Battlefield 1™ – You shall not Pass

                             
                                             Getestet und verfasst von General M 

Als Battlefield 1 im letzten Oktober das Licht der Welt erblickte, war die Begeisterung groß. Ebenso aber auch das Geschrei um die fehlenden kriegswichtigen Parteien der Franzosen und Russen. Mit der ersten Erweiterung „They shall not pass“ betreten die Langbrotstreitkräfte jetzt die Schlachtfelder des ersten Weltkrieges – und bringen dringend benötigte Frischluft ins Spiel! Wir haben die erste Erweiterung für euch auf Herz und Nieren getestet. Dabei gilt wie immer: Premium Pass – Besitzer haben ab Heute auf allen Plattformen Zugriff auf den neuen Inhalt, alle anderen dürfen erst in zwei Wochen ran, dann zum Preis von knapp 15€. 

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Tatsächlich leidet das mit Preisen und Höchstwertungen (auch von uns) überschüttete Spiel momentan an einem drastischen Rückgang der Spielerzahlen. Das ist oftmals ganz normal, immerhin werden Vanilla – Gamer mittlerweile längst jeden Winkel der bisher verfügbaren Karten wie ihre Westentasche kennen, jede Waffe und jeden Skin freigeschaltet haben. Heutzutage ist konsequenter Nachschub gerade bei Online – Titeln essentiell, um deren Fortbestehen auf Dauer gewährleisten zu können. Bei Battlefield 1 war Nachschub dringend nötig, aber auch bis dahin haben die Entwickler fleißig am Spiel geschraubt und das ein oder andere kleine Event veranstaltet. Doch erst mit „They shall not pass“ kommt besagter Frischwind ins Spiel. Die Franzosen bringen nicht nur zwei neue Operationen mit insgesamt vier neuen Karten, sondern auch neue Bewaffnung für jede Klasse. Die will aber erst durch das Erledigen von Herausforderungen freigeschaltet werden, anschließend steht sie auch im Vanilla – Content jeder Klasse zur Verfügung.

Neues Spielzeug

Der Späher erhält mit der Lebel ein extrem mächtiges Scharfschützengewehr, welches allerdings auch einen gewaltigen Rückstoß innehat. Der Support bekommt ein neues MG spendiert, welches zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch etwas übermächtig erscheint. Sturmsoldaten freuen sich über jeweils eine neue Schrotflinte sowie ein handliches Gewehr. Zu guter letzt erhält der Sanitäter Zugriff auf ein neues Repertiergewehr mit ordentlichem Schaden, aber etwas schwerfälliger Präzision. Die neuen Wummen fügen sich in das bisherige Arsenal gut ein und sind sicherlich für die meisten Veteranen kaum schwerlich freizuschalten. 

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Aber das ist nicht alles, was einen an Neuerungen erwartet. Doch dazu später mehr. Sehen wir uns zuerst die neuen Karten an. Auf den „Verdun-Höhen“ erwarten wahlweise 48 oder 64 Spieler gnadenlose Schlachten in einem durch Artilleriebeschuss völlig zerstörten Wald. Flammenspäne durchziehen die Luft, Artillerie schlägt gnadenlos ein. Zwischen dreckigen Schützengräben und schwer befestigten Bunkeranlagen beginnt ein brutaler und epischer Kampf ums Überleben. Wenn man die Meinung der Community ein bisschen beobachtet, dann zeichnet sich schnell ab, dass die Höhen der bisherigen Favorit unter den gesamt verfügbaren Karten sind. Und tatsächlich: Selten hatte ich so viel Spaß auf einer Karte wie dort. Hier stimmt einfach alles. Durch gutes Balancing sind beide Teams chancengleich und müssen eine wirksame Kombination aller Klassen spielen, um einen Sieg erringen zu können. Fahrzeuge gibt es hier nicht, auch auf Luftschiffe muss verzichtet werden, dafür werden an die unterlegenen Angreifer gleich vier Wachsoldaten – Kits ausgeteilt, darunter auch der neue Trench Raider. Diese extrem mächtige Eliteklasse hat genügend Sprengkraft dabei, um ganze Bunkeranlagen in die Luft zu jagen. Dank Medikit kann er sich darüber hinaus heilen und Infanterie mit Rauchgranaten und seinem Revolver beschäftigen. In den unübersichtlichen Gräben ein nicht zu unterschätzender Verbündeter. 

Metrofield 1

„Fort Vaux“ ist quasi die Metro von Battlefield 1. In den Korridoren einer alten Festung bekriegen sich die Soldaten mit Schrotflinten, Granaten und Sturmgewehren. Der Kampf auf kurze Distanz hat mir bisher gefehlt und ist eine willkommene Abwechslung in einem sehr beklemmenden Setting. Die letzten beiden Karten legen ihren Fokus wieder auf weitläufigere Areale und den damit verbundenen Panzerkampf. In „Soissons“ wird eine der größten Panzergefechte des ersten Weltkrieges dargestellt, ganze sechs Boliden stehen den Angreifern zur Verfügung. Mit dem neuen Saint Chamond – Angriffspanzer kommt zudem eine extrem starke und feuerkräftige Einheit ins Spiel, die verheerenden Schaden an gegnerischen Strukturen anrichten kann, dafür aber auch langsam und schwer zu steuern ist. Damit löst der Panzer die Luftschiffe ab und ist Primärziel für alle Anti – Fahrzeug – Truppen. Anderenfalls kann so ein Vehikel schnell eine ganze Schlacht für sich entscheiden. Auch in Soissons stimmt das Design und die Frostbite – Engine lässt ihre Muskeln eindrucksvoll spielen. Das gilt auch für die letzte neue Karte im Bunde, „Bruch“. Die Franzosen müssen beim Versuch, eine Brücke zu überqueren, ein längst mit rotem Mohn überwuchertes ehemaliges Schlachtfeld überqueren. In einem Labyrinth aus Gräben und versprengten Wegen muss die Infanterie ihr ganzes Können ausspielen, um den Feind abwehren zu können.

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Von den neuen Karten lässt sich ein durchweg positives Fazit ziehen. Jede einzelne Map ist abwechslungsreich und wird unterschiedlich bespielt. Atmosphärisch ist die Umsetzung mal wieder über alle Zweifel erhaben. Mit starker Hardware und ordentlichen Lautsprechern wird dem Spieler immer noch eine der eindrucksvollsten Kulissen präsentiert, die man momentan neben The Witcher und Horizon durch alle jeweiligen Systeme weg finden kann. Allerdings muss man anmerken, dass gerade die Übermacht an Panzern und unverschämt vielen Scharfschützen sehr frustrierend für die Verteidiger sein kann. Hier sollte man vielleicht noch etwas am Balancing schrauben und den Angreifern entweder weniger Panzer und Flugzeuge zur Verfügung stellen, oder den Verteidigern mehr Spielraum für deren Abwehr zu geben. Wenn man beim Versuch, einen Panzer auszuschalten, permanent von Scharfschützen und zig Mörsern vernichtet wird, geht das ziemlich an die Substanz des Erträglichen. Wenigstens ein Limit für Mörser und Scharfschützen wäre extrem förderlich. Dennoch, die Erweiterung ist extrem gut gelungen und kann jedem Serienfan nur ans Herz gelegt werden. Im Vergleich zu den eher mauen Battlefront – DLC´s geht DICE hier direkt in die Vollen und lässt es richtig krachen! Mehr davon!

Fazit

ava2 „So muss ein DLC aussehen! Die neuen Karten sind klasse strukturiert und bieten abwechslungsreiche Gefechte mit jeweils besonderem Fokus auf die entsprechende Spielweise. Grabenkämpfer, Panzerfans oder leidenschaftliche Infanteristen – nahezu jeder Klasse kommt hier voll auf ihre Kosten. Zudem gibt´s neue Waffen, die sich prima ins bisherige Setup einfügen und auch der neue Wachsoldat sowie der mächtige neue Angriffspanzer gefallen sehr gut. Genau das hat Battlefield 1 gebraucht.  Lediglich das Balancing auf den Panzerkarten fällt momentan viel zu nachteilig für die Verteidiger aus. Daran wird hoffentlich noch geschraubt. Ich bin in jedem Fall sehr gespannt auf die nächste Erweiterung!“

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 
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