Vince McMahon und Mark Henry äußern sich zu Hulk Hogans rassistischen Äußerungen, seinem letzten WWE-Auftritt und seinem Tod

Mark Henry rechts und Vince McMahon links auf dem Bild

Im Sommer 2015 erschütterte ein Skandal die Wrestling-Welt, als ein Tonband aus dem Jahr 2007 veröffentlicht wurde, auf dem Hulk Hogan das N-Wort benutzte und erklärte, er sei „bis zu einem gewissen Grad“ rassistisch. Zudem wurden Aufnahmen aus dem Jahr 2008 bekannt, in denen Hogan während eines Gesprächs mit seinem Sohn Nick Hogan, der sich damals im Gefängnis befand, ebenfalls rassistische Sprache verwendete.

Die rassistischen Äußerungen von Hulk Hogan und die Folgen

Die Veröffentlichung führte zu massiven Konsequenzen. Die WWE kappte umgehend alle geschäftlichen Verbindungen zu Hogan und entfernte ihn aus der WWE Hall of Fame. Auch in der Öffentlichkeit verlor Hogan zahlreiche Werbeverträge und Partnerschaften. Erst im Jahr 2018, drei Jahre nach der Kontroverse, nahm die WWE ihn wieder in die Hall of Fame auf.

In der Dokumentation „The Real Hulk Hogan“ sprach Vince McMahon offen über diese Phase. Er beschrieb die Aussagen als „unverzeihlich“ und sagte, er sei damals fassungslos gewesen. „Was ist passiert? Das war nicht wie er. Was in Gottes Namen ist los?“, so McMahon. Trotz dieser scharfen Worte verteidigte McMahon Hogan in einem entscheidenden Punkt. Er betonte, dass er ihn über viele Jahre hinweg persönlich gekannt habe und überzeugt sei, dass Hogan kein Rassist sei. „Er hat einige rassistische Äußerungen gemacht. Dafür musste er bezahlen, und das hat er auch getan. Wir alle machen Fehler. Das war ein großer Fehler, aber er war kein Rassist“, erklärte McMahon.

Hogan selbst entschuldigte sich öffentlich für seine Worte. Er räumte ein, dass seine Sprache beleidigend gewesen sei und nicht seinen Überzeugungen entspreche. Später betonte er, dass er nicht so sei, wie die Aufnahmen es nahelegten.

Mark Henrys klare Position zu Hogans Äußerungen

Auch WWE Hall of Famer Mark Henry äußerte sich in „The Real Hulk Hogan“ zu dem Vorfall, jedoch deutlich kritischer. Für ihn war ausschlaggebend, dass Hogan „mit seinen eigenen Worten“ gesagt habe, er sei ein Rassist. „Warum sollte ich hier sitzen und versuchen, jemanden zu verteidigen, der euch sagt, wer er ist? Es tat weh. Ich bin mit diesem Typen aufgewachsen. Ich habe diesen Typen geliebt. Ich wollte so sein wie er“, erklärte Henry.

Henry berichtete, dass er Hogan und Vince McMahon damals einen Vorschlag gemacht habe, um die Sache öffentlich aufzuarbeiten. Sein Plan war eine Tour durch historisch schwarze Colleges wie Morehouse und Prairie View, bei der Hogan persönlich mit den Studenten sprechen und sich aufrichtig entschuldigen sollte. Hogan habe diesen Vorschlag jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass ihm geraten worden sei, nicht mehr über das Thema zu sprechen. Henry habe diesen Rat als „schlecht“ bezeichnet.

Trotz seiner Kritik an Hogans Äußerungen erkannte Henry in der Dokumentation dessen sportliche und unterhaltende Verdienste an. „Ungeachtet seiner Schwächen hat ihn das nicht zu einem schlechteren Wrestler gemacht. Es hat ihn nicht zu einem schlechteren Entertainer gemacht. Das wird niemals etwas an seiner Größe ändern“, betonte er.

Hulk Hogans letzter WWE-Auftritt bei „RAW on Netflix“

Der letzte WWE-Auftritt von Hulk Hogan fand am 6. Januar 2025 in Los Angeles bei der Premiere von „RAW on Netflix“ statt. An diesem Abend betrat Hogan die Arena, um eine Ansprache zu halten, wurde jedoch von einem Großteil der Zuschauer ausgebuht.

In der Dokumentation kritisierte Vince McMahon die Präsentation dieses Moments. Seiner Meinung nach sei der Auftritt nicht ausreichend vorbereitet gewesen. „Ich war wütend, weil wir uns schon unser ganzes Leben lang kennen, beruflich und privat. Wenn man sozusagen diesen überlebensgroßen Superhelden inszeniert, lässt man ihn nicht einfach so da hinausgehen. Er hat etwas ganz Besonderes verdient. Mehr als jeder andere schulden sie ihm das. Stattdessen war es einfach nur: ‚Okay, hier kommt Hulk Hogan.‘ Ich war wütend, weil ich das nicht so gemacht hätte und er viel mehr verdient hat“, erklärte McMahon.

Hogan selbst äußerte später, er habe mit dieser negativen Reaktion gerechnet. Einen Monat nach der Veranstaltung sagte er, dass er erwartet habe, bei der Premiere ausgebuht zu werden.

Vince McMahon und Mark Henry über Hogans Einfluss

Trotz der schweren Kontroversen machten sowohl McMahon als auch Henry deutlich, dass Hogans Einfluss auf das Wrestling nicht wegzudiskutieren sei. McMahon erklärte, dass Hogan für ihn wie ein Bruder gewesen sei. „Wir waren in gewisser Weise Brüder. Hin und wieder gerieten wir in verbale Auseinandersetzungen, aber am Ende kam immer alles zum Besten. Wir standen uns sehr nahe und genossen die Gesellschaft des anderen sehr.“

Mark Henry unterstrich ebenfalls, dass das Wrestling ohne Hogan nicht den heutigen Stellenwert hätte. „Hulk Hogan hat den Menschen gezeigt, wie man sie unterhält“, so Henry.

Der Tod von Hulk Hogan und McMahons emotionale Reaktion

Am 24. Juli 2025 verstarb Hulk Hogan im Alter von 71 Jahren an einem Herzinfarkt. In den Monaten zuvor hatte er gesundheitlich zu kämpfen, unter anderem nach einer vierstufigen anterioren zervikalen Diskektomie und Fusion. Hogan hatte in seiner Karriere unzählige Verletzungen und Operationen überstanden, darunter rund 20 Eingriffe am Rücken sowie weitere Operationen an Knien und Hüfte.

Vince McMahon berichtete, wie schockiert er gewesen sei, als er von Hogans Tod erfuhr. „Man denkt einfach nicht daran, dass jemand, ein Familienmitglied oder jemand, der einem so nahesteht, sterben könnte. Terry hat so viele Operationen überstanden. Es war ein schwerer Schlag. Es war ein Schlag für mein Herz“, sagte McMahon.

Zum Abschluss der Dokumentation erinnerte McMahon an einen Satz, den Hogan in seiner aktiven Zeit oft sagte: „Hulkamania wird für immer weiterleben.“ McMahon bekräftigte: „Und das wird es auch.“

2 Kommentare

  1. Irgendwie ironisch, diese Worte von McMahon zu hören, wenn man bedenkt, welche Anklagen ihm gerade angehängt werden…

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