WWE und Vince McMahon lehnen Offenlegung neuer Beweise in Klage von Janel Grant ab – McMahons Rückzug aus dem Wrestling und neue Unternehmenspläne rücken in den Fokus

Vince McMahon und die WWE haben am Montagabend offizielle Gerichtsdokumente eingereicht, in denen sie sich klar gegen einen Antrag von Janel Grant stellen. Diese fordert weitere Beweise im Rahmen ihrer laufenden Klage, bevor ein Richter über eine mögliche Verlagerung des Verfahrens in ein privates Schiedsverfahren entscheidet.

McMahons Anwaltsteam bezeichnete den Antrag als unbegründet und erklärte, dass Grant die rechtlichen Voraussetzungen für eine vorgerichtliche Offenlegung nicht erfüllt habe. Sie warfen ihr vor, auf einen sogenannten „Angelausflug“ zu gehen, also ohne konkrete Belege wahllos Beweismittel zu fordern.

Die Vorwürfe von Janel Grant und die umstrittene Schiedsklausel
Janel Grant hatte ihre Klage im Januar 2024 eingereicht. Sie wirft Vince McMahon sexuellen Missbrauch und Fehlverhalten vor und beschuldigt die WWE, dieses Verhalten gedeckt zu haben. Die Vorwürfe führten im Verlauf des Jahres 2024 zum Rücktritt McMahons aus allen Positionen bei WWE und dem Mutterkonzern TKO Holdings.

Im Zentrum des Verfahrens steht eine im Jahr 2022 unterzeichnete Vertraulichkeitsvereinbarung zwischen Grant und WWE, die eine Zahlung von drei Millionen US-Dollar sowie eine Schiedsklausel beinhaltet. Grant argumentiert, sie sei unter Druck gesetzt worden, diese Vereinbarung zu unterschreiben. McMahon weist sämtliche Anschuldigungen weiterhin zurück.

WWE und McMahon pochen auf Gültigkeit der Schiedsklausel
Die WWE-Anwälte von der Kanzlei Paul Weiss bekräftigten in ihrer Einreichung vor Gericht, dass Grant keinen Anspruch auf zusätzliche Offenlegung habe. Sie argumentierten, Grant habe keine ausreichenden Belege vorgelegt, um die Gültigkeit der Schiedsklausel infrage zu stellen. Die von ihr geforderten Beweise, darunter interne E-Mails und Vorstandsdokumente aus dem Zeitraum ab 2019, seien in diesem Verfahrensstadium nicht relevant. WWE bezeichnete den Antrag als Versuch, die angeordnete Aussetzung des Falls zu umgehen.

Grants Anwälte fordern Transparenz

Das juristische Team von Janel Grant kritisierte die Haltung von McMahon und WWE deutlich. In einer Stellungnahme erklärten sie, McMahon und WWE würden versuchen, sich der Verantwortung zu entziehen, indem sie sich hinter juristischen Formalitäten versteckten. Sie betonten, dass eine Offenlegung der angeforderten Informationen ein notwendiger Schritt zur Klärung der Sachlage sei. Wenn McMahon und WWE nichts zu verbergen hätten, sollten sie laut Grants Anwälten diese Gelegenheit zur Transparenz nutzen.

Vince McMahon verfolgt neue Pläne außerhalb des Wrestling-Geschäfts

Parallel zur laufenden juristischen Auseinandersetzung arbeitet Vince McMahon an einem neuen Kapitel seiner Karriere. Er gründet derzeit ein neues Unternehmen namens 14TH & I, das sich auf Projekte in den Bereichen Medien, Sport und Entertainment konzentrieren soll. Das Unternehmen wird laut offizieller Beschreibung keine Wrestling-Inhalte entwickeln, sondern sich ausschließlich auf fiktionale und non-fiktionale Inhalte abseits des Rings fokussieren.

Zum Präsidenten der neuen Firma wurde Brad Blum ernannt. Blum war langjähriger Chief Operating Officer der WWE und enger Vertrauter McMahons. In einem offiziellen Statement erklärte er, dass sich 14TH & I auf Investitionen und Akquisitionen in der Sport-, Medien- und Unterhaltungsbranche konzentrieren werde. Ziel sei es, mit etablierten Managementstrukturen zu arbeiten und diese durch strategische Expertise, bestehende Netzwerke und Kapitalressourcen zu unterstützen. Auf diese Weise sollte nachhaltiges Wachstum gefördert und langfristiger Unternehmenswert geschaffen werden.

Eric Bischoff: „McMahon wird arbeiten, bis er tot umfällt“

Eric Bischoff, ehemaliger WCW-Präsident und heutiger Podcaster, äußerte sich kürzlich in seinem Podcast „83 Weeks“ zu McMahons Zukunft. Er zeigte sich überzeugt davon, dass McMahon niemals wirklich aufhören werde zu arbeiten. Laut Bischoff sei McMahon in einem Maße motiviert, das für viele Menschen schwer nachvollziehbar sei. Er sehe keine Anzeichen dafür, dass McMahon sich zurückziehen oder ein ruhiges Leben führen wolle. Stattdessen sei er fest entschlossen, in der Unterhaltungsbranche weiter aktiv zu bleiben.

Bischoff verwies in diesem Zusammenhang auf Informationen, wonach McMahon mehrere Immobilien und Studioflächen in Santa Monica erworben habe. Auch wenn es noch keine offizielle Bestätigung dafür gebe, deute der Kauf solcher teuren Objekte auf ein langfristig angelegtes Projekt hin. Er betonte, dass McMahon offenbar keine Studios miete, sondern kaufe, was für eine klare Investitionsabsicht spreche. Bischoff erklärte, dass er selbst keine tiefergehenden Informationen preisgeben könne, da viele Aspekte noch vertraulich seien.

2 Kommentare

  1. Die Mächtigen versuchen alles, um die Hinhaltetaktik durchzusetzen. Sie lehnen immer ab und entscheiden sich für ein Schiedsverfahren. Damit haben sie eine gute Chance, aus der Sache rauszukommen, ohne dass die Welt erfährt, wie die Korruption und Skandale unter McMahon bei WWE gelaufen sind.

  2. Die haben doch alle Dreck am Stecken. So viele Leichen im Keller und kommen dann am Ende damit durch. Einfach nur pfui.

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