Tom Clancy’s The Division™ – Auf in die Dark Zone + Fazit

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                                                       Auf in die Dark Zone + Fazit

Vorab ist die Schrifart und Größe ebenso zu entschuldigen wie die Abwesenheit von Screenshots. Ein Formatierungsfehler will sich heute partout nicht beheben lassen. 

Hach, was habe ich auf dem Weg zwischen Level 1 und Level 30 nicht alles erlebt. Mal kämpte ich alleine, mal im Team. Machte Plünderern, Geiselnehmern und deren Anführern den Garaus und suchte dabei gierig nach noch besserer Ausrüstung. Über die gesamte Woche gab es viele positive Momente, aber auch Frustration über einige störende Unzulänglichkeiten des Spiels.

Natürlich ist es immer schwierig, solch offenen und zukunftsträchtigen Spielen wie diesem zum jetzigen Zeitpunkt eine angemessene Wertung zu geben. Dafür stehen noch zu viele kommende Inhalte aus, zu vieles kann und wird sich mit der Zeit verändern, verbessern, vielleicht sogar verschlechtern. Daher wird es zum Ende dieses Artikels lediglich eine Wertungstendenz geben. Natürlich werden wir das Spiel weiterhin sorgfältig beobachten und über größere Veränderungen und Erweiterungen weiterhin berichten. 

Auf in die Dark Zone

Frühestens mit Level 10 führt uns eine Nebenquest erstmals in die Dark Zone. Diese befindet sich im Herzen der Stadtmitte und beschreibt den Ort, an welchem die Verseuchung durch die mit Pocken infizierten Geldscheine am schwerwiegendsten ausgebrochen ist. Entsprechend ist die Dark Zone ein Quarantäne – Gebiet innerhalb des Quarantäne – Gebiets, in dem der Spieler gänzlich ohne Hilfe von Außen nicht nur um sein Überleben kämpfen muss, sondern nach aktuellem Stand auch um die mitunter beste Ausrüstung im ganzen Spiel. 

Freund oder Feind?

Dabei gelten in der Dark Zone ganz eigene Regeln. Und auch ein ganz eigenes Spielerlevel samt Währung. Das bedeutet, dass die extrem starken K.I. – Gegner innerhalb der Zone spezielle EP für euer DZ – Level bringen, welches unabhängig von eurem Grundlevel ebenfalls bis Stufe 30 reicht. Mit den entsprechenden DZ – Credits könnt ihr euch beim zugehörigen Händler zwar einige feine Prämien leisten, das richtig gute Zeug jedoch befindet sich in den überall versteckten Kisten der zahlreichen Gassen und Tunneln. Und daran zu kommen ist oft gar nicht so einfach. Wie erwähnt stellen sich euch nicht nur extrem starke Gegnergruppen in den Weg, auch andere Spieler können euch hier jederzeit in den Rücken fallen und das Feuer auf euch eröffnen. Sollte sich einer der anderen Mitspieler mal gegen euch wenden und euch das Lebenslicht auspusten, verliert ihr nicht nur Credits, sondern auch einen Teil der bisher gesammelten Beute. Anstatt diese nämlich direkt anlegen zu können, muss sie erst dekontaminiert werden. Das geschieht, indem ihr die gesammelten Gegenstände in eine Abwurfzone bringt, einen Hubschrauber anfordert und dann für eine Weile das Gebiet gegen die immer neu aufkommenden Gegnerwellen verteidigt, bis der Hubschrauber die Beute sicher aus der Dark Zone gebracht hat. Erst dann gehört sie wirklich euch. Der Weg dahin ist jedoch alles andere als einfach. Denn zwischen dem Aufsammeln rarer Beute bis zu deren Abtransport kann in der Dark Zone so ziemlich alles passieren. Zu jeder Zeit muss man sich vor anderen Spielern in Acht nehmen, die euch womöglich zu Beginn hilfreich zur Seite gehen, nur um euch dann kurz vor Abtransport doch um die Ecke bringen und sich eure Beute krallen. Der Spannungsfaktor ist immens. Wem kann man vertrauen? Wer ist Freund, wer ist Feind? Natürlich gibt es auch hilfsbereite Menschen in der DZ. Hilfsbereitschaft wird aber nicht belohnt. Überleben wird nur der gerissenste Spieler. Und wer freut sich schon darüber, wenn neben der Leiche die soeben unter Freudegefühlen ergatterte Waffe für jedermann einsackbar liegt? 

Alleine bist du nichts!

Es ist keine gute Idee, alleine einen Fuß in die Dark Zone zu tätigen. Besser ist, man baut auf Gruppen mit freundlich gesinnten Spielern. Alleine kann man der Stärke gegnerischer Gruppen auch auf Level 30 kaum oder nur mit sehr viel Glück standhalten. Man ist also beinahe zwingend auf Unterstützung angewiesen. Das bedeutet aber auch, dass sich in den eigenen Reihen jederzeit ein Verräter befinden kann. Oftmals begegnet man in der DZ anderen Mitspielern daher stets mit Argwohn und Misstrauen. Besonders, wenn man weiß, dass dieser Charakter soeben einen anderen Charakter auf offener Straße erschossen hat. Das erkennt man daran, dass er für einen gewissen Zeitraum als Abtrünniger markiert wird. Dessen Abschuss bringt für den findigen Schützen dann wieder eigene Belohnungen…und ein ausgesprochen befriedigendes Gefühl. Allerdings ist anzunehmen, dass ein erledigter Abtrünniger sich ebenso merken wird, wer ihm da gerade den Gnadenschuss verpasst hat…

In der Tat bietet die Dark Zone eine Erfahrung im PvP, die ein Spiel unter diesen spannenden Gesichtspunkten nur sehr selten bietet und die in ihrerm Kern sehr an Titel wie H1Z1 erinnert. Und sie motiviert. Die Unvermeidlichkeit, offensichtlich stärkere Gruppen angreifen zu müssen, um begehrte EP und Credits abzugreifen und ebenso die zum Öffnen der Belohnungstruhen nötigen Schlüssel, bringt einigen Nervenkitzel mit sich, ebenso aber auch eine Menge Frustration, wenn man sich nicht richtig auf die zu erwartende Situation vorbereitet. Zumal sich vom Süden bis zum Norden der DZ der Schwierigkeitsgrad der Gegner (aber eben auch die Qualität der Belohnungen) weiter erhöht. 

Ein Ausblick auf die Zukunft

Die Dark Zone ist augenblicklich der End Content, welcher den geneigten Spieler zum jetzigen Zeitpunkt erwartet. Und wer erstmal den Dreh raus hat, wird auch hier sicherlich noch viele Stunden verbringen können, ehe er vorerst das Gefühl hat, alles gesehen und erlebt zu haben. Doch natürlich soll das Spiel noch lange Zeit mit neuen Inhalten versorgt werden. Einige davon werden kostenlos sein, für andere wird echtes Geld fällig. Entsprechende Inhalte sind Teil des augenblicklich 40€ teuren Season Pass, der wenigstens drei Erweiterungen bietet. Auch Schlachtzüge für bis zu 8 Spieler sollen geplant sein. Dazwischen gibt es ein paar Dinge, die man optimieren kann. Beispielsweise die Navigation, die oft anstelle des kürzesten Weges eine überräschend umständliche Route vorgibt. Das Balancing der Feindstärke innerhalb der Haupteinsätze, wenn man in Gruppen unterwegs ist. Die bereits erwähnte Qualität der Beute in schweren Modi. Und ebenso ist zu hoffen, dass man die Handlung spätestens mit den neuen Hauptinhalten endlich angemessen vertieft. Natürlich ist es ganz cool, Teile der Geschichte über die überall verstreuten ECHOs, Berichte und Handys zu entdecken. Richtig befriedigend ist das aber nicht. 

Licht und Schatten

Trotzdem hat mich The Division am Ende positiv überrascht. Es macht einen wesentlich solideren Eindruck, als die meisten Online – Spiele es sonst zum Start machen. Nie stieß ich bei meiner Erkundung auf störende Gamebreaker – Bugs, außer dass vielleicht mal ein Gegner im Boden festzustecken schien. Abstürze gab es nicht. Die Server laufen zum jetzigen Zeitpunkt stabil. Das dystopische New York ist, auf den Konsolen mit einigen wenigen Abstrichen, wunderschön anzusehen und abwechslungsreich gestaltet. Die neue Grafikengine leistet einen tollen Job und bietet auf dem PC zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, mit denen Mittelklasse – PCs gleichermaßen wie High End – Systeme auf ihre Kosten kommen.  Aber das ist natürlich nur eine persönliche Einschätzung. Es mag sicher Spieler geben, die massive Probleme mit dem Spiel haben. Und sicher noch mehr, für die das Setting gar nicht ansprechend ist. Ich jedoch hatte und habe noch immer großen Spaß dabei, New York zu erkunden, die Dark Zone mit Freunden unsicher zu machen und weiterhin nach der bestmöglichen Beute zu streben.  Und ich bin außerordentlich gespannt, was die Zukunft noch bringen wird. Potenzial ist eine Menge vorhanden. Das steht eindeutig fest. 

Fazit

 „Eine lange Woche geht vorbei und damit auch vorläufig mein Ausflug in das dreckige und zerstörte New York. Ich nehme viel Gutes mit und wurde oft positiv überrascht. Natürlich gibt es für die Zukunft noch eine Menge Luft nach oben, allerdings macht The Division auch jetzt bereits eine Menge Spaß. Egal, ob man nun alleine spielt, oder mit Freunden und Fremden unterwegs ist. UbiSoft Massive ist es gelungen, eine verheißungsvolle und grundsolide Spielwelt auf die Beine zu stellen, mit toller Grafik, großartiger Atmosphäre, aber wenig Handlung. Wem das Setting gefällt, sollte einen Blick riskieren.“


PRO (STAND TAG 4):

+ Atmosphärisches New York
+ Cooles Szenario

+ Hübsche Effekte
+ Stimmige Beleuchtung
+ Zerstörbare Umgebung

+ Gruppenspiel geht gut von der Hand
+ Jederzeit frei wählbare Fähigkeiten
+ Stabile Server
+ Tolles Dark Zone – Konzept
+ Freund/Feind – Konzept in der Dark Zone sorgt für viel Nervenkitzel
+ Fordernde Missionen
+ Sauber umgesetzte PC – Version mit vielen Einstellungsmöglichkeiten

+ Erfreulich kurze Ladezeiten
+ Ordentliches Tutorial
+ Kluge Gegner – K.I.
+ Tonnenweise zu sammeln
+ Komplexe, aber intuitive Bedienung

+ Operationsbasis und Verwaltung derselben fügen sich sinnvoll ins Spiel ein
+ Mit Maus und Tastatur gut bedienbar (PC)

CONTRA (STAND TAG 4):

– Blasser, stummer Charakter ohne Persönlichkeit
– Handlung wird kaum vorangetrieben und rückt schnell in den Hintergrund
 – Fragwürdiges und frustrierendes Spawn – Verhalten der Gegner in der DZ

–  Nur sehr wenige Individualisierungsmöglichkeiten der Charakteroptik
– Abseits der Sammelpunkte/Dark Zone/Gruppen begegnet man keinen    Mitspielern
– Innerhalb der Sammelpunkte dagegen Chaos dank Überfüllung pur
– Feinde sind im schweren Modus noch zu stark
– Feinde treffen trotz guter Deckung

– Belohnungen im schweren Modus kaum der Herausforderung angemessen
– Unübersichtliche Menüs
– Navigation zeigt selten die kürzeste Route
– Extreme und permanente Pop Ins (PlayStation 4 und XBOX One)

– Stellenweise leichtes Kantenflimmern (PlayStation 4 und XBOX One) 

                                                   TENDENZIELLE GESAMTWERTUNG:      84%

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