Mr. McMahon Netflix-Doku Episode 2: Fokus auf kontroverse Momente seiner Karriere – „Heat“

In der zweiten Episode der Netflix-Dokumentation Mr. McMahon wird das frühe berufliche Leben von Vince McMahon näher beleuchtet, insbesondere seine Zeit, bevor er die volle Kontrolle über die WWE (damals noch WWF) übernahm. Die Episode zeigt, wie McMahon sich von den Fußstapfen seines Vaters, Vince McMahon Sr., löste und seine eigene Vision für das Wrestling-Geschäft entwickelte.

Ein zentrales Thema der Episode ist McMahons Bestreben, das Wrestling-Business zu revolutionieren. Die Dokumentation zeigt, wie er das bis dato regional ausgerichtete Wrestling zu einem globalen Phänomen machen wollte. Seine Entscheidung, WrestleMania als Event ins Leben zu rufen, wird dabei als ein entscheidender Wendepunkt in der Geschichte der WWE dargestellt. Viele Experten und Prominente, die in der Dokumentation zu Wort kommen, diskutieren, wie riskant diese Entscheidung war und wie sie die WWE langfristig auf die Karte des weltweiten Entertainments setzte.

Außerdem wird in der Episode das schwierige Verhältnis zwischen Vince und anderen Wrestling-Promotern thematisiert, die sich gegen seinen aggressiven Expansionskurs stellten. McMahon wird als entschlossener Geschäftsmann dargestellt, der keine Angst hatte, Konflikte einzugehen, um seine Ziele zu erreichen.

Die zweite Episode bietet außerdem einen Einblick in McMahons frühe Erfolge und Herausforderungen, darunter das Finanzrisiko, das er mit WrestleMania einging, und die Unsicherheiten, die er überwinden musste, um WWE zu der globalen Marke zu machen, die sie heute ist. Nachfolgend eine Zusammenfassung.

Die Episode der Vince McMahon-Dokumentation begann mit einer unerwarteten Performance von „Stand Back“, wobei eine kurze Erwähnung des Saturday Night’s Main Event folgte, die jedoch schnell wieder in den Hintergrund trat. Diese Referenz wirkte fast ironisch, da sie im Zusammenhang mit McMahons langfristigem Einfluss auf das Wrestlinggeschäft stand.

In einem weiteren Abschnitt gab Hulk Hogan zu, dass er Vince McMahon darüber informiert hatte, dass Jesse Ventura versuchte, eine Gewerkschaft unter den WWE-Wrestlern zu gründen. Hogan erklärte, dass er Venturas Pläne aktiv vereitelte, indem er McMahon warnte, was eine bedeutende Wendung in der Geschichte der WWE war.

Die Dokumentation streifte kurz WrestleMania 2, um schnell auf WrestleMania 3 überzugehen. McMahon behauptete, dass er André the Giant während der Dreharbeiten zu „Die Braut des Prinzen“ kontaktiert habe, um ihn zu einer Rückenoperation zu überreden. Diese sollte es Andre ermöglichen, gegen Hulk Hogan bei WrestleMania 3 anzutreten.

McMahon prahlte auch damit, dass er 93.000 Eintrittskarten für WrestleMania 3 verkauft habe. Der Wrestling-Journalist Dave Meltzer, der in der gesamten Dokumentation zu Wort kam, korrigierte diese Behauptung und erklärte, dass nur etwa 78.000 Zuschauer vor Ort waren. Meltzer stellte auch fest, dass das Match zwischen Hogan und Andre keine Fackelübergabe darstellte, wie es oft von WWE dargestellt wird. Hogan war zu diesem Zeitpunkt bereits ein größerer Star als Andre, der zuvor schon Niederlagen erlitten und Bodyslams kassiert hatte, was die Idee der symbolischen Weitergabe der Hauptrolle in der WWE untergrub.

Außerdem wurde weiterhin die Geschichte erzählt, dass weder Vince McMahon noch Hulk Hogan wussten, ob André the Giant Hogan während des WrestleMania 3 Main Events besiegen würde. Beide hielten an dieser Darstellung fest, was immer noch für Verwunderung sorgt, da die meisten Fans und Experten diese Geschichte als unwahrscheinlich betrachten.

Stephanie McMahon äußerte ihre Frustration darüber, dass viele Menschen den Fokus auf Hogan legten und ihr Vater, Vince, als Schöpfer und treibende Kraft hinter dem Erfolg der WWE nicht genügend Anerkennung erhielt. Hogan würdigte Vince und sagte, er habe ihm vertraut, da alles, was Vince anfasse, zu Gold werde.

Vince und Hogan sprachen auch über die Entstehung des Films No Holds Barred. Vince erzählte, dass er Hogan nicht an Hollywood verlieren wollte, also schlug er vor, dass sie gemeinsam einen Film drehen. Auch wenn dieser Film Hogans Hollywood-Karriere nicht verhinderte, verzögerte er sie zumindest für eine Weile.

Vince sprach über Hogans sinkende Popularität und sagte, es sei wahrscheinlich an der Zeit gewesen, dass Hogan für eine Weile eine Pause einlegte. Hogan selbst erwähnte, dass er bei WrestleMania 6 die Fackel an den Ultimate Warrior weitergab, ähnlich wie André the Giant es für ihn bei WrestleMania 3 getan hatte. Interessanterweise wurde dabei in der Dokumentation der Sprung von WrestleMania 3 zu WrestleMania 6 betont, ohne die Zwischenzeit zu thematisieren.

Vince kommentierte auch die Fehde zwischen Hogan und Sgt. Slaughter und behauptete, dass die Storyline gut funktionierte, bis die Realität in Form der Operation Desert Storm eintrat. Vince erklärte, dass aufgrund der militärischen Operation Amerikaner in Gefahr waren, und sie entschieden, die Geschichte etwas zurückzufahren. Es wurde jedoch nicht erwähnt, dass die Show von dem großen Los Angeles Coliseum in die kleinere L.A. Sports Arena verlegt wurde, was auf ein geringeres Interesse an der Veranstaltung hindeutete.

In der Dokumentation wurde die Geschichte von Dr. George Zahorian kurz angerissen. Vince McMahon gab zu, dass er Steroide von Zahorian gekauft habe. McMahon erklärte, dass es damals nicht illegal war, Steroide verschrieben zu bekommen, wohl aber, diese Steroide ohne medizinische Notwendigkeit zu verschreiben, um sie weiterzuverkaufen. Diese Aussage stellt den Beginn des größeren Steroidskandals dar, der WWE und McMahon in den 1990er Jahren erschütterte.

McMahon äußerte auch, dass ihn der Bodybuilding-Sport und der Körperbau schon immer fasziniert hätten. Er versuchte, dem Bodybuilding durch die Gründung der World Bodybuilding Federation (WBF) einen Unterhaltungswert zu verleihen. Allerdings gab er zu, dass er die WBF aufgeben musste, weil alle Bodybuilder Steroide verwendeten und das Timing denkbar schlecht war. Was nicht erwähnt wurde, war, dass die WBF ein kommerzieller Misserfolg war, was ebenfalls zu ihrem Niedergang beitrug.

Vince McMahon und Bruce Prichard beschuldigten den Kolumnisten der New York Post, Phil Mushnick, einen persönlichen Rachefeldzug gegen die WWE zu führen. Mushnick erklärte, dass zu jener Zeit kaum jemand in den Mainstream-Medien dem Pro-Wrestling kritisch gegenüberstand. Nachdem er begonnen hatte, McMahon und die WWF zu kritisieren, sei seine Mailbox mit Nachrichten überflutet worden, die besagten, dass er nur die Spitze des Eisbergs kenne. Mushnick sagte, dass es überwältigend war, als er anfing, auf diese Nachrichten zu reagieren.

In einem schockierenden Moment der Dokumentation sprach Tony Atlas offen darüber, wie Wrestler in der Gesellschaft oft als einige der schlechtesten Menschen angesehen würden. Atlas behauptete, dass er und andere Wrestler in der Vergangenheit Frauen missbraucht hätten und dass Frauen in ihren Augen oft wie Schachfiguren behandelt wurden. Diese Offenbarung bietet einen beunruhigenden Einblick in die düsteren Seiten der Wrestling-Branche, insbesondere in früheren Jahrzehnten, und hebt den Missbrauch und das Machtgefälle hervor, das oft übersehen wurde.

Die Episode bot einen ehrlichen und teilweise erschreckenden Blick auf die Herausforderungen und Kontroversen, mit denen WWE und McMahon über die Jahrzehnte konfrontiert waren und veranschaulichte, wie tief einige der Probleme in der Wrestling-Welt verwurzelt sind.

Außerdem wurden weitere schwerwiegende Kontroversen und Skandale rund um die WWE und McMahon selbst erörtert. Zunächst wurde der Tod von Jimmy Snukas Freundin, Nancy Argentino, angesprochen. Dave Meltzer stellte die Vermutung auf, dass Vince McMahon eine Rolle dabei spielte, den Fall verschwinden zu lassen. Der Tod Argentinos bleibt ein dunkles Kapitel in Snukas Karriere, und es wird oft spekuliert, dass McMahon möglicherweise Einfluss auf die Ermittlungen genommen hat.

Der Skandal um den Missbrauch von Ringjungen wurde ausführlicher behandelt. Phil Mushnick behauptete, dass es sich dabei um einen Pädophilenring handelte, bei dem Kinder unter der Aufsicht von Vince McMahon missbraucht wurden. Bret Hart erklärte, dass viele Personen möglicherweise ein Auge zugedrückt hätten, jedoch stellte er infrage, wie man solche Vorfälle beweisen könne. Meltzer erinnerte sich daran, dass McMahon ihm sagte, dass Pat Patterson unschuldig sei. Vince beschrieb die Situation als eine schwule Hexenjagd und entließ Patterson sowie Terry Garvin und Mel Phillips. Während Patterson Monate später wieder eingestellt wurde, blieb die Frage nach den anderen beiden unbeantwortet. Bruce Prichard bestritt die Vorwürfe gegen Patterson, wollte sich aber nicht zu Garvin und Phillips äußern. Tony Atlas beschuldigte Patterson direkt, ihn in der Umkleidekabine sexuell belästigt zu haben. Atlas erklärte, dass er davon ausging, gefeuert zu werden, wenn er dies zur Sprache gebracht hätte. Er betonte, dass McMahon nicht so sehr Patterson, sondern das Geschäft geschützt habe.

Jimmy Hart wurde nach Skandalen in der WWE befragt und gab zu, dass er vorsichtig sei, da er nicht wisse, welche Informationen die Öffentlichkeit erreichen könnten, was erneut das Gefühl verstärkte, dass viele Probleme unter der Oberfläche lauerten.

Der Fall von Rita Chatterton, die McMahon der Vergewaltigung beschuldigte, wurde ebenfalls behandelt. Vince wies die Anschuldigungen erneut zurück und behauptete, dass die Tat einvernehmlich gewesen sei. Er drückte seine Frustration darüber aus, dass jemand, der einer Vergewaltigung beschuldigt wird, sofort als Vergewaltiger abgestempelt wird. McMahon betonte, dass, selbst wenn es eine Vergewaltigung gegeben hätte, die Verjährungsfrist abgelaufen wäre. McMahon behauptete, die Leute würden „solchen Mist ausgraben,“ um ihm zu schaden.

Am Ende der Episode wurde bestätigt, dass Vince McMahon und Rita Chatterton sich auf einen Vergleich in Höhe von mehreren Millionen Dollar geeinigt haben. McMahon bestreitet weiterhin jegliches Fehlverhalten.

siehe auch: Mr. McMahon Netflix-Doku Episode 3: Wendi Richter & Bret „The Hitman“ Hart im Fokus und der Beginn der Monday Night Wars – „Screwjob“

1 Kommentar

  1. Hogan ist so eine Snitch und ein echter „Simple Man“, wenn es darum geht sinnvolle emotionale Entscheidungen zu treffen. Wenn selbst Vince ihm empfiehlt offen über den Steroidmissbrauch zu sprechen und er streitet dann alles ab, dann kann man ihm echt nicht mehr helfen.

    Ernsthaft, ohne Vince wäre Hogan ein absoluter Niemand. Man sieht ja auch, welche dummen Entscheidungen er getroffen hat, sobald er eigenständig geschwommen ist. Ich kann auch nicht verstehen, dass er Jesse Ventura so krass hintergangen hat, der für etwas eingestanden hat, dass auch ihm als Performer geholfen hätte. Die 80er und 90er waren echt unfassbar, die früher 00er Jahre ebenfalls noch, die Leute wurden einfach für den maximal Dollar Output ausgenutzt und die Peformer selbst, die den Erfolg auf ihrem Rücken tragen, haben davon am wenigsten profitiert. Was bringen dir die paar Dollar mehr, wenn du dafür ein körperliches Wrack bist? Jesse hätte die Industrie damals wirklich revolutionieren können. Hogan die Snitch hat ihm das Messer in den Rücken gerammt.

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