UHD: „Predators“

                                 Getestet und verfasst von General M

                 Quelle Bildmaterial: „Predators, ©2010 20th Century Fox. All rights reserved.“

                                                                 Ab sofort erhältlich

81r7LiDIOyL. SL1500 20 Jahre, nachdem der kultige Predator seinen letzten Soloausflug auf die Kinoleinwand tätigte, bekam das Franchise um den außerirdischen Jäger endlich eine Fortsetzung spendiert, die nicht nur inhaltlich, sondern auch in Sachen Gewaltgrad wieder ein erwachsenes Publikum ansprechen sollte. Mit Motel – Regisseur Nimród Antal hat man sich einen geeigneten Kandidaten für die Umsetzung ausgesucht, zudem war niemand geringeres als Robert Rodriguez an der Produktion beteiligt. Das Ergebnis ist ein erfreulich altmodischer SciFi – Actioner geworden, der im Rahmen des neuen Predator: Upgrade nun auch seinen Sprung ins neue 4K – Format wagt. 

Der Film

Sie sind Soldaten, Auftragsmörder, Rebellen oder einfache Kriminelle. Und sie haben eines gemeinsam: Allesamt finden sich ohne Erinnerung an die vorherigen Ereignisse, dafür aber schwerbewaffnet in einem unbekannten Dschungel wieder. Der Söldner Royce (Adrien Brody, Oscar© für Der Pianist) stellt sich schnell an die Spitze der ungleichen Crew, der unter anderem der mürrische Cuchillo (Danny Trejo, Machete) sowie die israelische Scharfschützin Isabelle (Alice Braga, Elysium) angehören. Gemeinsam versuchen sie verzweifelt, einen Ausweg aus dem tropischen Urwald zu finden. Dabei müssen sie aber schnell feststellen, dass sie sich längst nicht mehr auf der Erde befinden und auch nicht durch Zufall im Dschungel gelandet sind.

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Denn auf dem fremden Planeten haben sich auch die Predators eingefunden, die ihre Fähigkeiten bei der Menschenjagd verbessern wollen. Nachdem die Gruppe nur knapp einem ersten Angriff überdimensionierter Jagdhunde entgangen ist und in der Folge immer mehr Gruppenmitglieder den außerirdischen Jägern zum Opfer fallen, stoßen die Verbliebenen auf den Überlebenden Noland (Laurence Fishburne, Matrix), der bereits mehrere Jagdsaisons der Predators überlebt hat. Gemeinsam entschließen sich Royce und Co. den Kampf gegen die hochtenologisierten Jäger aufzunehmen. Zumal die sich untereinander aufgrund einer uralten Blutfehde auch nicht so grün sind wie ihr Blut. Doch auch in den eigenen Reihen kann man niemandem vertrauen… 

Die Rezension

Predators ist in vielerlei Hinsicht dem ersten Teil sehr ähnlich. Das tropische Setting, eine Gruppe schwer bewaffneter, bunt gemischter Kampfexperten und die allgegenwärtige Bedrohung durch einen Predator – nur dass dieser dieses Mal nicht alleine auftritt, sondern gleich noch ein Paar Kumpels im Schlepptau hat. Und ja, betrachtet man das Ganze von der kritischen Seite, entwickelt sich die Handlung letztendlich auch sehr vorhersehbar und strotzt nur so voller Klischees. Aber mal ehrlich, die Story ist in dem Fall auch gar nicht so wichtig. Denn was hier letztendlich zählt, ist das Spektakel. Fans des Predators erwarten Blut, markige Sprüche, Testosteron und Explosionen. Und all das kriegen sie hier auch in unterhaltsamer B-Movie – Atmosphäre auf dem Silbertablett serviert. Der Film nimmt sich nie sonderlich ernst, die Darsteller haben sichtbar Spaß am Spiel und die Predatoren waren noch sie so grimmig und hässlich. Kopf abschalten und die Action genießen – wem das ohne Probleme gelingt, wird mit Predators definitiv viel kurzweiligen Spaß haben. Und für nichts anderes wurde der Film gemacht. 

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Adrien Brody spielt hier trotz schmaler Statur den Anführer der bis an die Zähne bewaffneten Bande Überlebender und man merkt, dass er immense Freude daran hatte, auch mal in anderen Rollen glänzen zu dürfen als denjenigen, die er sonst längst routiniert mimt. Mit der Brasilianerin Alice Braga hat man auch einen starken weiblichen Charakter im Cast. Aber auch der Rest der Darstellerriege fügt sich gut ins Setting ein. Im Fokus stehen natürlich die fiesen Predator, über deren Kultur man hier erstmals seit Alien vs. Predator wieder etwas mehr erfahren kann, die aber abseits davon herrlich gnadenlos agieren. An Gore mangelt es dem Streifen definitiv nicht.

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An das offene Ende sollten dann eigentlich noch zwei Fortsetzungen anschließen, die angesichts des soliden Einspielergebnisses an den weltweiten Kinokassen auch eine zeitlang durchaus möglich erschienen. Letztendlich wurde aber nichts aus einem oder mehreren Sequels, stattdessen läuft seit Mitte September mit Predator: Upgrade eine eigenständige Fortsetzung unter Verantwortung von Shane Black im Kino, die bisher aber leider die in ihn gesetzten Erwartungen nicht erfüllen konnte. Ob der Predator noch eine Zukunft hat, bleibt also abzuwarten. 

Die UHD

Hier haben wir es technisch ausnahmsweise mit einem sehr komplexen Hintergrund tun. Denn Predators wurde zwar anders als seine Vorgänger vollständig digital aufgenommen, allerdings kamen dafür längst nicht die modernen Kamerasysteme zum Einsatz, die man heute kennt und die als solche längst Industriestandard sind. Stattdessen kamen Panavision Genesis HD – Kameras zum Einsatz, die noch aus der Frühphase hochauflösender Systeme stammten und entsprechend auch nur in konventionellem Full HD aufzeichnen. Am Ende der Post – Produktion entstand darauf basierend dann ein 2K Digital Intermediate, welches auch als Basis für die Kinofassung sowie den folgenden Heimkinoveröffentlichungen diente. So auch im Fall der UHD, die das einzig vorhandene Master als 4K – Upscale beherbergt und überdies neben dem erweiterten Farbraum auch (und ausschließlich) HDR10 nutzt.

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Die UHD präsentiert sich dadurch insgesamt deutlich farbintensiver als die Blu-Ray und gibt besonders dem Dschungelgrün wesentlich mehr Punch, aber auch alle anderen Farben abseits davon kommen viel kräftiger zur Geltung. Das Filmkorn präsentiert sich hier deutlich feiner als zuvor und tut dem Gesamteindruck gut, es ist allerdings zu vermuten, dass man hier künstlich nachgeholfen hat. Zum Glück mit deutlich besserem Ergebnis als bei der Ultimate Hunter Edition des Originals. Ferner bietet die UHD zu Predators sogar geringfügig mehr Bildinformationen zugunsten eines leicht schmaleren Bildausschnittes. Den guten Dingen stehen aber auch einige Nachteile gegenüber: Unschärfen sind nicht selten auszumachen, zudem verliert der bereits so schon sehr dunkle Film dank der hier kräftigeren Schwarzwerte besonders zum Ende hin zahlreiche Details. Bedenkt man den Ursprung des genutzten Materials, sind all diese Probleme durchaus nachzuvollziehen, gestalten ein Upgrade für Besitzer der Blu-Ray aber natürlich wenig ansprechend. Hier kann dann doch auch mal passen. 

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Beim Ton gibt es dagegen keine spannenden Geschichten, denn die bereits existierenden Audiospuren der Blu-Ray sind auch hier in gleicher Form vorhanden. Puristen dürfen sich auf verlustfreuen DTS-HD MA 5.1 – Ton freuen, der in seinen besten Momenten sehr immersive Dschungelatmosphäre auf die Lautsprecher zaubert und auch den Subwoofer immer mal wieder schön in Anspruch nimmt. Der deutsche Ton präsentiert sich in nahezu identischer Qualität, liegt hier aber in komprimiertem DTS 5.1 – Format vor und muss daher in Sachen Dynamik doch ein klein wenig zurückstecken. Insgesamt macht der deutsche Ton seine Sache aber trotzdem sehr gut und bietet auch heute noch einige erinnerungswürdige, wunderbar kraftvolle Momente bei jederzeit guter Stimmverständlichkeit. Ordentlich geboten wird einem auch beim Bonusmaterial. Dieses wurde komplett auf der beiliegenden Blu-Ray untergebracht, die 1 zu 1 der bereits bekannten HD – Veröffentlichung entspricht. Enthalten sind der Audiokommentar des Regisseurs, neun Deleted bzw. Extended Scenes sowie zahlreiche interessante, teilweise sogar recht umfangreiche Featurettes, die sich intensiv mit der Herstellung des Films beschäftigen. Dazu gesellen sich auch noch eine Handvoll Motion Comics, für welche die Originaldarsteller des Films ihre Stimmen geliehen haben. Alles in allem eine runde und sehr interessante Sache, nur eben ohne Neuerungen. 

Fazit

ava4„Als Abschluss der Predator – Trilogie im Rahmen der neuen 4K – Veröffentlichungen bildet Predators leider das qualitative Schlusslicht. Bedingt durch seine Herstellung präsentiert die UHD den Film spürbar farbenfroher, leidet dafür aber weiterhin an allen produktionsbedingten Nachteilen der Blu-Ray. Durch das wesentlich dunklere Bild gehen zudem im Finale einige Details verloren. Dennoch kann man wohl sagen, dass 20th Century Fox hier getan hat, was getan werden konnte. Das mag nicht viel sein, aber die Verbesserungen überwiegen letztendlich doch. Wer die Blu-Ray aber bereits im Regal hat, sollte sich die Investition gut überlegen. Alle anderen bekommen hier einen extrem unterhaltsamen, aber arg klischeehaften und vorhersehbaren Actioner geboten, der dafür aber die Predatoren herrlich fies in Szene setzt und der zudem mit seinem dreckigen Setting glänzen kann.“

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