WWE unter juristischem Druck: Vince McMahon droht gleich an zwei Fronten Ärger

Vince McMahon mit Mikrofon im Ring

Vince McMahon steht in der kommenden Woche erneut im Mittelpunkt eines Gerichtsverfahrens. Am Donnerstag, dem 16. Oktober, muss sich der frühere WWE-Vorsitzende in Stamford, Connecticut, wegen rücksichtslosen Fahrens verantworten. Der Fall geht auf einen schweren Autounfall am 24. Juli in Westport zurück, bei dem zwei Fahrzeuge vollständig zerstört wurden.

McMahon wurde nach dem Vorfall wegen zu schnellen Fahrens und zu dichten Auffahrens angeklagt. Nach Angaben der Polizei soll er auf dem Merritt Parkway mit einer Geschwindigkeit zwischen 80 und 90 Meilen pro Stunde (ca. 145 km/h) unterwegs gewesen sein, als es zu einer Kollision mit dem Auto von Barbara Doran kam. Doran, die den Vorfall später auf Facebook schilderte, bezeichnete den Unfall als traumatische Erfahrung und erklärte, sie habe großes Glück gehabt, unverletzt geblieben zu sein – wir berichteten.

Sie berichtete außerdem, dass ein Zivilpolizist McMahons Bentley verfolgt habe, nachdem dieser durch hohe Geschwindigkeit und riskante Überholmanöver aufgefallen sei. Laut Dorans Aussage wich McMahon in letzter Sekunde aus und streifte das Heck ihres Fahrzeugs. Dadurch fiel der Aufprall weniger heftig aus als zunächst befürchtet. Der Zusammenstoß war jedoch so stark, dass die Airbags in McMahons Wagen auslösten und die Vorderräder abrissen.

Beide Fahrzeuge erlitten Totalschaden, doch weder Doran noch ihr Hund wurden schwer verletzt. Die Frau erklärte, sie habe nach dem Unfall minutenlang gezittert, sei aber dankbar, dass keine weiteren Autos betroffen waren. McMahons Anwaltsteam arbeitet derzeit daran, die Anklage noch vor dem Anhörungstermin abweisen zu lassen. Bei der Sitzung in Stamford wird entschieden, ob das Verfahren weitergeführt oder eingestellt wird.

Der Vorfall reiht sich in eine Reihe juristischer Auseinandersetzungen ein, die McMahon seit seinem Rückzug aus dem WWE-Alltagsgeschäft begleiten.

Ari Emanuel und Stephanie McMahon sollen im Fusionsverfahren aussagen

Parallel zu McMahons Verkehrsverfahren nimmt auch die Aktionärsklage rund um die Fusion von WWE und Endeavor weiter Fahrt auf. Ari Emanuel, der CEO der TKO Group Holdings, muss am 2. Dezember unter Eid aussagen. Die Befragung findet im Rahmen des Verfahrens „In re World Wrestling Entertainment Inc. Merger Litigation” vor dem Court of Chancery in Delaware statt.

Nach Gerichtsunterlagen, die Wrestlenomics vorliegen, werfen die Kläger Vince McMahon und weiteren ehemaligen WWE-Führungskräften vor, ihre treuhänderischen Pflichten verletzt zu haben. Sie behaupten, McMahon habe den Verkaufsprozess manipuliert, um den Zusammenschluss mit Endeavor zu seinen Gunsten zu lenken und seine Kontrolle über das Unternehmen auch nach seiner Rückkehr Anfang 2023 zu sichern.

Stephanie McMahon wird laut Zeitplan am 24. Oktober aussagen, gefolgt von Geschäftsführer Frank Riddick am 28. Oktober. Paul „Triple H“ Levesque ist für den 4. November geladen, während Vince McMahon selbst am 12. November vor Gericht erscheinen soll. WWE-Präsident Nick Khan wird am 19. November befragt, nachdem seine Anhörung ursprünglich für einen späteren Termin angesetzt war.

Ebenfalls vorgeladen sind Brad Blum, ein langjähriger Vertrauter von McMahon und derzeit Präsident seines neuen Unternehmens 14TH & I, sowie Mark Zhu, der als Executive Vice President of Strategy bei TKO tätig ist. Ihre Aussagen sollen Mitte November beziehungsweise Anfang Dezember erfolgen.

Die Kläger argumentieren, dass McMahon die Fusion nicht nur aus geschäftlichen Gründen vorangetrieben habe, sondern auch, um mögliche Auswirkungen der Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens zu umgehen, die zur gleichen Zeit gegen ihn erhoben wurden. Diese Klage läuft parallel zu einem separaten Bundesverfahren, das sich mit den Anschuldigungen seiner ehemaligen Mitarbeiterin Janel Grant befasst.

Hinter den Kulissen eines milliardenschweren Zusammenschlusses

Die bevorstehenden Anhörungen versprechen tiefere Einblicke in die Entscheidungsprozesse rund um die milliardenschwere Fusion zwischen WWE und Endeavor, aus der die TKO Group Holdings hervorging. Während die Anwälte der Kläger versuchen, ein mögliches Machtkalkül McMahons zu belegen, bleibt abzuwarten, welche Details in den kommenden Wochen ans Licht kommen.

Da die Aussagen Teil des sogenannten Offenlegungsverfahrens sind, werden die Protokolle zunächst nicht öffentlich zugänglich sein. Dennoch könnten Auszüge daraus später als Beweismittel im Hauptverfahren Verwendung finden und neue Erkenntnisse über die Machtstrukturen innerhalb der WWE-Führungsebene liefern.

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