Seth Rollins über chaotisches Booking unter Vince McMahon und das kontroverse Charlotte Flair vs. Tiffany Stratton In-Ring Segment – der Kingslayer sieht WWE Wandel – Triple H bringt Stabilität zurück

Seth Rollins hat sich in einem aufschlussreichen Interview im Podcast Outta Pocket with RGIII deutlich zu den kreativen Veränderungen bei WWE geäußert, seit Triple H das kreative Zepter übernommen hat. Obwohl er den Namen von Vince McMahon nicht direkt aussprach, war die Kritik am alten System kaum zu überhören. Der frühere WWE-Champion erklärte, dass es unter McMahon zur Tagesordnung gehörte, Pläne in letzter Minute zu ändern und spontane Anpassungen vorzunehmen, oft ohne klare Richtung.

„Wenn man eine Antwort auf so ziemlich alles haben will, muss man sich an die Spitze wenden, und der Mann, der jetzt das Sagen hat, Triple H, plant die Dinge gerne viel genauer“, so Rollins. „Er lässt die Dinge gerne laufen, ohne in letzter Sekunde Änderungen vorzunehmen; der vorherige Besitzer des Unternehmens (Vince McMahon) nicht so sehr. Er mochte es sehr, bis zur letzten Minute an den Dingen herumzufummeln.“

Rollins, der selbst unter McMahon debütierte und sich zu einem der Topstars des Unternehmens entwickelte, machte damit deutlich, wie belastend die Unvorhersehbarkeit des alten Systems war. Umso mehr genieße er nun die klarere Linie und das langfristige Denken, das unter Triple H Einzug gehalten hat.

Er betonte besonders, dass es heutzutage viel weniger kurzfristige Änderungen gibt als früher. „Wenn man sich den Ablaufplan anschaut, stellen wir fest, dass es deutlich weniger Änderungen in letzter Minute gibt als noch vor zwei Jahren. Das ist eine große Verbesserung.“

Charlotte Flair vs. Tiffany Stratton: Vom Skript abgewichen – mit positiver Wirkung

Neben den Einblicken hinter die Kulissen sprach Rollins auch über ein aktuelles Thema, das die WWE-Community spaltet: Die hitzige Promo zwischen Charlotte Flair und Tiffany Stratton in der SmackDown-Ausgabe vom 4. April. Das Segment, das deutlich vom ursprünglichen Skript abwich, wurde sowohl von Fans als auch Backstage-Offiziellen kontrovers aufgenommen. Für Rollins war es jedoch ein kreativer Glücksfall.

„Meiner Meinung nach war das, was (bei WWE Friday Night SmackDown) passiert ist, das Beste, was ihnen passieren konnte. Tausend Prozent“, sagte Rollins mit Nachdruck. „Denn wir sind in diesem Podcast und sprechen gerade jetzt darüber. Und wenn es nicht passiert wäre, würden wir gar nicht darüber nachdenken.“

Rollins unterstrich, dass Wrestling auch dann funktionieren könne, wenn sich zwei Performerinnen nicht mögen, vorausgesetzt, es herrscht gegenseitiger Respekt und Kommunikation. Er selbst habe in seiner Karriere mit Menschen gearbeitet, mit denen er keine persönliche Verbindung hatte, aber es habe immer ein klares Verständnis darüber gegeben, welche Grenzen nicht überschritten werden dürfen. Wenn diese Vereinbarung gebrochen werde, müsse man jedoch mit den Konsequenzen rechnen.

Backstage-Chaos oder virale Aufmerksamkeit?

Backstage wurde das In-Ring-Segment zwischen Charlotte Flair und Tiffany Stratton als ein regelrechtes „Wrack“ beschrieben. Einige machten Charlotte für die Eskalation verantwortlich, andere wiederum sahen in Tiffanys Verhalten die Ursache. Auslöser der hitzigen Reaktionen soll eine Stelle gewesen sein, in der Charlotte versuchte, Tiffanys Stimme zu imitieren, was von vielen als unprofessionell und provozierend empfunden wurde.

Trotzdem ist es genau dieses rohe und unberechenbare Element, das für Rollins den Reiz ausmacht. Er argumentierte, dass genau solche Momente die Aufmerksamkeit auf ein Match lenken können, das ansonsten möglicherweise weniger im Fokus gestanden hätte. Vor WrestleMania 41 sei es enorm wertvoll, eine Fehde zu haben, über die die Leute reden. Ob Charlotte und Tiffany auch künftig professionell miteinander arbeiten können, ließ er offen. „Wir werden sehen, was passiert“, sagte Rollins. „Aber es hat ihrer Geschichte vor WrestleMania definitiv geholfen.“

Ein neues Kapitel bei WWE – und ein ehrlicher Blick zurück

Mit seinen Aussagen unterstreicht Seth Rollins nicht nur, wie sehr sich WWE unter der kreativen Führung von Triple H verändert hat, sondern auch, wie sehr sich Topstars wie er mehr kreative Kontrolle und ein respektvolles Arbeitsumfeld wünschen. Während das Segment zwischen Charlotte Flair und Tiffany Stratton polarisiert, macht Rollins deutlich, dass kontroverse Momente im Wrestling immer auch Chancen sind, vorausgesetzt, sie entstehen in einem Rahmen, der von Respekt und professioneller Zusammenarbeit geprägt ist.

Gleichzeitig gibt er durch seine Aussagen über Vince McMahon einen selten ehrlichen Einblick in die kreative Frustration, die viele WWE-Talente in den vergangenen Jahren empfanden. Die neue Richtung, die WWE nun eingeschlagen hat, scheint für Rollins ein Befreiungsschlag zu sein, sowohl im Umgang miteinander als auch im kreativen Ausdruck.

Siehe auch: Seth Rollins über Hulk Hogan: „Solange er sich nicht verändert, will ich nichts mit ihm zu tun haben“ – der Kingslayer nennt seine Favoriten für seine zukünftige Aufnahme in die WWE Hall of Fame

8 Kommentare

    • Natürlich ist das Produkt besser geworden. Es werden Geschichten auch endlich mal konsequent zu Ende erzählt und nicht schon nach zwei Wochen wieder abgebrochen, weil Vince einen schlechten Tag hatte.

      Man kann durchaus damit argumentieren, dass man mehr Wrestling sehen könnte und weniger Lücken zwischen den Matches haben sollte. Auch ist die Tag Division noch nicht so stark, wie ich sie persönlich hätte.
      Trotz dieser und vielleicht auch anderer „Probleme“, ist das Produkt trotzdem sehr viel besser als zuletzt unter Vince.

    • Offensichtlich für die Angestellten und Wrestler nicht, sondern es hat sich positiv entwickelt. Völlig sinnfrei dein Kommentar

  1. Ich glaube sehr wohl das vieles besser geworden ist. Ich beziehe mich aber nicht auf das was vor der Kamera passiert. Denke darum geht es gar nicht. Sondern das was abgeht wenn keiner was sieht. Und da denke ich das es sehr wohl besser ist als zuvor wo permanent ein Choleriker an allem was aus zu setzen hatte. Davon abgesehen ist nicht immer HHH für alles zuständig er ist nicht der neue Vincent, ihm gehört nicht das Unternehmen. Auch er hat Bosse die ihm sagen wie es zu laufen hat.

  2. Wenn es angeblich besser geworden ist.
    Warum verliert Gunther 2x WM sein Titel? Warum verliert LA Knight nach 43 Tagen seinen Titel? Warum gewinnt Charlotte den Royal Rumble? Andere haben, dass nicht verdient? Cena wird Champ. Ok kein Problem aber wie..

    • Wie wurde Gunther unter Vince eingesetzt?Jay hat halt sein Momentum. Und unter Vince hätte Charlotte auch den Titel zu 100% geholt. Und Taker den Streak zu nehmen, durch Brock war ok? Oder Daniel Brayn hatte seinen Titel in paar Sekunden verloren bei WM…. So viele Dinge waren in den letzten Jahren unter Vince noch schlimmer. Bei Leibe ist unter HHH nicht alles klasse aber besser

  3. Die gesamte Präsentation ist deutlich besser geworden und wie gesagt, werden Geschichten nun auch endlich mal zu Ende erzählt. Auch wenn nicht jede Fehde zünden mag. Das was du da aufzählst, sind eher deine Probleme, weil du es anders gebookt haben willst. Aber du bist halt nicht der einzige Zuschauer! 😉 Du wirst niemals alle Fans zufriedenstellen können. Aber das Produkt ist nicht mehr so „konmisch“ wie unter Vince.

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