
Während die Road to WrestleMania 41 in vollem Gange ist, steigt die Unzufriedenheit innerhalb der WWE Women’s Division. Mehrere Wrestlerinnen haben hinter den Kulissen Bedenken über ihre kreative Rolle geäußert. Besonders frustrierend empfinden einige Talente die unklare Charakterausrichtung, da sie selbst nicht wissen, ob sie als Heels oder Babyfaces im WWE-TV auftreten.
Laut einem Bericht von Fightful Select haben sich einige weibliche WWE-Superstars direkt an Reporter Sean Ross Sapp gewandt und ihn sogar gefragt, ob sie intern als Heels oder Babyfaces gelistet sind, da sie sich selbst darüber nicht mehr im Klaren sind. Dies deutet darauf hin, dass es nicht nur an den Talenten liegt, sondern dass WWE ihnen keine klare Richtung vorgibt.
Eine weitere Quelle der Frustration sind die kreativen Pläne für WrestleMania 41. Berichten zufolge wurden mehrere WrestleMania-Pitches für Frauen abgelehnt, weil die betroffenen Talente sich weigerten, in belanglose Tag Team Matches gesteckt zu werden, die weder eine durchdachte Storyline haben noch einen langfristigen Mehrwert bieten. Viele Frauen möchten stattdessen bedeutungsvolle Einzelprogramme, die sie auf eine Stufe mit den männlichen Top-Stars stellen.
Steigendes Zuschauerinteresse an Womens Matches, aber fehlender kreativer Fokus sorgt für Unmut
Trotz der aktuellen Probleme gibt es positive Entwicklungen in der WWE Women’s Division. Die WWE hat kürzlich neue Titel eingeführt, darunter die Women’s United States Championship und die Women’s Intercontinental Championship, was darauf hindeutet, dass die Company den Frauen eine größere Plattform geben möchte. Zudem zeigen die Zuschauerzahlen, dass das Interesse an der Women’s Division steigt, wenn Frauen prominent im TV vertreten sind.
Doch während die WWE öffentlich betont, die Women’s Division zu stärken, gibt es Backstage eine ganz andere Realität. Einige der etablierten Namen im Roster fühlen sich unterbewertet oder falsch eingesetzt. Natalya ist ein prominentes Beispiel: Obwohl sie einen neuen WWE-Vertrag unterzeichnete, nachdem man ihr bedeutende kreative Pläne zugesichert hatte, wurde sie seitdem kaum eingesetzt. Weder bei Raw, SmackDown noch bei NXT spielt sie derzeit eine größere Rolle.
Ein weiteres Beispiel ist Sonya Deville. Sie sprach offen darüber, dass sie mitten in Vertragsverhandlungen war, als ihr plötzlich mitgeteilt wurde, dass ihr Vertrag nicht verlängert wird. Dieser abrupte Kurswechsel zeigt, dass einige Frauen sich bei WWE unsicher fühlen, selbst wenn ihnen scheinbar langfristige Perspektiven angeboten wurden.
Aktuelle Women’s Championship-Matches für WrestleMania 41 stehen fest, aber was ist mit dem restlichen Roster?
Obwohl sich viele Wrestlerinnen über die aktuelle Situation beklagen, stehen bereits zwei große Women’s Championship Matches für WrestleMania 41 fest:
• Tiffany Stratton (c) vs. Charlotte Flair um die WWE Women’s Championship
• Rhea Ripley (c) vs. Siegerin des Women’s Elimination Chamber Matches um die Women’s World Championship (Finale am 1. März 2025)
Während diese beiden Titelmatches mit Sicherheit auf der WrestleMania 41 Card stehen werden, stellt sich die Frage, welche weiteren weiblichen Stars bei der größten Show des Jahres eine wichtige Rolle spielen werden. Wird WWE weitere durchdachte Storylines für die Women’s Division aufbauen oder sehen wir erneut uninspirierte Multi-Woman-Matches, die nur dazu dienen, möglichst viele Talente in die Show zu bringen?
Backstage-Stimmen: Wrestlerinnen wollen ernsthaftere Storylines und klare Charakterentwicklungen
Sean Ross Sapp äußerte sich im Fightful-Bericht genauer zu den aktuellen Problemen in der Women’s Division und erklärte, dass sich viele Talente schlichtweg nicht respektiert fühlen:
„Jemand fragte nach dem Women’s Division-Booking, und ich sagte, ja, ich habe mit vielen weiblichen Talenten in der WWE gesprochen, die über das Booking der Frauen frustriert sind. Das ist keine neue Sache. Es ist nicht annähernd auf dem Niveau des Royal Rumble 2022… aber es gibt eine Situation, in der sich eine Wrestlerin an mich gewandt hat und fragte: ‚Kannst du herausfinden, ob ich intern als Heel oder Babyface gelistet bin?‘ Das zeigt, wie wenig Klarheit es gibt.“
Zudem stellte Sapp klar, dass einige Wrestlerinnen keine Lust mehr auf sinnlose Tag Team Matches haben, die ohne Storyline für WrestleMania auf die Card gesetzt werden:
„Ich weiß, dass es einige WrestleMania-Pitches gab, die abgelehnt wurden, weil Leute gesagt haben, dass einige Frauen keine bedeutungslosen Tag Matches bestreiten wollen. Sie wollen, dass die Women’s Division als gleichwertig betrachtet wird.“
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, dass trotz steigender Popularität und neuen Women’s Championships immer noch viele Talente „geparkt“ werden, ohne dass WWE sie sinnvoll einsetzt.
Es bleibt abzuwarten, ob WWE in den verbleibenden Wochen bis WrestleMania 41 auf die Frustration der Wrestlerinnen reagiert oder ob die Fans erneut eine Show erleben, bei der Womens Matches ohne klaren Aufbau auf die Card gesetzt werden.
Bei WM sollte jeder Damentitel verteidigt werden, pro Nacht hat den großen und den kleinen. Echte Tag Teams sollten wenigstens in Fehden verwickelt werden. Diese werden ja leider nicht gefördert oder gefeuert.