MARVEL´s Spider-Man™ – „Das Spiel, dass wir brauchen und verdienen“

                                                  Getestet und verfasst von General M 

                                               Ab sofort exklusiv erhältlich für PlayStation 4 

71CR3kL2mrL. SL1100 Es ist ein verdammt gutes Jahr für alle Besitzer einer PlayStation 4. Mit God of War hat SONY im April 2018 einen absoluten Systemseller abgeliefert, dessen Qualitäten in unserem Test mit satten 94% Spielspaßwertung und fünf schicken Gold – Awards belohnt wurden. Und bereits dann blickten PC – und XBOX – Besitzer neidisch Richtung PlayStation. Die Chance ist ziemlich groß, dass sich das alles mit dem ebenfalls exklusiven Spider-Man nochmals wiederholt. Denn was Insomniac Games, die Macher von legendären Reihen wie Spyro, Ratchet & Clank und Co. hier abgeliefert haben, lässt stellenweise sogar die Arkham – Reihe alt aussehen. Warum? Zeigt unser Test! 


Halloooooo, New York!

Glücklicherweise erspart uns das neue Spiel, die Origin Story der Spinne ein weiteres Mal erleben zu müssen, das haben Filme und zahlreiche andere Spiele in der Vergangenheit bereits zuhauf getan. Hier ist Spidey bereits seit acht Jahren als Held unterwegs und hat sich als solcher längst oft genug gegen die vielen kleinen und großen Schurken der Großstadt bewährt. Entsprechend großer Beliebtheit erfreut er sich nicht nur unter den Einwohnern, sondern ist  auch für die ansässige Polizei, besonders für die taffe Beamtin Yuri Wakanabe, immer eine große Hilfe, wenn es mal brenzlig wird.

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Nun endlich soll der mächtige Kingpin festgenagelt werden, ein Haftbefehl liegt längst vor. Doch der muskelbepackte Hüne denkt gar nicht daran, sich so einfach die Handschellen anlegen zu lassen und verschanzt sich mit einer ganzen Bande bewaffneter Schergen in seinem Hochhaus. Klarer Fall für Spider-Man, dem es nach einigen harten Konfrontationen tatsächlich gelingt, den Gangsterboss versandbereit einzuspinnen. Doch damit beginnt das Abenteuer erst. Denn ohne den Oberboss, der bisher die Zügel in der Stadt gehalten hat, machen sich plötzlich zahlreiche neue Schurken in der Stadt breit, darunter nicht nur Kleinganoven wie Drogendealer, Kidnapper und Co. Für den Wandkrabbler gibt es also auch weiterhin einiges zu tun, doch auch sein Alter Ego Peter Parker steckt wie immer mitten im Alltagschaos. Der Job als Forschungsassistent des renommierten, aber gegenwärtig unter starkem Druck durch Förderer und Bürgermeister Norman Osborn stehenden Wissenschaftlers Dr. Otto Octavius steht aufgrund ausbleibender Erfolge auf dem Gebiet der Prothesenforschung auf der Kippe.

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Der Vermieter sitzt Peter aufgrund von Mietschulden ebenfalls im Nacken und auch die Beziehung mit seiner großen Liebe Mary-Jane Watson ist längst gescheitert. Als wäre das noch nicht genug, taucht plötzlich eine Gruppe von als Dämonen maskierten Gangstern auf, die auf der Suche nach einer neuartigen Biowaffe notfalls auch über Leichen geht und vor denen sich sogar der Shocker fürchtet. Als dann auch noch Vulture, Scorpion und andere Superschurken aus dem Hochsicherheitsknast ausbrechen, ist das Chaos perfekt. Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft muss die Stadt abermals vor großer Gefahr bewahren. Doch ist dies angesichts der immensen Bedrohung durch zahlreiche Seiten überhaupt alleine zu schaffen?

Was Insomniac Games hier storytechnisch abgeliefert haben, steht Comics und Filmen in nichts nach. Statt die ganzen Superschurken episodenhaft und belanglos im Rahmen kleiner Kurzgeschichten abzufertigen, spinnt (huehue) sich durch sämtliche Ereignisse stets auch ein roter Faden, der sich am Ende der knapp 9-12 Stunden langen Kampagne in einem spannenden Finale entlädt, welches nicht nur Lust auf mehr macht, sondern auch die Weichen für eine mögliche Fortsetzung stellt. Die Charaktere wurden dabei allesamt toll eingefangen und bieten auch dank der fantastischen Animationsqualität und der auch in der Deutschen Fassung hervorragenden Sprecher viel Persönlichkeit und Erinnerungswert. Wer sämtliche Geheimnisse, Nebenmissionen und damit 100% Gesamtfortschritt erreichen will, darf aber locker doppelt so viel Spielzeit einplanen.

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Die Liebe zum Detail kommt in den zahlreichen, grundsätzlich in Spielgrafik gerenderten Zwischensequenzen stets toll zur Geltung und muss sich somit nicht vor den grafischen und narrativen Qualitäten eines God of War oder Uncharted 4 verstecken. Klasse ist, dass man Spider-Man hier nicht als Überhelden darstellt, sondern als genau die Figur, die er immer war, ist und sein sollte: Eben ein gelegentlich verpeilter und immer zu einem Scherz aufgelegter Young Adult und gnadenloser Nerd, der seine Kräfte durch Zufall erhalten hat und seitdem versucht, Alltags- und Heldendasein unter einen Hut zu bringen. Die Essenz der Figur Spider-Man haben die Entwickler einfach nur toll eingefangen. Aber auch abseits davon lassen sich zahlreiche Querverweise und Referenzen zu den Comics finden. Dabei ist man der Vorlage zum Glück sehr treu geblieben – große Experimente wagt man abseits davon nicht. In diesem Fall bedeutet das aber absolut nichts Schlechtes. Den Ritterschlag für seine detailverliebte und authentische Umsetzung erhält das Spiel dann auch durch einen ganz besonderen Gastauftritt. Na, ahnt ihr bereits, wovon ich rede?

Die volle Freiheit

Sitzt der Kingpin erstmal hinter Gittern, öffnet sich der Stadtteil Manhattan ohne große Umschweife und kann frei von allen Grenzen erkundet werden. Neben zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie dem Central Park, der Brooklyn Bridge und vielen mehr, die alle mit hohem Wiedererkennungswert ins Spiel integriert worden sind, lassen sich sogar der Avengers Tower und die Redaktion des Daily Bugle finden und erklimmen. Von dort aus sendet J. Jonah Jameson in regelmäßigen Abständen seinen humorvollen Anti – Spider-Man – Podcast, auf Wunsch kann man dem Plagegeist aber auch jederzeit den Saft abdrehen. Dank des abermals toll integrierten, für ein PlayStation – Exklusive längst obligatorischen Fotomodus lassen sich auf der Erkundungstour durch Manhattan teils atemberaubend schöne Bilder erstellen, die man anschließend mit zahlreichen Filtern und Stickern versehen und dann mit seinen Freunden teilen kann.

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Um einen besseren Überblick zu gelangen, lassen sich an bestimmten Stellen Signaltürme hacken. Die erfüllen im Grunde den gleichen Zweck wie die Aussichtstürme bei Assassin´s Creed und enthüllen nicht nur Teile der Karte, sondern auch die dort in Form von Rucksäcken versteckten Collectibles. Ganze 55 Stück wurden im Spiel platziert und bieten neben vielen mit vertonten Geschichten versehehen Referenzobjekten aus dem Spider-Universum auch besondere Marken als Belohnung.  Kombiniert mit den Marken aus anderen Aktivitäten, wie beispielsweise der Laborforschung oder der Bekämpfung Kleinkrimineller lassen sich damit unkompliziert neue Anzüge, Ausrüstungsgegenstände und Upgrades herstellen, die allesamt eigene Vor- und Nachteile im Kampf bieten. Darunter befinden sich, Lizenz sei Dank, sogar die Outfits aus alten und neuen Filmen. Es lohnt sich also, möglichst früh ans Markensammeln zu gehen, um so bestens gerüstet für die kommenden Herausforderungen zu sein, auch wenn die jeweiligen Gegenstände erst nach und nach im Rahmen der Story zugänglich sind. 

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Aber auch abseits der einsamen Dächer und Häuserwände gibt es viel zu entdecken. Die Straßen sind herrlich belebt und bieten dank des dicht gedrängten Verkehrs gelegentlich auch praktische Mitfahrgelegenheiten für schwingfaule Helden. Wer will, kann die Straßen nicht nur zu Fuß erkunden und sich von den Passanten bestaunen (oder beschimpfen) lassen, sogar kleine Gespräche oder andere Interaktionen sind möglich, darunter auch der kultig – dämliche Walk von Tobey McGuire in Spider-Man 3, Gestik inklusive. Die Welt von Spider-Man ist derartig lebendig, immersiv und wunderschön ausgefallen, dass man das eigentliche Storygeschehen schnell vergisst und sich einfach stundenlang durch Manhattan schwingen kann, ohne dabei je ein Gefühl von Langeweile zu empfinden. Das Geschehen bleibt dabei aber ausschließlich auf den besagten Stadtteil beschränkt. Der große Rest von New York City bleibt lediglich eine Zierde im Hintergrund. Die Karte ist damit wesentlich kleiner ausgefallen als in anderen Open World – Titeln, bietet dafür auf kleinerem Raum aber umso mehr zu erleben und zu entdecken. Dazu zählen auch gelegentliche Nebenaufgaben. So bittet uns beispielsweise eine Vogelkundlerin um Hilfe, die im Park gegenüber verdächtige Gestalten beobachtet hat. Diese zusätzlichen Aufgaben wurden angenehm abwechslungsreich gestaltet und machen viel Spaß. Gleiches lässt sich allerdings nicht von den Verbrechensbekämpfungsmissionen sagen. Diese bieten nämlich nur wenig Abwechslung und werden durch immer gleiche Abläufe und Bonusziele extrem schnell repetiv und verkommen zur lästigen Pflicht für Komplettisten.

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Einen bitteren Nachgeschmack hinterlässt auch die Tatsache, dass bereits vor Veröffentlichung des Spiels erste Story – DLC´s angekündigt worden sind, von denen sich der erste im Oktober der Black Cat widmen wird. Damit bereits so weit vor Release um die Ecke zu kommen ist leider mit immer auch ein Zeichen dafür, dass bereits fertiger Content aus dem Hauptspiel entfernt wurde, nur um diesen dann häppchenweise gegen harte Währung an den Konsumenten zu verfüttern. Da über Umfang und Qualität allerdings bisher kaum etwas gesagt werden kann und das Hauptspiel darüber hinaus auch so einen akzeptablen Umfang bietet, soll das hier nur angemerkt werden und nicht in die Bewertung einfließen. Sollten wir die Gelegenheit erhalten, den entsprechenden Inhalt testen zu können, reichen wir dazu natürlich gerne auch einen Kurztest nach. 

Der richtige Schwung

Ob man nun über Dächer hüpft oder zwischen Häuserschluchten schwingt: Die Bedienung geht stets hervorragend von der Hand. So hervorragend, dass Spider-Man in Sachen intuitiver und unkomplizierter Fortbewegung nach langen Jahren auch das seitdem unübertroffene Bewegungsgefühl des PlayStation 2 – Klassikers Spider-Man 2 übertrumpft. Das Schwingen geht nahtlos von der Hand, auch präzises Ansteuern manuell festgelegter Punkte ist problemlos möglich. An Wänden entlang oder hinauf zu rennen klappt ebenfalls mit einem einfachen Druck auf den R2 – Button. Der Übergang zwischen den jeweiligen Animationen ist derart geschmeidig, dass man ohne Mühe zahlreiche verschiedenen Bewegungen flüssig kombinieren kann. Mit freigeschaltetem Perk lassen sich dazwischen sogar einige artistische Kunststücke ausführen, die zusätzliche Bonuserfahrung verleihen. Wer sich sauber und trickreich durch Manhattan bewegt, darf sich über noch mehr EP freuen. Das gleiche Prinzip gilt auch für den Kampf. Hier darf Spider-Man all seine Gimmicks und Gadgets erst richtig zum Einsatz bringen.

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Das Grundprinzip ist dabei nahezu identisch zu Rocksteady´s Arkham – Serie und funktioniert nach Freeflow – Prinzip. Erfolgreiche Treffer und Ausweichmanöver treiben euren Kombostand in die Höhe und ermöglichen so gelegentlich ein Blitzausschalten normaler Gegner. Mit Schilden und Schusswaffen ausgerüsteten Feinden kommt man durch geschicktes Dodgen zurecht, ein entsprechender Indikator, wann man die korrekte Taste dafür drücken muss, wird in Form des Spinnensinns eingeblendet. Wer seine Punkte früh in den Kampf – Talentbaum investiert, kann diese gefährlichen Feinde aber auch wesentlich unkomplizierter entwaffnen. Mit Brecheisen und Baseballschläger attackierende Feinde werden einfach in die Luft geschleudet und dann dort nach allen Regeln der Kunst zusammengeschlagen. Für richtig Kasalla sorgen aber die hünenhaften Brecher. Die teilen nicht nur extrem harte Schläge aus, sondern wehren auch fast alle Angriffe problemlos ab. Hier kommen die zahlreichen Netzfertigkeiten ins Spiel. Mit denen lässt sich das Gesindel entweder kurz betäuben oder sogar an Wänden festsetzen. Der Standardschuss lädt sich dabei mit der Zeit von selbst wieder auf, stärkere Varianten müssen allerdings erst entwickelt werden und sind im Einsatz wesentlich beschränkter.

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Durch das intuitive und extrem schnelle Kampfgeschehen verliert man zwar gelegentlich ein wenig die Übersicht, die Verkettung von Fähigkeiten macht aber großen Spaß. Durch immer andere Kombinationen entsteht so eine schöne Dynamik, zudem sind die Animationen flüssig und wunderschön anzusehen. Automatische Regeneration von Gesundheitspunkten gibt es übrigens nicht. Dafür lässt sich per Knopfdruck automatisch eine bestimmte Menge an Punkten regenerieren, die Menge ist abhängig von eurem gegenwärtigen Kombolevel. Die Bossgegner erfordern dabei natürlich stets besondere Taktiken, zwischendurch darf man dort auch kleinere, unaufdringlichere Quick Time – Events bestehen, was der Immersion in diesem Momenten durchaus gut tut. Alles in allem ist die Steuerung hervorragend ausgefallen und bietet eine tolle Mischung aus Zugänglichkeit und Komplexität. Das bedeutet, es gibt zwar zahlreiche, teilweise sehr komplexe Mechaniken, die durch Fortschreiten im Talentbaum zudem immer weiter ausgebaut werden, diese sind aber allesamt schnell erlernt und dann auch unkompliziert und intuitiv anwendbar. Besser geht es eigentlich nicht. 

Im Netz der Technik

Was war der Aufschrei groß, als kürzlich vor Release veröffentliches Gameplay – Material den Eindruck erweckte, Insomniac Games hätte hier nach den ersten Ankündigungen massiv die Grafikregler nach unten geschraubt. Sollte sich das Debakel von Watch_Dogs wiederholen? Hier kann ich zum Glück umgehend Entwarnung geben! Zwar sehen manche Momente im Vergleich zum Trailer im fertigen Spiel tatsächlich geringfügig schlechter aus (die Reflektionsqualität ist wesentlich simpler und bei weitem nicht so detailreich wie vorerst angenommen), der Großteil jedoch sieht überraschenderweise sogar noch eine Schippe besser aus als es seinerzeit die Trailer gezeigt haben. Und das ist durchaus eine beeindruckende Leistung. Über die Animationsqualität der Charaktere habe ich ja bereits das ein oder andere Wort verloren, auch von der tollen Weitsicht und den wunderschönen Panoramen haben die Screenshots bereits ein Lied singen können. Dazu gesellt sich eine referenzverdächtige Beleuchtung, die Manhatten bei Tag und auch bei Nacht unglaublich realistisch erscheinen lässt, auch die Partikeleffekte sind nett anzusehen. Wenn dichter Rauch die Umgebung einhüllt und Funken durchs Bild fliegen, kann man ebenso gut auch in einem Michael Bay – Film sein. Dank HDR – Support bekommt man auf 4K – Fernsehern mit entsprechendem Support zudem deutlich kräftigere und lebendigere Farben geboten. Spider-Man reizt die Fähigkeiten der PlayStation 4 voll aus, muss dabei aber auch Grenzen akzeptieren. 

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Sowohl PlayStation 4 als auch die PRO – Variante sind fest bei 30 Frames pro Sekunde gelocked. Die Standardkonsole löst dabei nativ bei 900p auf und rechnet anschließend auf Full HD hoch, während das PRO – Modell bei 1400p anfängt und sich dann je nach Situation am Bildschirm auch mal einen kleinen Sprung nach oben erlaubt und von dort aus auf 4K hochskaliert. Der Zugewinn liegt hier bei einer deutlich höheren Bildschärfe, was das Erlebnis nochmals spürbar verbessert. Bei der Stabilität der Bildrate machen beide Plattformen aber einen sehr soliden Job. Die PlayStation 4 PRO bleibt konsequent bei ihrer designierten Bildrate, das Standardmodell bricht allerhöchstens gelegentlich kaum wahrnehmbar um einen Punkt ein. Umso seltsamer erscheint es, dass es dort dann ausgerechnet bei Kameraschwenks zu herben Slowdowns kommt, die das Geschehen deutlich negativ beeinträchtigen. Klar, bei einem so auf Geschwindigkeit ausgelegten Spiel wie Spider-Man wären 60 Frames besser gewesen, zumindest in Form eines Performance – Modus auf der PRO, dann zugunsten niedriger Auflösungen. Aber selbst deren Technik hat nunmal im Vergleich zu High End – PC´s Grenzen und muss sich spielbar in diesem Rahmen bewegen können. Die abseits der Kameradrehungen durchgehend stabilen 30 Frames stellen somit hier eine eindrucksvolle Leistung dar, denn unter dem Strich sieht Spider-Man einfach nur unglaublich schön aus und bringt Konsolengrafik nochmals auf ein ganz neues Level. Der Grad an Unschärfe lässt sich übrigens frei bestimmen und für ein völlig klares Bild sogar komplett abschalten. Auch die Chromatische Abberation, die an den Rändern für filmische Unschärfen sorgt, lässt sich komplett deaktivieren. Einflüsse auf die Bildraten hat das allerdings nicht. 

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Dank der angenehm kurzen Ladezeiten muss man sich übrigens auch nach einem unfreiwilligen Ableben nicht zu lange gedulden, ehe man sein Glück erneut versuchen kann. Etwas über 47 GB Speicherplatz muss man dafür aber auf seiner Konsole räumen. Dafür bleibt einem zum Glück ein übermäßig dicker Day One – Patch erspart. Und auch sonst ist das Spiel angenehm fehlerfrei. Abstürze oder schwerwiegende Bugs konnte ich bei meinem Test nicht feststellen. 

Fazit und Wertung

ava4„Ein gutes Spiel, vor allem aber ein gutes Exklusive erkennt man schnell daran, dass Nicht – Besitzer der entsprechenden Veröffentlichungsplattform entweder neiderfüllt trauern oder wütend poltern. Beides konnte man seit der Ankündigung von Spider-Man aus XBOX – und PC – Lager deutlich spüren. Und ja, am Ende geschieht das sogar mit gewissem Recht. Denn Spider-Man ist tatsächlich ein absolut hervorragendes Spiel geworden, welches nahezu sämtliche Versprechen erfüllt, die alle Trailer bis zum Release abgegeben haben. Spaßiges Gameplay im detailverliebt umgesetzten Spider-Man – Universum trifft auf Bombastgrafik und ein hohes Maß an Zugänglichkeit. Zwar kopiert das Spiel viele Elemente aus der Arkham – Reihe, darunter besonders das Kampfsystem, setzt aber in Sachen Bewegungsfreiheit dafür auch viele frische Akzente und hebt sich dank des grandiosen Settings wieder angenehm von der Konkurrenz ab. Die repetive Ganovenjagd abseits der Hauptgeschichte sowie die Tatsache, dass es daneben kaum etwas Bedeutsames zu tun gibt, versagen dem Spiel allerdings eine perfekte Wertung. Und doch ist Spider-Man das Spiel, das wir brauchen. Und das Spiel, dass wir verdienen. Absoluter Pflichtkauf.“

Mikrotransaktionen/Pay-2-Win: Spider-Man ist ein reiner Einzelspielertitel und verfügt weder über Mikrotransaktionen noch zweifelhafte Lootbox – Mechaniken. Eine Abwertung findet diesbezüglichg nicht statt.

PRO:

+ Lebendige, unglaublich detailverliebte Nachbildung von Manhattan 
+ Opulent in Szene gesetzte Charaktere und Mimiken
+ Filmreife Zwischensequenzen

+ Grandiose, flüssige Animationen
+ Fantastische Weitsicht
+ Malerische Panoramen
+ Hervorragende Lichtstimmungen
+ Dichte, hübsch anzusehende Partikeleffekte 
+ Authentische und spannende Story, die sich inhaltlich nahe an der Lizenzvorlage bewegt…
+ …und die dabei auch den Humor nie zu kurz kommen lässt
+ Coole Schurken, epische Bosskämpfe

+ Solider Umfang
+ Von Beginn an frei erkundbare Welt
+ Drei Talentbäume mit jeweils nützlichen Upgrades
+ Zahlreiche Anzüge und Gimmicks mit eigenen Vor- und Nachteilen…
+ …zwischen denen jederzeit unkompliziert gewechselt werden kann
+ Komplexe, aber dennoch intuitive und zugängliche Bedienung
+ Unschärfe und Chromatische Abberation frei justierbar, bzw. abschaltbar
+ Toller Fotomodus
+ Klasse Soundtrack

+ Drei jederzeit frei wählbare Schwierigkeitsgrade
+ Hervorragende deutsche Sprecher

CONTRA:

– Repetive, da immer gleiche Kleinkriminellenjagd
– Wenig abwechslungsreiche Bonusziele
– Kurze, aber deutlich spürbare Performanceeinbußen bei Kameradrehungen
– „Nur“ 30 Frames pro Sekunde verhindern wahres Geschwindigkeitsgefühl 
– Brecher im Verbund grundsätzlich zu stark
– Tageszeit passt sich dem Missionsfortschritt an und verläuft nicht dynamisch

– Abseits der Hauptgeschichte gibt es storymäßig kaum etwas zu tun
– Trotz toller Funktionalität: Das Kampfsystem wurde fast 1 zu 1 aus der Arkham – Reihe geklaut

                                                     GESAMTWERTUNG:     92%

     MRAPRÄS     MRATMOS     MRSTORY

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