Daniel Bryan im Interview über The Shield, seine Zeit bei WWE, seine Beziehung zu Brie Bella und mehr

Daniel Bryan gab RVAMagazine.com ein Interview. Das ungekürzte Interview findet ihr hier.

RVAMag : Du warst in den letzten 6 Monaten hauptsächlich mit The Shield im Ring, die Matches wurden von der Wrestling-Community wirklich hoch gelobt, gerade deine Spots mit Seth Rollins. Bei Ring of Honor standet ihr euch schon ein paar Mal im Ring gegenüber, damals noch als Bryan Danielson und Tyler Black. Wie haben sich eure Matches verändert?

Daniel Bryan : Ich glaube wir haben uns beide als Wrestler weiter entwickelt – teilweise gut und teilweise schlecht, der große Unterschied ist aber das Publikum. Es ist schon anders vor 500-700 Menschen zu performen während heute tausende Menschen uns zuschauen. Leider hatten wir noch kein Singles-Match gegeneinander, aber es wäre schon super wenn wir beide zeigen könnten, was wirklich in uns steckt.

RVAMag : Deine Meinung zu The Shield?

Daniel Bryan : The Shield machen ihren Job super. Es ist wirklich schwer als Main-Act bei WWE zu debütieren und den Ansprüchen gerecht zu werden. Und die Jungs haben das geschafft. Ich denke die Indy-Erfahrung von Ambrose und Rollins hat da sehr geholfen. Reigns, der vor WWE nur sehr wenig Erfahrung sammeln konnte, hat sich sehr verbessert. Ich habe sehr großen Respekt vor den Jungs und sie liefern wirklich ab. Sehr oft sind sie nicht im Main-Event und stehlen trotzdem die Show.

RVAMag : Du bist ein Kerl der lange nicht als WWE-Superstar gesehen worden ist – jetzt bist du ein Top-Tier der Company. Du wurdest als King der Indies gesehen, jetzt bist du ein Hauptbestandteil der WWE-Shows. Seit fast 3 Jahren bist du nun im Main-Roster der WWE, wie fühlt sich das an? 

Daniel Bryan : Weißt du was? Das ist alles sehr surreal. Es fühlt sich nicht real an. Manchmal wenn meine Musik spielt und die Crowd heftig darauf reagiert kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Das muss ich natürlich wieder unterdrücken bevor ich mich auf den Weg mache. Es ist schon eine seltsame Situation. Als ich 2010 gefeuert wurde und mich wieder in den Indies bewegte fühlte sich das schon wie meine Heimat an. Es hat sich richtig angefühlt und wie ein kleiner Urlaub von WWE, wo man in jedem Gebäude fließend Wasser  und Trainer und das ganze Zeug hat. Die Indies sind mein natürlicher Lebensraum, dort fühle ich mich heimisch.

RVAMag : Du hattest den Spitznamen „Best in the World“ schon vor Chris Jericho und CM Punk verliehen bekommen, nun bist du der „Yes!“-Man in den Shows. Hast du manchmal Angst davor, dass dich diese Chants verfolgen werden?

Daniel Bryan : Da mach ich mir keinen Kopf darum. Eigentlich hoffe ich, dass sie mich weiter verfolgen. Shawn Michaels, mein Mentor, war vor einer Weile mal bei einem Live-Event und merkte an wie super das ist. „Jetzt bist du nur ein weiterer Sell-Out wie der Rest von uns. Du gehst raus, machst dein Ding und die Leute chanten Yes! – genau das ist dein Ding.“ Wir mussten beide lachen. Ich geh immer noch in den Ring und versuche die beste mögliche Leistung zu bringen – aber es ist schon seltsam wie so ein einfaches Wort wie YES mich dahin bringen kann wo ich jetzt bin.

RVAMag : Du sagst, dass du es einfach liebst ein Wrestler zu sein. Wie unterscheidet sich dein Stil von 2005/2006 zu deinem aktuellen In-Ring-Stil?

Daniel Bryan : Naja, er ist jetzt ein bisschen anders weil ich für andere Leute in den Ring steige. In den Independents steigt man für Hardcore-Fans in den Ring, die Wrestling sehen wollen – reale, tapfere Kerle die sich gegenseitig bekämpfen. Und viele WWE-Fans wollen einfach unterhalten werden. Teilweise ist der Entrance wichtiger als deine Leistung im Ring. Aber ich bin stolz auf meine Leistungen im Ring. Man muss sich den Fans schon anpassen, aber das war in den Independents von Promotion zu Promotion auch so. Du konntest nicht das selbe Match in ROH und Japan abliefern, das Match aus Japan konntest du so auch nicht in England/Europa bringen. Sogar innerhalb der Vereinigten Staaten waren die Crowds dramatisch anders, z.B ROH und PWG. Und genauso muss man seinen Stil für die WWE-Fans anpassen.

RVAMag : Mal kurz ein anderes Thema. Du warst lange bekannt für deinen Veganismus, welchen du aufgeben musstest, richtig?

Daniel Bryan : Ja, ich hab ne schwere Soja-Intoleranz entwickelt. Zur Zeit halte ich mich an eine vegetarische Diät. Hier und da esse ich ein bisschen Fleisch, jedoch ist das nicht die Norm. Meistens esse ich vegan, und wenn nicht dann vegetarisch. Wenn ich daheim bin hab ich mit der veganen Ernährung kein Problem. Unterwegs ist das schon schwerer. Unterwegs veganes Essen ohne Soja zu finden und gleichzeitig die wichtigen Proteine, die man als Athlet braucht, zu sich zu nehmen ist schwer. Ein Unternehmen schickt mir vegane Proteine für lau zu und die Produkte sind wirklich super. Vor allem sind sie ohne Soja. Aber sonst ist es wirklich schwer. Manchmal esse ich eben ein Ei oder ein bisschen Fleisch.

RVAMag : Ich weiß, das „The Ryback“ mit dir auf Tour ist was zu einigen komischen Momenten führt. Ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen wie ihr miteinander auskommt.

Daniel Bryan : Ich und „The Ryback“ sind nicht mehr auf Tour miteinander, aber ich glaube nicht, dass das mit meinem dauernden Schikanieren zusammenhängt. Wir hatten viel Spaß zusammen, aber er zieht es vor alleine zu reisen. Er hat einen sehr spezifischen Plan an den er sich gerne hält. Es ist sehr hart, weil man nahezu identische Pläne braucht um miteinander zu reisen. Ich bin jemand der gerne früh zu Bett geht und auch wieder früh aufsteht. Viele Jungs gehen spät zu Bett und stehen spät auf, machen ihr Zeug dann.

RVAMag : Bald debütiert die Reality Show „Total Divas“ auf E!. Du bist mit Brie Bella zusammen, wie oft wird man dich in der Sendung sehen?

Daniel Bryan : Man wird mich sehen glaube ich, aber es ist seltsam. Es ist Reality Fernsehen, heißt es werden tausende Stunden für eine 44-Minuten-Show gedreht. Ich weiß auch nicht wie viele Episoden geplant sind. Bei so viel Footage sollte es möglich sein mich so gut wie möglich rauszuschneiden, es geht in der Shows ja hauptsächlich um die Divas. 

RVAMag : Ihr seid beide dauernd unterwegs, wie behält man dabei eine Beziehung aufrecht? 

Daniel Bryan : Es ist zur Zeit schwierig, da Brie wegen der Reality Show viele Sachen nebenbei machen muss. Bevor Brie den neuen Vertrag unterschrieb hatten wir daheim Zeit für uns bis ich eben wieder mit der Company reisen musste. Nun reist sie teilweise mit mir, teilweise ohne mich, aber wir sehen uns nun eben mehr unterwegs und weniger daheim. 

RVAMag : Ich weiß das sehr viele Hardcore-Fans eine Antwort darauf wollen. CM Punk bekam mit „Cult of Personality“ von Living Colour einen bekannten Theme-Song – wann sehen wir dich wieder mit „The Final Countdown“?

Daniel Bryan : Ich möchte nicht sagen, es ist unmöglich aber es ist wahrscheinlich unmöglich. Wenn ich einmal das Standing eines John Cena oder CM Punks habe werden sie vielleicht Geld für den Song ausgeben. Viele realisieren nicht wie viel Geld so ein Song kostet. Ring of Honor hat versucht den Song fürs TV zu lizensieren – und fand heraus, das „The Final Countdown“ 40.000$ kostet. Für die Show nutzten wir dann also eine seltsame Version. Solche Sachen sind einfach teuer. Solange man nicht der Top-Guy ist wird man so etwas auch nicht bekommen.

RVAMag : Wenn wir schon über Ring of Honor sprechen, viele werden sich noch an deine herausragenden Matches gegen Nigel McGuinness erinnern. Hast du seine Dokumentation zu seinem Karriere-Ende schon gesehen?

Daniel Bryan : Nein, leider noch nicht. Ich hab eine Kopie die nur darauf wartet, geschaut zu werden, aber ich war die letzten 3 Wochen nicht zu Hause. Ich hab mir aber vorgenommen die Doku zu schauen wenn ich daheim bin. Es ist aber schon ein bisschen bitter, Nigel war für mich der perfekte Mann für WWE. Er ist genauso gut wie ich im Ring und war mir bei den wichtigen Sachen überlegen wie Interviews. Er war da sehr, sehr gut und sehr natürlich. Er war auch größer und muskulöser, deswegen TV-freundlicher. Es macht mich wirklich ein wenig traurig für Nigel, gerade weil wir so lange zusammen gereist sind. Er hat so hart gearbeitet und trotzdem sein Ziel nicht erreichen dürfen. 

Quelle : RVAMag.com
Quelle Bilder :
Bryan Danielson vs. Nigel McGuinness © by jakesposetta
Daniel Bryan Schwarz-Weiß Manchester © by Abigail
Daniel Bryan Toprope Japan © by Ikuo HIRAMA
Daniel Bryan Toprope Spotlights
 © by SeriouslyFunnyPhotography