The Elder Scrolls V: Skyrim – „…und jetzt das Ganze nochmal von vorne…“

                                          Getestet und verfasst von General M

Wäre Bethesda augenblicklich nicht sehr erfolgreich mit seinen Marken „The Evil Within“ und „Wolfenstein“ unterwegs, würde man den Publisher auf den ersten Blick wohl hauptsächlich auf zwei Franchises reduzieren: Fallout und The Elder Scrolls. Letzteres erschien erstmals 2011 für den PC, die XBOX 360 sowie die PlayStation 3 und avancierte zum vielfachen Millionenseller. Während Fans nichts sehnlicher erwarten als die Ankündigung einer vollwertigen Fortsetzung, wird Bethesda jedoch nicht müde, das sechs Jahre alte Spiel munter neu zu veröffentlichen. Ob das nun Fanservice oder Ideenlosigkeit ist, muss jeder selbst entscheiden. Zuletzt erschien im letzten Jahr eine grafisch aufpolierte Version mit sämtlichen DLC´s für PC, XBOX One und PlayStation 4. Jetzt ist auch die Nintendo Switch dran. Wie gut ist Skyrim unterwegs?

Drachenschrei für die die Hosentasche

Über die Handlung ist nicht viel Neues zu sagen. Der von euch aus einer Vorlage diverser Rassen gebastelte Charakter erwacht an Bord eines Pferdekarrens. Mit gefesselten Händen und wenig Aussicht auf eine erfolgreiche Flucht fährt er gemeinsam mit dem vom herrschenden Imperium geschnappten Rebellenanführer der Sturmmäntel der Hinrichtung entgegen. Zum Glück wird die Enthauptung des Spielers gerade noch durch einen Drachenangriff verhindert, in den Wirren der Zerstörung gelingt die Flucht. Von diesem Moment an steht dem Spieler eine gewaltige, atmosphärische Welt offen, die auch sechs Jahre nach Erstveröffentlichung kaum Atmosphäre eingebüßt hat. Da man schon nebenbei auf so viele Nebenaktivitäten und Aufgaben gestoßen wird, ist es kaum möglich, alleine stur der Hauptgeschichte zu folgen (manche Leute haben weit über tausend Stunden Spielzeit in Skyrim verbracht und trotzdem nicht alles entdeckt).

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               Das Link – Outfit aus Legend of Zelda gibt es exklusiv in der Switch – Version.

Ob man sich nun einer Gilde anschließt, sich auf die Suche nach verlorenen Artefakten in uralte Ruinen begibt, oder dem Holzfäller bei der Arbeit hilft, die Möglichkeiten sind und bleiben immens. Zwar gibt es längst größere und schönere Titel auf dem Markt, allen voran natürlich den ungeschlagenen Genre – König „The Witcher III“, eine Umsetzung für Nintendos Konsole scheint hier aber natürlich sehr unwahrscheinlich. Hier von einem „Besser als nichts“ zu sprechen, wäre aber absolut unverdient. Zwar ist Skyrim schon etwas überreif in seiner Allgemeinheit, nichtsdestotrotz ist es noch immer ein exzellentes Spiel. 

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        Skyrim wie es leibt und lebt: Auch unterwegs bekommt man das volle Paket geboten. 

Und gerade das macht den besonderen Reiz von Skyrim auf der Nintendo Switch aus. Eine so große Welt gab es vorher noch nie für Unterwegs, Kompromisse gibt es nur wenige. Obwohl die Bildrate auch unterwegs überraschend stabil ist und sich nur selten kleine Einbrüche erlaubt, geht all das jedoch auf Kosten der allgemeinen Qualität. Es mangelt vor allem an Bildschärfe, auch die Texturqualität wurde im Vergleich zu den anderen aktuellen Versionen kräftig reduziert. Auch die Grasdichte wurde heruntergeschraubt und oftmals baut sich die Vegetation erst sehr spät vor den Augen des Charakters auf. Den Spielfluss stören all diese Dinge aber nur wenig, die Switch – Version pendelt sich grafisch in etwa beim Stand der Last Gen – Editionen ein, für den kleinen Bildschirm unterwegs absolut ausreichend. Die Auflösung bleibt bei 720p, das Spiel selbst bleibt dafür glücklicherweise von den meisten Problemen verschont, welche den Titel auf allen Systemen über Jahre geplagt haben. Natürlich sind die Erweiterungen Dawnguard, Hearthfire und Dragonborn auch hier enthalten und versprechen zusätzlichen Inhalt abseits des Hauptspiels.

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                  Trotz grafischer Abstriche bietet Skyrim auch unterwegs tolle Panoramen. 

Ein klares Manko ist jedoch die äußerst unpräzise und fummelige Bedienung, welche präzises Aiming in nahezu jeder Hinsicht sehr erschwert. Ob man nun mit Pfeil und Bogen auf einen gegnerischen Kopf zielen möchte, oder einfach eine Münze einsammeln möchte: Die Twin – Sticks bleiben das große Problem aller aus der Ego – Perspektive spielbaren Switch – Titel, die es bisher zu kaufen gibt. Ebenfalls ärgerlich ist, dass es keine Möglichkeit gibt, die Helligkeit zu regulieren. Besonders in dunklen Abschnitten ist es so fast unmöglich, etwas zu sehen. Hier sollte Bethesda schleunigst per Patch nachbessern. Alles in allem funktioniert Skyrim jedoch überraschend gut als mobiler Titel und sollte auch auf längeren Reisen jede Form von Langeweile bestens vertreiben (wenigstens solange der Akku hält). Das hat jedoch auch seinen Preis: Die Switch – Version schlägt mit 60€ als Vollpreistitel nicht nur kräftig zu Buche, sie kostet damit auch mehr als das Doppelte der PS4/X1 – Versionen. Ein gesalzener Preis für ein Spiel, welches sich inhaltlich nicht weiterentwickelt hat, zumal auch kein Mod – Support gegeben ist. Wer viel unterwegs ist, ist mit der Switch – Version gut bedient. Sofazocker, die im Besitz mehrerer Konsolen sind, sollten sich den Kauf gut überlegen, sowohl XBOX One als auch PlayStation 4 bieten die technisch weit überlegene Version zum wesentlich kleineren Preis. 

Fazit und Wertung

ava2 „Wer mit den grafischen Abstrichen leben kann und auch in Sachen Bedienung etwas Geduld aufbringt, bekommt mit Skyrim auch auf der Switch ein umfangreiches Abenteuer in einer zeitlosen, atmosphärischen Welt geboten, die auch sechs Jahre nach Erstveröffentlichung kaum Charme und Reiz eingebüßt hat. Der hohe Preis macht das Spiel aber nur für Globetrotter und Neueinsteiger empfehlenswert. Lässt man das mal außen vor, bekommt man momentan nirgendwo sonst eine so große, frei erkundbare Welt für Unterwegs geboten. Nun sollte man aber langsam mal dazu übergehen, die Fortsetzung anzukündigen. Nach sechs Jahren und zahlreichen Neuauflagen beginnt die Faszination von Skyrim nämlich langsam aber sicher, Rost anzusetzen.“

PRO:

+ Die größte, frei erkundbare Welt, die es bisher für die Hosentasche gab
+ Auch auf der Switch ein vollwertiges Skyrim mit allem Stärken und Schwächen
+ Stabile Performance
+ Alle DLC´s an Bord
+ Immenser Umfang
+ Große spielerische Freiheit
+ Atmosphärischer Soundtrack mit Ohrwurmqualität

CONTRA:

– Zahlreiche grafische Abstriche
– Zahlreiche Objekte bauen sich erst spät auf
– Fummelige Bedienung
– Hoher Preis
– Kein Mod – Support

                                                GESAMTWERTUNG:     83%   

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