
– Mit der 289. Ausgabe von AEW Dynamite, ausgestrahlt unter dem Sondertitel „Spring BreakThru“ aus der MGM Music Hall at Fenway in Boston, hat All Elite Wrestling einen neuen Meilenstein erreicht. Die Show übertraf damit offiziell WCW Monday Nitro, das mit seiner 288. und letzten Ausgabe am 26. März 2001 endete. Damit ist Dynamite nun die am längsten laufende wöchentliche Wrestling-Show zur Prime Time in der Geschichte von Turner Sports.
Diese historische Entwicklung wurde nicht nur im Vorfeld durch das AEW-Team promotet, sondern auch von prominenten Stimmen der Wrestling-Welt kommentiert, allen voran MJF und Eric Bischoff, dessen Erbe durch diesen Rekord nun offiziell übertroffen wurde.
MJF beansprucht den Erfolg für sich – mit gewohntem Selbstbewusstsein
AEW-Star Maxwell Jacob Friedman (MJF), ließ es sich nicht nehmen, diesen Moment in den sozialen Medien in typischer Manier zu feiern. Auf X schrieb er:
„Was Nitro erreicht hat, hat das Wrestling verändert. Ich bin stolz darauf, dass Dynamite wie Nitro (nur länger 😉) sowohl den Fans (aus Unterhaltungssicht) als auch den professionellen Wrestlern (aus finanzieller Sicht) eine Alternative geboten hat.“
Doch damit nicht genug – MJF setzte noch einen drauf und beanspruchte den Erfolg in seiner On-Air-Charaktereigenschaft für sich: „Und wenn man bedenkt, dass das alles nicht möglich wäre, wenn ich das Unternehmen nicht all die Jahre allein auf meinem Rücken getragen hätte… Gern geschehen.“
Eric Bischoff erkennt den Rekord an – doch der Groll bleibt spürbar
Eric Bischoff, der langjährige Executive Producer und kreative Kopf hinter WCW Monday Nitro, nahm den historischen Moment in seinem Podcast 83 Weeks zur Kenntnis und zollte AEW-Präsident Tony Khan zumindest in Teilen Respekt:
„Ich möchte Tony Khan und seinem gesamten Team gratulieren. Das bedeutet ihnen offensichtlich sehr viel, und ich gratuliere ihnen. Das sagt viel über Tonys Engagement aus. Er hat sein eigenes Geld in diese Sache gesteckt. Sie können über das Produkt urteilen, ich kann über das Produkt urteilen, das habe ich oft getan. Ich schaue es mir nicht mehr an, aber… was er getan hat, ist nicht einfach.“
Doch Bischoff stellte auch klar, dass ihn dieser Meilenstein emotional nicht berührt und es für ihn persönlich keine Bedeutung hat: „Es stört mich kein bisschen. Es bedeutet mir einfach nichts, während es Tony und Co. etwas bedeutet.“
Alte Wunden reißen wieder auf: Tony Khans Kommentar über Ted Turner sorgte für persönlichen Bruch
Bischoff nutzte die Gelegenheit, um einen Blick hinter die Kulissen seiner persönlichen Fehde mit AEW zu gewähren. Er erinnerte an eine Aussage Tony Khans, die vor rund drei Jahren gefallen sein soll. Damals meinte Khan sinngemäß, WCW wäre heute noch am Leben, wenn Ted Turner „nur ein Prozent von dem gewusst hätte, was ich über Wrestling weiß“.
Diese Bemerkung habe ihn tief getroffen, so Bischoff: „Ich habe nach diesen Kommentaren jeden Respekt vor Tony verloren. Ich bin nicht stolz auf den Groll, den ich danach aufgebaut habe, aber das war der Auslöser.“
AEWs historischer Weg zur 289. Dynamite-Folge – zwischen Kritik und Beständigkeit
AEWs Weg zu dieser Zahl war von Höhen und Tiefen geprägt. Während Kritiker regelmäßig das Booking, die Inkonstanz des Produkts oder die Verwendung von Talenten infrage stellten, hielt sich Dynamite über Jahre hinweg stabil im US-TV und in der internationalen Wahrnehmung. Der Meilenstein unterstreicht, dass AEW mittlerweile zu einer festen Größe im Wrestling-Kosmos gehört.
Tony Khans Ziel, AEW als dauerhaft starke Alternative zur WWE zu etablieren, hat erneut Wirkung gezeigt. Auch wenn der Wettbewerb mit WWE weitergeht, scheint Dynamite inzwischen und zumindest aus historischer Sicht endgültig über das hinausgewachsen zu sein, was WCW einst erreicht hat.
Ausblick: Was bedeutet dieser Meilenstein für die Zukunft von AEW?
Der symbolische Bruch mit der Vergangenheit, Nitro hinter sich zu lassen, kommt für AEW zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Für Tony Khan und sein Team gilt es nun, das Momentum zu nutzen, um AEW nicht nur in der Statistik, sondern auch im Bewusstsein einer zunehmend fragmentierten Fanlandschaft zu festigen.
Wie lautet ein allseits Beliebtes Motto: Lieber Qualität statt Quantität!
Was genau bedeutet diese Aussage?
Oh Wunder, Bischoff mit halbwegs sachlichen Aussagen, wenn es doch nur immer so wäre. 😉 Vielleicht hält er sich vor Wrestlemania aber auch nur zurück. Glauben das es ihn nicht interessiert, tue ich aber nicht und das würde er auch nie zugeben.
Ich finde es super, dass AEW Dynamite schon so lang läuft und wünsche ihnen Glück und Erfolg für die nächsten tausend Episoden. Hab jetzt aber irgendwie nie diesen Hype um die Nitro-Episoden Zahl verstanden.
TNA Impact hat über 1.000 TV-Episoden gehabt, ECW Hardcore TV hatte über 400 Episoden, NXT läuft auch schon ewig, selbst OVW oder Smokey Mountain Wrestling hatten mehr TV-Tapes, von den japanischen und mexikanischen Formaten ganz zu schweigen.
Wo ist jetzt die große Kunst, mehr Episoden zu haben als WCW Nitro, das seit über zwanzig Jahren nicht mehr existiert? Davon abgesehen, dass Nitro die WCW-Flagschiff-Rolle direkt von WCW Saturday Night übernahm, das knapp 800 Episoden hat.
Und man das Wrestlingformat, die Bedeutung, Popkultur und vor allem Fans/Zuschauer der Monday Night Wars überhaupt nicht mit heute vergleichen kann.
„Damit ist Dynamite nun die am längsten laufende wöchentliche Wrestling-Show zur Prime Time in der Geschichte von Turner Sports.“
Es bezieht sich darauf das die Shows bei Turner Sports sind. 🙂
Wie lange lief Thunder eigentlich? Ich habe die WCW ja nicht so viel verfolgt damals auf DSF, wobei ich es schon cool fand, dass es in DE immer unzensiert lief, bis auf einen Gitarrenschlag von jemanden gegen eine Frau. Ich glaube es war Ernest Miller, der Jeff Jarrett mit seiner eigenen Waffe treffen wollte und seine eigene Begleitung traf.