Randy Orton über 2009, sein Erbe als rücksichtsloser Heel und seinen Entrance Theme Song Voices: „Es war nie mein absolutes Lieblingslied“

– Randy Orton blickt auf eine über zwanzigjährige Karriere in der WWE zurück, doch wenn er heute auf seine Laufbahn zurückschaut, gibt es ein Jahr, das sich für ihn besonders eingebrannt hat: 2009. Damals stand Orton im Mittelpunkt einer der umstrittensten, intensivsten und psychologisch aufgeladensten Storylines der modernen WWE-Geschichte – einer Fehde mit der McMahon-Familie, die ihn zu einem der legendären Heels des neuen Jahrtausends machte.

In einem aktuellen Interview mit Billboard sprach Orton darüber, wie sich in diesem Jahr für ihn alles veränderte, insbesondere seine Einstellung zum eigenen Charakter. Er erinnerte sich daran, dass es damals zum ersten Mal bei ihm „Klick“ gemacht habe. Die Art, wie er sich bewegte, sprach, dachte – alles wurde verändert, um eine neue, unberechenbare Persona zu erschaffen. „Ich habe einfach losgelassen und mich ein bisschen verrückter verhalten“, erklärte er rückblickend. Orton übernahm eine dunklere Körpersprache, ein kontrolliertes, aber bedrohliches Verhalten, und baute ein Charakterprofil auf, das von absoluter Unberechenbarkeit geprägt war.

Was diese Version von Orton jedoch besonders prägte, war seine brutale und gnadenlose Auseinandersetzung mit der Familie McMahon. In einem legendären Segment fesselte er Triple H mit Handschellen an die Ringseile und attackierte vor dessen Augen Stephanie McMahon. Vince McMahon verpasste er einen verheerenden Punt Kick, auch Shane McMahon wurde attackiert – kein Familienmitglied blieb verschont. „Ich glaube, es ging darum, dass man mir ’2009 eine Chance gegeben hat – und ich habe einen Homerun damit geschlagen“, so Orton. Das Segment mit Stephanie bezeichnete er sogar als einen der stärksten Momente seiner Karriere. Triple H, einer seiner härtesten Rivalen, musste hilflos zusehen, während Orton seine Ehefrau im Ring attackierte – ein Bild, das bis heute als Inbegriff von Ortons skrupelloser Seite gilt.

Diese Darstellung von Orton als kaltblütiger Psychopath mit sadistischen Zügen hat sich tief ins kollektive Gedächtnis der Wrestling-Community eingebrannt. Viele Fans bezeichnen den Orton von 2009 noch heute als eine der furchteinflößendsten Figuren in der Geschichte des Pro-Wrestlings. Seine düstere Aura war so überzeugend, dass sie weit über den Sport hinaus wirkte. In den sozialen Medien ist die Figur zu einem Meme geworden – mit Fans, die scherzhaft behaupten, sie würden sich sogar dem Orton von 2009 stellen, nur um Telefonnummern potenzieller Partner zu bekommen. Ortons humorvolle Reaktion auf einen solchen Post – in dem er den Fan lobte, der „wirklich alles für die Liebe riskiere“ – zeigt, wie sehr er diese Ära nicht nur als Meilenstein, sondern auch mit einem gewissen Stolz betrachtet.

Warum „Voices“ bleibt – Orton über die Verbindung zwischen Musik und Vermächtnis

Neben der Reflektion seiner 2009er Heel-Rolle sprach Orton im selben Interview auch über eine andere Konstante seiner Karriere: sein Entrance Theme „Voices“ von Rev Theory. Seit vielen Jahren begleitet dieser Song Orton auf seinem Weg zum Ring – doch tatsächlich war die Verbindung zur Musik nie so selbstverständlich, wie viele glauben.

Nach seiner schweren Rückenverletzung und der monatelangen Pause im Jahr 2023 stand Orton kurz davor, einen musikalischen Neuanfang zu wagen. WWE plante ursprünglich, ihm eine neue Musik zu geben, insbesondere wenn es zu einem großen Storywechsel oder einem Heel Turn kommen sollte. „Ich wollte meine Musik ändern“, gab Orton offen zu. „Es war nie mein absolutes Lieblingslied. Ich wusste nicht, ob es noch zu mir passt.“

Doch dann geschah etwas, das seine Meinung änderte. Auf einer WWE-Tour in Frankreich, genauer gesagt in Lyon sang die gesamte Arena das Lied von Anfang bis Ende mit. „Der ganze Ort sang meinen Song Wort für Wort, und von da an sang die Menge an jedem Ort, bei jeder Show, egal wo wir waren, mehr oder weniger meinen Song oder versuchte zumindest, ihn zu singen.“ Dieser Moment war für Orton so kraftvoll, dass er seine Entscheidung revidierte. „Ich werde es jetzt nicht mehr ändern.“

Er räumte ein, dass er den Song nie so sehr geliebt habe wie andere Stars ihre Themes, aber der emotionale Wert, den er mittlerweile für die Fans habe, sei nicht zu ersetzen. „Rev Theory ist großartig. Mein Song ist großartig. Viele Leute mögen es. Ich habe es aber nie wirklich geliebt“, erklärte Orton. „Aber wenn ich die Fans singen höre – wie könnte ich es dann ändern?“

Die Entscheidung, „Voices“ beizubehalten, ist nicht nur ein Zeichen von Respekt gegenüber den Fans, sondern auch ein Ausdruck dessen, wie sehr sich Orton mit seinem Vermächtnis inzwischen identifiziert. Die Musik ist ein fester Bestandteil seiner Geschichte, genau wie er als eiskalter Heel im Jahr 2009.

Orton heute – eine Legende, die mit ihrer Geschichte gewachsen ist

Randy Orton hat über die Jahre viele Facetten gezeigt: vom Youngster in Evolution bis hin zum Veteranen, der heute mit 14 World Championships zu den erfolgreichsten WWE-Superstars aller Zeiten zählt. Doch es ist das Zusammenspiel aus Momenten wie der McMahon-Fehde 2009 und seiner unverkennbaren Entrance-Musik, die seine Legacy so stark macht.

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