Samoa Joe über WWE-Aus, AEW-Zukunft und den tragischen Vorfall mit Tyson Kidd: „Bis heute macht mich das krank!“

AEW-Star Samoa Joe hat sich im Podcast Insight with Chris Van Vliet ausführlich zu seiner Karriere, seinen persönlichen Entscheidungen und einem der schwersten Momente seines beruflichen Lebens geäußert. Im ehrlichen und nachdenklichen Gespräch sprach der mehrfach ausgezeichnete Champion nicht nur über seine Entscheidung für All Elite Wrestling, sondern auch über die Zukunft seiner Karriere, seinen Finisher, den Muscle Buster und die tragischen Umstände rund um den schweren Ringunfall von Tyson Kidd im Jahr 2015.

Warum sich Samoa Joe nach WWE für AEW entschied

Nach seiner WWE-Zeit war es für Joe keine Selbstverständlichkeit, sofort wieder einen neuen Vertrag zu unterschreiben. Wie er im Interview erklärte, hatte er bereits einen Vertrag für die Serie Twisted Metal unterschrieben, als die Gespräche mit AEW begannen. Gleichzeitig zeigte WWE zu diesem Zeitpunkt offenbar noch vages Interesse an einem weiteren Run mit Joe, doch die Flexibilität und das kreative Konzept bei AEW überzeugten ihn letztlich. „Als ich mit Tony [Khan] sprach und verstand, was er damals vorhatte, und es mir wirklich gelang, das mit meinem Drehplan zu vereinbaren, passte es einfach sehr gut“, so Joe.

Karriereende? Samoa Joe gibt Ausblick auf seine Zukunft im Ring

Dass Samoa Joe nicht mehr ewig aktiv wrestlen möchte, machte er im Interview ebenfalls deutlich. „Es wird wahrscheinlich eher früher als später kommen“, sagte er und betonte, dass er in der Verantwortung stehe, rechtzeitig aufzuhören, auch im Hinblick auf seine körperliche Gesundheit. Er erinnerte sich daran, wie viele seiner Generation versucht haben, so lange wie möglich aktiv zu bleiben, teils zum eigenen Schaden.

Ein konkretes Datum für seinen Abschied nannte er zwar nicht, aber er deutete an, dass er wahrscheinlich nicht über das Ende seines aktuellen AEW-Vertrags hinaus aktiv sein wird. „Ich denke, ich werde diese Optionen erkunden, wenn es soweit ist“, erklärte Joe. Gleichzeitig gab er zu, dass Rücktritte im Pro Wrestling selten endgültig sind. „Wie viele Wrestling-Ruhestände halten wirklich? Alle nicht.“

Die Entstehung des Muscle Busters – inspiriert von japanischen Comics

Der Muscle Buster ist einer der bekanntesten und brutalsten Finisher im Wrestling und eng mit dem Namen Samoa Joe verbunden. Doch wie er selbst erklärte, war es nicht seine eigene Kreation. Während seiner frühen Karriere im 01 Dojo in Japan entdeckte er die Bewegung durch den Manga Kinnikuman.

„Ich erinnere mich, dass ich durch Kinnikuman blätterte, und er machte den Muscle Buster. Ich dachte, das ist ziemlich cool, das könnte ich vielleicht verwenden“, so Joe. Der Move wurde später zunächst Sylvester Terkay zugewiesen, doch als dieser die Promotion verließ, nahm Joe die Technik fest in sein Repertoire auf und machte sie weltbekannt.

2015: Der tragische Ringunfall mit Tyson Kidd – ein Wendepunkt in Joes Karriere

Im Juni 2015 kam es bei einer Ausgabe von WWE Superstars zu einem Moment, der Joe bis heute verfolgt. Der Muscle Buster gegen Tyson Kidd führte zu einer schweren Rückenmarksverletzung, die dessen aktive Karriere abrupt beendete. „Bis heute ist das wahrscheinlich das größte Bedauern in meiner Karriere“, erklärte Joe mit sichtlicher Betroffenheit.

Er betonte, dass es sich um einen tragischen Unfall handelte, nichts, das durch Fahrlässigkeit oder fehlendes Können verursacht wurde. Dennoch hat ihn der Vorfall tief geprägt, auch weil er großen Respekt vor Kidd hat. „Es ändert nichts an einem Mann, der wahrscheinlich einer der leidenschaftlichsten Menschen in der Welt des professionellen Wrestlings ist“, sagte er. Kidds Arbeit als Produzent und Agent bei WWE lobte Joe in höchsten Tönen und bezeichnete seine Matchstrukturierung als unvergleichlich.

Unwissenheit im Moment – Cesaros Blick als Wendepunkt

Joe erinnerte sich noch genau an den Moment nach dem Unfall. Während des Matches habe er selbst keine Ahnung gehabt, dass etwas nicht stimme. Erst der besorgte Blick von Cesaro habe ihn stutzig gemacht. „Wenn Cesaro besorgt ist, weißt du, dass etwas nicht stimmt“, so Joe. Kurz darauf wurde Kidd ins Krankenhaus gebracht, wo die Schwere der Verletzung diagnostiziert wurde. „Die ganzen Umstände und alles, was damit zusammenhängt, machen mich bis heute krank!“, gestand Joe.

Der Umgang mit dem Move nach dem Vorfall

Nach dem Unfall änderte Joe sein Verhalten in Bezug auf den Muscle Buster grundlegend. Besonders als er ins WWE-Main-Roster aufstieg, verzichtete er ganz bewusst auf die Ausführung des Moves. Der Grund dafür war nicht nur die öffentliche Wahrnehmung, sondern vor allem der Respekt gegenüber Tyson Kidd.

„Wenn er einen schlechten Tag hat, zuschaut und das sieht, wollte ich diese Sache nicht wieder in ihm hochkommen lassen“, erklärte Joe. Für ihn war es wichtig, die seelische Belastung für Kidd nicht noch zu verstärken. „Ich habe mein Bestes getan, um mich so weit wie möglich vom Muscle Buster zu distanzieren. Aber nur, weil dieser Typ mein Kollege ist, den ich respektiere und der mir wichtig ist.“

1 Kommentar

  1. Ich finde das stark von Samoa Joe wie er über kidd redet und das es ihm noch im Kopf geblieben ist, und besonders respektvoll finde ich das er den move dann gelassen hat um kidd nicht zu triggern

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