Vince McMahon kritisiert Darstellung in Netflix-Doku – Reaktion von Janel Grants Anwältin – Bericht bietet Insider-Einblicke in die Mr. McMahon-Serie

Die mit Spannung erwartete Netflix-Dokumentation über Vince McMahon mit dem Titel „Mr. McMahon“ ist endlich verfügbar und verspricht, tief in das Leben einer der umstrittensten Persönlichkeiten des Wrestling-Business einzutauchen. Die sechsteilige Serie befand sich seit Jahren in der Entwicklung und erscheint zu einer Zeit, in der McMahon mit erheblichen rechtlichen und persönlichen Kontroversen konfrontiert ist, darunter Vorwürfe des Sexhandels.

Es wird erwartet, dass die Dokumentation nicht nur diese aktuellen Themen beleuchtet, sondern auch McMahons legendäre Karriere im Wrestling aufarbeitet. McMahon selbst zeigt sich jedoch unzufrieden mit der Darstellung seiner Person in der Serie.

Kurz vor der Premiere veröffentlichte Vince McMahon auf Twitter eine Erklärung, die viele Fans überraschte. Darin äußerte er seine Enttäuschung darüber, dass die Dokumentation „ihr Ziel verfehlt“, indem sie seine fiktive Figur „Mr. McMahon“ mit seiner realen Person verwechsle. Zudem kritisierte er die Produzenten für den Einsatz von Schnitttricks und das Weglassen wichtiger Details, die seiner Meinung nach das Gesamtbild seines Lebens und seiner Karriere verzerrten. In McMahons Statement hieß es:

„Ich bereue nicht, an dieser Netflix-Dokumentation mitgewirkt zu haben. Die Produzenten hatten die Chance, eine objektive Geschichte über mein Leben und das unglaubliche Unternehmen, das ich aufgebaut habe, zu erzählen. Eine Geschichte, geprägt von Spannung, Drama, Spaß und einer Reihe von Kontroversen und Lebenslektionen.

Leider ist diese Dokumentation, basierend auf einem frühen Schnitt, den ich gesehen habe, unzureichend und vermischt die Figur ‚Mr. McMahon‘ mit meinem wahren Ich, Vince McMahon. Das wird schon durch den Titel und die Promos deutlich.“

Er fügte hinzu, dass Filmmaterial aus dem Zusammenhang gerissen wurde, insbesondere im Zusammenhang mit einer Klage wegen einer Affäre, was fälschlicherweise den Eindruck verstärke, er sei nicht von seiner „Mr. McMahon“-Persönlichkeit zu unterscheiden.

„Vieles wurde falsch dargestellt oder ganz weggelassen, um die Zuschauer absichtlich zu verwirren. Die Produzenten haben typische Schnitttechniken verwendet, indem sie Material aus dem Zusammenhang gerissen und veraltete O-Töne genutzt haben, um die Wahrnehmung der Zuschauer zu manipulieren und eine irreführende Erzählung zu kreieren,“ fügte McMahon hinzu.

Trotz seiner Kritik sind die Fans gespannt, wie die Dokumentation sein komplexes Erbe beleuchten wird. McMahons Aussage hat bereits gemischte Reaktionen im Internet ausgelöst, wobei viele spekulieren, ob seine Kommentare ein Versuch der Schadensbegrenzung vor möglichen negativen Enthüllungen in der Serie sind.

Ann Callis, die Anwältin von Janel Grant, reagierte auf Vince McMahon durch seine PR-Vertreterin Kendra Barkoff Lamy mit folgender Erklärung:

„Vince McMahon hat Janel Grant über zwei Jahre hinweg körperlich und seelisch misshandelt, sexuell missbraucht und in Menschenhandel verwickelt. Sein schreckliches und kriminelles Verhalten als ‚Affäre‘ zu bezeichnen, ist wahnhaft und nichts weiter als ein kläglicher Versuch, seinen beschädigten Ruf zu retten.

Obwohl Janel Grant die Doku-Serie Mr. McMahon nicht gesehen hat, hoffen wir, dass sie ein grelles Licht auf seine abscheulichen und kriminellen Taten wirft, indem sie die Realität seines missbräuchlichen und ausbeuterischen Verhaltens präzise darstellt.

Janel Grant wird sich von Vince McMahon nicht länger zum Schweigen bringen lassen. Ihre Geschichte ist zutiefst verstörend und äußerst schmerzhaft, aber sie kann anderen Missbrauchs überlebenden dabei helfen, ihre eigene Stimme zu finden. Wir fordern, dass Vince McMahon, John Laurinaitis und die WWE zur Rechenschaft gezogen werden und dass Janel Grant ihren Tag vor Gericht bekommt.“

Für alle Interessierten ist „Mr. McMahon“ ab dem 25. September 2024 auf Netflix als Stream verfügbar. Die Serie bietet einen tiefen Einblick in McMahons Aufstieg zur Macht, seinen Einfluss auf das professionelle Wrestling und die Skandale, die ihn im Laufe der Jahre umgaben. Fans haben nun die Gelegenheit, sich ein eigenes Bild von dem Mann hinter dem WWE-Imperium zu machen.

Sowohl McMahons Kritiker als auch seine Befürworter werden gespannt verfolgen, ob die Serie ihn als missverstandenen Geschäftsmann oder als die umstrittene Figur darstellt, als die er oft wahrgenommen wird.

Die Berichterstattung über die WWE in der Netflix-Dokumentation konzentriert sich Berichten zufolge auf die Steroid- und Ringboy-Skandale und enthält unter anderem ein Interview mit dem New York Post-Reporter Phil Mushnick, der in den 1990er Jahren durch seine kritische Berichterstattung über diese Skandale Vince McMahons Zorn auf sich zog.

Archivaufnahmen des inzwischen verstorbenen Tom Cole, eines ehemaligen Ringboys und mutmaßlichen Missbrauchsopfers während seiner Zeit bei der WWE, sowie von Rita Chatterton, einer ehemaligen Ringrichterin, die McMahon 1986 des sexuellen Übergriffs beschuldigte, sollen ebenfalls in der Dokumentation zu sehen sein.

Berichten zufolge tritt auch Tony Atlas in einem Interview auf, in dem er behauptet, in der Umkleidekabine von Pat Patterson begrapscht worden zu sein. Auf die Frage, warum er damals nichts gesagt habe, soll Atlas gelacht und gesagt haben, dass es McMahon ohnehin egal gewesen sei.

Die letzte der sechs Episoden thematisiert die im Januar eingereichte Klage gegen McMahon und die WWE wegen Sexhandels, die von einer Frau namens Janel Grant eingereicht wurde. Grant selbst tritt in der Dokumentation nicht auf, jedoch werden Khadeeja Safdar, Reporterin des Wall Street Journal, die über die Klage berichtete, Bruce Prichard, Creative Director und langjähriger Mitarbeiter der WWE sowie Dave Meltzer vom Wrestling Observer interviewt.

Es wird darauf hingewiesen, dass die oben genannten Informationen aus einer Vorabversion der Dokumentation stammen und sich die endgültige Produktion bis zur Veröffentlichung noch ändern könnte.

5 Kommentare

  1. Naja es war zu erwarten, dass da Dinge vermischt werden. Privatperson und WWE Gimmick komplett zu trennen ist wahrscheinlich auch nicht so einfach.

    Die Produktion der Doku dürfte aufgrund der aktuellen Situation (Klage etc.) auch nicht so einfach gewesen sein.
    Ich weiß nicht, ob ich sie mir überhaupt angucke.

    • ich werd sie nicht schauen und würde auch jedem anderen dazu raten.

      Dokumentationen sind selten das was man sie nennt. Geben selten die Realität wieder. Meistens wird eine Doku gedreht mit einem bestimmten Ziel dahinter, das alleine schließt komplette Objektivität schon von vornherein aus. Wenn man die Reaktionen zu dieser „Doku“ so liest könnten sie unterschiedlicher kaum ausfallen, doch eines wird da schnell deutlich, objektiv ist sie offensichtlich nicht. Und somit wird wohl auch kaum das „wahre“ Bild gezeigt. Dinge werden mit Sicherheit verfälscht, nicht komplett wiedergegeben oder aus dem Zusammenhang gerissen was dann zu einem falschen Bild führt, egal in welche Richtung.

      Ohne die Doku gesehen zu haben kann ich dennoch mit Sicherheit sagen das man dort die „ganze“ Wahrheit über den Menschen McMahon weder in der einen noch anderen Richtung sehen wird und sich jeder das rauspicken kann was ihm gefällt, die Vince Hater werden bedient genauso wie diejenigen die ihn nach wie vor vergöttern.

      Ob so eine Doku sein muss während eines noch schwebenen Verfahrens? Sicher nicht… aber bringt man sie später raus zieht sie auch keine Aufmerksamkeit mehr.

      Ich finde diese Doku jedenfalls daneben. Und finde auch das eine Dokumentation gewissen Regeln folgen sollte. Doch das ist eigentlich nie der Fall. Ich persönlich habe in meinem ganzen Leben noch keine 100% objektive Doku gesehen, nicht mal wenn es dabei nur um die Natur und Tiere geht. Und sich aufgrund einer filmischen Doku eine feste Meinung zu einem Sachverhalt zu bilden halte ich für unmöglich, dennoch tun es viele und das finde ich persönlich nicht gut.

      Dokus regen zum nachdenken und reflektieren an, was wichtig ist, leider nehmen viel zu viele Menschen alles ernst und glauben alles was man ihnen auftischt und hinterfragen selten oder gar nicht. Das ist auch offenkundig hier der Fall.

      • Also ich finde an der Doku nichts schlimmes, Vince werden Fragen gestellt und er antwortete wie ich finde ziemlich ehrlich darauf. Die Interviews wurden alle noch vor der ganzen „Geschichte“ aufgezeichnet.

  2. Die Privatperson hat definitiv seeeeeeeeehr viele Züge des Mr. McMahon Gimmiks angenommen, wenn er nicht sogar immer so war. Da brauch er sich gar nicht rausreden. Seit Jahrzehnten hört man die Backstage Storys über Vince von entlassenen Angestellten welche dann immer als Verbittert etc dargestellt wurden. Man brauch die Doku nicht sehen um zu wissen was für n abartiger Typ Vince ist

  3. Ja das glaube ich leider sofort, dass Netflix reale Person und Gimmick komplett vermischt. Bei der F1 bekommen sie es ja auch nicht hin, vermischen alle möglichen Dinge untereinander, machen Drama wo keins ist, nehmen ne falsche Tonspur….

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