Realer Konflikt und echte Reue: John Cena spricht offen über das Drama mit The Rock vor WrestleMania 28

John Cena hat in einem neuen Interview mit Vanity Fair einen seltenen und offenen Einblick in eine der bedeutendsten Episoden seiner Karriere gegeben. Der 17-fache World Champion enthüllte, dass er bereits ein Jahr vor WrestleMania 28 wusste, dass er in seinem mit Spannung erwarteten Match gegen The Rock verlieren würde. Für viele Fans, die das Duell 2012 als einmaliges Aufeinandertreffen zweier Generationen betrachteten, kommt diese Offenbarung überraschend. Doch für Cena war die Niederlage ein geplanter, aber nicht leicht verdaulicher Schritt.

Während er sich Videomaterial des Matches ansah, reflektierte Cena über die emotionale Last, die mit diesem Abend verbunden war. Er erklärte, dass der Moment im Ring der einfachere Teil gewesen sei. Die wahre Herausforderung habe in der Gewissheit bestanden, über ein Jahr hinweg an einer Niederlage hinzuarbeiten, die emotional wie psychologisch belastend war. „Ich wusste schon im Jahr vor dem Match, dass ich verlieren würde. All diese Promos, all diese Reden – ich wusste bei jeder einzelnen, dass ich am Ende verlieren würde“, erklärte Cena.

Trotz dieser Vorkenntnis nutzte er den emotionalen Schmerz, um eine tiefgründigere Geschichte zu erzählen. Er blieb nach dem Match bewusst im Ring, nicht als dramatische Geste, sondern als Akt der Demut. „Ich wollte da draußen bleiben und mich dafür schämen, dass ich die gesamte Fangemeinde enttäuscht habe“, sagte er. Diese Entscheidung sollte helfen, seine persönliche Entwicklung und die Geschichte seiner Figur weiterzutreiben.

Echte Spannungen hinter den Kulissen: Cena gesteht professionelles Fehlverhalten

Besonders bemerkenswert an diesem Interview ist Cenas Eingeständnis, dass die Rivalität zwischen ihm und Dwayne „The Rock“ Johnson nicht nur Teil der Show war. Vielmehr handelte es sich um einen Konflikt, der auch abseits der Kameras bestand. Cena räumte ein, dass er bewusst Spannungen erzeugt habe, um das Match zu promoten. Dabei habe er jedoch Grenzen überschritten, wie er heute selbstkritisch zugibt.

„Dwayne war immer freundlich zu mir und hat mich unterstützt. Trotzdem habe ich einen Fehler gemacht“, erklärte Cena. „Ich habe damals angefangen, mich öffentlich zu äußern und Dinge zu behaupten, über die ich eigentlich gar nichts wusste. Damit habe ich Gerüchte befeuert und unnötige Spannungen aufgebaut.“ Cena nannte dieses Verhalten einen „professionellen Fehltritt“ und gab offen zu, dass es ein Fehler war, persönliche Probleme so sehr in den Vordergrund zu stellen.

Während der Vorbereitungszeit auf WrestleMania 28 sei die Kommunikation zwischen den beiden nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Cena und The Rock hätten sich aus dem Weg gegangen, was die bereits angespannte Atmosphäre noch zusätzlich belastet habe.

Eine Entschuldigung mit Gewicht: Cenas erster Schritt nach dem Match

Die Reue über sein Verhalten führte dazu, dass John Cena unmittelbar nach dem Match eine Entschuldigung aussprach – jedoch nicht zuerst an The Rock selbst, sondern an dessen Mutter, Ata Johnson. Wie Cena erzählte, war sie die erste Person, die er backstage traf. Ohne Zögern entschuldigte er sich für alles, was im Vorfeld gesagt und getan wurde. „Ich habe gesagt: ‚Ich hoffe, du verstehst, dass ich nur versucht habe, das Beste für den heutigen Abend zu tun.’“

Cena beschrieb Ata Johnson als warmherzig und gnädig. Ihr verständnisvoller Umgang mit der Situation sei für ihn eine wichtige Erfahrung gewesen. Es sei für ihn entscheidend gewesen, diese Last loszuwerden, die er durch sein Verhalten mit sich herumgetragen habe. Anschließend habe er sich auch bei The Rock persönlich entschuldigt – ein Moment, den er ebenfalls als zutiefst emotional beschreibt. Cena erklärte, dass er in diesem Augenblick erkannt habe, wie viel stärker ihr gemeinsames Projekt hätte sein können, wenn die Zusammenarbeit auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt basiert hätte.

„In diesem Moment wurde mir zum ersten Mal klar: Das war eigentlich richtig besonders. Und ich dachte mir: Wenn wir wirklich als Team zusammengearbeitet hätten, wer weiß, wie großartig das hätte werden können. Es hätte noch viel besser laufen können“, erinnerte sich Cena. „Dwayne war diesbezüglich sehr verständnisvoll und großzügig.“