Ronda Rousey behauptet: WWE-Talente werden als Geiseln gehalten & berichtet von einem unangenehmen Vorfall mit Drew Gulak

Der ehemalige WWE-Superstar Ronda Rousey ist alles andere als überrascht von den Vorwürfen sexuellen Fehlverhaltens gegen den ehemaligen WWE-Präsidenten Vince McMahon.

In ihrer Klage gegen die WWE und ihren ehemaligen Vorsitzenden behauptet Janel Grant, sie sei während ihrer Zeit als Sexsklavin von McMahon an verschiedene Männer des Unternehmens weitergereicht worden. McMahon bestreitet jegliches Fehlverhalten und behauptet, die Klage sei frei erfunden.

In ihren neuen Memoiren Our Fight hält Rousey mit ihrer Meinung über Vince McMahon nicht hinter dem Berg und vergleicht ihn sogar mit dem Star Wars-Bösewicht Imperator Palpatine. Auch gegen den ehemaligen McMahon-Vertrauten John Laurinaitis wettert Rousey, der sich ihrer Meinung nach in der WWE wie ein Verbindungsstudent verhalten habe.

In einem Interview mit News Nation wurde Rousey zu McMahon und ihrem Abschied von der WWE befragt. Die ehemalige Raw & SmackDown Women’s Champion machte deutlich, dass sie von der Klage nicht überrascht war.

„Es ist keine Überraschung… Der Grund, warum niemand sonst spricht, ist, dass sie wissen, dass es negative Konsequenzen haben wird, wenn sie etwas über das Unternehmen sagen, was dem Unternehmen nicht gefällt. Jeder wird als Geisel gehalten.

Rousey fügte hinzu, dass ihre Situation anders sei, da sie nicht vorhabe, zurückzukehren, wenn es keine größeren Veränderungen bei der WWE gebe und sie sich daher besser über die Promotion äußern könne.

„Es ist mir wirklich egal, ob sie mich zurückholen oder nicht. Ich kann wrestlen, wo ich will, und die Wahrheit sollte gesagt werden.“

Nach McMahons Rücktritt sagte Triple H, er habe die Klage von Janel Grant nicht gelesen, als er während der Pressekonferenz nach dem WWE Royal Rumble 2024 darauf angesprochen wurde. Auf derselben Pressekonferenz zum Royal Rumble 2024 bezeichnete Cody Rhodes die McMahon-Situation als dunkle Wolke über der WWE.

Seth „Freakin“ Rollins zeigte sich angewidert von den Vorwürfen. Der World Heavyweight Champion sagte, wenn die Anschuldigungen wahr seien, hoffe er, dass jeder bekomme, was er verdiene. Becky Lynch sagte, sie erkenne den in der Klage erwähnten McMahon nicht wieder. „The Man“ sagte, dass ihre Interaktionen mit Vince in der WWE fast immer positiv gewesen seien.

John Cena wählte einen anderen Ansatz. Cena machte deutlich, dass er McMahon trotz allem immer noch liebe. Cena sprach über die Bedeutung von Verantwortung, aber seine Kommentare lösten eine Kontroverse aus, weil er den ehemaligen Präsidenten so überschwänglich lobte.

Rousey erzählte in dem Interview auch von einem Vorfall mit dem WWE-Star Drew Gulak, als sie dort beschäftigt war.

„Ich stand da und dieser Typ, den ich kaum kannte, packte mich im Vorbeigehen an der Kordel meiner Jogginghose. Ich habe ihn nicht einmal angesehen. Dieser Typ packt die Kordel meiner Jogginghose und niemand sonst reagiert, als wäre das etwas Ungewöhnliches.

Er packt sie und dann geht er den Flur entlang und ich denke nur: ‚Was zum Teufel war das? Warum greift er nach der Kordel meiner Jogginghose? Wenn mein Mann hier neben mir stehen würde, wäre es dann in Ordnung, wenn du zu mir kommst und nach der Kordel meiner Jogginghose greifst?

Aber niemand um mich herum tat so, als wäre das unnormal. Alle Jungs um mich herum sagten nur: Das gehört einfach dazu. Und ich dachte: Wenn dieser Typ zu mir kommt und das mit mir macht, wenn andere Leute dabei sind, was passiert dann mit den anderen Mädchen, wenn es nicht auf dem Flur oder so ist?

Das hat mich wirklich verunsichert, weil dieses Verhalten nicht nur weitverbreitet ist, sondern so weitverbreitet, dass die Leute gar nicht mehr merken, dass es ein Problem ist.

Drew Gulak, das war er. Ich habe ihn später zur Rede gestellt und gesagt: ‚Wenn ich jemals wieder höre, dass du eine andere Frau so anfasst oder mir so etwas antust, dann haben wir ein Problem.

Und er sagte: „Nein, nein, ich bin froh, dass du etwas zu mir gesagt hast. Und er hat einen Rückzieher gemacht und so weiter. Aber es hat mir wirklich einen sauren Geschmack im Mund hinterlassen, was die Kultur dort angeht und was als akzeptabel angesehen wird und wie man Frauen in den Gängen und überall anfasst und behandelt.“

Es bleibt abzuwarten, ob sich Ronda Rousey in weiteren Interviews zu ihrem ehemaligen Arbeitgeber und insbesondere zu Vince McMahon äußern wird.






13 Kommentare

  1. „Es ist mir wirklich egal, ob sie mich zurückholen oder nicht. Ich kann wrestlen, wo ich will, und die Wahrheit sollte gesagt werden.“

    Wenn man den Satz auseinandernimmt, wird der Beitrag erst richtig interessant.

    „Es ist mir wirklich egal, ob sie mich zurückholen oder nicht.“

    – Ich glaube, die meisten Wrestling-Fans würden nicht bevorzugen.

    „Ich kann wrestlen, wo ich will, und die Wahrheit sollte gesagt werden.“

    – Die Wahrheit muss gesagt werden, sie kann wrestlen wo sie will, aber sie kann nicht wrestlen! Sie profitierte bei ihrem ersten WWE-Run von ihrer Bekanntheit und es war ein guter Coup für beide Seiten. Nach ein paar Wochen/Monaten kam aber eine Sache hindurch: Rousey hat sich kaum in die Welt des Wrestlings hineinversetzen können. Schulterwürfe, Kicks und Schläge sind ja schön und gut, gehören auch dazu, aber rein auf die Matches hat sie kaum Entwicklung gezeigt. Ich glaube, sie hat Wrestling bis heute nicht verstanden.

    Bei fast jedem ihrer Matches fühlte ich mich als Geisel vor dem Monitor von mangelhaftem Sports Entertainment.

  2. duncan – der Tastaturkrieger

    Sehr gut geschrieben. Aber „der Tastaturkrieger“?
    Das bist du nicht 😳.

  3. Ich habe persönlich den Eindruck, dass aus ihr eine gewisse Verbitterung spricht, sie sagt ja selbst dass sie frustriert gewesen ist, vom letztlichen Fortgang ihrer Karriere und sah sich selbst wohl nur zu Main Events und High-Profile Stoyrlines und Auftritten berufen und als primäres alleiniges Zugpferd der Frauen Division.

    Die WWE hat es ihr ermöglicht, nach ihrer schockierenden und brutalen Entzauberung in der UFC und den Verlust des Meistertitels und ihres Nimbus zunächst durch Holly Holm und dann auch noch durch Amanda Nunes, ihre Präsenz und ihren Horizont zu erweitern, sich gewissermaßen auch davon zu erholen und natürlich weiterhin viel Geld zu verdienen und durch die enorme Reichweite der WWE neue Möglichkeiten für persönlich als Person/Performerin und letztlich auch als Marke für sie geboten.

    Sie hätte ja die Möglichkeit und auch das Recht dazu gehabt, einen Rückkampf bestreiten zu können, lehnte dies aber ab.

    Zu diesem Zeitpunkt war sie wohl schon durch den kommerziellen Erfolg durch Rollen in Hollywood zu sehr mit der Profilierung als Unterhalterin beschäftigt und sozusagen aufgeweicht.
    Der rein sportliche Ehrgeiz, noch mal anzugreifen mit der Chance diese Niederlagen in ihrer Bilanz zu korrigieren war zumindest nicht mehr gegeben, und sie entscheid sich stattdessen für den wesentlich sichereren Weg.

    Ich denke man hat da in ihrer zweiten Karriere als Wrestlerin dann auch das maximal mögliche aus und mit ihr herausgeholt, es war gewiss nicht schlecht, was man von und mit ihr bei der WWE gesehen hat, aber auch nichts bahnbrechendes, abseits des zusätzlichen Medien-Hypes und Interesses den ein solches „Cross-Over“ immer mit sich bringt, und von dem wie gesagt beide Seiten profitiert haben.

    Dieser Vorfall mit Gulak ist kurios, aber eine solche „skandaltaugliche“ Qualität, wie in ihrer Darstellung mitschwingt, sehe ich daran wahrlich nicht.

    Rousey ist ferner mit Travis Brown liiert, selbst ein UFC Schwergewichts Fighter, ein 2-Meter Mann mit „One Punch Knock-Out Power“, folglich hätte sich ein Gulak wohl auch kaum gewagt, sich dahingehend Rousey in unsittlich beabsichtigter Manier anzunähern.

    Ganz zu schwiegen davon, dass Rousey selbst sicher schon allein auch sehr wohl in er Lage gewesen wäre, sich physisch sofort „Freiraum“ zu verschaffen und ihren Standpunkt diesbezüglich klarzumachen.

    Auch ist der Zeitpunkt an dem sie nun meint, „auszupacken“ recht Opportun gewählt, zum einen ist da die Veröffentlichung ihres Buches, und VKM und die WWE stehen generell durch die Anklage, Behauptungen und Vorwürfe der besagten J. Grant am Pranger.

    Sicher hat das was Grant an Anschuldigungen erhebt eine ganz andere Qualität, als Irgendwelche als unangemessen empfundene Einzelvorfälle im Backstagebereich, die Rousey hier nun anführt.

    Alles weitere ist ohnehin ohne weitere belastbare Substanz, und lediglich aus der „es würde mich nicht überraschen wenn…, und ich kann mir vorstellen dass…“- Kategorie, also reine subjektive Spekulation.

    Ich denke, wenn die WWE Rousey ein Angebot unterbreiten würde, welches ihr zusagt, dann würden wir sie sehr schnell wieder dort sehen, denke aber dass dies Seitens der WWE wohl eher nicht erfolgen wird, jedenfalls nicht so bald, wenn denn überhaupt jemals.

    Möglicherweise entscheidet sich ja auch ein gewisser Tony Kahn, ob Rousey’s enormer Bekanntheit, sein Scheckbuch zu zücken, das erscheint mir aktuell jedenfalls noch als wahrscheinlichstes Szenario.

    Wenn man sich anschaut, was er für Okada und Moné , bereit gewesen ist, zu investieren, dann wird eine Rousey sicher ihrerseits nicht abgeneigt sein, dort anzuheuern, sofern sich eine Möglichkeit dazu ergibt.

    Aber nun genug dazu.

    Beste Grüßen alle Lesenden.

  4. Eigentlich ist nie etwas bei WWE passiert und alle sind nur frustriert. Ach ja…. und das liebe Geld. So reagieren viele klassische Fans auf dieser Seite. Wundert mich nicht.

    • Hallo Christian,

      dass „nie etwas passiert sei“ hat faktisch doch hier gar niemand behauptet, woran also machst du das denn fest wäre die Frage ?

      Die Dinge gehören aber immer in eine Chronologie der Ereignisse und sollten in diesem Kontext gänzlich betrachtet werden.

      Das was ich hier z.B. konkret zu Rousey schieb, ist für jedermann selbst nachprüfbar, und beruht ganz einfach nur auf dem was man faktisch dazu weis und anführen kann, nüchtern objektive Fakten einerseits, und gewiss, meine persönliche Einschätzung dazu dann folgend.

      Zum Thema Geld, das ist sicherlich nicht immer der alleinige Grund der dazu motiviert, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass es doch auch oft im Kern genau darum geht, bei vielen Streitigkeiten, Zerwürfnissen und anschließenden Versöhnungen.

      Siehe z.B. Hulk Hogan, Ultimate Warrior, Bret Hart, Brock Lesnar, Cody Rhodes und unlängst z.B. auch CM Punk.

      Bei nahezu allen hat es heftige Verwerfungen mit der WWE & VKM seinerzeit gegeben, und alle der Genannten sind im Frust unter sehr negativen Umständen geschieden, und hatten einst mit der WWE/VKM gebrochen.

      Letztlich wurde man sich dann aber doch immer wieder einig und fand wieder zusammen.

      Die Liste der entsprechenden Ver- und Aussöhnungen ist da jedenfalls beeindruckend lang und voll von imposanten Beispielen eines „Happy Ends“.

      Es ist halt das ganz große Sport/Showgeschäft, da prallen oft illustre und überaus gigantische Egos aufeinander, und entsprechend gibt es dabei auch Skandale, Fehlverhalten, Intrigen, Ränkespiele, Dramen und Schlachten.

      So etwas gibt es eigentlich in jedem X-beliebigen „Betrieb“ in Deutschland im Grunde genommen auch,
      Betriebsausflüge, Weihnachtsfeiern u.ä. auf denen es ausschweifend zugeht, sexuelle Belästigung, übergriffige Kollegen, Chefs und Führungspersonen die ihre „Macht“ missbrauchen,
      nur interessiert es bei diesen Menschen mangels ihrer Bedeutung niemanden.

      Das soll nun gewiss keine Verharmlosung solcher Dinge sein! so etwas gehört immer konsequent geahndet und geächtet, nur setzt es diese Dinge auch mal in ein Verhältnis und soll den Betrachtungswinkel weiten.

      Gruß.

      • Ich denke nicht, dass ich jetzt auf Rechtfertigungsversuche eingehe nach dem Motto „aber“ um dann ohne Sinn auf Weihnachtsfeiern in deutschen Betrieben zu verweisen.

        Schade, Deine Texte lesen sich gut. Deine Moralvorstellung und meine gehen sehr weit auseinander. Auf sowas kann ich ohne Beleidigungen nicht argumentieren.

        Daher lasse ich es.

        • Also du möchtest hier einerseits Moral für dich reklamieren,
          und andererseits sagst du gleich im folgenden Satz selbst darauf dann, dass du nicht dazu in der Lage bist, dich inhaltlich mit Aussagen und Standpunkten auseinander zu setzen, denen du nicht zustimmst, ohne dabei persönlich beleidigend zu werden.

          Vielleicht fällt dir ja noch bei einer möglichen Nachbetrachtung selbst etwas dabei auf.

          Nun denn, nichts für ungut.

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