
– Nach monatelanger Spekulation und ersten Gerüchten über ein neues Business-Vorhaben von Vince McMahon gibt es nun die offizielle Bestätigung: Der ehemalige WWE-Chairman hat eine neue Firma ins Leben gerufen. Wie aus einem Bericht von Brandon Thurston von Wrestlenomics hervorgeht, handelt es sich dabei um eine Investmentgesellschaft mit dem Namen „14th & I“, die sich auf die Bereiche Sport, Medien und Unterhaltung konzentriert.
Gründung nach Rücktritt bei TKO
Der 79-jährige McMahon hatte sich im Januar 2024 offiziell aus der TKO-Führung zurückgezogen. Der Rücktritt erfolgte im Zuge einer Zivilklage, die von der ehemaligen WWE-Mitarbeiterin Janel Grant gegen ihn, die WWE sowie den langjährigen WWE-Offiziellen John Laurinaitis eingereicht wurde. Grant beschuldigte die Beklagten unter anderem des sexuellen Missbrauchs und Sexhandels. Diese Klage ist weiterhin anhängig, jedoch wurde Laurinaitis in dieser Woche aus dem Verfahren entlassen, nachdem er sich zur Kooperation mit den Ermittlern bereit erklärt hatte – wir berichteten.
Erste Hinweise Ende 2024 – nun konkrete Details bekannt
Bereits Ende 2024 berichteten US-Medien, dass Vince McMahon im Begriff sei, eine neue Entertainment-orientierte Firma zu gründen, an der mehrere ehemalige WWE-Mitarbeiter beteiligt sein sollten. Mit der nun bekannten Struktur und Positionierung von „14th & I“ wird deutlich, dass McMahon plant, in anderen Bereichen der Unterhaltungsbranche tätig zu werden – jedoch vorerst nicht im Wrestling.
Was ist „14th & I“?
Am 20. September 2024 registrierte Vince McMahon in Connecticut offiziell mehrere Holdings- und Managementgesellschaften unter dem Dach des neuen Unternehmens. Zwei Markenanträge wurden bereits am 23. August 2024 beim United States Patent and Trademark Office (USPTO) eingereicht – sowohl für „14th&I“ als auch „14th & I“. Diese Marken umfassen unter anderem Private-Equity-Fonds-Investitionen, Unterhaltungsproduktionen sowie strategische Managementdienstleistungen.
Ehemalige WWE-Führungskräfte übernehmen Schlüsselrollen
Als Präsident von „14th & I“ fungiert Brad Blum, der in der Vergangenheit als Executive Vice President und Chief Operating Officer der WWE tätig war. Auf seinem verifizierten LinkedIn-Profil beschreibt Blum das neue Unternehmen wie folgt:
„14th & I ist eine private Investmentfirma, die sich auf die Bereiche Sport, Medien und Unterhaltung konzentriert. Wir sind ein disziplinierter, flexibler, langfristiger Kapital- und Strategiepartner. Unser Fokus liegt auf Übernahmen und Mehrheitsbeteiligungen, wir prüfen aber auch gezielt wachstumsorientierte Minderheitsbeteiligungen. Wir arbeiten mit herausragenden Managementteams zusammen und unterstützen sie mit Fachwissen, Erfahrung und weitreichenden Netzwerken, um langfristigen Mehrwert zu schaffen.“
Ein weiteres ehemaliges WWE-nahes Talent ist David Spingarn, der laut LinkedIn-Profil die Rolle des Chief Investment Officer bei „14th & I“ übernommen hat.
Symbolische Namenswahl mit historischem Bezug
Wie Wrestlenomics in seinem Bericht betont, ist der Name „14th & I“ nicht zufällig gewählt worden. In einem WWE.com Artikel aus dem Jahr 2006 wird erwähnt, dass sich an der Kreuzung 14th Street und I Street in Washington, D.C. einst der Sitz der Capitol Wrestling Corporation befand, dem Vorgängerunternehmen der WWE, das einst von Vince McMahons Vater, Vince McMahon Sr., geführt wurde. Der Name des neuen Unternehmens könnte somit ein bewusster Verweis auf die Familiengeschichte und die Ursprünge der Wrestling-Dynastie McMahon sein.
Keine aktuellen Hinweise auf ein Wrestling-Engagement
Trotz der symbolträchtigen Namenswahl gibt es derzeit keine Hinweise darauf, dass Vince McMahon mit „14th & I“ in das Wrestlinggeschäft zurückkehren möchte. Die Ausrichtung der Firma deutet eher auf Investitionen in angrenzende Branchen wie Streaming, Live-Events, Sportmanagement oder Medienproduktionen hin. Eine Rückkehr zur WWE oder ein neues Wrestlingprojekt scheint, Stand jetzt, nicht geplant.
– Am vergangenen Wochenende wurde WWE Evolution 2 offiziell angekündigt – das erste rein weibliche Premium Live Event der WWE seit 2018 kehrt am Sonntag, dem 13. Juli 2025, in Atlanta, Georgia, zurück. Doch während viele Fans diese Ankündigung mit Begeisterung aufnahmen, ist die interne Reaktion im WWE-Roster deutlich differenzierter ausgefallen.
Viele Wrestlerinnen waren über die Ankündigung überrascht
Wie Fightful Select berichtet, wussten die meisten Mitglieder der Women’s Division bis zur öffentlichen Bekanntgabe am Wochenende nichts von den Plänen zur Rückkehr von Evolution. Die Überraschung war entsprechend groß. Nur einige wenige Top-Stars sowie eine namentlich nicht genannte Legende sollen bereits vorab informiert gewesen sein – letztere wird laut interner Spekulation möglicherweise sogar für die Show gebookt.
Diese Kommunikationspolitik sorgt für Unmut, zumal einige Wrestlerinnen betonten, dass bei männlichen Superstars eine solche Vorgehensweise unüblich sei. „Das Unternehmen verlangt gewisse Dinge von uns, die es bei den Männern so nie verlangen würde, und das ist frustrierend“, erklärte eine WWE-Akteurin laut Fightful.
Kritik am möglichen Symbolcharakter – und an ungünstigem Timing
Mehrere Stimmen aus dem Roster äußerten Bedenken, dass WWE Evolution 2 möglicherweise nicht als echte Chance, sondern lediglich als PR-Maßnahme wahrgenommen werden könnte – insbesondere, wenn man sich auf ein „Curtain Call“-Element konzentrieren sollte.
Anmerkung: Ein „Curtain Call“-Element bezieht sich in diesem Zusammenhang auf einen emotionalen Abschlussmoment, bei dem alle Beteiligten, meist unabhängig von ihrer Rolle oder Storyline gemeinsam im Ring oder auf der Bühne stehen, sich feiern lassen und symbolisch „den Vorhang schließen“.
Bei WWE Evolution 2018 war genau so ein Moment zu sehen: Viele Frauen aus verschiedenen Generationen versammelten sich am Ende der Show zusammen im Ring, um die Veranstaltung gemeinsam ausklingen zu lassen. Es hatte einen rührenden, ehrenden Charakter, ähnlich wie ein Abschiedsapplaus im Theater.
Zudem gibt es wirtschaftliche und strategische Bedenken: Ein Talent wies darauf hin, dass die Veranstaltung zeitgleich mit einem Beyoncé-Konzert in der Nähe stattfindet. Diese Überschneidung könne nicht nur für Vergleicheim Hinblick auf Publikumsresonanz sorgen, sondern durch gestiegene Hotelpreise auch als Argument dienen, warum ein weiteres Evolution-Event in Zukunft nicht mehr gerechtfertigt sei.
„Wenn das Event im Vergleich zu Beyoncé schlecht abschneidet, wird man es als Grund nehmen, es nie wieder zu machen“, so ein kritischer Kommentar.
Hoffnung auf Chancen für ungenutzte Talente
Trotz der Bedenken gibt es innerhalb der WWE Women’s Division auch positive Stimmen, die dem Event hoffnungsvoll entgegenblicken. Ein erfahrenes Talent erklärte, es hoffe, dass „Evolution 2” ein Sprungbrett für Talente werde, die bisher zu wenig eingesetzt wurden. Besonders wichtig sei die Kombination aus aktuellen Stars und Legenden, um neue Geschichten zu erzählen und Verbindungen zu schaffen.
„Ich hoffe, viele Frauen, die selten eingesetzt werden, bekommen hier die Chance zu glänzen. Und vielleicht können wir etwas mit den Legenden aufbauen. Aber die WWE muss uns auch helfen, das zum Erfolg zu machen“, so der Wortlaut des Zitats laut Fightful.
Enttäuschung über das aktuelle Booking der Women’s Division
Laut Fightful ist ein weiterer Faktor für die verhaltene Euphorie die allgemeine Unzufriedenheit mit dem Booking der Women’s Division in den vergangenen Monaten. Diese Entwicklung drückt auf die Stimmung, und nicht wenige im Roster sehen WWE Evolution 2 kritisch, solange sich strukturell und kreativ nichts an der generellen Darstellung der Frauen verändert.
Ein Top-Star brachte es gegenüber Fightful auf den Punkt:
„Ich weiß nicht, was sie mit dem Event vorhaben, wir haben ohnehin schon zu viele PLEs. Was soll Evolution 2 da bringen, wenn nicht mal das Weekly-Booking stimmt?“