Ryan Nemeths Fall bleibt nicht öffentlich: AEW beruft sich auf Geheimhaltung – von CM Punk angegriffen?, AEW hat Probleme mit Ticketverkäufen für Frühjahrs-Tapings – Nur Großveranstaltungen überzeugen

– Der Rechtsstreit zwischen Ryan Nemeth und All Elite Wrestling, Tony Khan sowie CM Punk wird ab sofort nicht mehr vor einem öffentlichen Gericht verhandelt. Stattdessen wird der Fall in einem privaten Schiedsverfahren fortgeführt. Dies bestätigte Nemeths Anwalt Mike Caspino und stellte klar, dass es dabei keineswegs zu einer Einigung gekommen sei. „Es hat keine Einigung gegeben“, erklärte Caspino. „Die Parteien haben sich darauf geeinigt, die Angelegenheit einem Schiedsgericht zu übergeben.“

Zuvor hatten sowohl Nemeth als auch AEW in Kalifornien und Florida Anträge eingereicht, ihre jeweiligen Klagen abzulehnen. Dieser Schritt ebnete den Weg für eine vertrauliche Fortsetzung des Falls, ganz im Sinne von AEW, das sich dabei auf vertragliche Klauseln berief, die genau dieses Verfahren vorsehen.

Schwere Vorwürfe gegen CM Punk und AEW

Ryan Nemeth hatte seine Klage ursprünglich im Februar 2025 eingereicht. Darin warf er CM Punk, der unter seinem bürgerlichen Namen Phil Brooks genannt wurde, einen körperlichen Angriff hinter den Kulissen vor. Außerdem beschuldigte er AEW, diesen Vorfall gedeckt und aktiv an seiner beruflichen Ausgrenzung mitgewirkt zu haben.

In der Klageschrift hieß es, Punk habe Nemeth in einem Hotel in North Carolina konfrontiert und bedroht. Kurz darauf sei Nemeth von geplanten AEW-Bookings gestrichen worden, angeblich auf Veranlassung von Punk. AEW habe ihm damit vorsätzlich geschadet und seine Karriere torpediert.

AEW will Vertragsinhalte schützen

AEW reagierte mit einem Antrag auf Abweisung der Klage und forderte gleichzeitig die Einleitung eines privaten Schiedsverfahrens. Als Begründung verwies die Promotion auf eine Klausel in Nemeths Arbeitsvertrag, wonach Streitigkeiten nicht öffentlich, sondern vertraulich beigelegt werden müssen. Dabei argumentierte man, dass die Veröffentlichung vertraglicher Details dem Unternehmen irreparablen Schaden im Wettbewerb zufügen könnte.

Mit dem Übergang zum Schiedsverfahren hat AEW diesen Punkt durchgesetzt. Für die Öffentlichkeit bedeutet das jedoch: Die kommenden Entwicklungen des Falls finden nun hinter verschlossenen Türen statt.

Keine endgültige Entscheidung – Tür für neue Eskalation bleibt offen

Wichtig ist, dass beide Seiten ihre Anträge auf Abweisung „ohne Präjudiz“ gestellt haben. Das bedeutet, dass sämtliche Vorwürfe erneut vor ein ordentliches Gericht gebracht werden können, falls das Schiedsverfahren scheitert oder neue Informationen ans Licht kommen. Die Möglichkeit eines juristischen Showdowns bleibt somit bestehen, nur eben nicht in naher Zukunft.

Ryan Nemeth, der zuletzt Ende 2023 im AEW-TV zu sehen war, tritt derzeit regelmäßig bei TNA sowie in der Independent-Szene auf. AEW selbst hat sich bislang nicht öffentlich zur laufenden Angelegenheit geäußert.

– AEW geht mit einem prall gefüllten TV-Plan ins Frühjahr 2025, doch nicht alle Veranstaltungen ziehen, wie erhofft. Während Großevents wie AEW All In: Texas bereits jetzt starke Zahlen vorweisen können, tun sich viele reguläre TV-Tapings schwer, insbesondere bei AEW Collision. Laut dem aktuellen Wrestling Observer Newsletter bleiben die Ticketverkäufe für zahlreiche Shows im April und Mai hinter den Erwartungen zurück.

Die auffälligste Diskrepanz zeigt sich zwischen den Flagship-Shows Dynamite und Collision. Letztere bleibt in mehreren Märkten weit hinter den Dynamite-Zahlen zurück und kämpft stellenweise damit, überhaupt 2.000 Zuschauer in die Halle zu bekommen. Einige Veranstaltungen bewegen sich sogar im Bereich von nur 1.000 bis 1.500 verkauften Tickets – ein Wert, der bei einer nationalen TV-Produktion durchaus Fragen aufwirft.

All In: Texas als positives Gegenbeispiel

Nicht alle Zahlen sind jedoch ernüchternd. Für AEW All In: Texas, das am 12. Juli im Globe Life Stadium in Arlington stattfinden wird, wurden bereits mehr als 13.500 Tickets verkauft. Damit positioniert sich das Event schon jetzt als potenzielles Sommerhighlight. Der Erfolg dieses Events könnte damit zusammenhängen, dass AEW bewusst auf wenige Mega-Events im Jahr setzt, während das wöchentliche Touring-Modell mit Dynamite, Rampage und Collision zunehmend auf Marktsättigung stößt.

Ein weiteres positives Signal sendet der Pay-per-View Double or Nothing, der in diesem Jahr in Phoenix stattfinden wird. Dort wurden laut aktuellen Angaben mehr als 5.000 Tickets verkauft. Auch wenn dieser Wert noch nicht auf dem Niveau früherer Jahre liegt, gibt er Anlass zur Hoffnung, dass sich die Zahlen mit gezieltem Hype in den nächsten Wochen weiter stabilisieren.

Ursachenforschung: Marktüberlastung oder Werbemängel?

Die schwächeren Verkaufszahlen vieler Tapings werfen erneut die Frage auf, ob AEW derzeit unter einer gewissen Marktsättigung leidet oder ob es strukturelle Probleme in der Ticketvermarktung gibt. Insbesondere Collision scheint in vielen Märkten nach wie vor keinen festen Zuschauerkern aufgebaut zu haben. Auch die Konkurrenz durch andere Wrestling-Produkte und Events sowie regionale Faktoren dürften eine Rolle spielen.

AEW könnte in den kommenden Wochen auf kurzfristige Promotions, rabattierte Ticketangebote oder stärkere lokale Werbung setzen, um den Absatz in schwierigen Märkten zu fördern. Auch ein strategisches Umdenken bei der Tourplanung für den Herbst erscheint nicht ausgeschlossen, sollte sich der Trend fortsetzen.

3 Kommentare

  1. 13.5000 Tickets für das Globe Life Stadium sind ein Erfolg? Dort passen bei ein Wrestling Veranstaltung ca 100.000 rein. Als WWE dort Wrestlemania 32 abhielt und in der ersten Woche nach VVK Start ca 40.000 Tickets verkauft hatte, wurde dies als schwache Leistung gewertet und jetzt sind im gleichen Stadion 13.500 als positiv bewertet??? Naja, bei den schwachen Zahlen bei den Weeklys sehe ich die Nutzung eines so großen Stadions als große Herausforderung. Mich würde es freuen, wenn sie die 50.000 Marke knacken oder sogar noch mehr. Es bleibt aber ein sportliches Unterfangen.

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