BD: „Night School“

                                    Getestet und verfasst von General M

                 Quelle Bildmaterial: „Night School, ©2018 Universal Pictures. All rights reserved.“ 

                                        Ab 21. März 2019 erhältlich als Blu-Ray und DVD

71mVT yYuRL. SL1200 Comedian Kevin Hart ist längst auch außerhalb ausverkaufter Bühnenshows bekannt – immerhin treibt sich die kompakt geratene Witzgranate bereits seit 2002 mit zunehmender Präsenz auch im Filmgeschäft herum. Während momentan die Dreharbeiten zur Fortsetzung von Jumanji – Willkommen im Dschungel an der Seite von Buddy Dwayne ´The Rock` Johnson in vollem Gange sind und die Zuschauer Hart damit wohl spätestens zum Jahresende erneut in den Kinos sehen können, erscheint diesen Monat zumindest erst einmal Night School im Heimkino. Wir haben für euch die Schulbank gedrückt und wollen klären, ob dem Film ein guter Abschluss gelingt, oder ob hier doch eher gilt: „Sechs, sitzenbleiben!“ 

Der Film

Trotz fehlendem Schulabschluss lief es für Teddy Walker (Kevin Hart, Central Intelligence) bisher ziemlich gut. Als Grillverkäufer schafft er es durch sein Verkaufstalent regelmäßig zum Mitarbeiter des Monats, nebenbei führt er eine glückliche Beziehung zur wohlhabenden Lisa, die er nun endlich heiraten will. Dass Teddy allerdings nie die Schule beendet hat, weiß seine anspruchsvolle Braut in Spe allerdings nicht. Als das Plappermaul allerdings bei seinem Antrag versehentlich seinen Arbeitsplatz in Schutt und Asche legt, helfen auch die besten Ausreden und Tricks nicht mehr. Zum Glück gibt es Licht am Horizont, denn Kumpel Marvin stellt Teddy einen Job im Investmentbereich in Aussicht. Das einzige Problem: Ohne Abschluss läuft gar nichts.

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Teddy ist gezwungen, seinen Schulabschluss im Abendschulkurs seiner alten Penne nachzuholen. Dort hat mittlerweile ausgerechnet dessen alter Erzfeind Stewart das Sagen, der keine Gelegenheit auslässt, dem Bankdrücker das Leben schwer zu machen. Und auch die resolute Lehrerin Carrie (Tiffany Haddish, Girls Trip) bescheinigt Teddy bald chronische Dummheit aufgrund diverser Lernschwächen. Um es doch noch zu einem bequemen Abschluss zu bringen, fasst Teddy einen Plan: Zusammen mit seinen ebenfalls etwas aus der Norm geratenen Mitschülern will er die Lösungen der Abschlussprüfung stehlen. Dabei geht natürlich so ziemlich alles schief, was man sich nur vorstellen kann…

Die Rezension

Wenn Kevin Hart wieder die Schulbank drückt, weiß man als Zuschauer schnell, was einen bei Night School erwartet, nämlich eine weitestgehend generisch-flache Komödie, die ganz auf seinen Hauptdarsteller zugeschnitten ist (wohl umso mehr, da dieser sich hier auch als Produzent und Drehbuchautor eingebracht hat). Klar, der Film hat definitiv seine komischen Momente, von denen es aber im Rahmen der mit knapp 2 Stunden viel zu langen Spielzeit einfach zu wenige gibt. Die klaffenden Lücken zwischen diesen echten Lachern füllt Regisseur Malcolm D. Lee mit kaum zündenden Gags über Körperflüssigkeiten, Schamhaaren und dem nicht enden wollenden Geplapper von Kevin Hart. Standhalten kann dem höchstens Tiffany Haddish, die mir als krisenerprobte Lehrerin extrem gut gefallen hat und dabei nicht selten einen Großteil der gelungeneren Momente auf ihrer Seite hat.

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Der vielversprechende Cast genreversierter Nebendarsteller geht dagegen eher unter. Rob Riggle, Mary Lynn Rajskub und Co. spulen lediglich ihre Standardrollen ab und können nur sehr wenig zum Gesamtbild des Films beitragen. Aber auch an anderer Stelle geht Potenzial verloren: Hätte man sich nämlich stattdessen mehr mit dem Dasein als Schüler selbst beschäftigt, wie es beispielsweise 21 Jump Street und dessen Fortsetzung grandios gemeistert haben, wäre sicherlich viel mehr drin gewesen, als man letztendlich serviert bekommt. So bleibt Night School am Ende eine dieser typischen Komödien, die man sich ansehen kann, aber nicht zwingend ansehen muss. Und die man wahrscheinlich schneller vergisst als die eigene Schulzeit. 

Die Blu-Ray

Dass Night School komplett digital entstanden ist, sieht man der Blu-Ray an. Schade nur, dass Universal hierzulande darauf verzichtet hat, den Film anders als in den Vereinigten Staaten auch als UHD anzubieten – die kitzelt nämlich noch ein bisschen mehr aus dem guten Quellmaterial heraus. So eben befasst sich unsere Rezension eben dennoch ausschließlich mit der regulären HD – Veröffentlichung. Die wartet mit satten Farben auf, besonders die Primärtöne präsentieren sich mit viel Punch und unterstützen die generell sehr warme Farbgebung bestens. Bei den Kontrasten begeistern besonders die hervorragenden Schwarztöne, zusätzlich darf man sich im sehr dunklen Mittelteil über eine jederzeit gute Durchzeichnung freuen, wie sonst oft nur 4K – Medien bieten.

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Zwar zeigt sich die Blu-Ray besonders in diesen Momentan auch immer mal wieder anfällig für leichtes Banding – ein Problem, welches zuletzt bei immer mehr Blu-Ray´s aufgetaucht ist, da dort in diesen Situationen oft die Bildrate mitunter hart in den Keller geht. Diese wenigen Aussetzer werden aber durch die sonst überragende Schärfe wett gemacht: Von Hintergründen über Kleidungsstücke und nicht zuletzt den Nahaufnahmen zeigt sich Night School extrem detailreich und lässt hier keine Wünsche offen. 

Beim Ton dagegen überzeugt der Film auf ganzer Linie. Zwar steht dem in DTS:X gemasterten englischen Originalton ´nur´ eine deutsche DTS-HD HR 7.1 – Tonspur gegenüber, die liefert aber genau das, was man genrebedingt erwarten kann. Die Stimmverständlichkeit im Center ist hervorragend, was dem dialoglastigen Film natürlich sehr zugute kommt. Im Raumklang dominiert meistens der Soundtrack, während später (ab dem Einbruch in die Schule) auch angenehm nuancierte Hintergrundgeräusche und Hall beigemischt werden. Wenn zu Beginn des Films das Grillgeschäft in die Luft fliegt, ballert auch der Subwoofer richtig los, der danach aber auch nur noch für den Support der Musik verantwortlich ist.

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Alles in allem präsentiert sich der Ton aus allen Richtungen klar, dynamisch und für eine Komödie überraschend hochwertig den gegenwärtigen Technikstandards entsprechend. Der englische Ton fügt all dem noch eine Deckenebene hinzu, die den Film noch um einige wenige, aber doch nachvollziehbare 3D – Effekte ergänzt, darunter beispielsweise etwas mehr Räumlichkeit beim Feueralarm und dem Finale im Auditorium. Da wird es hier aber nicht mit einem effektreichen Actioner zu tun haben, bleiben die Einsatzmöglichkeiten der Deckenebene begrenzt. Wenn sie jedoch genutzt werden, dann stets auch zufriedenstellend. Der Mehrwert zum deutschen Ton hält sich aber natürlich sehr in Grenzen. 

Extras

Etwas mehr als eine Stunde Bonusmaterial liefert Universal den Käufern der Heimkinoversion. Der größte Teil entfällt mit je knapp 14 Minuten Laufzeit zum einen auf eine Reihe Deleted Scenes, die mit optionalem Audiokommentar des Regisseurs aufwarten, zum anderen auf eine amüsante Auseinandersetzung der Darsteller mit ihren jeweiligen Rollen. Dazu gibt es es noch ein alternatives Opening, ebenfalls mit optionalem Kommentar, außerdem noch 12 Minuten an Outtakes vom Dreh. 

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Auch auf die jeweiligen Beziehungen zwischen Teddy und seiner Lehrerin sowie der zu dessen Herzensdame wird nochmal kurz näher eingegangen. Ferner geben die Darsteller eigene Anekdoten über ihre tatsächlichen Schulabschlussabende zum Besten, Luis darf noch ein bisschen länger singen und ein Werbespot für das religiöse Hühnerrestaurant hat es auch noch an Bord geschafft. Abgerundet wird all das durch einen zusätzlichen Audiokommentar von Regisseur Malcolm D. Lee, der während des Films nochmal näher auf die Produktion eingeht und viel zu berichten hat. Für eine Komödie also relativ umfassendes Bonusmaterial, dass keine Wünsche offenlässt. 

Fazit

ava5„Night School ist so ein typischer ´Aus den Augen, aus dem Sinn´ – Film, der zwar einige gelungene Lacher zu bieten hat, diese aber über seine doch ansehnliche Laufzeit viel zu unstet ausstreut. Dazwischen wird kaum Neues oder gar Innovatives geboten, stattdessen verliert sich der Film oft in üblichen Witzchen fern unterhalb der Gürtellinie. Nicht, dass ich dagegen etwas einzuwenden hätte, im Gegenteil. Allerdings habe ich all das in dieser Form schon zündender und unterhaltsamer erlebt. Für Vielseher ist der Film aber dennoch einen Blick wert, erwarten sollte man aber nicht zuviel. Anders sieht es bei der Blu-Ray aus, die fast kompromisslos gut abliefert – sowohl in Bild als auch in Ton. Umfangreiche Extras runden die Veröffentlichung optimal ab.“ 

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.

 

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