Ric Flair bestätigt erneute Hautkrebsdiagnose – und sorgt gleichzeitig mit unangebrachter Aussage über Jim Ross für Empörung

Ric Flair, eine der größten Legenden in der Geschichte des professionellen Wrestlings, hat öffentlich gemacht, dass er zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren an Hautkrebs erkrankt ist. In einem Interview mit PEOPLE erklärte der 76-Jährige, dass er sich ab kommender Woche einer Behandlung unterziehen werde. „Es ist das zweite Mal in drei Jahren, dass ich mit Hautkrebs zu kämpfen habe“, sagte Flair. Seine Entscheidung, die Diagnose zunächst nicht öffentlich zu machen, begründete er damit, dass er Zeit gebraucht habe, um sich persönlich mit der Situation auseinanderzusetzen.

Die jüngste Bestätigung kam nur wenige Wochen, nachdem Flair Berichte über eine mögliche Erkrankung kategorisch dementiert hatte. Fans hatten sich über ein Bild des Wrestling-Stars besorgt gezeigt, auf dem er mit auffälligen Gesichtsveränderungen zu sehen war. In Reaktion auf diese Fanreaktionen hatte Flairs Schwiegersohn und Podcast-Partner Conrad Thompson bereits am 5. Mai 2025 öffentlich gemacht, dass bei Flair kürzlich ein Hautkrebs entfernt worden sei. Flair dementierte daraufhin auf X jegliche Erkrankung und erklärte: „Ich habe keinen Krebs, egal welcher Art. Mir geht es absolut gut.“ Seine jetzige Erklärung deutet darauf hin, dass diese Aussage Teil einer bewussten Entscheidung war, seine Diagnose vorerst nicht öffentlich zu machen. Flair ergänzte inzwischen: „Ich weiß die Bedenken zu schätzen.“

Schwere Vorerkrankungen und Rückschläge in der Vergangenheit

Ric Flairs Gesundheitsgeschichte ist geprägt von dramatischen Momenten. Im August 2017 wurde er aufgrund starker Magenschmerzen in ein Krankenhaus eingeliefert, wo es zu einer Reihe lebensbedrohlicher Komplikationen kam. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt, nachdem bei ihm ein Nierenversagen diagnostiziert worden war und er sich an der Schwelle zur Herzinsuffizienz befunden hatte. Seine Überlebenschance lag damals laut medizinischen Berichten bei nur 20 Prozent. Im Rahmen seiner Genesung wurde ihm ein Teil seines Darms entfernt und ein Herzschrittmacher eingesetzt.

Trotz dieser gesundheitlichen Rückschläge kehrte Flair im Jahr 2022 noch einmal in den Ring zurück, um ein offiziell letztes Match zu bestreiten. 2024 offenbarte er, dass er während dieses Matches einen unbemerkten Herzinfarkt erlitten habe. In der Peacock-Dokumentation Woooooo! Becoming Ric Flair schilderte seine damalige Lebensgefährtin Wendy Barlow, dass Flair sich in schwierigen Zeiten immer wieder in seine Wrestling-Persona flüchtete, um mit den Belastungen zurechtzukommen.

Kritik nach geschmacklosem Tweet über Jim Ross

Während Flair derzeit selbst mit einer ernsten Erkrankung zu kämpfen hat, sorgte er zeitgleich mit einem geschmacklosen Tweet für erhebliche Empörung. Der Nature Boy hatte Jim Ross – den langjährigen Wrestling-Kommentator, der aktuell selbst gegen den Krebs kämpft – als „Aufmerksamkeitssucher“ bezeichnet. Diese Aussage löste in der Wrestling-Welt heftige Kritik aus. Besonders deutlich wurde der frühere WWE- und ECW-Star Stevie Richards, der Flair in der Stevie Richards Show öffentlich als „ultimativen Narzissten“ bezeichnete.

Richards zeigte sich schockiert, dass Flair solch einen Witz auf Kosten eines schwerkranken Kollegen machte. Selbst Flairs nachträgliche Behauptung, es habe sich um einen Scherz gehandelt, überzeugte Richards nicht. „Jim Ross kämpft buchstäblich um sein Leben. Selbst wenn die Operation erfolgreich war, bleibt immer die Angst vor einem Rückfall. So einen Witz zu machen, ist nicht nur taktlos, sondern schlicht respektlos“, sagte Richards. Er spekulierte außerdem, dass der Tweet möglicherweise unter Alkoholeinfluss entstanden sei.

Die Reaktion vieler Fans auf Ric Flairs Verhalten war deutlich und überwiegend kritisch. In den sozialen Netzwerken äußerten sich zahlreiche User entsetzt über den respektlosen Tonfall, mit dem Flair seinen langjährigen Weggefährten Jim Ross öffentlich herabwürdigte – und das zu einem Zeitpunkt, an dem Ross erneut gegen den Krebs kämpft. Für viele Beobachter schien der Tweet weniger ein unbedachter Ausrutscher zu sein, sondern vielmehr Teil eines wiederkehrenden Musters in Flairs öffentlichem Auftreten: eine Form der gezielten Selbstinszenierung, bei der er die Aufmerksamkeit auf sich zieht, indem er bewusst kontroverse Aussagen tätigt – selbst auf Kosten von Menschen, die ihm einst nahestanden.

Besonders heftig fiel die Kritik deshalb aus, weil Ric Flair seine Aussage zunächst verteidigte, bevor er versuchte, sich durch eine beschwichtigende Aussage zu rehabilitieren. So erklärte Flair später, dass Jim Ross „auf seinen persönlichen Mount Rushmore des Wrestlings“ gehöre – eine Aussage, die inhaltlich ehrenvoll klingen mag, aber von vielen Fans und Kommentatoren als plumper Versuch gewertet wurde, die Wogen zu glätten, ohne sich wirklich für die vorherige Entgleisung zu entschuldigen. In den Kommentaren unter seinen Tweets sowie in einschlägigen Wrestling-Foren mehrten sich Stimmen, die Flair vorwarfen, die Anerkennung für Ross lediglich aus Imagegründen nachgeschoben zu haben, um sich selbst in einem besseren Licht darzustellen.

Auch in der breiteren Wrestling-Community wurde dieser Sinneswandel skeptisch aufgenommen. Für viele wirkte es so, als sei Flair weniger an echter Versöhnung interessiert, sondern vielmehr daran, die öffentliche Wahrnehmung zu kontrollieren – ein Eindruck, der durch die Häufung ähnlicher Vorfälle in den letzten Jahren noch verstärkt wurde. In diesem Zusammenhang war wiederholt von einer „PR-Maske“ die Rede, mit der Flair versucht, sich aus der Affäre zu ziehen, sobald sein Verhalten negativ auf ihn zurückfällt.