Erweiterung des bestehenden Abkommens zwischen Saudi-Arabien und der WWE: Royal Rumble oder WrestleMania bald im Wüstenstaat?, WWE schließt vor dem Umzug zu Netflix einen neuen 25-Millionen-Dollar-Deal für WWE Raw ab

– Nach sechs Jahren eines 10-Jahres-Abkommens mit dem saudischen Königreich, das aufgrund der durch die COVID-19-Pandemie ausgefallenen Shows verlängert werden könnte, veranstaltet die WWE zwei Shows pro Jahr im Wüstenstaat. Anfangs waren die Shows mit Legenden und den größten Stars des Unternehmens gefüllt, aber mit der Zeit pendelten sich die Shows auf ein ähnliches Line-up wie andere B-Show Premium Live Events ein. Einem neuen Bericht zufolge will das Land jedoch wieder hoch hinaus und eine der größten jährlichen Veranstaltungen ausrichten.

Mike Coppinger von ESPN berichtet, dass der Vorsitzende der Saudi Arabia General Entertainment Authority, Turki Alalshikh, sagte, dass eine „Erweiterung“ des Abkommens zwischen WWE und dem Königreich noch in diesem Monat bekannt gegeben wird und der Royal Rumble oder sogar WrestleMania irgendwann in der Zukunft aus dem Land kommen könnte:

Turki Alsheikh, der Vorsitzende der Saudi Arabia General Entertainment Authority, erklärte gegenüber ESPN, dass noch in diesem Monat eine Erweiterung des bestehenden Abkommens zwischen Saudi-Arabien und der WWE bekannt gegeben wird. Konkret möchte Alalshikh den jährlichen Royal Rumble im Januar oder das Top-Event der WWE, WrestleMania nach Saudi-Arabien holen. Die Bekanntgabe erfolgt voraussichtlich während des WWE King and Queen of The Ring 2024 Premium Live Events.

Im Falle einer Einigung wäre es das erste Mal, dass eine der beiden Veranstaltungen außerhalb Nordamerikas stattfindet, und das erste Mal, dass der Rumble außerhalb der Vereinigten Staaten ausgetragen wird, seit die erste Veranstaltung 1988 in Kanada stattfand. Das Land richtete den Greatest Royal Rumble 2018 als Eröffnungsveranstaltung aus, aber der Gewinner erhält kein zukünftiges Titelmatch bei WrestleMania, wie es bei der jährlichen Veranstaltung im Januar der Fall ist. Es wäre auch die erste Mania außerhalb der USA seit 2002.

Seit 2018 hat die WWE mindestens eine ihrer Premium Live Events in Saudi-Arabien abgehalten. Die ersten WWE-Events im Königreich fanden 2014 statt. Am 25. Mai, eine Woche nach dem Boxkampf zwischen Tyson Fury und Oleksandr Usyk um den Undisputed Heavyweight Titel in Riad, wird die WWE „King and Queen of the Ring“ in Jeddah, Saudi-Arabien, veranstalten.

Einem kürzlich erschienenen Bericht zufolge orientiert sich die Strategie der WWE bei der Entscheidung über künftige Austragungsorte unter dem neuen Eigentümer nun vor allem am finanziellen Ertrag und nicht mehr an früheren Traditionen. Da das Königreich dafür bekannt ist, mehrere Millionen für die Ausrichtung von Veranstaltungen zu zahlen, dürfte die WWE an diesem Angebot sehr interessiert sein.

Später am Mittwoch sprach Mark Shapiro, Präsident von Endeavor und TKO Group Holdings, während der Frage- und Antwortrunde der TKO-Ergebniskonferenz für das erste Quartal über zukünftige WWE-Shows in Saudi-Arabien.

Shapiro sagte, dass die WWE trotz des Rücktritts von Vince McMahon, der aufgrund des laufenden Rechtsstreits mit Janel Grant von allen Machtpositionen zurückgetreten ist, eine gesunde Beziehung zum Königreich aufrechterhalten habe. Shapiro erkannte die Bedeutung von McMahon für diese Beziehung an, merkte aber an, dass WWE-Präsident Nick Khan die Beziehung aufrechterhalten habe und WWE weiterhin Veranstaltungen in Saudi-Arabien abhalten werde, wahrscheinlich bis mindestens 2027.

In Bezug auf die Ausrichtung einer großen Show wie WrestleMania im Königreich sieht Shapiro keine Ausweitung der derzeitigen Vereinbarung über zwei PLEs pro Jahr, sagte aber, dass das Unternehmen eine „Festivalisierung“ dieser Veranstaltungen in Betracht ziehe, um sie so groß wie möglich zu machen.

Shapiros Antwort schließt nicht notwendigerweise aus, dass eines der beiden jährlichen Events eines Tages der Rumble oder WrestleMania sein wird. Die WWE hat mit Elimination Chamber eine ihrer weniger wichtigen jährlichen PLEs 2022 in den Jeddah Super Dome verlegt.

Bislang hat die WWE insgesamt 10 Premium Live Events in Saudi-Arabien veranstaltet – vier in Jeddah und sechs in Riad.




– Das WWE-Programm steht Ende 2024 vor großen Veränderungen. Nicht nur SmackDown verlässt FOX und kehrt im Oktober zum USA Network zurück, auch NXT verlässt das USA Network und findet eine neue Heimat beim CW Network.

Unterdessen hat die WWE einen umfangreichen neuen Vertrag für Raw bekannt gegeben, das ab Januar 2025 auf Netflix ausgestrahlt wird. Der Multi-Milliarden-Dollar-Deal war eine große Neuigkeit für das Unternehmen, aber da der Vertrag über die Medienrechte von Raw mit NBCU bereits im Oktober 2024 ausläuft, wäre die rote Marke im letzten Quartal des Jahres heimatlos. In einem SEC-Filing vom Februar wurde die Unsicherheit um WWE Raw als Risikofaktor für TKO genannt.

Ein neues SEC-Filing von TKO zeigt, dass das Unternehmen einen neuen Vertrag mit NBCU abgeschlossen hat, um WWE Raw bis Ende 2024 auf dem USA Network zu halten.

„WWE hat mit Netflix einen langfristigen Medienrechtevertrag für Raw ab Januar 2025 abgeschlossen, anschließend hat WWE mit NBCUniversal einen 25-Millionen Dollar Vertrag über die inländischen Medienrechte für Raw abgeschlossen, die Show wird (auch weiterhin) im vierten Quartal 2024 auf USA Network ausgestrahlt,“ teilte Brandon Thurston mit und wies zudem darauf hin, dass NBCU bei diesem Deal ein Schnäppchen gemacht hat:

„Es scheint ein Schnäppchen für NBCU zu sein. Der aktuelle Vertrag der WWE mit NBCU für Raw ist/war durchschnittlich 265 Millionen Dollar pro Jahr wert. Ein Viertel davon wären 66 Millionen Dollar.“






15 Kommentare

  1. WWE muss hier einen gefährlichen Spagat vollführen. In Saudi-Arabien liegt momentan das große Geld, wenn man Sportevents anbietet. Das Land weiß, dass die fossilen Rohstoffe endlich sind und hat für die eigene Zukunft zwei Wege ausgerufen: Tourismus und Sport. Auf lange Sicht wird sich vermutlich eher das erste durchsetzen, denn alleine beim Fußball sieht man, dass dies in der Region einfach nicht so ankommt. Die Stadien sind fast leer. Auch die WWE PLEs sind so naja angekommen. Die Stimmung ist wie bei einer WWE Houseshow eher mau. 😉

    Generell wäre WWE als Unternehmen natürlich doof, solch lukrative Verträge nicht wahrzunehmen. Die Moral ist die andere Seite. Saudi-Arabien zeigt seit ein paar Jahren zumindest den Willen, in gewissen Sektoren Änderungen herbeizuführen. Aber wir wollen jetzt nicht zu politisch werden.

    Für mich persönlich gehört die WM nach Nordamerika. Ich fände es okay, wenn sie in Kanada oder Mexiko stattfindet, aber sie sollte auf dem Kontinent bleiben. Auch wenn es heißt, London habe eine WM verdient … ja, vielleicht. Aber die WWE Fans in Nordamerika haben die WWE groß gemacht und ich denke, dass zumindest dieser eine Event für sie vor der Haustüre bleiben sollte. Beim Royal Rumble ist es mir ehrlich gesagt egal.

    Nun ja Ihr Lieben und in den letzten Tagen auch eher schlecht gelaunten, ich wünsche Euch einen schönen Feiertag, genießt das Papasein und scheffelt Euch heute beim Familienessen in der Pizzeria ne leckre Goldpizza für 1500 Euro rein.

    Und habt doch Spaß am Wrestling. Seit 1 Woche habe ich das Gefühl, hier in den Kommentaren kippt es wieder zum Negativen hin. Wir haben doch alle Bock auf Wrestling. Ich habe in den letzten Wochen versucht, ein paar neue Gesichert herzulocken, aber das ist hier echt nicht leicht. Habt Spaß und seid freundlich 🙂

    • Wie Malte schon geschrieben hat – Have a nice day. 🙂

      Habe übrigens erst beim 2. Mal lesen geschnallt, dass die 1500 € eine Anspielung auf Flair sind.^^

    • ich denke, WM in London wäre schon ein schöner Schritt und würde auch massig Geld bringen aber bitte nicht nach S.-A. denn da gehört es nicht hin.
      Aber auch kein anderer PLE wie Rumble oder so denn dort zieht es einfach nicht.

      Ich persönlich würde es London wünschen und ehrlich gesagt, mich würde schon interessieren was die WWE dort reißen kann.

      Denke, Tony würde heulen aber darum geht es ja nicht wirklich. Wenn WM außerhalb des Kontinents dann nach London.

      • „Wenn WM außerhalb des Kontinents dann nach London.“

        Keine Einwände. Aber wie gesagt, ich würde es bevorzugen, wenn es in Nordamerika bleibt. Zumindest dieser einer PLE.

        @Malte: Danke Dir.

  2. Die Moralkeule wegen Arabien schwingen find ich jetzt auch eher unangebracht. Das ist hier nix politisches. Es geht um Unterhaltung… ja meine Güte dann hat das Land eben fragwürdige Einstellungen gegenüber Menschenrechten und anderem. Welches Land hat das nicht? Mit dem Finger auf andere zeigen hilft auch niemandem.

    Eventuell kann ja sogar was positives daraus entstehen wenn immer mehr internationale Events dort stattfinden. Denn es „zwingt“ die Saudis ja auch ein kleines bisschen sich zu öffnen. Was wirklich negatives kann dabei jedenfalls eher nicht rauskommen denke ich.

    Aber egal, genug davon… Wrestlemania sollte Nordamerika only bleiben. Es gehört da einfach hin wieder Superbowl. Es ist Ur-amerikanisch. Mit gewissen Traditionen sollte man einfach nicht brechen. Wäre in etwa so als würde das DFB-Pokalfinale in London stattfinden.

    Ein großen Bedeutsamen PLE in Arabien abhalten? Ganz ehrlich… was macht das für einen Unterschied solange es nicht Wrestlemania ist. Royal Rumble würde sich dafür doch anbieten. Unter den Fans ist der Event längst nicht mehr so heiß wie noch vor 20 Jahren. Und wenn die Saudis da eben mit den ganz dicken Geldscheinen wedeln, will man das der WWE wirklich übel nehmen? Es ist eben auch ein finanziell orientiertes Unternehmen. Das sollte man ruhig nüchtern betrachten können.

    Für mich als Zuschauer vor dem Monitor spielt es eher eine untergeordnete Rolle wo ein Wrestlingevent stattfindet… wobei natürlich die Stimmung schon sehr wichtig ist und ja die ist natürlich mau bei den Saudis. Aber wenn die restliche Qualität des Events stimmt kann man darüber auch hinwegsehen/hören. Die Qualität ist allerdings das was bisher echt richtig richtig schlecht war wenn man dort einen Event abhielt. Das wäre schon wichtig da mal besser abzuliefern.

    • Guter Abschluss zu duncans Beitrag. Ich denke, wenn wir Eure beiden Kommentare zusammen nehmen, sind die wichtigsten Kernpunkte gesagt.

      PS: Frohen Vatertag an alle. 🙂 🙂 🙂

  3. Wrestlemania nach Saudi Arabien zu *verkaufen* halte ich für unmöglich von Seiten der WWE.

    Geld regiert die Welt, dass ist klar, aber bisschen Seele sollte man schon noch bei sich behalten. Der Sport entwickelt sich leider seit Jahren in eine schwierige Richtung. Fußballspiele sogar Finalspiele werden ja mittlerweile auch schon in andere Länder verkauft. Diesen Trend sehe ich äußerst kritisch, auch ein Grund weshalb ich kaum noch Fußball schaue. Die WWE verdient ja schon jährlich wahnsinnig viel Geld, ob es da unbedingt sein muss seine Seele komplett zu verkaufen und die Mania nach Saudi Arabien zu vergeben…muss echt nicht sein. Aber Hey Fußball WM in Katar !
    Sag niemals nie.

  4. Das land ist doch egal wo es eine wrestlemania gibt, Hauptsache das Publikum macht mit. Auch in Amerika ist es ist es nur in einer Stadt und 0.1% die dabei sein können sind dabei weil sie das Geld und die Möglichkeit haben.

  5. Ich kann leider nicht so detailreich in Kommentare gehen, da ich den roten Faden verliere. Will aber kurz noch sagen, dass ich @Huhn und @duncan zustimme. Das sind gute Kommentare. Dankeschön.

  6. Der Verein nennt sich „World Wrestling Entertainment“, ehemals „World Wrestling Federation“ und nicht „American Wrestling Entertainment“. Da sollte man auch Events wie Mania, Rumble, SummerSlam oder die Series außerhalb des amerikanischen Kontinents austragen. Und wenn ich an die Stimmung von Backlash in Frankreich denke, da würde ich ne Mania lieber da sehen als in den Staaten. Denke generell, dass es der Atmosphäre gut tut, wenn viel mehr in verschiedenen Ländern getourt wird. Und das auch mit den TV Shows und Großveranstaltungen. Man sollte lediglich darauf achten, dass man sich Locations aussucht, wo es Wrestling Fans gibt. Denke eine der Big 4 Veranstaltungen im UK oder Japan, wo es sehr ausgeprägte Wrestling Kulturen gibt, wäre sicherlich nicht verkehrt. Und als Zuschauer am Bildschirm kann es den Fans doch egal sein, wo ein Event stattfindet, solange die Show und die Stimmung gut sind.

    • Bitte nicht Japan. Ich mag Japan, tolles Land, tolle Leute… ich gucke auch gelegentlich NJPW… aber die Stimmung bei diesen Veranstaltungen ist ganz ganz befremdlich. Die Japaner haben halt sone eigene Kultur und benehmen sich anders als Zuschauer. So direkte Reaktionen, Gesänge, Chants… das gibt es da nicht. Da ist dann mal ein lautes „oooohhhh“ „aaaaaaaaah“ das weibliche Kreischen zu hören, ansonsten klingt das immer wie ein Schwarm Hummeln. Einen Wrestlingevent anschauen oder ein Sumo-Match ist kein Unterschied… aber Wrestling lebt schon sehr vom Publikum und den passenden Reaktionen. Die fehlen in Japan weil das einfach nicht deren Art ist. Eine Wrestlemania dort? Wäre ganz seltsam.

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