TKO-Präsident Mark Shapiro treibt WWE-Inhalte und Live-Events strategisch voran: Ticketpreise steigen, PLEs werden kürzer und Netflix-Serie sorgt für Diskussionen

WWE befindet sich unter dem Dach der TKO Group Holdings in einem tiefgreifenden Wandel, der nicht nur die strategische Ausrichtung bei Premium-Live-Events betrifft, sondern auch die Preisstruktur, Medienpartnerschaften und die Außendarstellung der Marke. TKO-Präsident Mark Shapiro sprach auf der renommierten JP Morgan-Konferenz am 13. Mai 2025 ausführlich über diese Entwicklungen und gewährte dabei einen tiefen Einblick in die Vision des Unternehmens für die Zukunft der WWE.

Ein zentrales Thema war die wirtschaftliche Optimierung der Live-Veranstaltungen. Shapiro betonte, dass sich WWE aktuell in einer äußerst starken Position befinde, wenn es darum geht, die Gewinnspannen bei Events zu steigern. Dies werde insbesondere durch höhere Ticketpreise, attraktive Standortgebühren und eine dynamische Preisgestaltung ermöglicht. WWE habe sich von einer Strategie mit 300 Events pro Jahr verabschiedet und den Veranstaltungskalender bewusst auf rund 200 Shows reduziert. Statt auf Masse zu setzen, liegt der Fokus nun auf hochkarätigen, gewinnbringenden Events in großen Märkten. Jede einzelne Veranstaltung soll sich wie ein Muss für die Fans anfühlen. Die Umstellung habe laut Shapiro bereits zu deutlich verbesserten Margen im Bereich der Live-Events geführt. Zudem sieht er großes Potenzial für die globale Expansion über Partnerschaften in neuen Märkten, was langfristig die Wirtschaftlichkeit weiter verbessern soll.

In Bezug auf die WWE Premium Live Events erklärte Shapiro, dass TKO einen neuen Ansatz verfolgt, bei dem nicht nur die Anzahl der Veranstaltungen, sondern auch die Matchanzahl pro Event reduziert wird. Statt überladener Shows liegt das Augenmerk künftig auf kompakten Cards mit klarer Storyline-Fokussierung und Top-Stars im Mittelpunkt. Backlash 2025 mit lediglich fünf Matches und eine gestraffte WrestleMania 41 galten laut Shapiro bereits als Vorboten dieser Entwicklung. Auch kommende Events wie Money in the Bank in Los Angeles und Crown Jewel in Perth sollen diesem Format folgen. Das Ziel ist es, WWE PLEs als hochwertige, erzählerisch dichte Highlights zu positionieren, die weniger durch Länge, sondern vielmehr durch Intensität und Qualität überzeugen.

Ein weiteres zukunftsweisendes Thema waren die laufenden Gespräche mit NBC Universal und weiteren Medienpartnern über die Verlängerung des aktuell bis März 2026 laufenden PLE-Vertrags. Shapiro bestätigte, dass NBCU starkes Interesse an einer Fortführung der Kooperation mit Peacock habe, WWE sich jedoch bewusst alle Optionen offen halte. Es sei aus geschäftlicher Sicht unklug, sich ausschließlich an eine Plattform zu binden, weshalb man auch mit anderen potenziellen Partnern spreche.

Die heutige Medienlandschaft erfordert flexible Lösungen, auch wenn dies für Fans mitunter unübersichtlich sein könnte. Dennoch gehe es darum, sowohl finanzielle als auch markentechnische Synergien bestmöglich zu nutzen. TKO wolle sich bei der Entscheidung nicht unter Zeitdruck setzen und betrachte die Verhandlungen als langfristige Investition, ähnlich dem Vorgehen bei den UFC-Rechten.

Nicht weniger brisant ist die Diskussion um die kommende Netflix-Serie WWE: Unreal. In der zehnteiligen Doku-Reihe sollen die Zuschauer erstmals einen direkten Blick hinter die Kulissen der kreativen Abläufe bei WWE erhalten. Shapiro äußerte sich dazu mit gemischten Gefühlen. Einerseits erkennt er das Potenzial der Serie, neue Zielgruppen zu erreichen, andererseits warnte er intern bereits vor einem zu tiefen Einblick in kreative Geheimnisse. Er zog einen Vergleich zum Coca-Cola-Rezept und riet zu Vorsicht: Man wolle die Magie des Wrestlings nicht zerstören, indem man zu viele kreative Details offenlegt. Dennoch zeigte sich Shapiro überzeugt, dass eine dosierte Öffnung wie bei Saturday Night Live den Fans spannende Perspektiven bieten könnte.

Intern gibt es jedoch Widerstand. Laut WrestleVotes Radio sollen sich einige langjährige Mitarbeiter unwohl mit der Serie fühlen, da sie befürchten, dass sie die Mystik und Illusion des Wrestlinggeschäfts beschädigen könnte. Trotz dieser Bedenken geht die Produktion voran. WWE: Unreal entsteht in Zusammenarbeit mit Omaha Productions, NFL Films und Skydance Sports und soll exklusive Inhalte aus dem Jahr 2025 enthalten, darunter Material vom Royal Rumble sowie von den ersten Monday Night RAW-Ausgaben unter dem Netflix-Vertrag. Ein offizieller Starttermin wurde bislang nicht bekannt gegeben, doch ein erster Trailer gewährte bereits einen kurzen Einblick in das Konzept der Serie – siehe hier.

5 Kommentare

  1. Ob sie mit dieser Vorantreibung nicht eher auf längere Sicht mit ihrer Geld Gier die WWE zerstören ist für mich da schon eher die andere Frage ganz ehrlich gesagt! Den die Ticket Preise sind wirklich nicht mehr ok. Und dann noch ein haufen Geld bezahlen und dann auch noch weniger dafür bekommen. Eine Wrestling Show lebt halt auch von der Abwechslung. Nur 5 Matches sind zuwenig! Zb kauft sich einer Tickets weil er den XY Superstar sehen will und dann ist der nicht mal dabei. Und dann auch das Thema Match Länge. Bei manchen Begegnungen funktioniert ein Match über längere Zeit doch bei einigen dann auch wieder nicht und dann ist der Zuschauer schnell gelangweilt. Und mit dem Thema Sponsoring übertreiben sie es auch schon. Am Anfang war nur das Prime Logo im Ring vertreten und jetzt ist der ganze Ring Boden mit Werbung zugepflastert. Und jedes Match hat einen Sponsor bei den PLEs. Das Geld machen wollen ist logisch aber vieles geht auf die Kosten der viel zu viel zahlenden Fans. Und ein Thema noch. Wo sind die ganzen Lässigen Backstage Segmente hin verschwunden! Wenn man jetzt ein Backstage Segment sind ist es meistens nur in Verbindung mit Werbung. Und von den lächerliche Einblendungen wie die Wrestler eintreffen rede ich garnicht. Also schön und gut das sie einen Umsatzrekord nach den anderen aufstellen aber die Magie von Wrestling und auch Sports Entertainment verschwindet immer mehr!

    • Ja sehe ich alles genauso. Keine coolen Backstage Segmente mehr wie früher. Alles nur pull apart brawls oder 20 minuten Promos die gefühlt jede woche das gleiche sind. Ich kann mit dem Produkt und der richtung von wrestling heute nur noch sehr wenig anfangen und es ist wohl hauptsächlich Nostalgie die mich ab und zu dazu bringt mir ein PPV/PLE anzuschauen…

    • Glaube auch, dasss man die WWE auf Dauer damit zerstören wird! Der nächste Schritt wird sein, dass die WWE weiter verkauft wird. Evtl. schlagen ja dann die Saudis zu und wir haben nur noch PLE *g* in Saudi Arabien 😀

  2. Ich sehe es komplett anders. Die Nachfrage bestimmt den Preis, wie auch in der Touristik. Wenn die WWE die Tickets verkaufen kann, ist doch gut. Man darf nicht vergessen, dass das ein Wirtschaftsunternehmen ist. Die Reduzierung von Live Events, das Prinzip Klasse statt Masse ist ebenso richtig. Ich finde die WWE macht im Moment viel richtig.

    • Es ist weder Klasse noch Masse! 20 Minuten blabla kann ich mir auch im TV ansehen dafür muss ich nicht vor Ort sein.Und für 5 Matches die Mittelklasse sind muss man auch nicht vor Ort sein und dafür noch übertriebene Preise bezahlen.Es ist mittlerweile einfach nur mehr ein verdienen am Konsumenten. Um Wrestling geht es schon lange nicht mehr. Irgend eine gequirlte Scheiße die man Monate als Storyline verkauft.Und eine Endlosschleife an gleichen Matches Nichts mehr was irgendwie an Wrestling erinnert wie es mal war.

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