
AEW steht aktuell im Zentrum eines Rechtsstreits, nachdem ein ehemaliger Produktionsmitarbeiter eine Zivilklage gegen das Unternehmen und AEW World Champion Jon Moxley eingereicht hat. Der Kläger, Christopher Dispensa, arbeitet seit 2019 über die Broadcast Service Group an AEW-Veranstaltungen, ist jedoch kein direkter Angestellter von All Elite Wrestling, sondern externer Auftragnehmer.
Die Klage wurde am 30. Mai 2025 beim Wayne County Circuit Court eingereicht. Dispensa behauptet, während der AEW Dynamite-Ausgabe vom 10. Mai 2023 in Detroit schwer verletzt worden zu sein. In der betreffenden Episode trafen Jon Moxley und Kenny Omega in einem brutalen Steel Cage Match aufeinander. Laut Dispensa kam es im Verlauf dieses Matches zu einem nicht abgesprochenen Vorfall, bei dem Moxley ihn während eines Spots plötzlich schubste, während er sich einen Schraubenzieher greifen wollte. Diese Aktion sei nicht Teil des geplanten Ablaufs gewesen und hätte zu erheblichen Nacken- und Schulterverletzungen geführt.
Klage fordert Entschädigung für Operationen und seelische Schäden
Die Folgen für den Produktionsmitarbeiter waren laut Klageschrift gravierend. Er musste sich sowohl einer Halswirbelsäulenoperation als auch einer Schulteroperation unterziehen. Seine Anwälte werfen AEW grobe Fahrlässigkeit vor. Sie argumentieren, dass das Unternehmen es versäumt habe, Sicherheitsmechanismen zu etablieren, um Produktionsmitarbeiter vor improvisierten Aktionen von Wrestlern zu schützen. Zudem soll es Hinweise auf eine bekannte Unberechenbarkeit von Jon Moxley gegeben haben, denen das Management nicht nachgegangen sei.
Dispensa behauptet, den Vorfall am selben Abend dem Ringarzt Dr. Michael Sampson, dem Leiter der Leistungspsychologie Chris Manzione und einem Mitglied des Athletikteams gemeldet zu haben. Dennoch sei ihm mitgeteilt worden, dass er keine weitere medizinische Betreuung durch das AEW-Team erhalten werde. Auch ein offizieller Vorfallbericht sei nie aufgenommen worden.
Die Klage beziffert den Streitwert auf über 25.000 US-Dollar und fordert unter anderem Schadensersatz für medizinische Kosten, Verdienstausfall, dauerhafte Erwerbsunfähigkeit, seelische Belastung, Rufschädigung und Demütigung. AEW lehnte eine Stellungnahme mit Verweis auf den laufenden Rechtsstreit ab. Eine Statuskonferenz in dem Fall ist für den 29. August 2025 angesetzt.
Moxley weiterhin aktiv – Titelverteidigung bei AEW All In
Jon Moxley, der nach wie vor amtierender AEW World Champion ist, soll seinen Titel am 12. Juli 2025 bei „AEW All In: Texas“ gegen „Hangman“ Adam Page verteidigen. Innerhalb der AEW wird Moxley nach Angaben mehrerer Quellen als respektierter Locker Room Leader geschätzt. Es gebe laut diesen Stimmen keine dokumentierten Disziplinarmaßnahmen gegen ihn. Dennoch könnte die Klage für AEW unangenehme Folgen haben, insbesondere im Hinblick auf Sicherheitsprotokolle und die Aufsichtspflicht bei Live-Produktionen.
Ricochet löscht abfälligen Tweet – Kritik wegen fehlender Sensibilität
Während der laufenden Auseinandersetzung sorgte AEW-Star Ricochet in den sozialen Medien für Aufsehen. In einem inzwischen gelöschten Tweet kommentierte er die Klage gegen AEW und Jon Moxley mit den Worten, man lebe in einer „Welt voller P*ssies“. Dieser Kommentar wurde weithin als unsensibel und unangebracht empfunden, insbesondere in Anbetracht der Schwere der erhobenen Vorwürfe und der dokumentierten Verletzungen von Christopher Dispensa.
Nach massiver Kritik in den sozialen Medien löschte Ricochet den Tweet ohne weitere Erklärung. Eine offizielle Reaktion seitens AEW auf seine Äußerung steht bislang aus. Es bleibt unklar, ob intern Konsequenzen folgen oder ob die Bemerkung intern thematisiert wird.
Beobachter bewerten Ricochets respektlosen Kommentar jedoch als potenziell problematisch, da er in einem sensiblen Kontext veröffentlicht wurde und das öffentliche Bewusstsein für Sicherheitsrisiken im Wrestlinggeschäft beeinträchtigen könnte. In einer Zeit, in der das Thema Arbeitsschutz und der Umgang mit Produktionspersonal zunehmend in den Fokus rücken, wirken solche Aussagen kontraproduktiv und könnten die Debatte zusätzlich belasten.
Relevanz über den Einzelfall hinaus
Die Klage könnte weitreichende Auswirkungen auf den Umgang mit Sicherheit bei Wrestling-Events haben. Während AEW unter Tony Khan als moderne Alternative zur WWE gilt, zeigt der aktuelle Fall, dass auch unabhängige Promotionen ihre internen Prozesse regelmäßig überprüfen sollten. Gerade bei Produktionen mit einem hohen Maß an physischer Intensität wie bei Jon Moxley und Kenny Omega sind professionelle Standards im Umgang mit technischen Mitarbeitern essenziell.
Ob der Vorfall in einer außergerichtlichen Einigung oder einem vollen Gerichtsverfahren endet, bleibt abzuwarten. In jedem Fall wird die Klage – auch durch die öffentliche Reaktion prominenter Wrestling-Stars wie Ricochet, in den kommenden Wochen weiter für Diskussionen sorgen.
Nach 2 Jahren fällt dem Herrn ein, dass er Mox und AEW verklagen muss? Nachdem er nach diesem Vorfall weitergearbeitet hat? Sorry, aber das finde ich doch sehr fishy.
Habe das Video mir zweimal angeguckt, ja es wirkt auf mich wie ein starker Schubser und der ist unglücklich gefallen. Erst nach zwei Jahren damit zu kommen ist komisch 🤔.
Ricochet hat recht. Und die Löschung seines Gezwitschers zeigt, dass er auch eine ist.
Weil man nach 2 Jahren Geld braucht!
Also ich kann mir nur schwer vorstellen das er von dem Schubser – und so hart sah es nun wirklich nicht aus – so merkwürdig gelandet ist das dies Operationen an Nacken und Schulter nach sich zog…. und mit Schadenersatz dafür so lange wartet.
= zumindest doch etwas verdächtig