The Elder Scrolls IV – Skyrim: Special Edition – FUS RO DAH!

                        
                                                  Getestet und verfasst von General M 

Hinweis: Bis auf die Vergleichsbilder stammen sämtliche Bilder aus der maximierten PC – Fassung.

Am 11. November 2011 gab es zwei weltweit bedeutende Ereignisse. Zum einen erzielte Deutschland in einem Freundschaftsspiel gegen die Ukraine auf dem Rasen von Kiew ein 3 zu 3 und ging damit unentschieden auseinander. Zum anderen erschien endlich Skyrim für PC, PlayStation 3 und XBOX 360. Ja, es war eine wunderbare Zeit, in der ein Spiel daherkam, welche sogar die konventionellen Medien durch seine Größe und seine Atmosphäre auf sich aufmerksam machte und weltweit bei Spielern und Presse auf hervorragende Kritiken stieß. Fünf Jahre später kehren wir nun mit der Special Edition des Spiels zurück auf PC, PlayStation 4 und XBOX 360. Im Jahr 2016, in dem unnötig viele Prominente verstorben sind, aber Annemarie Carpendale immer noch im Fernsehen auftreten darf, brauchen wir sowas vielleicht auch. Um uns daran zu erinnern, dass früher alles besser war. Aber ist Skyrim heute so gut wie damals? Und lohnt das Upgrade für Besitzer der alten Fassung? Wir haben die Special Edition auf allen Systemen getestet. 

Ich war auch mal ein Abenteurer…

Gleich zu Beginn klären wir die Frage, welche die meisten wohl besonders beschäftigt. Wie ist die Technik im Vergleich zum Original? Und wie lohnenswert der Umstieg für dessen Besitzer? Immerhin schlägt die Konsolenfassung mit knapp 55€ zu Buche und erscheint damit als Vollpreistitel. Enthalten sind sämtliche Inhalte der Legendary Edition und damit wird ein extrem gewaltiger Umfang geboten, der manche Wochen und Monate beschäftigte und wieder beschäftigen wird. Das liegt daran, dass die Savegames von PS3 und XBOX 360 nicht auf PS4 und XBOX ONE übertragbar sind. PC – Besitzer können sich nicht nur über die Möglichkeit freuen, ihre Spielstände zu transferieren (wenn auch nicht ganz offiziell), sie erhalten die Special Edition auch komplett gratis, sofern sie bereits im Besitz der Legendary Edition waren. Die war je nach Angebot zwischen 11-15€ erhältlich und wurde zeitig aus dem Verkehr gezogen. Die Gründe dafür sind im Grunde offensichtlich. Aber zur Technik!

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Der Sprung von alten zu aktuellen Konsolen ist stellenweise gewaltig. Die Special Edition kann besonders durch eine stark verbesserte Texturenqualität und Auflösung punkten, ebenso durch ein dickes Plus an Sichtweite, Vegetationsdichte, Effektqualität und Schatten. Zusätzlich sorgt eine sinnvoll überarbeitete Beleuchtung dafür, dass die Welt von Skyrim mit all ihren Städten, Höhlen, Gräbern und Co. auf Konsolen nie schöner ausgesehen hat. Auch die zahlreichen NPC’s profitieren von den Verbesserungen, was das Gesamtpaket gut abrundet, allerdings auch einen Haken birgt: Die Konsolenfassungen laufen nämlich ausschließlich mit 30 Frames pro Sekunde und leiden hin und wieder unter kleinen Rucklern. Ein Problem, welches mir bereits die Arkham Remaster ruinierte. Natürlich sind die Konsolen technisch limitiert, ob die PS4 Pro bald native 4K – Unterstützung für Skyrim liefert hin oder her, aber ein im Kern prima aufgehübschter und dennoch im Ergbnis nicht mehr zeitgemäß aussehender Titel sollte wenigstens native 60 Frames bieten. 

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                                             Die PC – Version punktet mit nativem 4K – Support…

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                                       …ist davon abgesehen aber fast identisch zur Konsolenfassung.

Was die PC – Version angeht, die bietet all das und mehr. Gerade die Tatsache, dass Skyrim dort jetzt auf x64 – Architektur aufbaut, sollte zukünftig noch umfangreichere Modifikationen ermöglichen. Ohnehin darf man die Tatsache, dass dort selbst die Ur – Version dank Mods bildschön aussehen kann und damit auch das offizielle Remaster teils mühelos hinter sich lässt, nicht vergessen. Aber man muss dennoch klar distanzieren, was der Intention der Entwickler näher kommt und was am Ende die Community daraus macht. So darf man eine bis unter das Dach gemoddete PC – Fassung nicht mit der Special Edition vergleichen. Besonders die Tatsache, dass die Handhabung dieser Mods stellenweise extrem kompliziert ist und nicht selten zu Totalabstürzen führt, ist Bethesda’s Special Edition die richtige Wahl für alle, die entweder nicht modden können oder wollen und die andereseits trotzdem eine verbesserte Optik genießen möchte – altbekannte Bugs wie im Boden verschwindende NPC’s inklusive. Die werden zwar von den meisten Spielern mittlerweile als klassisch Bethesda angesehen, hätten aber nach 5 Jahren dann doch mal ausgemerzt werden können. 

…aber dann traf mich ein Pfeil ins Knie.

Auch sonst wirkt Skyrim trotz Special Edition an einigen Stellen bereits etwas veraltet. Besonders die für Konsolen designte Menüführung und Steuerung ist auf dem PC fummelig und frustrierend. Wer kann, sollte auch hier mit Gamepad spielen. Sowas würde heutzutage niemad mehr umsetzen. Und auch die Hauptgeschichte haut wohl heute niemanden mehr vom Hocker. Dazu haben aktuelle Titel wie The Witcher 3 viel zu steil vorgelegt. Ich würde nicht so weit gehen und hier von Nostalgie reden, aber inhaltliche und technische Alterungserscheinungen sind nach 5 Jahren dennoch nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem wird immer noch eine grandiose Atmosphäre erreicht, die dank des tollen Tag- und Nachtzyklus, der gewaltigen Erkundungsfreiheit und nicht zuletzt dem kongenialen Soundtrack immer noch Spaß macht – und davon sogar jede Menge! 

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Wem das nicht genügt, kann sich freuen: Erstmals bieten auch die Konsolenfassungen Mod – Support, wenngleich aufgrund der Schwierigkeiten mit Sony die XBOX One deutlich mehr Erweiterungen zu bieten hat und diese natürlich rein inhaltlicher und nicht optischer Natur sind. 

Fazit und Wertung

ava2„Skyrim ist Kult und definitiv Teil der modernen Videospielgeschichte. Daran ist nicht zu rütteln. Natürlich kann der Titel trotz gelungener Aufhübschung nicht mit der aktuellen Konkurrenz, oder gar einer stark gemoddeten PC – Version mithalten. Aber betrachtet man die Special Edition eigenständig, lohnt der Umstieg für Konsolenbesitzer ohne PC definitiv. Wo auch immer, die große Welt und die zahlreichen DLC’s sorgen für Abwechslungs und sind damals wie heute Güteklasse A in Sachen RPG’s. Wer bis heute nicht verstanden hat, woher dieser Helm mit den Hörnern kommt und was der Spruch mit dem Abenteurer und dem Pfeil im Knie bedeutet, hat ein Stück Videospielgeschichte verpasst, welches es trotz kleiner Makel schleunigst nachzuholen gilt!“

PRO:

+ Deutlich aufgehübschtes Remaster

+ Sämtliche Downloadinhalte sind an Bord
+ Erstmals Mod – Support auf Konsolen
+ Gehört immer noch mit zum Besten im Genre
+ Viele spannende Quests
+ Große spielerische Freiheit
+ Extrem große Welt, die zum Entdecken einlädt
+ Grandioser Soundtrack
+ Untereinander gut kombinierbare Talente
+ Gut ausbalancierte Schwierigkeitsgrade

CONTRA:

– Lohnt nur für Besitzer von Last Gen – Konsolen
– Recht happiger Preis
– Konsolenfassung auf 30 Frames limitiert
– Konsolenfassung mit ab und an leichten Rucklern
– Leidet immer noch an den Bugs der Ur-Version
– Hauptgeschichte heutzutage eher belanglos
– Fummelige Menüführung und Steuerung (PC)


                            GESAMTWERTUNG:     89% (PC)
                                                                    85% (X1/PS4)

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