Battlefield™ V – „Eine Sinfonie der Zerstörung, Teil II“

                                 Getestet und verfasst von General M 

                                                                ZURÜCK ZU TEIL I
 
                                                                         Teil II 

Willkommen zurück, Soldaten! Mit dem zweiten und letzten Teil unseres großen Battlefield V – Reviews wollen wir den letzten verbliebenen Fragen nachgehen. Dabei liegt der Fokus nicht nur auf einem umfassenden Technikcheck, ebenfalls möchten wir euch die einzelnenen Spielmodi im Onlinemodus vorstellen, einen Blick auf mögliche Echtgeldkomponenten werfen und zu guter letzt auch die Funktion von Outfits und Ausrüstungsupgrades erklären. 

Warum keine endgültige Wertung: Da zum gegenwärtigen Zeitpunkt weder die vierte Kriegsgeschichte, noch der Tides of War – Modus oder gar die als Feuersturm betitelte Battle Royale – Komponente im Spiel verfügbar sind (beides erscheint kostenlos Anfang Dezember), werden wir gegenwärtig statt einer Wertung lediglich ein unverbindliches Urteil basierend auf dem aktuellen Inhalt fällen. Die finale Wertung reichen wir dann Mitte Dezember nach, sobald wir die verbliebenen Inhalte ausgiebig testen konnten. Über die entsprechende Note werden wir euch zu gegebener Zeit aber auch auf unserer Hauptseite informieren. 

Tödlich, aber sexy

Battlefield V bietet euch mehr als jedes andere Battlefield zuvor die Möglichkeit, euren Soldaten ganz nach euren persönlichen Vorlieben zu gestalten. Das schließt nicht nur Geschlecht und Gesichter ein, die wir bereits im ersten Teil ausführlich vorgestellt haben, sondern auch die passende Kleidung. Nach dem Aufschrei der Community über die Eindrücke des ersten Trailers hat man sich hier glücklicherweise am Ende eher für bodenständige und passende Kriegsoutfits entschieden, was der Immersion besser zugute kommt als halbnackte Kämpfer im Braveheart – Look. An Auswahlmöglichkeiten mangelt es dabei nicht, denn die zahlreichen vorgefertigten Outfits lassen sich beliebig miteinander im Rahmen der jeweiligen Fraktion kombinieren. Zwar dürfen sowohl Achsenmächte als auch Alliierte aus einem gemeinsamen Kleidungspool schöpfen, spezifische Outfits wie beispielweise die Fallschirmjägerausrüstung sind auf eine Fraktion beschränkt. Verständlich, denn angesichts der Tatsache, dass sich Outfits über alle verfügbaren Klassen nutzen lassen, ist es gelegentlich auch so schon schwer genug, Sanitäter von Versorgungssoldaten zu unterscheiden. Da bleibt einem oft nichts anderes übrig, als auf die Bewaffnung zu schauen. Und selbst die kann ja man ja irgendeinem gefallenen Verbündeten abgeluchst haben. Hier ist übrigens ganz praktisch, dass mit einem Waffenwechsel nicht wie zuvor auch gleich die ganze Klasse gewechselt wird, inkl. der jeweiligen Ausrüstung des gefallenen Spielers, sondern endlich und wirklich nur der Schießprügel einen neuen Besitzer findet. Solltet ihr allerdings das Zeitliche segnen, verliert ihr diese Waffen natürlich wieder. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.19 12.40.02.72

Neue Klamotten erhaltet ihr in Battlefield V auf ganz unterschiedliche Weise. Die rein kosmetischen Items werden beispielsweise bei der Erfüllung von besonderen Aufträgen oder dem Erreichen einer bestimmten Klassenstufe ausgegeben. Entwickler DICE hat hier regelmäßig Nachschub versprochen. Somit erfüllen die Outfits hier in etwa denselben Zweck wie die Hundemarken in den Vorgängern. Aber auch auf die muss man natürlich nicht verzichten. Auch die von euch genutzten Waffen lassen sich mit neuen Skins versehen. Das Prinzip ist hier identisch: Je höher der Waffenrang, desto mehr Skins stehen zur Auswahl. Die reichen von gewöhnlich bis legendär und sind alle hübsch anzusehen, auch hier bleibt der Nutzen aber rein kosmetisch und bietet wie die Kleidungsstücke keinerlei spielerische Vorteile. Wer es ganz eilig hat, kann sich all das auch bequem gegen Ingamewährung im Shop kaufen. Die Währungsausschüttung ist dabei relativ fair ausgefallen. Credits bekommt ihr für das Erfüllen täglicher Missionen und vielem mehr. Die Preise für komplette Outfits und Waffenskins bewegen sich in sehr erträglichem Rahmen, weshalb man mit dem normalen Spielprogress auch ausreichend Währung in die Hand gedrückt bekommt, um sich alle Nase lang ein paar besonders edle Items zu leisten. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.19 12.38.14.88

Das Mausern kann die Katze trotzdem nicht so ganz lassen, denn es wurde bereits angekündigt, dass in naher Zukunft auch eine Echtgeldkomponente Einzug ins Spiel halten wird. Diese Premiumwährung soll nur gegen echtes Geld verfügbar sein und dann auch ausschließlich für Premiumkomponenten zum Einsatz gebracht werden können. Wie diese Items aussehen und wie sich die Kosten dafür belaufen, ist gegenwärtig noch nicht zu sagen, dass der Echtgeldshop bisher nicht im Spiel verfügbar ist. Da all die dort angebotenen Gegenstände aber ebenso rein kosmetischer Natur sein werden, bleibt es hier anders als beim Battlefront II – Desaster bei rein optionalen Inhalten, die keinerlei Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Lootboxen mit Zufallsitems gibt es übrigens auch nicht, eine Pay-2-Win – Komponente entfällt ebenfalls. Und wenn DICE durch dieses System dafür sorgt, dass weiterhin kostenlose Inhalte für alle in guter Qualität nachgereicht werden, ist daran nicht allzuviel auszusetzen. 

Verfeinerte Werkzeuge

Neben der freien Gestaltung eurer Klassen ist natürlich auch die Waffe der Wahl eine wichtige Komponente auf den Schlachtfelder von Battlefield V. Für den Nachschub an neuer Ausrüstung sorgt ihr dabei ganz alleine durch Spielprogress. Beim Erreichen bestimmter Erfahrungsstufen dürft ihr euch nicht nur über neue Waffen freuen, sondern auch über mehr Gadgets. Mit dem Anhäufen von Kills gibt es aber nicht nur neue Designs für euren bevorzugten Schießprügel, sondern auch nützliche Perks, die ihr über einen kleinen Skilltree frei zuweisen und gegen kleines Geld anschließend auf Wunsch auch wieder ändern könnte. DICE hat sich das Feedback der Beta – Spieler hier sehr zu Herzen genommen und die freien, zu übermächtigen Konfigurationen gegen vordefinierte Wege getauscht, die zwar gelegentlich Abzweigungen ermöglichen, aber trotzdem für ein faires Waffenbalancing sorgen. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.19 12.42.12.81

Das gilt auch für die zahlreichen Fahrzeuge, die sich nach exakt gleichem Prinzip verbessern lassen. So lassen sich Panzer beispielsweise mit stärkerer Munition und verbesserter Selbstreparatur ausrüsten, während Flugzeuge mehr Bomben tragen können oder Nebelgranaten auf dem Schlachtfeld abwerfen. Es macht Spaß, mit den verschiedenen Perks zu experimentieren. Die Festlegung auf eine bestimmte Ausrüstung und Klasse wird entsprechend belohnt, der nötige Progress zieht sich aber nie solange hin, dass ihr nicht auch mal zu anderen Klassen und Vehikeln wechseln könnt. Ewiges Grinden ist hier glücklicherweise nicht nötig. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.19 12.42.22.41

Wie gut das Balancing im Allgemeinen funktioniert, auch in Hinsicht auf das Kartendesign, zeigt sich am Spiel selbst. Denn anders als im Vorgänger habe ich in den zahlreichen Partien in Battlefield V keine gespielt, die nicht extrem knapp endete. Den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage macht oft nur noch eine kleine Handvoll Tickets aus, weshalb die Gefechte bis zur letzten Sekunde spannend bleiben. Wo der Vorgänger noch für teils aussichtslose Situationen von der ersten Sekunde an gesorgt hat, bekommt hier jede Seite die gleiche faire Chance auf den Sieg. Und das steigert die Motivation für die nächste Runde ganz erheblich. 

Ein großer Krieg 

Das gegenwärtige Herzstück der Onlinekomponente von Battlefield V stellen die sogenannten Grand Operations dar, die das Grundkonzept der Operationen des Vorgängers beibehalten, allerdings darauf basierend vieles anders machen. In Battlefield 1 liefen die Operationen nämlich stets nach dem gleichen Muster an: Die Angreifer müssen die in Sektoren geteilte Karte etappenweise erobern, bevor die Tickets bei Null stehen. Gelingt es den Verteidigern, den Vorstoß rechtzeitig zu bremsen, darf der Angreifer zwei weitere Versuche warten, jeweils vom zuletzt eingenommen Sektor aus. Das läuft hier im Kern genauso ab, die Erfahrung drumherum ist jedoch eine gänzlich andere, deutlich vielfältigere. Eine Runde zählt hier als ganzer Kriegstag, an dessen Ende das Spiel basierend auf der Leistung der beiden Teams die Startgegebenheiten für die nächste Runde festlegt. Effektive Teams freuen sich über mehr Fahrzeuge, Munition und Respawns, was den zweiten Angriff natürlich deutlich aussichtsreicher gestaltet. Wer allerdings chancenlos von den Verteidigern zurückgeschlagen wird, wird auf die gleiche Weise mit jeweiligen Abzügen bestraft. Dadurch entsteht eine ganz neue Dynamik, die keine Runde gleich beginnen lässt. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.16 21.58.42.25

Dazwischen gibt es immer mal wieder von wahren Ereignissen inspirierte Textblöcke, die für ein bisschen Handlung sorgen. Das hat Battlefield 1 dann aber dank der tollen Erzählungen vor und nach Rundenende besser und immersiver gemacht. Dafür passen sich die Texttafeln immerhin dem jeweiligen Punkteverhältnis an. Die Grand Operations sind also im Kern missionsbasierte Minikampagnen für maximal 64 Spieler, die sich über mehrere Runden dynamisch im Ablauf verändern und sich über mehrere Karten erstrecken. In Frankreich beispielsweise starten die Angreifer starten als Fallschirmjäger und müssen nach erfolgreicher Landung zunächst die Luftabwehrgeschütze der Verteiger ausschalten. Die lassen sich aber nicht einnehmen, sondern müssen mit Sprengsätzen zerstört werden. Die müssen zuerst aufgenommen werden und dann am Ziel angebracht werden. Der Spieler, in dessen Besitz sich der Sprengsatz befindet, sollte daher gut beschützt werden. Erwischt es ihn trotzdem, versucht einfach der nächste sein Glück. Sind die Geschütze zerstört, spawnt das Team fortan regulär am Boden und muss sich an die nächsten Ziele wagen.

Battlefield V Screenshot 2018.11.16 22.00.09.73

Bei der Verteidigung von Zielen kommt ein weiteres neues Feature von Battlefield V zum Einsatz: Das Bauen. Via gedrückter Maustaste lassen sich an strategisch wichtigen (aber fest vorgegebenen) Orten kleinere Verteidigungsstellungen errichten, zum Beispiel Sandsackbarrieren, Stacheldrahtzäune oder Panzerigel. All das eignet sich bestens, den gegnerischen Vormarsch nicht nur entscheidend auszubremsen, sondern sich auch zu verschanzen. Möglich ist das Bauen über alle Modi hinweg, im klassischen Eroberungsmodus kann jede Klasse an kontrollierten Punkten auch Reparaturstationen für Fahrzeuge errichten, oder kleine Sanitäts- und Munitionslager, in denen man sich notfalls erholen kann. Das angenehm unaufdringliche Feature funktioniert nicht nur sehr gut und gestaltet sich gleichzeitig wunderbar zugänglich, auch hat man so selbst dann, wenn alles um einen herum längst in Schutt und Asche liegt, stets Deckungsmöglichkeiten parat, um den nächsten Ansturm erfolgreich abwehren zu können. Ein nützliches, sinnvolles Feature! 

Battlefield V Screenshot 2018.11.15 00.41.02.96

Spielen beide Teams gleich gut oder gleich schlecht, kommt es am Ende des dritten Tages zum Final Stand. Der ähnelt einer kleinen Battle Royale im Teammaßstab und schaltet Respawns komplett ab. Wer also hier sein Leben verliert, kann nur noch zusehen und die Daumen drücken, dass der letzte übrige Mann zur eigenen Fraktion gehört. Auf die Weise kam es schon zum ein oder anderen nervenzerfetzenden Finale. Insgesamt stellen die Grand Operations einen deutlich vielschichtigeren und abwechslungsreicheren Ansatz zu den alten Operationen dar, der die großflächigen Schlachtorgien auf ein neues Level hebt und für sich alleine zahlreiche Stunden Spielspaß bietet. 

Die Klassiker

Aber auch abseits davon gibt es natürlich wieder die ganze Palette Battlefield. Im klassischen Eroberungsmodus begegnen sich 64 Spieler im Kampf um die Kontrolle zahlreicher auf den Karten verteilter Sektoren. Je mehr das jeweilige Team hält, desto schneller verliert die andere Seite Tickets. Sieger ist logischerweise am Ende das Team, dass die gegnerischen Tickets durch Kills und gehaltene Punkte zuerst auf Null bringt. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.15 20.30.31.70

Frontlinien richtet sich an 32 Spieler und hat erstmals in Battlefield 1 sein Debüt gefeiert. Geboten wird hier FAST identische Kost, denn auch hier kämpfen zwei Fraktionen um immer eine Flagge. Ist diese eigennommen, verschiebt sich die nächste Flagge Stück für Stück in Richtung der feindlichen Basis, kann aber auch hier wieder in entgegengesetzte Richtung erobert werden. Dadurch entsteht ein ständiges Tauziehen zwischen den Teams, was mitunter für mehrstündige Gefechte sorgen kann, die an Spannung kaum zu überbieten sind. Neu ist hier, dass am Ende kein Ziel eingenommen werden muss, sondern abermals mit Sprengstoff gearbeitet werden muss. Das gibt den in die Ecke gedrängten Verteidigern dringend nötigen Spielraum, um das Blatt vielleicht doch noch in die komplett andere Richtung wenden zu können. Durchbruch entspricht inhaltlich exakt dem Spielverlauf der Operation in Battlefield 1. Die Angreifer müssen mehrere Sektoren erobern und die Verteidiger bis ans Ende der Karte zurückdrängen, um den Sieg erringen zu können. Möglich sind auch hier bis zu 64 Spieler. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.19 14.09.43.80

Aber auch für kleinere Maßstäbe wird etwas geboten. Mit komplettem Fokus auf Infanteriegefechte dürfen insgesamt bis zu 32 Spieler im klassischen Team-Deathmatch gegeneinander antreten oder in Vorherrschaft Einsatzziele halten (was in etwa Eroberung Light entspricht). Mit insgesamt acht Modi zum Launch bietet Battlefield einen Querschnitt durch Neues und Altbekanntes, besonders Frontlinien macht immer noch gewaltigen Spaß, wenn man sich die nötige Zeit nimmt. Aber da auch für schnelle Matches genügend Optionen vorhanden sind, bietet Battlefield V vom Start an schon genügend Optionen für sämtliche Ansprüche. Weitere Modi werden den Pool in Zukunft sicher noch erweitern. 

Ein kleiner Ausblick auf die Zukunft

Wie eingangs erwähnt, fehlen Battlefield V gegenwärtig mehrere Inhalte. Neben der vierten Kriegsgeschichte sind das primär der Schießstand zum Waffentraining, besonders aber der als Live Service konzipierte Tides of War – Modus sowie die Battle Royale – Komponente Firestorm. Während letztere noch keinen festen Termin besitzt (angegeben wird Frühjahr 2019), darf man sich über den Rest bereits in der ersten Dezemberwoche freuen. Tides of War definiert Battlefield V als Game as a Service und soll über alle Modi hinweg immer neue Herausforderungen und Inhalte bieten. Karten, Waffen, Fahrzeuge und neue Spielmodi sollen das Spiel über lange Zeit am Leben halten – und zwar komplett kostenlos. 

battlefield 5 firestorm 1536076150750 1280w

Firestorm schließt 64 Spieler aufgeteilt in 16 Trupps in einem immer engeren Flammenring ein, alles auf der größten Karte, die je für ein Battlefield designt wurde. Hier wollen die Macher nicht nur die schönste Battle Royale überhaupt bieten, sondern auch das Element der Zerstörung intensiv ins Geschehen einbringen. Wie gut das am Ende alles funktioniert und ob Firestorm wirklich die neue Krone im begehrten Genre einheimsen kann, klären wir natürlich ausführlich, wenn es soweit ist. 

Die Technik von Battlefield V

Wenig überraschend bringt DICE auch beim aktuellen Battlefield seine hauseigene Frostbite – Engine zum Einsatz, was den Shooter zu den technisch eindrucksvollsten Titeln des Jahres zählen lässt. Faktisch sieht kein Vertreter des Genres gegenwärtig besser aus, zumal die Konkurrenz weiterhin lieber auf Uralt – Grafik setzt, denen die Frostbite – Engine einfach deutlich überlegen ist. Abermals überzeugt das Grafikgerüst durch fantastische Lichtstimmungen und exzellente Partikeleffekte. Sonnenlicht bricht sich dynamisch durch Vegetation und Rauch, bis auf wenige Ausnahmen werden detaillierte Texturen geboten und auch die Reflektionsqualität weiß zu beeindrucken. Ebenso sind die Wettereffekte eine Liga für sich, da zum Beispiel Schneefall durch umliegende Explosionen beeinträchtig wird, was richtig stark aussieht. Exklusiv für PC – Besitzer mit brandneuen Geforce RTX – Karten wird seit kurzem auch Raytracing unterstützt, eine experimentelle Technologie, die für Echtzeitspiegelungen in fotorealistischer Qualität sorgen soll. Da wir aber intern erst Anfang 2019 auf das entsprechende Flaggschiff wechseln werden, konnten wir diese Technik nicht selbst auf den Prüfstand stellen. Berichten zufolge sollen die Performancekosten aber gewaltig sein und selbst absoluten Hochleistungssystemen alles abverlangen. Ein flüssiges Spielgeschehen ist bei Battlefield V aber natürlich das A und O. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.15 00.06.14.26

Dieser Fakt rückt natürlich besonders die Konsolen in besonderes Interesse. Wenig überraschend heimst hier die XBOX One X als gegenwärtig stärkste Konsole am Markt die Goldplatzierung ein. Die löst nämlich nicht nur in nativem 4K auf, sondern schafft noch am ehesten, sich stets nahe an der 60 Frames – Marke zu bewegen. Über Silber darf sich die PlayStation 4 PRO freuen, die allerdings niedriger auflöst und lediglich auf 4K hochskaliert, was in einem etwas weicheren Bild resultiert. Die Performance ist hier ähnlich gut, kann aber in besonders effektreichen Momenten stärker einbrechen. Im spielbaren Bereich bleibt das Geschehen aber auch hier zu jeder Zeit. Den Platz teilt sich die PRO – Version mit der Standardvariante, die nochmals niedriger auflöst und wie schon Battlefield 1 zwischen 900p und 1000p auflöst und anschließend auf Full HD hochskaliert. Auch hier bei sehr guter Performance, die aber schon deutlich stärkeren Schwankungen ausgesetzt sein kann. Während im stark skriptlastigen Einzelspielermodus noch am ehesten durchgehend hohe Bildraten erreicht werden, sind im Multiplayermodus Bildraten zwischen 40 und 60 Frames pro Sekunde keine Seltenheit. Und die Unterschiede merkt man dann schon. Ähnlich verhält es sich beim Schlusslicht, nämlich der regulären XBOX One S, zugunsten der Performance noch tiefere Einschnitte bei der Auflösung hinnehmen muss. Zwischen 720p und 900p wird hier die schlechteste Bildqualität geboten. Nicht nur, dass das Bild matschiger ausfällt, auch in allen anderen Belangen müssen teils herbe Abstriche hingenommen werden. Auf der Microsoft – Konsole fallen stark flimmernde und niedrig aufgelöste Schatten deutlich auf, auch die Textur- und Detailqualität bewegt sich am eher unteren Level, gemessen an der PC – Version und deren Einstellungsstufen. Hier muss sich aber auch die normale PlayStation 4 einordnen, während PRO und One X Details auf mittlerer bis hoher Qualitätsstufe bieten. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.16 14.13.00.35

Das erwartungsgemäß beste Spielerlebnis bietet Battlefield V ausschließlich auf High End – PC´s. Hier ist natives 4K ebenso möglich, allerdings natürlich mit deutlich höheren Qualitätsstufen als auf den Konsolen. Das hat aber auch seinen Preis, denn die verbesserte Engine zwingt anders als beim Vorgänger nun auch die immer noch pfeilschnelle Geforce 1080ti in unserem Testrechner beinahe in die Knie, bietet dabei aber immer noch gut spielbare Bildraten zwischen 50 und 60 Bildern pro Sekunde, was ein hervorragendes Ergebnis darstellt. Auf maximalen Settings bekommt man von allem mehr. Besonders die Schattenqualität wischt mit den Konsolen gnadenlos den Boden auf. Besonders auffällig ist zudem die drastisch höhere Wasserqualität. Aber auch Windverwehungen und Co. gibt es nur hier exklusiv. Dank der guten Optimierung der PC – Version lässt sich das Spiel aber auch gut an Mittelklassesysteme anpassen. Dann bekommt man in etwa Konsolenniveau geboten, was ja gar nicht mal schlecht ist. Für die wahre Pracht des zweiten Weltkriegs kommt man aber um hochpreisige Hardware nicht herum. Die Karten darf man immerhin auf allen Plattformen stets gleichermaßen eindrucksvoll zerlegen. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.15 00.15.06.23

Das sind die harten Fakten. Und natürlich ist auch Battlefield V nicht frei von Bugs. Besonders Kollisionsabfrage und Physik zeigen sich anfällig für teils lästige Bugs. Die Wiederbelebungsanimationen können furchtbar klobig ausfallen, auch das Interagieren mit der Umgebung selbst ist nicht immer optimal. Leichen hängen manchmal meterhoch in der Luft oder liegen seltsam zusammengefaltet in den Ecken. Alles Probleme, unter denen auch der Vorgänger schon gelitten hat. Umso ärgerlicher ist es, den gleichen Ärgernissen auch zwei Jahre später wieder begegnen zu müssen. Hier muss DICE dringend nachbessern. Dann gibt es auch kaum noch Grund zur Klage. Die Ladezeiten fallen generell angenehm kurz aus, Netzcode und allgemeine Stabilität sind vorbildlich. Abstürze konnte ich über den gesamten Test nicht feststellen. Übrigens macht Battlefield V starken Gebrauch von Filtern, die unter anderem für eine cineastische Bildkörnung sorgen (gut zu sehen im oberen Screenshot). Da dieser Effekt negativen Einfluss auf die Sichtbarkeit der Gegner haben kann, empfehlen wir, diesen einfach in den Optionen zu deaktivieren. 

Battlefield V Screenshot 2018.11.16 22.24.42.87

Ein ganz besonderes Lob möchte ich dem Ton aussprechen. Der ist derart kraftvoll und dynamisch, dass inmitten der Gefechte eine grandiose Immersion entsteht. Auch der Soundtrack ist einfach nur perfekt und bietet neben einer coolen Neuinterpretation des klassischen Leitmotivs unglaublich viele Gänsehautmomente. Alles so grandios miteinander kombiniert, dass wir extra für Battlefield V einen neuen Gold – Award geschaffen haben, den sich das Spiel redlichst verdient hat. Die Sprecher machen ihre Sache ebenfalls sehr gut und brüllen allerlei Kommandos über das Schlachtfeld. Im direkten Vergleich zum Vorgänger kam der aber etwas glaubhafter und eindrucksvoller rüber. Hier wirken manche Ausrufe dann doch etwas gekünstelt. Zu guter letzt ist auch die Bedienung gut ausgefallen, sowohl mit Maus und Tastatur, aber auch mit den jeweiligen Gamepads geht die Bedienung präzise von der Hand, mit genrebedingt leichtem Vorteil für die PC – Peripherie. Veteranen fühlen sich dank des fast identischen Bedienungsschemas ohnehin gleich zuhause. 

Fazit und vorläufige Wertung

ava5„Anders als sein Vorgänger krempelt Battlefield V die Serientraditionen nicht kräftig um, sondern verfeinert dessen Mechaniken einfach konsequent weiter in die richtige Richtung. Karten- und Einheitenbalancing waren nie besser, was für stets spannende Gefechte mit ungewissem Ausgang sorgt. Das Level- und Progresssystem funktioniert prima und belohnt stets die bevorzugte Spielweise. Gleichzeitig verlieren die Fahrzeuge viel ihrer früheren Übermacht. Squadbasiertes Spielen wird nun stärker gefördert, dank weniger Munition können besonders Scharfschützen nicht mehr ewig an einem Spot ausharren. Daneben werden viele weitere sinnvolle Verbesserungen geboten, die sich allesamt zu einem unterhaltsamen großen Ganzen zusammenfügen. Die Grand Operations bieten nun mehr Tiefe und Vielseitigkeit, auch dank des generell nutzbaren Bauelements. Zwar nimmt sich das Spiel viele inhaltliche Freiheiten und ist damit nur selten historisch korrekt, dem Spaß tut das aber keinerlei Abbruch – dank starker Technik sieht Battlefield V auch noch klasse aus, wenngleich man je nach Konsole teils herbe Abstriche bei Qualität und Bildraten in Kauf nehmen muss. Kleinere Bugs und der momentan noch geringe Kartenumfang stören den Gesamteindruck, täuschen aber nicht darüber hinweg, dass dank viel kostenlosem Nachschub, Battle Royale und Co. noch einiges an Umfang kommen wird. Doch schon jetzt gehört Battlefield V zu den eindrucksvollsten und besten Mehrspielererfahrungen der letzten Jahre.“ 

Miktrotransaktionen/Pay-2-Win: Battlefield V baut gegenwärtig ausschließlich auf Ingamewährung, die dank fairer Ausschüttung und Preisgestaltung in regelmäßigen Abständen in neue, rein kosmetische Items investiert werden kann. Später wird dem Spiel eine Echtgeldkomponente hinzugefügt werden, die aber rein optional bleiben soll. Spielerische Vorteile lassen sich grundsätzlich nicht erwerben. Eine Abwertung nehmen wir daher zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht vor. 

PRO:

+ Unerreicht epische Massenschlachten mit nahezu komplett zerstörbarer Umgebung
+ Eindrucksvolle Partikel- und Wettereffekte
+ Tolle Lichtstimmungen
+ Epische Zerstörungsorgien, die auch taktisch genutzt werden kann
+ Grand Operations überzeugen durch mehr Abwechslung und Tiefe
+ Unerreicht spannender Frontlinien – Modus
+ Generell wird in Sachen Modi bereits jetzt für jeden Geschmack etwas geboten
+ Stärkerer Fokus auf Teamplay
+ Gut ausbalancierte Klassen und Fahrzeuge
+ Gute Squadleader können immer bessere Hilfen anfordern
+ Innerhalb eines Teams freie Wiederbelebung möglich 
+ Weniger Munition und Selbstheilung fordern mehr Movement und Taktik
+ Deutlich längere Abklingzeiten verhindern Nadespam – Orgien…
+ …oder die sogenannten Suicide Jeeps (dank Ausstieganimation kaum zu timen)
+ Fair entschärfte Panzerstärke
+ Umfangreiche Individualisierung durch Unmengen von frei kombinierbaren Outfits…
– …die glücklicherweise rein kosmetische Bedeutung haben 
+ Nützliche Fortifications
+ Kostenlose Erweiterungen für alle, ganz ohne Premiummodell
+ Faires Progress- und Belohnungssystem…
+ …welches die bevorzugte Spielweise samt Loadout konsequent fördert
+ Herrlich immersive Klangkulisse
+ Fantastischer Soundtrack
+ Stabiler Netzcode
+ Zugängliche Bedienung 

CONTRA:

– Momentan eher kleiner Kartenumfang
– Wichtige Spielkomponenten werden erst später nachgereicht 
– Sehr kurze Kriegsgeschichten…
– …die trotz guter Inszenierung nur wenig Raum für die Charakterentfaltung bieten…
– …und die dank starkem Fokus auf Heimlichkeit weit weg vom eigentlichen Setting agieren
– Bugs bei Physik und Kollisionsabfrage
– Teils extreme Pop Up´s bei Bodenobjekten
– Teils spürbar schwankende Bildraten (PlayStation 4, XBOX One S)
– Je nach Konsolenfassung mitunter herbe grafische Abstriche

                                              VORLÄUFIGE GESAMTWERTUNG:    8.5/10

       MRAPRÄS     MRATMOS    MRASOUND


Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 

                                              ©2018 Wrestling-Point.de/M-Reviews