
WWE Chief Content Officer Triple H hat sich im Vorfeld von WrestleMania 41 in mehreren Interviews offen zu Themen geäußert, die ihm persönlich auf der Seele brennen. In einem Gespräch mit Peter Rosenberg zeigte sich „The Game“ zunehmend frustriert über den heutigen Umgang vieler Fans mit Wrestling. Insbesondere die Rolle des Internets und die damit verbundene Spoiler-Kultur sieht er kritisch.
Triple H machte deutlich, dass die heutige Fan-Generation das Produkt oft nicht mehr als das genießt, was es sein sollte: eine Form der Unterhaltung. Stattdessen näherten sich viele Zuschauer dem Geschehen mit der Haltung von Kritikern, was aus seiner Sicht den Spaß an der Sache ruiniert.
„Das mag jetzt etwas hart klingen. Aber an all die Kritiker da draußen: Ich wünschte, ich könnte den Leuten einfach sagen: ‚Hört verdammt noch mal auf, ständig zu kritisieren.‘ Seid stattdessen einfach Fans. Schaut euch den Film an und genießt ihn als Fans“, erklärte er.
Er verglich es mit einem Kinobesuch: Wenn man einen Film unvoreingenommen als Fan anschaue, könne man ihn genießen. Wenn man jedoch analytisch an ihn herangehe und jeden Aspekt bewerten müsse, verändert sich die Wahrnehmung grundlegend. Genau das passiert inzwischen auch beim Wrestling. Überraschungen würden zunehmend entwertet, weil zu viele Menschen versuchten, im Vorfeld herauszufinden, was passieren könnte oder sollte.
Spoiler zerstören laut Triple H die Magie der Shows
Triple H kritisierte dabei insbesondere, dass heutzutage viele Informationen schon im Vorfeld durchsickern oder bewusst gestreut würden und damit die Freude an der Überraschung verloren gehe. „Die Welt war früher so viel besser, als die Leute einfach zuschauten, ohne alles im Voraus zu wissen. Heute gehst du raus, und sofort versucht jemand, die Überraschung zu verderben“, sagte der WWE-Chef.
Sein Team versuche zwar intensiv, Leaks zu vermeiden, doch gelegentlich seien, Informationen trotzdem am nächsten Tag im Internet zu finden. „Ich denke: ‚Was zum Teufel? Wie? Wer?‘ Ich will jemandem eine reinhauen“, sagte Triple H mit einem sarkastischen Unterton. Als Beispiel nannte er ein Memo, das „bewusst zur Ablenkung“ gestreut wurde und besagte, dass Drew McIntyre die Elimination Chamber 2025 gewinnen werde. Diese Information sei „gezielt falsch“ platziert worden, um die wahre Richtung geheim zu halten.
Triple H machte deutlich, dass das wahre Problem nicht das Feedback nach einer Show sei, sondern das vorzeitige Wissen, das potenzielle Höhepunkte vorab entwertet. Er zog den Vergleich zur berühmten Szene aus Star Wars, in der Darth Vader enthüllt, dass er Lukes Vater ist. „Stell dir vor, das wäre schon einen Monat vorher geleakt worden – das hätte die ganze Wirkung und Magie dieser Szene komplett zerstört.“
Triple H nimmt Kritiker des WrestleMania-Aufbaus ins Visier
Auch die wachsende Zahl an Fantasie-Bookings im Internet sieht Triple H kritisch. Besonders im Hinblick auf den Aufbau zu WrestleMania 41, der bei Teilen der Fan-Community nicht gut ankam, reagierte er mit deutlichen Worten. Viele behaupteten, die Card konnte mit vergangenen Jahren nicht mithalten oder sei nicht konsequent genug aufgebaut. Doch Triple H ließ sich nicht beirren und verteidigte die kreative Richtung mit Nachdruck.
„Eine der ersten Dinge, die mir mein Trainer Killer Kowalski beigebracht hat, war: ‚Du führst sie, nicht umgekehrt. Du bestimmst den Weg, nicht sie.‘“ Mit diesem Zitat erinnerte sich Triple H an die Worte seines Mentors. Er betonte, wie wichtig es sei, die Kontrolle über das Storytelling zu behalten, selbst wenn man auf Rückmeldungen hört und sie in gewissem Maße einfließen lässt.
Besonders das ständige Rufen nach schnellen Veränderungen, das im Internet oft mit Begriffen wie „Pivot“ oder „Umbau“ gefordert wird, hält er für problematisch. „Ihr wisst gar nicht, worauf es hinausläuft. Es gibt keinen Moment, an dem plötzlich alles umgedreht werden muss, weil wir den Plan genau kennen“, erklärte er. Für ihn steht fest: Die Fans sehen nur einen kleinen Teil des Ganzen – das vollständige Bild wird sich erst später zeigen. Deshalb sei Geduld wichtig.
Ein Seitenhieb gegen Wrestling-Podcasts der alten Schule
Im selben Gespräch ließ Triple H auch durchblicken, dass er das Verhalten mancher Wrestling-Veteranen als heuchlerisch empfindet. Viele ältere Wrestler würden in ihren eigenen Podcasts regelmäßig hinter die Kulissen blicken lassen und Details über vergangene Storylines enthüllen, nur um sich im gleichen Atemzug darüber zu beschweren, dass die heutige Generation das Wrestling-Business nicht mehr ausreichend schützt.
„Ich muss immer lachen, wenn die alten Hasen heutzutage Podcasts machen. Da erzählen sie alles über ihre Zeit im Business und beklagen sich gleichzeitig darüber, dass die jungen Leute heute kein Kayfabe mehr wahren. Moment mal, sie sitzen also in einem Podcast, plaudern offen über alles Hinter-den-Kulissen-Zeug und beschweren sich dann darüber, dass es kein Kayfabe mehr gibt? Das ist einfach herrlich ironisch.“
Triple H zeigt sich damit als jemand, der die Vergangenheit respektiert, aber auch die Notwendigkeit sieht, das heutige Wrestling für eine neue Generation weiterzuentwickeln, allerdings mit einem Appell, die Magie des Entertainments nicht durch zu viel Wissen und zu hohe Erwartungen zu zerstören.
Danke HHH. Genau mein reden. Wie oft habe ich schon geschrieben, „lasst euch doch nicht ständig spoilern“. Warum war denn die Attitude Era so erfolgreich?!! Genau, damals gab es noch nicht das Internet von heute mit all den Spoilern… wir schalteten ein und dachten “ Wow, ich muss nächste Woche weiterschauen“ etc. Obwohl einige Segmente und Matches schon damals Schrott waren. Have a nice day !!!
Gut, HHH. Dann schaue ich „den Film“ an. Und wenn er mir nicht gefällt? Darf ich dann auch nicht kritisieren? Denn genau darum geht es den Fans.
Wer vorher kritisiert, klar, der ist selbst schuld. Da bin ich bei Triple H. Ansonsten, nein! Mach ein einfach mal besseres Booking, Kollege.
OMG dreht Hunter nun ganz durch? Wir leben nicht mehr im Jahr 1992, er kann weder das Internet abdrehen noch den Fans erklären was sie dürfen oder sollen.
War ernsthaft so gehypt wie zumindest seit 2001 nicht mehr durch die Netflix Ankündigungen. Die Verpflichtungen von Leuten aus aller Welt wie Tama Tonga, Fatu oder MCMG, fast als bräuchte es keine grösseren Indies mehr.
Alles verflogen.
Spoiler machen alles kaputt. Da hat HHH völlig recht. Wer das liest, ist selber schuld. Die Wrestling-Fans sind heute auch nicht mehr die, die sie damals waren, wahrscheinlich auch im Zusammenhang mit den Spoilern. Vielleicht hat das Wrestling aber auch einfach nicht mehr die Magie wie vor 20 Jahren. Aber das ist auch in Ordnung. Man kann …. nicht mit der Zeit gehen.