– Die Anwältin von Janel Grant (siehe Titelfoto) hat sich mittlerweile öffentlich geäußert, nachdem die Klage gegen WWE und Vince McMahon eingereicht wurde, in der es um abscheuliche Anschuldigungen geht.
Vince McMahon steht der Kampf seines Lebens um seinen Ruf bevor, nachdem eine Klage gegen den ehemaligen WWE-Boss eingereicht wurde, in der ihm sexuelle Übergriffe und Sexhandel vorgeworfen werden. Auch der ehemalige Talentmanager John Laurinaitis wird in der Klage genannt und Brock Lesnar wird ebenfalls beschuldigt, obwohl er in der Klage selbst nicht namentlich genannt wird.
Vince McMahon hat die Klage als „voller Lügen“ bezeichnet und angedeutet, dass er dafür kämpfen werde, seinen Namen reinzuwaschen. Inzwischen ist Vince McMahon jedoch als Executive Chairman von TKO zurückgetreten, und es sieht so aus, als sei seine Zeit als Teil von allem, was mit WWE zu tun hat – zumindest offiziell – vorbei.
In der Sendung Crime Fix des Law & Crime Network sagte Grants Anwältin Ann Callis, dass Grant durch das, was McMahon ihr angeblich angetan habe, „physisch und psychisch zerstört“ worden sei. Callis merkte auch an, dass Grant sich von Vince McMahon „buchstäblich eingesperrt und gefangen gefühlt“ habe. die Eskalation der erniedrigenden Dinge, die ihr widerfahren sind, deshalb ist es wichtig, dass das an die Öffentlichkeit kommt“.
Was Grant sich von der Klage erhofft, erklärte Callis:
„Sie will ihr Leben zurück. Sie will Verantwortung für ihre Geschichte übernehmen. Sie möchte anderen Opfern helfen. Es ist relativ bald, 2019, 2020, und ihre Hoffnung ist, dass sie anderen Opfern helfen kann, wenn es andere Opfer gibt, die sich melden, weil sie den Mut und die Geistesgegenwart hatte, es endlich zu tun und sich zu melden.
[…] Die Überzeugung ist, dass es da draußen noch andere Opfer gibt. Die Art und Weise, wie Janel belästigt wurde, deutet darauf hin, dass es viele Anzeichen dafür gibt, dass es andere Opfer geben könnte und wahrscheinlich auch gibt. Janel hofft, dass sie anderen Opfern den Mut gibt, sich ebenfalls zu melden, wenn sie sich zu erkennen gibt.
In der Klage wird ein Geschworenenverfahren gefordert und Callis wies darauf hin, dass dann alle Aussagen weiterer Zeugen oder mutmaßlicher Opfer ans Licht kommen könnten. Das bedeutet, dass noch mehr Details über McMahons Verhalten ans Licht kommen könnten.
McMahon sieht sich seit Jahren mit Vorwürfen des Fehlverhaltens konfrontiert. Anfang 2023 wurde bekannt, dass Vince McMahon der ehemaligen WWE-Schiedsrichterin Rita Chatterton, die McMahon lange der Vergewaltigung im Jahr 1986 beschuldigt hatte, Millionen Dollar gezahlt hatte. McMahon beteuerte seine Unschuld.
Vince McMahon zog sich im Juli 2022 aus der WWE zurück, nachdem bekannt geworden war, dass er der ehemaligen WWE-Mitarbeiterin Janael Grant Schweigegeld gezahlt hatte.
Der WWE-Vorstand setzte einen Sonderausschuss zur Untersuchung der Vorwürfe ein, der vom damaligen Vorstandsmitglied Jeff Speed geleitet wurde. Letztendlich ist nicht bekannt, was dieser Ausschuss über McMahons Verhalten herausgefunden hat, aber er konnte seine Position als Mehrheitsaktionär nutzen, um sich Anfang 2023 wieder an die Macht zu putschen.
Speed war einer von fünf WWE-Vorstandsmitgliedern, die zurücktraten, als McMahon seine Position wieder einnahm, während er auch die ehemaligen Vorstandsmitglieder George Barrios und Michelle Wilson nach seiner Rückkehr zurückholte.
Eine der Behauptungen, die Grant in ihrer Klage gegen WWE, Vince McMahon und den ehemaligen Direktor für Talentbeziehungen, John Laurinaitis, vorbringt, ist, dass das Komitee, das McMahon im Jahr 2022 untersuchte, sie nicht kontaktiert habe und dass die Untersuchung selbst nicht objektiv und neutral durchgeführt worden sei.
In einer Stellungnahme gegenüber der New York Times sagte Jeff Speed über die Anwaltskanzlei, die die Untersuchung durchführte – Simpson Thacher & Bartlett L.L.P. – Folgendes:
„Ich bin nach wie vor zuversichtlich, was unsere Untersuchung betrifft, einschließlich der Kontaktaufnahme mit Frau Grant und dem Gespräch mit ihrer Anwältin.“
Speed wies auch auf die „schreckliche Natur der Anschuldigungen“ hin, die in der Klage erhoben worden seien, aber er sei „nicht in der Lage zu kommentieren, was „während der Untersuchung herausgefunden wurde und was nicht.“
Vince McMahon ist inzwischen als Vorstandsvorsitzender von TKO zurückgetreten. Die Aktien von TKO sind nach Bekanntwerden der Vorwürfe stark gefallen, schienen sich aber nach Börsenschluss am Freitag wieder zu erholen. Es ist zu erwarten, dass der Kurs weiter schwanken wird, je nachdem, wie McMahons Ausscheiden vom Markt aufgenommen wird.
Es wird erwartet, dass Endeavor nach diesem Skandal nun Personen, die McMahon nahestanden oder von ihm angestellt waren, negativ bewerten wird. In der von Frau Grant eingereichten Klage wird das Unternehmen als Komplize von McMahon bezeichnet.
Triple H wurde auf der Pressekonferenz nach dem Royal Rumble mehrfach zu der Situation befragt, wich aber erwartungsgemäß den Fragen aus und versuchte, den Fokus auf die Show selbst zu lenken.
Als er von John Alba von Fightful gefragt wurde, inwiefern die WWE-Führung von den Vorwürfen wusste, versuchte der 54-Jährige schnell, den Fokus auf positivere Angelegenheiten des Unternehmens zu lenken:
„Ich werde genau das tun, was Sie hier von mir erwarten. Wir haben eine unglaubliche Woche hinter uns. Zehn Jahre, 5 Milliarden Dollar Netflix-Deal. The Rock kommt in unseren Aufsichtsrat. Wir haben gerade den Royal Rumble ausverkauft und 48.000 Leute ins Tropicana Field gebracht. Ich konzentriere mich lieber auf die positiven Dinge. Ja, es gibt auch negative Dinge. Ich möchte mich darauf konzentrieren und es dabei belassen“.
Brandon Thurston von Wrestlenomics fragte den Chief Content Officer der WWE, ob er die Klage gelesen habe, woraufhin der 14-fache World Champion behauptete, er habe sie nicht gelesen, bevor er das Thema wieder verließ:
„Ich habe es nicht gelesen. Wir haben es alle in Echtzeit erlebt, und das ist die Wahrheit. Ich komme auf das zurück, was ich vorhin gesagt habe. Es ist eine unglaubliche Woche für uns. Ich möchte jetzt nicht auf die negativen Aspekte eingehen. Ich möchte mich nur auf das Positive konzentrieren und darauf, wohin wir uns bewegen, und wir sind in der aufregendsten Zeit des Jahres für uns, wir sind an dem für mich aufregendsten Punkt, was das Geschäft angeht, den wir je hatten.
Ich glaube, es ist die beste Positionierung dieses Unternehmens seit der Attitude-Ära. Ich habe diese Ära miterlebt. Ich weiß, wie es ist. Ich habe das Gefühl, dass wir mitten in etwas stecken, das wir jetzt vielleicht noch nicht genau benennen können, aber in fünf oder zehn Jahren werden wir sagen: Wow, was war das für eine Zeit. Darauf möchte ich mich konzentrieren.“
Auf die Frage von Cameron Hawkins von The Ringer, was das Unternehmen unternehme, damit sich die Mitarbeiter sicher fühlten und nicht von den Machthabern ausgenutzt würden, antwortete „The Cerebral Assassin“ jedoch viel entschiedener:
„Ich gebe Ihnen die allgemeinste Antwort, die ich geben kann. Alles, was möglich ist. Das ist eine sehr wichtige Sache für uns, ein sehr wichtiges Thema für uns.“
Auch Cody Rhodes wurde zu den Anschuldigungen gegen Vince McMahon befragt. Nick Hausman von Haus of Wrestling fragte „The American Nightmare“ nach seiner Reaktion auf den Bericht und was seiner Meinung nach getan werden sollte, um ähnliche Situationen in Zukunft zu verhindern.
„Das ist eine gute Frage… Wir haben die gleichen Dinge gelesen, die ihr auch gelesen habt. Du hast von einer dunklen Wolke gesprochen, das ist sicher… Was TKO und Nick Khan angeht, so hat der Vorstand die Sache offensichtlich sehr ernst genommen und sofort gehandelt, und wenn ich in die Zukunft schaue, habe ich keine Antwort darauf. Ich glaube, es ist irgendwo ein Grundprinzip, dass dieses Team, mehr denn je, was das Roster betrifft, sehr familiär ist. So etwas habe ich noch nie erlebt.“
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Also Hunter und Cody sollten sich einfach den Fragen stellen und klar sagen, was nun Sache ist. Sollte gerade Hunter was davon wissen aus der Vergangenheit, dann tut es mir leid, aber dann muss er ebenso bestraft werden wegen Vertuschung oder so etwas.
Vincenzo McMahoni hat die WWE zu dem gemacht, was sie heute ist, aber er könnte sie mit seinen Fehlern, die EE möglicherweise getan hat, völlig ruinieren. Bei solch einem Thema kann es sehr gut sein, dass es nicht ausreicht, einfach zurückzutreten. Dann kommt er halt später wieder zurück, ggf. unter einem neuen Namen. Das kann ich mir auch noch vorstellen.
Seh ich anders. In meinen Augen reagieren sie genau richtig, indem sie das Positive in den Vordergrund rücken wollen. Die Fehler haben andere gemacht, weshalb sollen die 2 jetzt in irgendeiner Art und Weise dazu Stellung nehmen?
Sie sind da um ihren Job zu machen und das ist das Wrestling.
Außerdem steht doch momentan Aussage gegen Aussagen und für die Ermittlungen sind andere zuständig, deshalb ist es völlig korrekt dort keine Wasserstandsmeldungen oder persönliche Bezüge in einer Pressekonferenz zu diesem Thema zu geben, in der es vorzugsweise um den Royal Rumble gehen sollte.
Würde ja gerne mehr dazu schreiben, aber Du liegst einfach komplett richtig. Gut geschrieben.
Da gebe ich @BeiniCyrus recht. Was sollen sie sagen? Sie wissen doch selbst nichts Großes. Zu einem steht hier die Veranstaltung in Vordergrund und die Wrestler. Deswegen ist das, was sie tun, vollkommen das Richtige.
@duncan @Saby
Danke für das freundliche Feedback 🙂
Also wenn nie was gewesen sein soll, egal ob damals oder jetzt, warum zahlt er dann Millionen von Dollar? Ist das nicht eigentlich schon ein Eingeständnis, dass da etwas gelaufen ist, was sich nicht gehört?
Nicht unbedingt. Es KÖNNTE theoretisch auch im beidseitigem Einverständnis was gelaufen sein und hinterher hat sie ihn erpresst. Dann gibt man halt nach und zahlt. Wäre ja nicht wirklich neu sowas.
Wie auch immer es war. Es haben lediglich bestimmte Personen damit zu tun, es gibt absolut keinen Grund die ganze WWE in den Dreck zu ziehen. Die beiden haben richtig geantwortet. Wäre echt schön wenn sich jemand für die Athleten interessieren würde, als für etwas was die Minderheit verbrochen hat oder auch nicht hat.