Resident Evil: Revelations™ – „Zombies Ahoi!“

                                             Getestet und verfasst von General M

Moment, Resident Evil: Revelations? Ist das nicht schon uralt?! Ja, werter Leser, es ist durchaus nicht mehr das aktuellste Pferd im Stall. Eigentlich gar nicht, erschien es doch ursprünglich noch vor über 5 Jahren erstmals auf dem Nintendo 3DS. Etwas später folgten grafisch und inhaltlich stark verbesserte Versionen für PlayStation 3, Wii U, XBOX 360 und PC, danach wurde es bis zur eigenständigen Direktfortsetzung des Ablegers ruhig um die kleine Reihe im Zombie – Universum. Bis CAPCOM überraschend akündigte, der Vollständigkeit halber (Die Teile 0, 1, 4, 5, 6 sowie Revelations 2 sind mittlerweile auch für Current Gen Consolen erhältlich) auch noch das alte Revelations für PlayStation 4 und XBOX One aufzulegen. Zum kleinen Preis und bis auf eine neue Karte und etwas Kleinkram, den bisherige Versionen nur in DLC – Form erhielten unverändert zu den letzten Veröffentlichungen. Zumindest beinahe. Und deswegen wird es auch nur ein Kurztest werden.

Achtung: Unser Gewinnspiel, in dessen Rahmen jeweils 3x 1 Key für die XBOX One – Version verlost wird, läuft noch bis zum 10. September. Genaue Informationen (sofern ihr nicht bereits teilgenommen habt) findet ihr HIER. 

Zombies Ahoi!

Vorneweg: Revelations ist ein sehr klassisches Resident Evil der Ära 4 und 5. Das hat Vorteile, aber auch Nachteile, welche damals zum unglücklichen Verfall der Serie mit dem nicht gerade gelungenen sechsten Teil führten. Von denen aber zum Glück nicht alle, sondern nur sehr wenige. Revelations spielt zwischen eben jenen Teilen 4 und 5. Ein angeblicher Hilferuf von Serienlegende Chris Redfield führt Jill Valentine und ihren resoluten Partner Parker auf ein auf den ersten Blick verlassenes Luxuskreuzfahrtschiff mitten auf stürmischer See. Dass die beiden dort keineswegs alleine sind, ist offensichtlich: Schon nach kurzer Zeit stellt sich heraus, dass die beiden Regierungsagenten in eine gefährliche Falle gestolpert sind. An Bord beginnt der Kampf ums Überleben. Gleichzeitig schlüpft der Spieler auch in die Haut von Chris Redfield selbst, der in Rückblenden mit seiner dubiosen Partnerin Jessica in eisigen Gefilden einer Verschwörung von Bioterroristen auf die Spur kommt, welche offenbar bis in höchste Kreise reiht…

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           Jill Valentine und Parker Luciani kämpfen an Bord der Queen Zenobia ums Überleben. 

Ja, die Story ist im Grunde genauso dünn, wie sie auf dem Papier klingt. Helden und Antagonisten sind klar definiert, besonders letztere sind von Anfang an klar zu erahnen. Andererseits eignet sich die Geschichte hervorragend für Serieneinsteiger, da die gesamte Vorgeschichte um Ashford, Umbrella und Co. für das Verständnis von Revelations kaum eine wichtige Rolle spielt. Und doch meine ich, dass die Reihe im Allgemeinen nie wirklich durch seine Story geglänzt hat, welche zugegeben im Laufe der Jahre und seiner mehr als zahlreichen Ableger mittlerweile extrem komplexe Ausmaße angenommen hat. Der Grusel stand immer im Vordergrund. Und der wird hier eigentlich auch heute noch grundsolide präsentiert. Natürlich bekommt man es wieder mit allen Formen von Zombies zu tun, hier aber mit einer ganz neuen Form des T-Virus, nämlich dem T-Abyss. Anstelle humanoider Zombies á la Los Illuminados oder den Walkern aus den ersten Teilen bekommen es die Helden hier hauptsächlich mit Kreaturen zu tun, die in Form und Erscheinen sehr an Meereswesen erinnern. Vom Killerfisch bis zu konventionelleren Feinden bekommt man hier sämtliche Unarten meeresähnlichen Lebens auf den Hals gehetzt, nur in wesentlich größerer, böserer und wesentlich hässlicherer Form. 

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         Die Ooze´s gehören zu den häufigsten Gegnertypen, sind aber nicht minder gefährlich. 

In den engen, klaustrophobischen Gängen der Queen Zenobia sind allerdings sämtliche Gegner gefährlich, auf höheren Schwierigkeitsstufen umso mehr, zumal sie dort umso zahlreicher auftreten. Um sich der Gefahr zu erwehren, steht allen Helden natürlich ein großes Arsenal an Waffen zur Verfügung, welche sich mithilfe überall verstecker Waffenteile an den zahlreichen Lagerkisten überall im Spiel mächtig aufmotzen lassen. Von der einfachen Pistole bis zum schlagkräftigen Scharfschützengewehr kommt der Resident Evil – Fan definitiv auf seine Kosten, natürlich darf auch der obligatorische Raketenwerfer nicht fehlen. Es lohnt sich also, sich gründlich in allen Winkeln umzuschauen, schließlich lassen sich auf diese Weise auch zahlreiche Heilkräuter finden. Andererseits gibt es auch Gegenstände, die gut versteckt sind und nur mithilfe eines besonderen Scanners gefunden werden können. Dieser sogenannte „Bio – Scanner“ steht Jill und Chris auf Abruf bereit und ermöglicht ein genaueres Durchsuchen der Umgebung. Besonders aufmerksame Entdecker werden so auch den ein oder anderen Handabruck finden, der als Teil einer Sammlung das Collectible des Spiels darstellt. Aber auch Gegner lassen sich scannen, als Belohnung für vollständige Scans winken Heilutensilien. Mit circa 9 Stunden Spielzeit für die Hauptgeschichte ist bereits für einen soliden Umfang gesorgt. Anschließend kann man das Spiel auf höheren Schwierigkeitsgraden bewältigen (auf Wunsch übrigens auch jederzeit im Co-Op), oder sich im Raid – Modus online austoben. Hier trifft man auf immer stärker werdene Gegnerwellen. Je besser man bei deren Bezwingen abschneidet, desto höher die Punkte, die wiederum in neue Ausrüstung investiert werden können. Alles in allem also ein durchaus umfangreiches Paket, welches trotz seines spürbaren Alters eine ganze Weile unterhält.

Current Gen – Technik

Besitzer der PC – Version können gut und gerne darauf verzichten, sich das mit 15€ ohnehin sehr preiswerte „Upgrade“ für die aktuellen Konsolen anzuschaffen. Die neue Version ist hierzu bis auf minimale Änderungen mancher Texturen völlig identisch. Wer jedoch von der Last Gen – Konsole nachrüstet, bekommt nun erstmals ein natives, in Full HD aufgelöstes Bild präsentiert, dazu butterweiche 60 Frames pro Sekunde. Vergleicht man die beiden Fassungen untereinander, fallen keinerlei Unterschiede auf. Richtig frisch und aktuell wirkt der ursprüngliche über fünf Jahre alte Handheldtitel aber natürlich nicht mehr. Dazu sind die Texturen allesamt nicht mehr zeitgemäß, auch den Animationen sieht man ihr Alter spürbar an. Ferner wirken die Umgebungen oftmals steril. Aber hier wird weder Remake noch Remaster verkauft, sondern lediglich eine leicht optimierte Portierung. Dieser Umstand sollte jedem klar sein, ehe er die Brieftasche zückt. 

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               Trotz gelungener Momente hat der Zahn der Zeit spürbar an der Technik genagt. 

Sie sind technisch absolut gleichauf. Lediglich die Steuerung wurde etwas angepasst. Reagierte der gesteuerte Charakter seinerzeit noch etwas träge, wirkt die Current Gen – Fassung etwas präziser und geschmeidiger, was vor allem bei den kurzatmigen Ausweichkommandos von Nutzen ist. Gleich bleibt dafür die eher mittelprächtige Deutsche Synchronisation, allerdings glänzt auch die englische Sprache nicht immer durch höchste Qualität und Passgenauigkeit. Zum Glück lässt sich die Sprache inkl. gewünschter Untertitel frei im Menü so konfigurieren, wie man es gerne möchte. 

Fazit und Wertung

ava2 „Schön und gut, Revelations kann sein Alter auch auf PlayStation 4 und XBOX One nicht verleugnen, aber das will es auch gar nicht. Trotz seiner Schwächen bietet es den ein oder andereren atmosphärisch – gruseligen Moment und eignet sich auch für Quereinsteiger vorzüglich, um die Grundmechaniken einer zeitlosen Reihe kennenzulernen (Resident Evil 7 als Reboot mal außen vor gelassen). Für den kleinen Geldbeutel ideal, bietet Resident Evil: Revelations ein Co-Op taugliches Erlebnis mit gutem Umfang, welches für Nostalgiker ebenso geeignet ist wie für jene, die nochmal für wenig Geld ein im Kern klassisches Resident Evil erleben wollen.“

PRO:

+ Fairer Budgetpreis
+ Konsolenupgrade auf 1080p/60 FPS
+ Angenehm verfeinerte Reaktionsgeschwindigkeit
+ Fair balancierte Schwierigkeitsgrade
+ Gelungenes Co – Op – Feature
+ Motivierender Raid – Modus
+ Eignet sich prima für Quereinsteiger
+ Atmosphärische Soundkulisse

CONTRA:

– Episodenformat nimmt Spannung aus dem Spiel
– Unterdurchschnittliche Deutsche Sprecher
– Spürbar dem Zahn der Zeit ausgesetzt
– Belanglose Geschichte ohne große Wendungen

                                                     GESAMTWERTUNG:     70%

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