WWE 2K16 – Das Review für PlayStation 3 und XBOX 360

PlayStation 3 und XBOX 360

Ein Review von General M

Mit etwas Verzögerung ist es nun soweit – die Version für PlayStation 3 und XBOX 360 folgt der Version der aktuellen Generation auf den Prüfstand. Mit einer Wertung von 83% erwies sich WWE 2K16 dort als umfangreiches, grundsolides Spiel mit vielen Verbesserungen, welches dennoch noch viel Raum für Optimierungen bietet, besonders auf technischer Ebene. Welche Verbesserungen die Version für PlayStation 3 und XBOX 360 erfahren hat und ob der Umstieg auf PlayStation 4 und XBOX ONE nicht doch ratsamer wäre, klärt dieser Testbericht.

Sincerely

General M

Mehr vom Alten

Im letzten Jahr vergab ich für die Version der letzten Generation eine katastrophale Wertung von 47% – und das aus gutem Grund. So war besagte Version lediglich ein Vollpreis – Update, welches so ziemlich jedes neue Feature der nächsten Generation missen lies. Lediglich die Showcases blieben gleich, der MyCareer – Modus fehlte vollständig. Auch kam man nicht in den Genuss der überarbeiteten Steuerung und technisch blieb man auf dem Stand der Predator – Technik von 2011. Kurzum, es war alles andere als ein Fest. Das liegt zum einen natürlich an der stark eingeschränkten Leistung der alten Konsolen, zum anderen aber auch auf dem Fokus auf aktuelle Konsolentechnik. Dass es hier Abstriche geben muss, ist klar. Und das hat sich auch dieses Jahr nicht geändert.

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Zwar bekommt man auf PS3 und XBOX 360 dasselbe umfangreiche Roster spendiert und darf sich ebenso im Showcase durch die Karriere von „Stone Cold“ Steve Austin bahnen, der verbesserte MyCareer – Modus ist aber wieder nicht enthalten. Ferner wurden weder das neue Reversal – System integriert, noch sind zusammengefasst irgendwelche anderen Veränderungen oder Verbesserung zu den Titeln der letzten Jahre zu erkennen, womit man sich weiter vom großen Bruder distanziert.

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Auch auf der technischen Seite bleibt wie erwartet alles beim alten. In museumsreifer Kulisse begegnet man all den Bugs und Glitches, für die man in all den Jahren eine gewisse Hassliebe entwickelt hat. Auch auf aktuellen Konsolen ist WWE 2K16 alles andere als ein Technikwunder, schließlich basieren beide Titel immer noch auf demselben Grafikgerüst von 2006. Aber natürlich sieht das Spiel auf den alten Konsolen noch mal ein ganzes Stück schlechter aus. Man kann mit relativer Gewissheit sagen, dass sich daran sicher nichts mehr ändern wird. Warum auch? Die letzte Generation ist ein Auslaufmodell, für die vielleicht noch eine kleine Handvoll Spiele erscheint. Verwaschene Texturen, teilweise lange Ladezeiten und hässliche und hölzern agierende Superstars sind an der
Tagesordnung. Und auch die K.I. tut, was man auf alten Systemen von ihr gewohnt ist – nämlich mitunter einfach mal in der Gegend herum zu stehen und sich nach allen Regeln der Kunst den Hintern versohlen zu lassen.

Der Kreativität kann man jedoch auch auf den alten Konsolen freien Lauf lassen. Community – Inhalte sind auch hier kostenlos, die dafür verfügbaren Slots aber wesentlich begrenzter als auf PS4 und XBOX ONE. Und ebenso werden wohl auch hier alle angekündigten kostenpflichtigen Inhalte erscheinen. Natürlich kann man sich auch wie gewohnt mit Freunden in die Schlacht stürzen, am selben Bildschirm oder per Internet. Ein Online – Pass liegt auch dieser Version nicht mehr bei.

Was tun, sprach Zeus

Es ist wahnsinnig schwierig, in diesem Jahr ein gutes Fazit für WWE 2K16 auf den Konsolen der letzten Generation zu ziehen. Es ist überhaupt schwierig, ein Fazit zu ziehen. Im Grunde genommen bleibt es vom Showcase abgesehen nichts weiter als ein Roster – Update. Alles andere ist geblieben (oder fehlt, je nachdem wie man es betrachten möchte), mit allen Schwächen, Macken, Makeln und Problemen. Doch Fakt ist: WWE 2K16 ist auf PS3 und XBOX die wesentlich schlechtere Version und der empfohlene Verkaufspreis mehr als unangemessen. Sicher wäre es trotz betagter Technik möglich gewesen, ein paar Neuerungen des großen Bruders zu implementieren, wie zum Beispiel das Reversal – System. Aber diese Mühe hat man sich gar nicht mehr gemacht. Das ist zum einen nachvollziehbar, bedenkt man den (nötigen) Fokus auf aktuelle Technik. Jedoch wirft es die Frage auf, warum man sich denn überhaupt noch groß um die betagten Konsolen kümmert. Im Grunde ist es ja löblich, denn nicht jeder besitzt eine neue Konsole, die Gründe dafür mögen zahlreich sein. Aber sicher wäre es von Vorteil, die für die Portierung benötigten Kapazitäten dafür zu nutzen, die Reihe auf PS4 und XBOX ONE weiter zu verbessern, wo gerade auf grafischer Ebene längst eine komplette Neuentwicklung nötig wäre. Stattdessen verweilt man bei altbewährtem, um jedes Jahr pünktlich eine neue Version auf den Markt werfen zu können.

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Ich kann nicht sagen, inwiefern der Verzicht auf eine Last Gen – Version der Next Gen – Entwicklung zu gute käme. Das wäre reine Spekulation. Sicher ist jedoch eine Sache: Einfach mal ein Jahr mit der Veröffentlichung zu pausieren, um etwas wirklich Neues zu erschaffen, würde die Reihe sicherlich neu beleben. Dann lohnt auch der Umstieg auf eine neue Konsole, die ja mittlerweile auch mehr und mehr rabattiert werden. Klar, das Spiel macht immer noch Spaß. Aber der Lack ist ab und dieses „AHA!“ – Gefühl will sich einfach nicht mehr einstellen. 8 Jahre sind eine verdammt lange Zeit, in der sich einiges auf dem Markt getan hat. Dieser Tatsache ist auf Dauer nicht zu entkommen. Die Lizenz ist bei 2K wunderbar aufgehoben, so viel steht fest. Und Entwickler YUKE’S hat weit mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Entwicklung von WWE – Titeln. Was fehlt ist letztendlich lediglich der Mut zur großen Sprüngen.

Es bleibt nur noch zu sagen, dass Besitzer von WWE ´12 – 2K15 gut bedient sind mit dem, was sie haben. Neuerungen sucht man hier bis auf das umfangreiche Roster mehr als vergeblich. Zurück bleibt ein schaler Beigeschmack und eine nicht enden wollende Grübelei über ungenutzte Möglichkeiten. Und so schließe ich mein Review mit denselben Worten ab, die ich auch im letzten Jahr verwendet habe (wie passend):
Schauen wir mal, was nächstes Jahr passiert.

Fazit:

„Totgesagte leben auch nicht länger. Im Vergleich zum großen Bruder auf PS4 und XBOX One zieht die Version auf alten Konsolen eindeutig den Kürzeren. Neuerungen sucht man vergeblich. Es bleibt bei einem Vollpreis – Update. Wer kann, sollte dringend über einen Umstieg nachdenken oder sich an dem erfreuen, was er bereits im Regal hat.“

Pro:

+ unterhaltsamer 2K Showcase
+ immenses Roster
+ kostenlose Community – Inhalte
+ erweiterte Creative Suite
+ viel Freischaltbares

Contra:
– Verwaschene Texturen und hölzerne Animationen
– teils hässliche Athleten
– museumsreife Technik
– MyCareer – Modus fehlt vollständig
– vieles meist 1 zu 1 aus den Vorgängern übernommen
– altbekannte Bugs und Glitches
– für ein Update viel zu teuer
– Kommentare wiederholen sich
– Four Horsewomen nicht enthalten
– Online – Modus noch mit Macken

= Gesamtwertung: 41%

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Dieser Bericht spiegelt eine individuelle Meinung wieder und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling- Point.de und seinen Mitarbeitern sein. Mangelnde Zustimmung zu meiner Meinung wird mit Zehn Hieben mit der Reitgerte auf die blanke Eichel geahndet. Ein Dank gilt 2K sowie besonders Björn Sturm von gärtner pr für die freundliche Zusammenarbeit.