Will Ospreay spricht offen über den Umgang mit Hasskommentaren und seine Entwicklung als Performer – Ehrlichkeit statt Perfektion

Will Ospreay gehört zu den herausragenden Persönlichkeiten im aktuellen AEW Roster. In einem offenen Gespräch bei Busted Open Radio sprach der britische Topstar über die Schattenseiten des Ruhms, den Druck durch öffentliche Wahrnehmung und seinen persönlichen Umgang mit Kritik – sowohl online als auch innerhalb der Wrestling-Welt. Dabei machte Ospreay deutlich, dass er heute mit Kritik ganz anders umgeht als noch vor wenigen Jahren. Besonders die Anfeindungen in sozialen Netzwerken sieht er mittlerweile mit Abstand und Gelassenheit.

„Hätte man mir diese Frage vor ein paar Jahren gestellt, hätte ich wahrscheinlich schlecht darauf reagiert“, sagte Ospreay im Gespräch mit Tommy Dreamer. „Früher habe ich oft heftig zurückgeschossen, wenn ich mich angegriffen fühlte. Heute sehe ich das entspannter – es ist völlig in Ordnung, sich selbst zu verteidigen. Das zeigt keine Schwäche.“

Er betonte, dass es ein Lernprozess gewesen sei, zwischen berechtigter Verletzlichkeit und unnötiger Reizbarkeit zu unterscheiden. Vieles davon sei mit dem Älterwerden und dem Sammeln von Lebenserfahrung gekommen. Heute fällt es ihm leichter, Meinungen einzuordnen, ohne sich von ihnen beherrschen zu lassen.

„Ich denke mir heute einfach, das ist deine Meinung, und die respektiere ich, aber mehr auch nicht. Das ist dein Standpunkt, aber es ist nicht mein Maßstab. Die meisten dieser kritischen Stimmen kommen ohnehin von anonymen Accounts. Leute, die nie selbst in einem Ring standen, nie ein Dojo in Japan betreten haben, nie erlebt haben, was es heißt, gegen jemanden zu kämpfen, der kein Wort deiner Sprache spricht.“

Ospreay orientiert sich am Live-Publikum statt an Kommentaren im Netz

Statt sich von Online-Trollen beeinflussen zu lassen, zieht Ospreay seine Bestätigung heute aus dem direkten Feedback der Fans vor Ort. Die Reaktionen während seiner Matches, die Chants in der Halle und die Verbindung zum Publikum sind für ihn die wahren Gradmesser seines Erfolgs. Er betont: „Wenn ich in der Arena stehe und Tausende Menschen singen, jubeln und aufstehen, dann weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Das ist für mich real. Das sind Menschen, die in dem Moment mit mir leben.“

Dieser Fokus auf Authentizität zeigt sich auch in seiner Haltung gegenüber Kritik an seinem äußeren Erscheinungsbild. Ospreay hat in der Vergangenheit Kommentare über seine Frisur und seine Kleidung bei AEW gelesen, lässt sich davon aber nicht mehr beirren. Statt sich einem klassischen oder traditionellen Look unterzuordnen, setzt der Brite bewusst auf Bodenständigkeit und Nahbarkeit.

Kritik an Kleidung und Auftreten – Ospreay verteidigt seinen Stil

„Ich weiß, dass ich manchmal dafür kritisiert werde, nicht ‚standesgemäß‘ auszusehen“, räumt Ospreay ein. „Ich verstehe das bis zu einem gewissen Punkt. Aber ich glaube, je authentischer ich mich zeige, desto mehr können sich die Leute mit mir identifizieren. Ich will ehrlich wirken, nicht wie ein PR-produziertes Produkt. Wenn ich bei einem Interview in einem Studio bin, kleide ich mich entsprechend. Aber auf der Bühne, im Ring, da will ich ich selbst sein. Das ist es, was mich für die Fans greifbar macht.“

Er beschreibt sich selbst als jemanden, der viel an seinen Promos arbeitet und versucht, kontinuierlich besser zu werden. Trotz seiner Unsicherheiten in der Vergangenheit steht er zu seinem Stil, zu seinen Stärken und auch zu seinen Schwächen. Genau das, sagt er, habe ihm in den letzten Monaten geholfen, ein stärkeres Selbstbewusstsein aufzubauen.

„Ich war nie besonders selbstsicher, wenn es um meine Promos ging“, erklärte Ospreay. „Deshalb übe ich oft vor dem Spiegel. Manchmal denke ich im Nachhinein, dass ich vielleicht etwas übertrieben habe, aber genau das ist Teil des Lernprozesses. Ich sammle einfach weiterhin Erfahrungen.“

Main Event bei Double or Nothing 2025 – Ospreay trifft auf Hangman Page

Will Ospreay steht aktuell im Zentrum der AEW-Hauptstoryline rund um das Pay-per-View-Event Double or Nothing 2025. Dort wird er im Main Event auf „Hangman“ Adam Page treffen, nachdem beide zuletzt in einer emotional aufgeladenen Promo-Konfrontation bei AEW Dynamite aufeinandergetroffen waren. Ospreay glaubt fest daran, dass dieses Segment maßgeblich zur Ticketnachfrage beigetragen hat.

Siehe auch: Aktuelle AEW Double or Nothing 2025 Matchcard

4 Kommentare

  1. Kann ich absolut nachvollziehen. Auf der anderen Seite teilt er auch gerne aus und spuckt große Töne. Ich meine wer austeilt, muss auch eistecken können. Dementsprechend verwundert bin ich wenn er solche Aussagen tätigt, zugleich aber vollkommen unnötig und ohne triftige Notwendigkeit gegen andere Wrestler oder Companys schießt.

  2. Na ja, er sieht halt so aus wie junge Männer jetzt aussehen – mit Broccoli Rob Frisur und Sportsgear. Die Mullets und Hunnenbärtchen bis weit in die 90er sahen jetzt auch nicht so toll aus. Und rein athletisch hat er es ja nun mal raus, die Matches mit ihm sind eben immer nur Spot auf Spot, ohne jeglichen Aufbau oder Storytelling. Aber da ist das Booking halt nicht gut.

    • ok aber sein Match vom Wochenende ist auf Platz 24 der besten Matches die es je im TV zu sehen gab. Was soll mir das jetzt sagen, wenn dann einer daherkommt und meint es gibt in seinen Matches nur Spot nach Spot und kein Storytelling und das das (Match)Booking nicht gut war? Haben jetzt die ganzen Analyseseiten unrecht oder hast du absolut keine Ahnung von Wrestling? Ich wüsste zu welcher Option ich tendieren würde und dann ist diese Aussage einfach nur peinlich. Aber lass mich raten, das war jetzt doch eine Ausnahme und es trifft auf alle anderen Matches zu?

      • Osprey hat in jeder Datenbank von Wrestling-Fans und Seiten einen festen Platz in sher hohen Positionen. Man muss ihn nicht mögen, aber er ist TOP

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