Vertragsdetails an die Öffentlichkeit durchgesickert – Karrion Kross ist immer noch wütend und spricht über Scarletts damalige Abwesenheit und seinen Beinahe-Wechsel zu AEW

Karrion Kross zählt zu den eindrucksvollsten und facettenreichsten Charakteren der WWE. Doch trotz seines imposanten Auftretens und der düsteren Aura, die ihn umgibt, hat der frühere NXT-Champion in einem aktuellen Interview mit Ariel Helwani einen seltenen Moment der Verletzlichkeit gezeigt. In der „Ariel Helwani Show“ sprach Kross erstmals ausführlich über ein Thema, das ihn bis heute emotional stark beschäftigt: das unautorisierte Leak seiner WWE-Vertragsdaten im Internet.

Wie Kross erklärte, war der Vorfall besonders bitter, weil er völlig überrascht wurde, als er erfuhr, dass seine persönlichen Vertragsinformationen an die Öffentlichkeit gelangt waren. Dies geschah kurz nach der überraschenden Entlassung des Tag Teams Authors of Pain (AOP) und ihres langjährigen Managers Paul Ellering, was die Situation für ihn zusätzlich belastete. In einer ohnehin schwierigen Phase für die WWE, in der mehrere strukturelle Veränderungen vorgenommen wurden, empfand Kross diese Enthüllung als besonders respektlos und schädlich.

Er betonte in dem Gespräch, dass es nicht nur um den Vertrag selbst ging, sondern um die grundsätzliche Verletzung seiner Privatsphäre. Niemand außerhalb der direkten Geschäftsbeziehungen habe ein Recht darauf, über die Vertragslaufzeit oder finanzielle Details informiert zu werden. Dass solche Informationen dennoch an die Öffentlichkeit gelangten, sei für ihn ein Schock gewesen, der ihn emotional stark mitgenommen habe. Kross gab offen zu, dass er auch heute – mehrere Monate nach dem Vorfall, noch immer mit Wut auf diese Geschehnisse zurückblickt. Seiner Einschätzung nach handelte es sich dabei nicht um ein Versehen, sondern um eine gezielte und böswillige Handlung, die weitreichende Konsequenzen für sein Vertrauen in das Umfeld hatte.

Scarletts Abwesenheit beim Main Roster-Debüt 2021 – eine Mischung aus Missverständnissen und Verletzungspech

Ein weiteres Thema, das Kross im Interview mit Ariel Helwani erwähnte, war die auffällige Abwesenheit seiner Ehefrau Scarlett Bordeaux bei seinem ursprünglichen Debüt im Main Roster im Jahr 2021. Die beiden galten bei WWE NXT als eingespieltes Duo, dessen düstere Auftritte und perfekt abgestimmte Präsentation das Publikum regelmäßig in den Bann zogen. Umso größer war die Verwunderung bei den Fans, als Kross allein im Main Roster auftauchte – ohne Scarlett an seiner Seite.

Erst jetzt offenbarte Kross die wahren Hintergründe für diese Entscheidung. Während der COVID-19-Pandemie befand sich WWE in einer Phase des Umbruchs. Veranstaltungen wurden vor leeren Rängen abgehalten, viele Abläufe waren improvisiert und von Unsicherheit geprägt. Inmitten dieser Umstände wurde Scarlett gebeten, ein Dark Match zu absolvieren, um sich vor dem kreativen Team zu präsentieren. Dabei verletzte sie sich jedoch, was eine sofortige Pause zur Folge hatte.

Das eigentliche Problem begann jedoch erst danach. Laut Kross war die interne Kommunikation innerhalb des WWE-Kreativteams in dieser Zeit äußerst widersprüchlich. Während ihm an einem Tag versichert wurde, dass Scarlett bald nachrücken werde, erhielt er am nächsten Tag gegenteilige Informationen. Mehrfach wurde ihm sogar gesagt, dass sie offiziell ins Main Roster berufen worden sei, nur um diese Entscheidung kurz darauf wieder zurückzunehmen.

Kross gab zu, dass er große Bedenken hatte, ohne Scarlett aufzutreten, weil ihre Präsenz ein wesentlicher Bestandteil seiner Inszenierung sei. Zudem fühlte er sich ihr persönlich und beruflich eng verbunden. Er lehnte es daher zunächst ab, allein im Fernsehen aufzutreten. Erst nach langen Gesprächen mit Scarlett, die Verständnis für die Situation zeigte, willigte er ein. Sie habe ihn damals ermutigt, seinen Weg zu gehen, solange es im gemeinsamen Interesse ihres Haushalts sei. Ihre Rückkehr sei ihm immer wieder versprochen worden, doch auch diese Pläne wurden später wieder gestrichen. Letztlich stellte sich heraus, dass viele der damals verantwortlichen Personen heute nicht mehr bei WWE beschäftigt sind. Dies unterstreicht für Kross, dass die damalige Führung intern nicht stabil genug war, um eine konsistente kreative Ausrichtung zu gewährleisten.

Karrion Kross hätte fast bei AEW unterschrieben – doch dann rief Triple H an

Neben der Aufarbeitung dieser schwierigen Phase offenbarte Karrion Kross noch ein weiteres spannendes Detail über seine Karriereentscheidungen. Nach seiner Entlassung durch WWE im Jahr 2021 war er auf dem freien Markt aktiv und führte Gespräche mit mehreren Promotions – darunter auch All Elite Wrestling. Wie er im Interview schilderte, stand er in direktem Kontakt mit Cody Rhodes, der zu diesem Zeitpunkt noch bei AEW unter Vertrag stand.

Die Gespräche zwischen den beiden verliefen laut Kross sehr natürlich. Es gab keine formellen Verhandlungen, aber einen klaren beiderseitigen Austausch über Möglichkeiten und Interessen. Kross deutete an, dass er bereit gewesen wäre, sich AEW anzuschließen – bis ein Anruf von Paul „Triple H“ Levesque alles veränderte. Triple H habe ihn direkt kontaktiert, und für Kross war sofort klar, dass er das Angebot annehmen und zur WWE zurückkehren würde.

Er beschrieb die Entscheidung als eine spontane, aber instinktiv richtige Wahl. Für ihn war Triple H immer eine Vertrauensperson gewesen, die seinen Charakter und sein Potenzial verstand. Diese emotionale Bindung und die Aussicht auf eine langfristige Perspektive bei WWE gaben den Ausschlag gegen AEW.

Kross kehrte 2022 offiziell zur WWE zurück und begann eine Fehde mit Drew McIntyre, die ihn wieder stärker ins Rampenlicht rückte. Auch wenn der große Durchbruch im Main Roster weiterhin aussteht, hat sich Kross als feste Größe etabliert. Viele Fans fragen sich dennoch, wie seine Karriere bei AEW verlaufen wäre – eine Frage, die nun wohl für immer unbeantwortet bleiben wird.