UHD: „Vergessene Welt – Jurassic Park“

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                                                 Getestet und verfasst von General M 

                Quelle Bildmaterial: „The Lost World – Jurassic Park, ©1997 Universal Pictures. All rights reserved.“

                                                                Ab sofort erhältlich

81C4Ubq2wL. SL1500 Nach dem immensen Kassenerfolg von „Jurassic Park“ war jedem der Beteiligten, darunter wohl auch dem bis zu diesem Zeitpunkt fortsetzungsresistenten Steven Spielberg klar, dass eine Fortsetzung hermusste. Dafür ließ sich der Regisseur ganze vier Jahre Zeit, denn erst 1997 wurde das Sequel mit dem Titel „Vergessene Welt – Jurassic Park“ auf die Kinogänger losgelassen. Zwar wurde die Fortsetzung abermals ein großer Erfolg, konnte aber Fans und Kritiker nicht ganz so sehr überzeugen wie das Original. Nicht sonderlich gut war es 2011 auch um die erste HD – Auswertung im Rahmen der „Ultimate Trilogy“ bestimmt, die qualitativ weit unter den Erwartungen zurückblieb und sich somit in eine Reihe mit der ebenfalls misslungenen Blu-Ray – Auswertung des ersten Teils stellen darf. Macht die nun sowohl einzeln als auch im Rahmen der 25th Anniversary Collection erhältliche UHD ihre Sache besser?

Der Film

Wenige Jahre nach den Ereignissen von „Jurassic Park“ hat Chaostheoretiker Ian Malcolm (Jeff Goldblum, „Independence Day: Die Rückkehr“) trotz Verschwiegenheitsklauseln seine Erlebnisse rund um das Geschehen im Park öffentlich gemacht. Sehr zum Verdruss von InGen, immerhin hat die verantwortliche Biotechnikfirma alles nur erdenkliche unternommen, die Ereignisse bestmöglich zu vertuschen. Mit einigem Erfolg, denn schließlich gilt Malcolm deswegen nicht nur als Spinner und Fantast, auch der alternde John Hammond musste seinen Platz an der Unternehmensspitze an seinen machthungrigen Neffen Ludlow abgeben, nachdem abermals jemand von den Urzeittieren verletzt worden ist. Der Nachfolger will nun endlich wieder Profit aus den Dinosauriern ziehen. Ein gewaltiges Kommando wird ausgeschickt, um auf der bisher unbekannten Anlage B, die auf einer Nachbarinsel der Isla Nublar bis zu einem schweren Hurricane als zentrale Produktionsstätte für die Dinosaurier diente, möglichst viele Exemplare einzufangen, damit diese später in San Diego ausgestellt werden können. Mit dabei ist nicht nur Ludlow selbst, sondern auch der erfahrene Großwildjäger Roland Tembo, der nur ein Ziel verfolgt: Ein lebendiges Tyrannosaurus – Männchen für seine Trophäensammlung zu jagen. 

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Der mittlerweile geläuterte Hammond will dieses Unterfangen um jeden Preis verhindern und die Dinosaurier auf der Insel in Frieden leben lassen. Mithilfe einer umfassenden Dokumentation soll die Öffentlichkeit gegen die Absichten von InGen mobilisiert werden. Als Malcom dafür verpflichtet werden soll, lehnt dieser umgehend ab, ändert aber rasch seine Meinung, als er erfährt, dass seine Lebensgefährtin Dr. Sarah Harding (Julianne Moore, Kingsman – The Golden Circle“) bereits auf der Insel ist. Mithilfe des Expeditionsexperten Eddie Carr sowie dem Fotografen Nick van Owen (Vince Vaugn, „Prakti.com“) eilt er seiner Liebsten nach, auch Ian´s unmündige Tochter Kelly kommt klammheimlich mit. Beinahe zeitgleich landet auch das Expeditionsheer von InGen auf der Insel. Nachdem trotz sorgfälter Planung dank der Entführung eines Tyrannosaurusbabys erste Personalverluste verzeichnet werden und die gesamte Funkausrüstung einer Dinosaurierattacke zum Opfer fällt, müssen sich die ungleichen Teams zusammentun, um von der Insel evakuiert werden zu können. Der Weg dazu führt ins Landesinnere. Und hier lauern die Fleischfresser bereits auf ihre Beute… 

Die Rezension

„Vergessene Welt – Jurassic Park“ war der erste Teil der Reihe, den ich auf der großen Leinwand bewundern durfte. Entsprechend beeindruckend war ich vom Film, der in meinen Augen eine überaus solide Fortsetzung darstellt, den Erstling aber zu keinem Zeitpunkt wirklich übertrifft. Das große Finale weiß zu begeistern, dazwischen zieht sich das Geschehen aber immer mal wieder ein wenig hin. Mit Jeff Goldblum, der hier abermals seine Paraderolle als Paradiesvogel zum Besten gibt, kehrte abseits eines kurzen Gastauftritts von John Hammond sowie seinen Enkeln Lex und Tim keiner der Protagonisten aus dem ersten Teil zurück. Die Besetzung konnte sich dennoch sehen lassen und spielt überzeugend auf.

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John Williams lieferte abermals den Soundtrack ab, welcher sich nun wesentlich treibender und düsterer gibt, ohne dabei je die Leitmotive des ersten Teils aus den Augen zu verlieren. Am Ende hat die Fortsetzung alles, was man von einem Spielberg – Film erwartet. Es gibt den obligatorischen Vater – Kind – Konflikt, gelegentlich etwas Humor, tolle Spezialeffekte und eine zu jedem Zeitpunkt eindrucksvolle Kameraführung. 21 Jahre später sind auch die Effekte etwas besser gealtert als die des Vorgängers, dem immensen technischen Sprung in den vier Jahren sei Dank. Klar haut einen das Gezeigte heute trotzdem nicht mehr vom Hocker, die Immersion jedoch funktioniert weitaus besser als beim Erstling. Somit steht die Fortsetzung dem Original in nur wenig nach und hat entsprechend dieser Tatsache absolute Daseinsberechtigung. 

Die UHD 

Die 2011 erschienende Blu-Ray war nicht das Gelbe vom Dinosaurierei. Insgesamt zwar etwas besser als die katastrophale Umsetzung des ersten Teils, litt die HD – Scheibe hier jedoch an eigenen Problemen. Völlig außer Kontrolle geratene Kontraste sorgen dafür, dass das Bild zu keinem Zeitpunkt natürlich wirkt. Zusätzlich machte man bei der Masterproduktion viel zu sehr Gebrauch von Weichzeichnern, was dem Bild zusätzlichen Schaden zufügt. Im Ergebnis bedeutet das ein durch die Bahn milchiges, detailarmes Bild. Kein wirklicher Genuss für die Augen. Leider besteht die hier beiliegende Blu-Ray eben wieder aus jener Umsetzung (s. Review zu „Jurassic Park“) und kann als solche auch im Rahmen der neuen Einzelveröffentlichung im Steelbook getrost ignoriert werden.

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Das neue, vom Originalnegativ abgetastete 4K – Master der UHD macht seine Sache da deutlich besser, wenn auch nicht perfekt. Denn wie auch der Vorgänger wurde die Fortsetzung 1997 analog auf 35mm gedreht. Das nun wieder etwas präsentere Filmkorn verleiht dem Bild einen wesentlich besseren Look, gleichzeitig lassen sich dank deutlich höherer Bildschärfe viele neue Details ausmachen, wenngleich man hier aber bedingt durch das wohl nicht ganz optimale Ausgangsmaterial keine Wunder erwarten darf. Durch HDR10 stimmen nun auch Farbgebung und Kontraste besser mit dem Gezeigten überein. Die satteren Farben kommen besonders der Umgebung zugute, der Dschungel erstrahlt nun in wesentlich prächtigerem Grün. Aber auch Kleidungsstücken und Co. sieht man die Verbesserungen nun überdeutlich an. Übrigens: Obwohl die Verpackung auch mit Dolby Vision – Unterstützung wirbt, ist diese eigenartigerweise auf keinem der vier Filme verfügbar. Insgesamt ist die UHD – Umsetzung deutlich konsequenter, wenn es darum geht, ihre Qualitäten auf Dauer zu präsentieren. Aber wie beim ersten Teil gibt es auch hier Szenen, die qualitativ deutlich hinter dem Rest zurückstehen. Besonders Szenen abseits von Nahaufnahmen wirken irgendwie nicht wie aus einem Guss, sondern schwanken besonders in Sachen Schärfe mal mehr, mal weniger stark. Im Vergleich zur schlechten Blu-Ray von 2011 stellt das neue Master aber dennoch eine insgesamt deutliche Verbesserung dar. 

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Wie „Jurassic Park“ auch, enthält die UHD eine neu abgemischte DTS:X 7.1 – Tonspur, die hier um einiges ausgewogener daher kommt als die des Erstlings. Die Effekte sitzen, die Bässe haben richtig viel Power unter der Haube. Umgebungsgeräusche und Stimmen verfügen jeweils über eine exzellente Qualität und Dynamik. Zu jeder Zeit sorgt das deutlich wahrnehmbare Rascheln und Gezirpe im Dschungel für ein tolles Mittendringefühl. Wenn die Stampede in der ersten Hälfte losbricht und der Subwoofer erstmals richtig gefordert wird, ist das einfach nur klasse. Auch das Dinosauriergebrüll zieht nun eindrucksvoll und kräftig durch den Raum. Ebenso macht die Szene im Regen einiges her. Kurzum, genau so muss eine aufbereitete Tonspur klingen, die alte DTS – Spur der Blu-Ray sieht im direkten Vergleich absolut blass aus. In der Gesamtqualität steht die Deutsche Fassung der Originalspur dabei in Nichts nach. Warum man dieses Ergebnis nicht auch bei „Jurassic Park“ erreichen konnte, bleibt offen. In Sachen Extras gibt es übrigens auch hier nichts neues zu vermelden. Sämtliches Bonusmaterial, das meiste davon in einfacher Auflösung, befindet sich neben dem für die 2011 veröffentlichte HD – Umsetzung neu produziertem Material komplett auf der alten Blu-Ray. Auch hier hätte man für die 25th Anniversary Edition sicher etwas kreativer arbeiten können. Sehenswert bleibt das Gezeigte aber allemale. 

Fazit 

ava3„Schon besser! Zwar konnte man bei der UHD – Umsetzung des zweiten Teils der Reihe aufgrund des vorliegenden 35mm – Analogmaterials abermals keine Wunder beim neuen Transfer erwarten, insgesamt macht die Veröffentlichung aber einen sehr guten Job. Gelungen ist vor allem die wesentlich bessere Farbgebung, die dem originalen Look der Kinofassung wieder näher kommt, als das verpfuschte BD – Master von 2011. Der Gesamteindruck ist somit sehr viel stimmiger, was im direkten Vergleich eine Menge ausmacht. Hier stimmt nun endlich auch der Ton. Die neue DTS:X – Spur präsentiert sich stellenweise sogar als Referenzmaterial, wenn es um die Aufbereitung von Audiomaterial geht. Nur bei den Extras gibt es wieder nichts Neues zu vermelden, auch die beiliegende Blu-Ray macht keinen Gebrauch vom neuen Master, sondern bietet ausschließlich Bekanntes. Anders als beim Vorgänger kann ich hier aber aufgrund der wesentlich besseren 4K – Fassung beherzt zu einem Upgrade raten.“ 

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