
Kenny Omega zählt zu den herausragendsten Wrestlern seiner Generation. Mit seiner Athletik, Präzision und Matchqualität hat er weltweit Maßstäbe gesetzt. Doch auch er ist nicht unverwundbar. Ende 2023 wurde bei Omega eine akute Divertikulitis diagnostiziert – eine gefährliche Entzündung des Darms, die eine sofortige Notoperation erforderlich machte. Die Erkrankung war nicht nur ein gesundheitlicher Rückschlag, sondern stellte laut Omega eine ernsthafte Bedrohung seines Lebens dar. Fast ein ganzes Jahr lang war er dadurch außer Gefecht gesetzt und konnte nicht aktiv in den Ring steigen.
Im Januar 2025 kehrte Kenny Omega schließlich ins AEW-TV zurück, doch vollständig genesen ist er seither nicht. In einem Gespräch mit dem Wrestling Observer Radio schilderte der Kanadier nun erstmals ausführlich die tatsächliche Schwere seiner körperlichen Probleme, die ihn trotz der Rückkehr weiterhin belasten. Seine ehrlichen und sehr persönlichen Aussagen geben einen eindrucksvollen Einblick in die physischen und mentalen Herausforderungen, denen er sich täglich stellen muss.
Dauerhafte Schmerzen durch innere Verwachsungen: „Wenn ich mich drehe, zieht es an meinen Organen“
Kenny Omega erklärte, dass er bis heute unter den Spätfolgen seiner Operation leidet. Besonders belastend sind sogenannte Adhäsionen – innere Narbenbildungen, die sich nach dem chirurgischen Eingriff gebildet haben. Diese Verwachsungen verbinden sich mit inneren Organen und lösen bei bestimmten Bewegungen starke Beschwerden aus. Omega beschrieb, wie schon einfache körperliche Reize wie tiefes Atmen, das Anspannen der Körpermitte, Drehbewegungen oder das Strecken zu einem massiven Unwohlsein führen können. Die Folge: Symptome, die er als „grippeähnlich“ beschreibt – darunter Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Gliederschmerzen.
Diese Einschränkungen betreffen nicht nur seine Leistung im Ring, sondern auch seine generelle körperliche Verfassung. Nach dem extrem fordernden „Anarchy in the Arena“-Match bei Double or Nothing war Omega laut eigener Aussage tagelang nahezu bettlägerig. Er berichtete davon, dass er für fünf, sechs oder sogar sieben Tage nach dem Event bis zum späten Nachmittag – teilweise bis 17 oder 18 Uhr – im Bett gelegen habe. Er habe keine Energie gehabt, sich kaum bewegen können und sei komplett erschöpft gewesen. Für ihn persönlich sei das „das Beängstigendste“ gewesen.
Belastung über das Match hinaus: AEW-Wochenenden bringen Omega an seine Grenzen
Dabei sind es nicht nur die Matches selbst, die Omega körperlich und mental fordern. Er machte deutlich, dass ein Wrestling-Event bei AEW weit mehr umfasst als die Zeit im Ring. Bei Pay-per-View-Wochenenden sei er auch in organisatorische Abläufe eingebunden, treffe sich mit Verantwortlichen, nehme an Besprechungen teil und helfe bei Entscheidungen rund um Merchandising und Ticketing. Auch die kreative Planung und Ausführung von komplexen Match-Formaten wie „Anarchy in the Arena“ sei ein großer Teil seines Arbeitspensums. Diese Mehrfachbelastung gehe laut Omega über das hinaus, was viele Fans hinter den Kulissen wahrnehmen.
Das bedeutet für ihn: körperlicher Verschleiß und dies nicht nur durch In-Ring-Aktivitäten, sondern durch ein Gesamtpaket an Aufgaben, das seine Grenzen immer wieder aufs Neue herausfordert. Trotz dieser Belastungen will er jedoch nicht, dass sein Zustand das Urteil der Fans beeinflusst. Omega sagte, er wolle nicht, dass jemand Mitleid mit ihm habe oder seine Leistung anders bewerte, nur weil er sich nicht mehr so explosiv bewegen könne wie früher. Er arbeitet weiterhin hart daran, jedem Match einen besonderen Wert zu geben.
Reflexion über die Zukunft: „Ich möchte sicherstellen, dass das, was übrig ist, bedeutend bleibt“
Neben den gesundheitlichen Herausforderungen sprach Kenny Omega auch über das Ende seiner Karriere. Zwar ist noch kein offizieller Rücktrittstermin in Sicht, doch Omega macht keinen Hehl daraus, dass seine aktive Zeit im Wrestling sich dem Ende zuneigt. Über zwei Jahrzehnte steht er nun im Ring, sein Körper ist gezeichnet von unzähligen Matches, Operationen und Verletzungen. Jetzt, da seine Einsätze seltener werden, denkt er bewusster über ihre Bedeutung nach.
„Ich bin dankbar für jeden einzelnen Auftritt. Ich wünsche mir, dass jedes Match, das ich noch bestreite, eine besondere Bedeutung hat“, sagte Omega. Für ihn ist es wichtig, dass seine letzten Kämpfe den Fans in Erinnerung bleiben. Wenn ein Match sich bedeutungslos anfühlt, habe er das Gefühl, dass damit ein weiterer Teil seiner verbleibenden Karriere verloren geht. Deshalb möchte er sicherstellen, dass jedes seiner verbleibenden Matches etwas Besonderes ist – sowohl sportlich als auch emotional. Er sagte sinngemäß: Was noch von mir übrig ist, soll für die Fans wirklich zählbar und wertvoll sein.
Unterstützung von AEW: Omega lobt Tony Khans Rücksicht auf seine Gesundheit
Trotz aller Rückschläge empfindet Kenny Omega Dankbarkeit. Er betonte, wie wichtig es sei, einen Arbeitgeber zu haben, der nicht nur auf Ratings oder Tickets achtet, sondern die Gesundheit seiner Talente ernst nimmt. Omega lobte AEW-Präsident Tony Khan dafür, dass dieser großen Wert auf Sicherheit und Wohlbefinden lege. Diese Einstellung ermögliche es ihm, trotz der körperlichen Beschwerden weiterhin ein fester Bestandteil der AEW-Show zu sein – allerdings mit einem neuen Fokus auf Nachhaltigkeit, Qualität und Selbstfürsorge statt Dauerbelastung.
Die Wrestling-Welt blickt nun gespannt auf Kenny Omegas kommendes Match gegen Kazuchika Okada bei AEW All In: Texas am 12. Juli 2025. Dieses Duell zweier moderner Legenden dürfte nicht nur ein sportliches Highlight werden, sondern auch als ein weiteres bedeutendes Kapitel in Omegas letzter großer Wrestling-Geschichte in die Historie eingehen.
Siehe auch: Aktuelle AEW All In „Texas“ 2025 Card – Sieben Matches bestätigt!
Bin froh das Omega zurück ist, und war ehrlich erstaunt wie er im Ring performt hat. Bin davon ausgegangen das er nicht im Ansatz so gut sein würde wie vorher, aber er ist immer noch große Klasse.
Seine Matches haben ein bisschen an Tempo verloren, er nimmt sich zwischen den Actionphasen etwas „längere“ Auszeiten. Aber ganz ehrlich? Das ist gut so… AEW Matches nehmen sich oft sowieso nicht genug Zeit und verkaufen auch zu selten die Moves und Anstrengungen. Es geht meist Schlag auf Schlag was dann oft die Glaubwürdigkeit mit runter zieht. Ein Problem das zb Ospreays Matches fast imemr haben, das sogenannte No-Selling.
Auch Omegas Matches hatten ein ähnlich gelagertes Problem, doch das ist tatsächlich besser geworden… wenn auch eben aus dem beschissenen Grund das dies mit seiner Gesundheit zu tun hat.
Ich hoffe er bleibt noch lange in der Lage Matches abzuliefern, aber wenn dies so sehr an seinen Kräften zehrt sollte er die Zahl der Matches stark limitieren… PPV Matches und vllt 1-2 Matches zwischen den PPVs zwecks storyline… mehr muss es nicht sein. Er muss keine 15 Minuten Matches by Dynamite abliefern.
Bei Dynamite 300 war er ja auch nicht in einem Match vertreten, war auch nicht nötig… ne Woche vor dem PPV wollte man ihn da aber sicher auch nicht einsetzen.
Kenny sollte endlich so langsam aber sicher und eher früher als später seine In Ring-Karriere beenden. Sonst wird er vielleicht keine 60 Jahre alt. Ich meine, er ist dem Tod gerade noch so von der Klippe gesprungen und macht einfach auf demselben Niveau weiter, als wäre nichts gewesen. Das er nach den letzten PPV fast 6-7 Tage nur bettlägerig war sollte ihm doch endlich zu denken geben. Sonst wird er vielelicht in 2-3 Jahren vielleicht sogar sich nur noch in einem Rollstuhl fortbewegen können.