
– Die traditionsreiche 2300 Arena in Philadelphia, besser bekannt als die ehemalige Heimat der ECW, wird offenbar erneut Austragungsort für eine Ausgabe von WWE NXT. Wie der gut informierte Account WrestleVotes berichtet, soll WWE am Dienstag, dem 19. August 2025, eine reguläre TV-Ausgabe aus der legendären Arena übertragen. Offiziell bestätigt wurde der Termin bislang nicht, doch der Zeitpunkt sorgt schon jetzt für Aufsehen – insbesondere im Hinblick auf die Konkurrenz von AEW.
Nur acht Tage vor AEW – Bewusste Überschneidung?
Der geplante NXT-Termin fällt nur acht Tage vor dem Beginn einer umfangreichen Eventserie von All Elite Wrestling. AEW hatte bereits im Mai angekündigt, vom 27. August bis zum 11. September 2025 gleich sieben Shows in der 2300 Arena zu veranstalten. Darunter befinden sich drei Ausgaben von Dynamite, drei Collision Shows sowie das Ring of Honor Special Death Before Dishonor. Die Halle wird somit für mehrere Wochen zur Hochburg von AEW, doch WWE setzt nun offenbar gezielt einen Kontrapunkt.
Die Tatsache, dass WWE nur acht Tage zuvor eine eigene TV-Ausgabe aus derselben Halle plant, lässt sich kaum als Zufall werten. Vielmehr ist davon auszugehen, dass der Termin strategisch gewählt wurde, um AEW im Vorfeld ihrer Residency potenzielle Zuschauer abzunehmen und den Ticketverkauf zu erschweren.
Rückblick: Letzter WWE-Auftritt in der 2300 Arena im November 2023
Zuletzt war WWE NXT am 6. November 2023 in der 2300 Arena zu Gast. Damals diente die Show als Ausweichveranstaltung, da viele TV-Sender in den USA zur Berichterstattung über die Zwischenwahlen übergingen. Nun kehrt die NXT-Marke offenbar mit voller Absicht und aus strategischen Gründen an diesen geschichtsträchtigen Ort zurück – und das zu einem Zeitpunkt, der kaum brisanter sein könnte.
WWE plant massiven Event-Kalender im Juli – Konkurrenzkampf spitzt sich zu
Die neue Terminstrategie der WWE wird besonders deutlich, wenn man einen Blick auf das Wochenende rund um den 12. Juli 2025 wirft. Gleich drei WWE-Shows sind für diesen Zeitraum angesetzt: NXT Great American Bash, Saturday Night’s Main Event und die Neuauflage von WWE Evolution. Besonders auffällig: Der Great American Bash wird zeitgleich mit AEWs Großevent All In ausgestrahlt. Diese direkte Gegenprogrammierung wirkt wie eine klare Kampfansage.
Auch am vergangenen Wochenende zeigte sich eine ähnliche Tendenz: WWE NXT Battleground lief zur gleichen Zeit wie AEWs Double or Nothing. Solche parallelen Ausstrahlungen scheinen sich 2025 zu einem festen Bestandteil der WWE-Terminplanung zu entwickeln.
Bryan Alvarez: „Einfach nur, um zu nerven – und weil sie es können“
Bryan Alvarez vom Wrestling Observer Radio kommentierte die aktuelle Strategie der WWE deutlich. Seiner Ansicht nach ist das Ziel der Terminüberschneidungen eindeutig: WWE wolle AEW absichtlich stören und gezielt Ticketverkäufe sowie Zuschauerinteresse schmälern. In seiner Radio Show sagte Alvarez: „Einfach nur, um zu nerven – und weil sie es können.“ Diese Worte verdeutlichen die Intensität des aktuellen Wettbewerbs zwischen den beiden größten Wrestling-Promotions der Welt.
– Die ehrgeizige Streaming-Strategie von WWE steht möglicherweise auf wackeligen Beinen. Trotz der Milliardenverträge mit Plattformen wie Netflix und Peacock mehren sich Stimmen, die hinterfragen, ob diese Investitionen überhaupt wirtschaftlich gerechtfertigt sind. Insbesondere die enttäuschende Performance von WWE Backlash 2025 auf Netflix hat nun eine Debatte ausgelöst, ob die erhoffte Reichweitensteigerung außerhalb der eigenen Fanbasis tatsächlich gelingt.
Meltzer warnt vor unrealistischen Erwartungen
Im Wrestling Observer Radio äußerte sich Dave Meltzer kritisch über die laufenden Verhandlungen rund um die Medienrechte der WWE und UFC. Beide Promotions streben offenbar eine massive Erhöhung der Rechteerlöse um bis zu 70 Prozent an. Meltzer zufolge könnte dieses Ziel allerdings in der Realität scheitern, insbesondere auf Plattformen, die bereits hohe Summen investiert haben, ohne die erwartete Rendite zu sehen. „Ehrlich gesagt macht das, was die UFC will und noch mehr das, was die WWE will keinen wirtschaftlichen Sinn für den Käufer“, erklärte Meltzer. „Peacock hat bereits zu viel für die WWE-Sache ausgegeben und dabei einen enormen Verlust eingefahren.“
Backlash ohne neue Zuschauer – Fanbasis bleibt unter sich
Besonders die Zuschauerzahlen von WWE Backlash auf Netflix werfen laut Meltzer kritische Fragen auf. Obwohl es sich um eines der ersten großen Premium Live Events der WWE auf der Plattform handelte, blieb ein messbarer Zuwachs an neuen Zuschauern offenbar aus. Die Show erreichte kaum Zuschauer außerhalb der bestehenden Fan-Community. „Als ich die Backlash-Zahlen sah, wurde mir klar: Niemand hat diese Show gesehen, der nicht ohnehin schon jede Woche RAW verfolgt“, so Meltzer. „Wenn man auf ein abonnementbasiertes Modell setzt, erreicht man kaum noch zusätzliche Zielgruppen. WrestleMania mag ein anderes Kaliber sein, aber bei Backlash ist die Rechnung schlicht nicht aufgegangen.“
Medienrechte überbewertet? Aktienkurs unter Druck
Meltzer stellte auch die Frage, ob die hohen Summen, die derzeit für WWE RAW im Raum stehen, überhaupt gerechtfertigt sind. Allein Netflix zahlt seit 2025 rund 500 Millionen Dollar jährlich für die Übertragungsrechte der Montagsshow. „Selbst bei RAW ergibt das für mich bei 500 Millionen Dollar pro Jahr keinen Sinn. Das ist viel mehr, als man aus dem Inhalt herausholen kann“, so Meltzer. Diese Einschätzung könnte auch Auswirkungen auf den Aktienkurs von TKO haben, dessen Bewertung derzeit auf stark steigende Einnahmen aus Medienrechten setzt.
Zukunft der Streaming-Deals abhängig von Zugkraft außerhalb der Fanbasis
WWE steht nun vor einer entscheidenden Phase: Wenn es dem Unternehmen nicht gelingt, außerhalb der etablierten Fanbasis neue Zuschauer zu gewinnen, könnten kommende Rechteverhandlungen mit Netflix und anderen Plattformen deutlich schwieriger werden. Events wie WrestleMania mögen weiterhin als Aushängeschild funktionieren, doch Formate wie Backlash oder Fastlane müssen künftig stärker performen, um den langfristigen Wert der Rechte zu sichern.
Die aktuelle Diskussion zeigt: Trotz Streaming-Boom und internationalen Expansionsplänen bleibt der Erfolg von WWE stark davon abhängig, ob das Unternehmen auch über seine treue Kernzielgruppe hinaus Begeisterung entfachen kann.
Meltzer mal wieder, kürzlich hatte er auch behauptet AEW liege alles in allem was die Zuschauerzahlen angehe fast auf ähnlichen Niveau wie die WWE insgesamt. Wenn man sich die Meinungen von Bischoff, Cornette, und zahlreichen Anderen Persönlichkeiten aus der Branche bezogen auf Meltzer anhört, kommt dieser dabei zumeist wenig schmeichelhaft in deren Einschätzungen weg. Seine regelmäßigen Schätzungen von Zuschauerzahlen und Abrundungen der offiziellen Zahlen sind ja inzwischen schon Gegenstand von viel Gelächter innerhalb der IWC frei nach „welche Nummer wird Meltzer sich wohl für dieses Event ausdenken“. Nun gut,
NBC Peacock z.B. hat auch ganz gewiss keinen Verlust mit der Integration des exklusiven WWE Network Content eingefahren.
Gruß
Nun wer sich vorher für Wrestling interessiert hat schaut es und wer mit Wrestling nichts anfangen kann der schaut es eben nicht, egal ob es auf Netflix oder wo auch immer kommt. Ganz einfach.
Es ist differenzierter. Hier schwer zu erklären, da diese Community zu sehr WWE lastig ist. Gestern Abend das CL Finale im Fußball gesehen. Das ist natürlich eine ganz andere Hausnummer als ein Wrestlemania oder so. CL ist viel viel größer. Eher vergleichbar mit Superbowl. Und genau da komme ich zum Thema zurück.
WWE ist wie Superbowl. Mehr Show, Gesang und Stress mit Entertainment als eigenen Sport. Beim CL Finale gestern haben die es auch mit Showelementen übertrieben. Ich würde es als Geld und Zeitverschwendung erachten, mir dort das neue Linking Park anzusehen. Ich will Fußball sehen und kein aufgezwängtes Entertainment von Leuten, welche nicht einmal wissen, wie die Abseitsregel funktioniert…
Langer Roman, kurzer Sinn. Der europäische Fußball braucht dieses NFL Getue nicht. Es nervt viele nur. Ähnlich beim Wrestling. WWE ist NFL und AEW eher europäische CL. Rein von der Wahrnehmung her. Kann sich eben jeder Mensch aussuchen ob mehr Show als eigentliches Produkt oder eher das eigentliche Produkt worum es geht, nur nicht so bunt, hip und übertrieben schlecht als Soap dargestellt. Die Gedanken sind frei.