
– All Elite Wrestling befindet sich in einer kritischen Phase, was die langfristige mediale Zukunft betrifft. Nachdem Warner Bros. Discovery (WBD), der exklusive Medienpartner von AEW in den Vereinigten Staaten, angekündigt hat, sich bis Mitte 2026 in zwei unabhängige Unternehmen aufzuspalten, stellen sich zahlreiche Fragen zur Stabilität und Perspektive der Zusammenarbeit. Auch wenn der aktuelle TV-Vertrag zwischen AEW und WBD offiziell noch bis mindestens Ende 2027 läuft, könnten strategische Neuausrichtungen innerhalb des Konzerns massive Auswirkungen auf die mediale Präsenz von AEW haben – insbesondere im digitalen Bereich.
Die Aufteilung von WBD sieht die Gründung zweier neuer Einheiten vor. Die erste, Global Networks, wird künftig für das klassische lineare Fernsehgeschäft zuständig sein und Sender wie TNT, TBS, Discovery Plus sowie Bleacher Report umfassen. Dies sind die Plattformen, auf denen AEW gegenwärtig Dynamite und Collision ausstrahlt. Die zweite Einheit, Streaming and Studios, wird das Streaminggeschäft inklusive HBO, HBO Max sowie die Fernseh- und Filmproduktionen unter Warner Bros. verwalten. Ebenso werden die DC Studios diesem Bereich zugeordnet. Diese strukturelle Trennung könnte weitreichende Konsequenzen für AEW haben, insbesondere in Hinblick auf die ursprünglich geplante Integration der Promotion in die Streamingstrategie von HBO Max.
TV-Präsenz vorerst gesichert – AEW bleibt auf TNT und TBS
Nach derzeitigem Stand bleibt AEW im linearen Fernsehen fest verankert. Die Hauptprogramme der Liga laufen weiterhin auf TNT und TBS – zwei Sender, die im Bereich von Global Networks verbleiben werden. Diese Einheit wird künftig vom bisherigen WBD-Finanzchef Gunnar Wiedenfels geleitet. Es ist davon auszugehen, dass AEWs aktuelle Reichweite im Kabelfernsehen damit vorerst stabil bleibt, zumal die Einschaltquoten trotz wachsender Konkurrenz weiterhin solide ausfallen. Tony Khan, Präsident von AEW, unterhält zudem enge berufliche Beziehungen zu hochrangigen WBD-Führungskräften, was der Liga in dieser Übergangsphase zugutekommen könnte.
Wie Sports Illustrated berichtet, erklärte eine mit der Situation vertraute Quelle, dass „in absehbarer Zukunft“ keine Veränderungen bei AEWs TV-Präsenz zu erwarten seien. Allerdings bleibt unklar, wie lang dieser Zeitraum tatsächlich bemessen ist. Die strukturelle Neuausrichtung bei WBD ist noch frisch, was bedeutet, dass mittel- und langfristige Entscheidungen erst in den kommenden Monaten und Jahren konkretisiert werden.
Streaming-Strategie auf der Kippe – HBO Max stellt Sport infrage
Wesentlich fragiler präsentiert sich hingegen AEWs Zukunft im Streaming-Sektor. Bereits im Jahr 2023 begannen erste Gespräche darüber, Pay-per-View-Veranstaltungen von AEW künftig exklusiv über HBO Max zu vertreiben – zu einem günstigeren Preis als bei traditionellen PPV-Diensten. Dieses Vorhaben sollte 2024 schrittweise umgesetzt werden und war Bestandteil eines umfassenden Medienvertrags, der TV-Rechte, Streamingrechte und PPV-Vertrieb bündelte. Doch bis heute wurde kein einziges AEW-Event über HBO Max ausgestrahlt. Es existieren weder ein Einführungsdatum noch offizielle Details zur technischen oder vertraglichen Umsetzung.
Ein Hauptgrund für die ins Stocken geratene Umsetzung ist die strategische Neuausrichtung unter David Zaslav, dem aktuellen CEO von Warner Bros. Discovery. Zaslav wird künftig die neue Einheit Streaming and Studios leiten und hat sich in einer Telefonkonferenz mit Investoren klar gegen eine sportzentrierte Ausrichtung von HBO Max ausgesprochen. Wörtlich erklärte er: „Innerhalb der USA ist der Sport weniger kritisch. Er wird zwar gesehen, aber er war für uns kein wirklicher Treiber in Bezug auf neue Abonnements.“ Diese Aussage lässt erkennen, dass Live-Sport in den Augen der Unternehmensführung kein strategischer Schwerpunkt mehr ist, was AEWs ursprüngliche Digitalstrategie ins Wanken bringt.
Kein fester Platz auf HBO Max – AEW droht Streaming-Verlust
Der Wegfall von HBO Max als potenzieller Streaming-Partner wäre für AEW ein empfindlicher Rückschlag. Denn obwohl AEW nicht offiziell zum Sport-Portfolio von TNT Sports gehört, sondern unter WBD Entertainment geführt wird, wird die Promotion auf der Max-Plattform in einem sportlichen Kontext positioniert. Sollte Max künftig tatsächlich auf Live-Sport verzichten oder diesen drastisch zurückfahren, wäre AEW gezwungen, neue Plattformen für seine Streaming-Verbreitung zu suchen. Dies wäre nicht nur mit technischen, sondern auch mit wirtschaftlichen Herausforderungen verbunden – insbesondere, wenn AEW künftig zwei getrennte Verträge benötigt: einen für Kabelfernsehen und einen für digitale Übertragungen.
Darüber hinaus würde AEW durch den Verlust eines zentralen Partners im Streaming-Bereich potenziell an Relevanz verlieren. In einem Markt, der zunehmend auf direkte digitale Distribution setzt, wäre eine fehlende Streaming-Präsenz ein Rückschritt. Die bisherige Idee, Pay-per-Views bequem und kostengünstig via HBO Max einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, würde damit komplett scheitern.
AEW-Vertrag läuft bis 2027 – mit Option auf Verlängerung
Der aktuelle Medienvertrag zwischen AEW und WBD wurde 2023 geschlossen und soll bis mindestens Ende 2027 laufen. Eine einseitige Option erlaubt WBD, den Vertrag um ein weiteres Jahr zu verlängern – bis Ende 2028. Diese Laufzeit verschafft AEW auf dem Papier zwar Planungssicherheit, doch wie realistisch ein Weiterbestehen der aktuellen Vertragsstruktur nach der vollständigen WBD-Zerschlagung ist, bleibt offen.
Sollten sich die Prioritäten innerhalb der beiden neuen WBD-Unternehmen unterschiedlich entwickeln, könnte AEW bereits ab 2026 in die Verlegenheit geraten, zwei unterschiedliche Partner ansprechen zu müssen – mit unterschiedlichen Erwartungen, Budgets und Strategien. Eine solche Situation wäre nicht nur organisatorisch anspruchsvoll, sondern auch finanziell riskant.
Tony Khans Draht zu WBD-Spitze als letzter Anker?
In dieser komplexen Gemengelage könnte Tony Khans persönliche Nähe zur WBD-Führung entscheidend sein. Khan hat mehrfach öffentlich betont, wie wichtig ihm die Partnerschaft mit Warner Bros. Discovery ist. Insbesondere David Zaslav wurde in Interviews und Statements regelmäßig namentlich erwähnt. Ob diese persönliche Ebene ausreicht, um AEW dauerhaft im Warner-Ökosystem zu verankern – sowohl im TV als auch im Streaming, wird sich zeigen müssen.
– Queen Aminata, die sich in den letzten Monaten als fester Bestandteil des AEW-Rosters etabliert hat, wurde kürzlich Opfer eines unangemessenen Fanverhaltens, das bei ihr nicht nur für Ärger, sondern auch für tiefes Unbehagen sorgte. Während eines Aufenthalts in New York City erlebte die Wrestlerin eine verstörende Grenzüberschreitung, als ein unbekannter Fan Blumen direkt an ihr Hotelzimmer schickte – inklusive ihres vollständigen Namens und der Zimmernummer.
Die AEW-Wrestlerin machte ihrem Ärger über die Situation öffentlich Luft und veröffentlichte auf X ein klares Statement. Darin appellierte sie an die Fan-Community, respektvoll zu bleiben und persönliche Grenzen zu wahren. „😡 Sei ein Fan. Sei kein Fiesling“, schrieb sie in ihrem Beitrag. Sie schilderte, wie bedrückend es für sie war, solch ein Geschenk an einem Ort zu erhalten, der eigentlich Schutz und Ruhe bieten sollte. „Stellt euch vor, wie ich mich an diesem Tag und die Tage danach gefühlt habe… ihr müsst wirklich aufhören.“
Grenzüberschreitendes Verhalten nimmt in der Wrestling-Welt zu
Der Vorfall reiht sich in eine wachsende Liste besorgniserregender Ereignisse ein, bei denen Wrestlerinnen und Wrestler zunehmend Opfer unangemessener oder sogar bedrohlicher Fanaktionen werden. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Mann festgenommen, der versuchte, WWE-Star Liv Morgan am Performance Center in Florida zu erreichen. Auch Roxanne Perez, Top-Talent bei WWE NXT, berichtete kürzlich von einem Fan, der sie über längere Zeit verfolgte. Diese Vorfälle zeigen, dass der Grat zwischen Fanliebe und grenzüberschreitender Obsession immer schmaler wird.