Star Wars: Battlefront™ – Todesstern DLC – Das ist kein Mond…

                                                  Getestet und verfasst von General M

Viele Spieler tragen ja gerne das Gerücht in die Welt, Battlefront sei tot. Das ist allerdings nicht korrekt. Casual Gamer erfreuen sich noch immer zuhauf am eher einsteigerfreundlichen Gameplay und der nachwievor in einem Videospiel unerreichten Star Wars – Atmosphäre. Wenngleich die Konsolenspieler scheinbar wesentlich aktiver sind als die PC’ler, wo die Serversuche teilweise ewig in Anspruch nimmt, bzw. gar nicht von Erfolg gekrönt ist. Das ist recht schade, verdient doch gerade der neue Todesstern – DLC eine Chance. Der ist nämlich der bisher beste aller erschienenen Zusatzinhalte! Season Pass – Besitzer dürfen seit heute kostenlos loslegen, alle anderen starten kommende Woche zum gewohnten Einzelpreis von knapp 15€. Wir haben uns jeweils Rebellen und Imperium angeschlossen und die Schlacht um den Todesstern für euch ausgetragen!

…das ist eine Raumstation! 

Hoch schlugen die Herzen von Hardcore – Fans der Vorgänger, als EA und DICE die Rückkehr der beliebten Raumschlachten für den neuen DLC ankündigten. Wobei, wenn man ganz ehrlich sein will, bedeutet das nichts weiter, als die gewohnten Staffel – Kämpfe, nur dass es dieses Mal keinen Boden mehr gibt. Stattdessen sehr viel mehr Platz im All, wo zwischen Todesstern und Sternenzerstörern große Trümmerfelder darauf warten, ungeübte Piloten mit einem schnellen Ende zu begrüßen. Tatsächlich macht das aber im Rahmen dieses coolen Szenarios eine Menge Spaß, zumal auch das Balancing hier sehr gut gelungen ist. 

starwarsbattlefront 2016 09 20 14 13 56 041

Kleiner Wermutstropfen: Mal wieder hat EA den Zusatzinhalt auf eher kleinere Spielergruppen bis maximal 24 Spieler ausgelegt, also jeweils 12 Spieler pro Seite. Das gilt nicht nur für die Raumschlacht, sondern auch für das klassische Gefecht sowie den neuen Modus mit Namen Kampfstation, der das Herz des DLC darstellt und erstmal das Gefühl frischen Windes ins Spiel bringt, welches die bisherigen Zusatzinhalte irgendwie vermissen ließen.

starwarsbattlefront 2016 09 20 15 05 55 271

In der ersten Phase wird klassischer Raumkampf gespielt. Die Rebellen müssen (ähnlich dem Kampfläufer – Modus) den Sternenzerstörer ausschalten, der den Todesstern bewacht. Dazu führen sie X-Wings und A-Wings in die Schlacht, aber auch Helden wie Han Solo samt Millennium Falcon können ins Spiel eingreifen. Die mit TIE – Fightern und Abfangjägern ausgestatteten Imperialen müssen den Sternenzerstörer bis zum Ablauf des Zeitlimits verteidigen. Ist das Imperium siegreich, endet das Spiel. Gewinnen die Rebellen, beginnt dagegen Phase 2 des Modus. Die Rebellen müssen R2-D2 in einer Runde Eskorte vor Ablauf eines neuen Zeitlimits vom Todesstern evakuieren. Hier wird ausschließlich am Boden gekämpft. Die engen Korridore des Todessterns bieten hervorragende Gelegenheit für Hinterhalte und Kesselangriffe. Gelingt auch das, beginnt die letzte und entscheidende Phase – der berühmte Angriff auf den Todesstern selbst.

starwarsbattlefront 2016 09 20 14 55 03 494 
Jetzt geht es um alles oder nichts. Während stationäre Geschütze und gegnerische Flieger die Hauptstreitmacht der Rebellen beharken, wird jeweils ein zufällig bestimmtes Geschwader aus drei Fliegern dazu bestimmt, sich in die Gräben zu stürzen und bis zum wunden Punkt des Todessterns vorzudringen. Dass es am Ende natürlich Luke Skywalker war, der den entscheidenden Treffer versenkt hat, lässt das Spiel außer Acht. Aber wer wäre seinerzeit nicht gerne am Auslöser gewesen? Diese Chance hat man nun, vorausgesetzt, man schafft es durch das knappe Dutzend Checkpoints, die durch zahlreiche Hindernisse bis zur ersehnten Abschussluke führen. Hier birgt der Modus jedoch ein nicht geringes Maß an Frustration. Während ungeübte Piloten schnell an den zahlreichen Rohren und Wänden zerschellen und daraufhin wieder als konventionelle Flieger respawnen, gelingt es den Imperialen meist, die gegen eine Übermacht völlig schutzlosen Restgeschader mühelos in die Luft zu jagen. Zumal mit Darth Vader auch noch ein extrem robuster Held samt TIE – Fighter ins Gefecht eingreift. Aber keine Sorge, die Rebellen kriegen natürlich auch Unterstützung von Luke Skywalker, alias Rot 5. Wobei sich natürlich viele Spieler als Helden „Übergewichtiger Pilot 1“ gewünscht hätten. Während die Zeit unerbittlich abläuft, beginnt es mehr und mehr zu nerven, dass ein Sieg quasi aussichtslos zu sein scheint. Nach mehreren Runden ist es den Rebellen nicht ein einziges Mal gelungen, das Ziel zu erreichen. Das komplette 3-Phasen-Gefecht ist damit unweigerlich verloren und muss gänzlich neu begonnen werden. 

starwarsbattlefront 2016 09 20 14 15 27 836

Trotzdem, ganz unmöglich scheint ein Sieg nicht zu sein. Das Problem ist nur, dass sich die Geschwader auf Rebellenseite nicht organisieren können, da Battlefront eben keinerlei Squadbildung oder andere Com-Shortcuts zulässt und damit seinem Vorbild Battlefield in Sachen Möglichkeiten und Taktik immer noch spürbar nachhinkt. Anderenfalls wäre es einfacher, die Verteidigung der Jäger zu organisieren. So fliegt zumeist jeder Pilot in seinem eigenen kleinen Raum. Lustig: Die meisten Piloten fliegen lieber kurz vor der Zerstörung freiwillig gegen die Mauer, anstelle dem Angreifer Punkte für den Kill zu überlassen. Dass dies alles andere als Fairplay ist, muss man wohl nicht groß erwähnen. Und im Grunde macht der Modus wirklich Spaß, könnte jedoch mit mehr taktischen Komponenten noch wesentlich genialer sein!

Neue Helden braucht das All!

Wie es die Tradition mittlerweile verlangt, bringt auch der Todesstern – DLC zwei neue Helden ins Spiel. Während das Imperium mit Kopfgeldjäger Bossk auf ein Reptilienwesen mit gut ausgeprägten Jagdinstinkten und einem Arsenal an Gasgranaten zugreifen kann, ziehen die Rebellen mit dem allseits beliebten Chewbacca ins Gefecht. Der kann dank seiner Armbrust sogar kleinere Gegnergruppen in Schach halten. Alles in allem fügen sich die neuen Helden gut in das mittlerweile nicht geringe Aufgebot ein und machen viel Spaß. Daneben gibt es natürlich auch einen Satz neuer Waffen freizuschalten. Die sind allerdings immer noch allesamt so gleich in ihren Funktionen, dass es kaum nötig ist, darauf näher einzugehen. Daran wird sich aber wohl auch mit dem allerletzten DLC im Dezember nichts ändern – der wird sich dann der Handlung vom kommenden Star Wars: Rogue One annehmen. Man darf gespannt sein! 

Fazit

ava2 „Battlefront legt qualitativ endlich mal zu und präsentiert mit dem neuen Modus rund um den Todesstern willkommene Abwechslung. Genug, um mal wieder einen Blick ins Spiel zu werfen. Das Setting macht durchaus Laune und motiviert, bietet aber aufgrund der spieltechnisch limitierten taktischen Komponenten gerade in der letzten Phase viel Raum für Frustration. Und sicher wird Battlefront nicht mehr das Spiel werden, was sich viele Spieler seinerzeit davon erhofft hatten. In Sachen Star Wars zaubert das Spiel aber technisch immer noch konkurrenzlos hübsche Bilder auf die Bildschirme. Also, schnappt euch einen Raumjäger und haut euch gegenseitig die Mütze voll! Einen Blick ist es in jedem Fall wert!“

Die hier veröffentlichte Meinung stellt lediglich die Meinung des Autors dar und muss nicht zwangsläufig auch die von Wrestling-Point.de, M-Reviews und allen unterstehenden Mitarbeitern sein.
 
©2016 Wrestling-Point.de/M-Reviews