostern. Nur das bei WWE gefühlt 12 Mal im Jahr Weihnachten und Ostern zusammen fallen. Daher ist das für mich einfach nur der Versuch AEW zu schaden.
Versteh deinen Punkt, aber ganz ehrlich: Dass WWE drei PLEs an einem Wochenende bringt, wirkt natürlich übertrieben, aber man darf nicht vergessen, dass sie inzwischen nicht nur ihre Hauptshows, sondern auch NXT und internationale Partner wie AAA unter ein Dach bringen (siehe das neue Netflix-Modell und die Globalisierung ihrer Events). Da wird’s terminlich einfach eng, besonders wenn man auf mehreren Kontinenten gleichzeitig präsent sein will.
Natürlich sieht es unglücklich aus, wenn das zufällig auf ein AEW-PPV fällt , aber Absicht? Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Aber wenn AEW WWE gezielte Gegenprogrammierung vorwirft, dann sollte man nicht vergessen, dass AEW selbst MLW das Leben schwer gemacht hat. Das Spiel spielt also keine Seite fair.
Und am Ende bleibt’s wie immer: Die Hardcore-Fans bleiben ihrer Brand treu. Niemand, der auf AEW steht, lässt ein PPV sausen, nur weil WWE irgendwas gleichzeitig sendet und umgekehrt genauso.
WWE ist nicht verpflichtet, um AEW herum zu planen. Genauso wie AEW in der Vergangenheit PPVs parallel zu TNA, MLW oder NXT gefahren hat (im Mai), darf WWE das auch. Wer in der ersten Liga spielt, muss mit der Konkurrenz leben, nicht jammern. Beide spielen dasselbe Spiel.
Natürlich. Und natürlich versucht man immer auch den anderen klein zuhalten, auch mit nicht so schönen Mitteln.