Der Film
Um Kogoro´s Unschuld zu beweisen, macht sich Conan natürlich sofort daran, den wahren Schuldigen aufzuspüren. Auch Tochter Ran leidet sehr unter den falschen Vorwürfen, findet aber zum Glück Unterstützung bei ihrer Mutter, die sich trotz andauernder Abneigung gegen ihren Ex-Mann bereit erklärt, als Verteidigerin einzuspringen. Die ersten Spuren führen zum Undercoverermittler und Mitglied der Japanischen Geheimpolizei Rei Furuya, der unter dem Decknamen Bourbon in der Schwarzen Organisation tätig ist und weiterhin alles daran setzt, den Gaunerverein zu zerschlagen. Leider erweist sich dieser zunächst als wenig hilfsbereit, doch schnell stellt sich heraus, dass einer seiner früheren Fälle den Schlüssel zur Lösung des Falls parat hat.
Während Conan all seine Tricks aufwenden muss, um hinter das brisante Geheimnis des Ermittlers zu kommen, kommt es überall in Tokyo zu weiteren Explosionen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn der Feuerteufel plant zeitig zum Eintreffen des Satelliten einen noch teuflischeren Coup, der das Leben zahlreicher Menschen mit einem Schlag auslöschen könnte…
Die Rezension
Wenn Conan ins Kino kommt, sind Rekorde garantiert. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich der mittlerweile 22. Film einmal mehr finanziell über den Vorgänger erheben konnte und die japanischen Kinos als großer Erfolg verließ. Seit Mitte September steht Zero der Vollstrecker nun auch als Blu-Ray und DVD in den hiesigen Läden, wobei sich für die Veröffentlichung einmal mehr KAZÉ verantwortlich zeigt. Für die deutsche Synchronisation konnten wieder alle bekannten Sprecher der Serie gewonnen werden, die allesamt einen fantastischen Job geleistet haben. Der Film selbst punktet mit einer grundlegend spannenden Handlung und setzt über seine knapp 106 Minuten Laufzeit vor allem auf Tempo und eine vertrackste Story, lässt dabei aber auch die Action nicht zu kurz kommen.
Tatsächlich muss man wache Augen und Ohren mitbringen, um sämtliche Handlungselemente gut verstehen zu können, denn neben der komplexen Geschichte spielt sich das Geschehen simultan über viele Orte und Figuren ab. Allerdings haben die Macher dadurch auch Gelegenheit gehabt, viele falsche Fährten zu legen, was bis zur endgültigen Aufklärung zum motivierenden Mitraten animiert. Zwar war ich dann doch ein wenig enttäuscht von der Auflösung, weil einem manch Vorgänger einfach schon bessere Schurken präsentiert hat, trotzdem erscheint am Ende alles schlüssig und zufriedenstellend. Den 22. Film kann man zwar inhaltlich nicht zu den allerbesten zählen, dank tollem Mix aus Animation und Computertricks aber definitiv zu den technisch gelungensten.
Dass am Ende auch die Detective Boys und Professor Agasa mal wieder tatkräftig bei der Lösung des Falls mithelfen, weiß zu gefallen. Für die Lacher sorgt dafür einmal mehr Kogoro Mori, der zwar dieses Mal nur eine kleine Rolle spielt, aber selbst als Verdächtiger gewohnt hemmungslos pöbelt. Ein bisschen mehr davon hätte den sonst überraschend düsteren und ernsten Film sicher noch ein bisschen aufgewertet.
Die Blu-Ray
In Sachen Bildqualität gibt es absolut nichts zu meckern. Die Blu-Ray punktet mit durchgehend exzellenten Schärfewerten und liefert ein messerscharfes, kristallklares Bild fernab irgendwelcher Randunschärfen oder Artefaktbildung. Dazu gesellen sich satte, aber trotzdem stets natürlich anmutende Farben und saubere Kontraste. Besser kann man es eigentlich nicht machen, der Transfer stößt gemessen am Genre permanent in Referenzbereiche vor und ist ein absoluter Genuss für die Augen.
Auch der Ton kann sich hören lassen. Der kommt ausnahmsweise mal nicht im Stereoformat daher, sondern darf sich wie es sich für einen waschechten Kinofilm gehört auch über echten Raumklang freuen. An Bord sind wie immer deutscher und japanischer Ton im verlustfreien DTS-HD MA 5.1 – Format, der es dann auch immer mal wieder richtig krachen lässt. Wenn zu Beginn die Kongresshalle in die Luft geht, liefert der Subwoofer wunderbar druckvolle Bässe, während es von allen Seiten wuchtige Effekte regnet. Ein ähnliches Spektakel wird auch bei der Autofahrt zum Ende des Films geboten. Aber auch zwischendurch setzt der Sound immer wieder gute Akzente und sorgt in den richtigen Momenten für gut platzierte, immersive Effekte. Die Stimmverständlichkeit im Center ist ebenfalls makellos.
Dafür muss man bei den Extras mit den gewohnten Abstrichen leben, denn Bonusmaterial sucht man auf der Disc vergeblich. Dafür hat KAZÉ dem 22. Film von Detektiv Conan auch dieses Mal ein hochwertig verarbeitetes Booklet beigelegt, welches allerlei Hintergrundinfos und Artworks zum Film beinhaltet. Da der Preis auch nicht viel höher ist als der einer regulären aktuellen Blu-Ray, geht das aber definitiv in Ordnung.
Fazit
„Die von Gosho Aoyama erdachte Reihe um einen wieder zum Kind gewordenen Jungdetektiv zeigt auch nach 22 Filmen noch keine Abnutzungserscheinungen. Trotzdem wünscht man sich als Fan natürlich, dass irgendwann alles ein gutes, ein definitives Ende nehmen wird. Bis dahin muss man sich aber sicher noch eine ganze Weile gedulden. Zero der Vollstrecker bietet eine komplexe, hochspannende und zudem sehr erwachsene Geschichte, die sich ausnahmsweise mal hauptsächlich um Bourbon und dessen Vergangenheit dreht. Für Fans des Undercoverermittlers wird hier einiges geboten, dafür bleiben bekannte Elemente wie die Beziehung zwischen Conan und Ran sowie der sonst präsentere Humor ausnahmsweise etwas auf der Strecke. Technisch dagegen stimmt alles, die dazugehörige Blu-Ray liefert ebenfalls einen absolut brillanten Job ab und kann in dieser Form sowohl Fans als auch Komplettisten wärmstens empfohlen werden.“
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