„WWE schuldet mir nichts“: Natalya über Kritik an der Rolle weiblicher Talente im TV – warum sie weiter alles geben will und nennt ihre Wunschgegnerin aus der NXT Women’s Division

WWE-Veteranin Natalya war zu Gast bei Insight with Chris Van Vliet und sprach offen und sehr persönlich über ihren aktuellen Stand in der WWE, ihren ständigen inneren Antrieb, sich neu zu beweisen, die mediale Darstellung von Frauen im Wrestling und ihre Sehnsucht nach einem Dream Match gegen ein ganz bestimmtes NXT-Talent. Die 41-Jährige zeigte sich dabei reflektiert, voller Leidenschaft und zugleich selbstkritisch.

„Ich will mich nicht auf meinen Rekorden ausruhen – ich will kämpfen, um in dieser Division zu bleiben“

Trotz ihrer Rekorde als weiblicher WWE Superstar mit den meisten Matches und Siegen in der Geschichte des Unternehmens sieht Natalya sich nicht als jemand, der sich auf Lorbeeren ausruht. Sie macht klar, dass ihre Motivation nicht kleiner, sondern sogar größer geworden sei: „Wenn wir uns momentan die Women’s Division der WWE anschauen, war sie wirklich noch nie so umkämpft wie jetzt. Ganz egal, ob bei NXT, RAW oder SmackDown, die Frauen, mit denen ich heute das Roster teile, sind unglaublich talentiert. Sie bringen so viele verschiedene Stile und Perspektiven mit. Man könnte fast sagen, jede Einzelne ist wie eine eigene Eissorte. Alle haben etwas Eigenes zu bieten, und das inspiriert mich unheimlich.“

Natalya betonte, dass sie sich nicht darauf verlässt, was sie bisher erreicht hat: „Nur weil ich hier seit fast zwei Jahrzehnten arbeite, bedeutet das nicht, dass mir etwas zusteht. Ich habe das große Glück, einen Vertrag zu haben, ja, aber ich betrachte ihn als Verpflichtung. Wenn ich hier bleiben will, dann muss ich mich beweisen. Jeden Tag. Ich kann mich nicht einfach auf meinem Rekord für die meisten Matches ausruhen oder auf mein großartiges Match gegen Charlotte bei einem TakeOver. Das zählt alles, aber es reicht nicht. In der WWE zählt immer nur das, was du heute bringst.“

Diese Haltung habe sie sich ganz bewusst auferlegt: „Ich habe mir selbst geschworen, dass ich jeden Tag als neue Chance sehe, zu zeigen, was ich kann. Ich möchte kämpfen – nicht nur um in dieser Division zu bleiben, sondern auch darum, Kritiker eines Besseren zu belehren. Ich will der Welt beweisen, dass ich noch lange nicht fertig bin.“

„Ich möchte überall wrestlen – mein Herz brennt für diesen Sport“

Natalya sprach auch über ihre Leidenschaft für das Wrestling abseits der WWE-Kameras. Ihr privater Trainingsring, der sogenannte Dungeon, den sie gemeinsam mit Ehemann TJ Wilson betreibt, sei für sie ein heiliger Ort. Dort trainieren regelmäßig Talente aus der gesamten Wrestling-Welt: „Der Ring bei uns zu Hause ist wie eine offene Tür. Leute wie Joe Hendry, Kevin Knight, Man Like DeReiss, Riho, B-Fab, Angelo Dawkins oder Apollo Crews kommen zu uns, bringen Leidenschaft mit, teilen ihre Liebe zum Wrestling. Das inspiriert mich. Ich liebe es, mit diesen Menschen zu arbeiten, mit ihnen zu trainieren, sie besser zu machen und selbst besser zu werden.“

Dabei spielt sie auch mit dem Gedanken, über WWE hinaus aktiv zu werden: „Ich frage mich manchmal, wie es wäre, woanders zu wrestlen. Nicht weil ich WWE verlassen möchte, sondern weil ich einfach das Gefühl habe, dass mein Ring überall sein kann. Ich möchte weltweit antreten. Ich möchte mich mit den Besten messen, egal wo. Das ist es, was mich antreibt.“

„WWE schuldet mir nichts – ich will nur, dass meine Geschichte zählt“

Ein weiteres zentrales Thema des Interviews war die Kritik an der Rolle von Frauen im WWE-TV. Natalya begegnet der Diskussion differenziert. Einerseits wünscht sie sich, dass mehr Frauen regelmäßig zu sehen sind, andererseits sieht sie auch die Herausforderungen hinter den Kulissen: „Klar, es wäre einfach zu sagen: Ich bin sauer, dass ich nicht mehr im TV bin. Ich könnte auf Social Media gehen und sagen: Ich sollte dies oder jenes bekommen. Und ja, ich hätte auch gerne den Women’s Intercontinental Title eingeführt und ihn als Erste gewonnen. Aber es muss passen. Für mich geht es nicht nur darum, etwas zu machen, sondern etwas Sinnvolles.“

Sie sprach auch über die Realität hinter den Kulissen der WWE: „Was viele nicht wissen: Hinter den Kulissen passiert ständig etwas. Verletzungen, spontane Ausfälle, Änderungen in der kreativen Ausrichtung – all das hat einen enormen Einfluss auf das TV-Produkt. Es ist unglaublich schwierig, eine wöchentliche Show zu produzieren. Manchmal hat man große Pläne für jemanden und dann wird alles über den Haufen geworfen. Das ist nicht böse gemeint. So ist das Geschäft.

Natalya nahm sich dabei selbst nicht aus: „Ich war früher jede Woche im TV. Aber oft war es nicht das Richtige. Ich erinnere mich noch an dieses ‚Farting‘-Gimmick. Es war nicht meine Sternstunde. Heute will ich lieber seltener auftreten, dafür aber bedeutungsvoll. Ich glaube an die Kraft guter Geschichten. Und ich bin sicher, dass meine Geschichte noch nicht vorbei ist.“

Sie gab sich kämpferisch, aber auch empathisch: „Es ist leicht, nur zu kritisieren. Ich versuche stattdessen, Vorschläge zu machen. Ich gehe zu den Writern und sage: Ich habe eine Idee. Nicht: Ich verdiene etwas. Sondern: Ich möchte etwas beitragen. Irgendetwas bleibt immer hängen. Ich glaube, dass sich durch Geduld und Hingabe am Ende alles auszahlt.“

„Ich möchte mit Jordynne Grace in den Ring – sie lebt Wrestling wie ich“

Außerdem sprach Natalya über eine Wunschgegnerin aus der aktuellen NXT Women’s Division. Ihre Antwort überrascht, denn sie nennt nicht etwa eine typische WWE-Konkurrentin, sondern Impact-Star Jordynne Grace, die aktuell auch bei NXT auftritt: „Ich würde liebend gerne mit Jordynne Grace arbeiten. Sie lebt Wrestling und ich sehe mir ihre Transformation über die Jahre an – von ihren Anfängen bis heute und bin beeindruckt. Ich würde ihr gerne sprichwörtlich in den Hintern treten. Auf die bestmögliche Weise.“

Natalya erklärte, dass es ihr bei Dream Matches immer um das Herz und nicht um den Hype gehe: „Ich will mit Leuten arbeiten, die diesen Sport genauso lieben wie ich. Die jeden Tag im Gym stehen, trainieren, sich verbessern wollen. Jordynne ist eine von ihnen. Sie wäre eine fantastische Gegnerin.“

1 Kommentar

  1. Natalya ist schon sehr gut, aber 3 Dinge die sie zurückhalten

    1) Sie ist schon älter und ist für die WWE nur noch dazu da, junge Talente over zu bringen

    2) Ihr Mann ist Producer und beide verdienen ihr Geld dort. Sie will halt nicht für Mißstimmung sorgen.

    3) Sie hätte vor 3-4 Jahren wechseln sollen. JEtzt ist es zu spät.

    ABer dennoch tolle Frau und Persönlichkeit

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