Die Wrestling-Welt ist in tiefer Trauer: Sabu, einer der einflussreichsten Wrestler seiner Generation, ist im Alter von 60 Jahren verstorben. Sein Tod erschütterte nicht nur Fans rund um den Globus, sondern auch zahlreiche Wegbegleiter und Kolleginnen und Kollegen, die den gebürtigen Terry Brunk für seine Leidenschaft, seinen Mut und seinen unverkennbaren Stil verehrten. Die Reaktionen auf sein Ableben zeigen, wie groß die Lücke ist, die er in der Wrestling-Community hinterlässt.
Ein Hardcore-Pionier mit beispielloser Hingabe
Sabu wurde durch seine Zeit bei Extreme Championship Wrestling (ECW) in den 1990er-Jahren zur Legende. Seine Matches, geprägt von gefährlichen Spots, improvisierter Brutalität und einem kompromisslosen Stil, veränderten das Wrestling-Verständnis einer ganzen Generation. Mit seinen riskanten Aktionen, darunter Sprungaktionen mit Stühlen, Einsätze von Stacheldraht, Tischen und Feuer, wurde Sabu zu einem Symbol für das sogenannte „Hardcore Wrestling“. Er war bereit, in jedem Match seinen Körper zu opfern, und verschob damit die Grenzen des physischen Erträglichen im Ring.
Legendär sind seine Fehden gegen Taz, Rob Van Dam und insbesondere Terry Funk, mit dem er 1997 eines der berühmtesten Matches der ECW-Geschichte bestritt – ein Match, in dem die Ringseile durch Stacheldraht ersetzt wurden und das in einem surrealen Finale endete, als beide Kontrahenten im Draht verheddert liegen blieben.
Würdigung durch Kollegen: Emotionale Botschaften und letzte Grüße
Wrestling-Kollegen aus aller Welt würdigten Sabu nach Bekanntwerden seines Todes. ECW-Legende Francine schrieb auf X: „Mein Herz ist gebrochen. Ruhe in Frieden, mein Freund Sabu. Ich liebe dich immer.“ RVD, Sabus ehemaliger Tag Team-Partner und langjähriger Weggefährte, erinnerte mit seiner typischen Handgeste an ihn. Matt Cardona nannte ihn eine „wahre verdammte Legende“, während Ricochet und viele andere Sabu ebenfalls ihre letzte Ehre erwiesen.
Auch AEW reagierte öffentlich auf Sabus Tod: „Von Barbed Wire Battles bis hin zu unvergesslichen, risikoreichen Momenten – Sabu hat dem professionellen Wrestling alles gegeben. Unsere Gedanken sind bei seiner Familie, seinen Freunden und seinen Fans.“
Der ehemalige ECW-Wrestler CW Anderson schrieb: „Heute einen weiteren ECW-Bruder verloren. Rest in Power, Sabu. Es war mir immer eine Ehre, mit dir im Ring zu stehen.“
Taz mit ergreifendem Video: „Ohne Sabu hätte ich keine Karriere gehabt“
Besonders bewegend war die Reaktion von Taz, der via X ein Video veröffentlichte, in dem er sichtlich gerührt über seinen verstorbenen Kollegen sprach. „Ich habe mir gestern Abend noch ein altes Interview von Sabu auf YouTube angeschaut. Er hat mich sogar zum Lachen gebracht. Und dann wache ich heute auf und bekomme diese Nachricht.“ Taz erinnerte sich an ihr gemeinsames Debütjahr 1993 bei ECW, als Sabu der Star war, der gepusht werden sollte – während Taz nur für ein einziges Match verpflichtet wurde.
Taz betonte, dass Sabu ihm damals freiwillig Platz im Ring machte und ihm half, sich zu profilieren, obwohl er es nicht musste. „Ohne ihn hätte ich nicht die Karriere gehabt, die ich hatte“, sagte Taz. „Er hat mich zu sich geholt, obwohl er es nicht musste. Er war großzügig, loyal und hat mir jedes Mal vertraut, wenn wir im Ring standen.“ Auch auf ihre mitunter schwierige, aber von Respekt geprägte Beziehung ging er ein: „Es war eine Hass-Liebe, aber immer mehr Liebe als Hass. Er war einfach eine große Seele mit Herz. Ich werde ihn wahnsinnig vermissen. Ruhe in Frieden, mein Bruder.“
Sorry, meine Worte sind in diesem Vid ein wenig ausgefranst, ich versuche aus dem Herzen zu sprechen…ich weiß nicht, was ich sonst sagen soll. #RIPSabu pic.twitter.com/o6ehKa0IjK
— taz (@OfficialTAZ) May 11, 2025
Sami Zayn kämpfte bereits zu Lebzeiten für Sabus Hall of Fame-Aufnahme
Inmitten der Trauer wurde auch eine Diskussion wieder aufgegriffen, die schon zu Sabus Lebzeiten immer wieder geführt wurde – die Frage nach seiner Aufnahme in die WWE Hall of Fame. Einer der prominentesten Befürworter war und ist Sami Zayn. Bereits 2022 schrieb er auf Twitter: „Sabu sollte in der Hall of Fame sein.“ Nach Sabus Tod zitierte Zayn seinen alten Tweet erneut und ergänzte: „Das ist ein Schlag ins Gesicht. Ich habe vor ein paar Wochen, nachdem Sabu sein letztes Match hatte, diese Agenda noch einmal vorangetrieben. RIP Sabu. Einzigartig, eine absolute Legende und ein wahrer Wegbereiter des professionellen Wrestlings.“
Diese Forderung dürfte nun mehr Gehör finden, denn je. Trotz seiner Kultstellung wurde Sabu nie offiziell von WWE für sein Lebenswerk ausgezeichnet, weder durch eine Hall of Fame-Aufnahme noch durch eine größere Ehrung bei einer der Shows. Viele Fans sehen das nun als längst überfällig an, auch wenn es nun posthum geschehen müsste.
Ein Vermächtnis für die Ewigkeit
Sabus Karriere war alles andere als konventionell. Von seinen frühen Tagen im Independent-Bereich über seinen kometenhaften Aufstieg bei ECW, seine Zeit bei WWE und TNA bis hin zu seinem Comeback in der Indie-Szene und einem letzten Match im Frühjahr 2025 blieb er sich und seinem kompromisslosen Stil stets treu. Er war eine Reizfigur, ein Performer der Extreme und ein Pionier, der insbesondere das Hardcore Wrestling neu definierte. Aber vor allem war er eine Legende, die nicht nur Matches gewann, sondern Erinnerungen schuf.
Sabu wird in den Herzen seiner Fans, in den Erinnerungen seiner Kollegen und im Erbe des Hardcore-Wrestlings weiterleben. Möge er in Frieden ruhen.
Es müsste eine echte Hall of Fame für Wrestler und Wrestlerinnen geben. Leider hat WWE kein Interesse eine echte Hall of Fame irgendwo aufzubauen, wo man als Fan auch hin gehen kann und so etwas.
Vielleicht sollte es jemand unabhängiges geben der/die so etwas aufbauen.
Das finde ich auch, die Hall of Fame der WWE ist nicht so das wahre
Beckylynchteuchalle
Da hast du Recht. Leider scheint es der WWE aber egal zu sein.