OP-Termin steht fest: Kevin Owens spricht offen über seine schwere Rückenmarksverletzung, die abgelehnten WWE-Pläne mit Damian Priest und seine Entfremdung von der heutigen Indie-Szene

Kevin Owens befindet sich aktuell in einer der schwierigsten Phasen seiner Karriere. Der beliebte WWE-Superstar hat in der Podcast-Reihe What Do You Wanna Talk About? mit Cody Rhodes erstmals ausführlich über die wahre Schwere seiner Verletzung gesprochen und dabei bestätigt, dass eine Operation am Rückenmark unumgänglich ist. Seit Monaten habe er versucht, die Situation zu ignorieren oder „durchzustehen“, wie er selbst sagte, doch der Körper habe ihm deutlich gemacht, dass dies keine Option mehr ist.

Owens erklärte, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Nackenverletzung handelt, sondern um eine Beeinträchtigung des Rückenmarks. Er habe über einen längeren Zeitraum hinweg wiederholt unter Symptomen wie Taubheit, Schwächegefühl in Armen und Händen sowie anhaltenden Schmerzen gelitten. Besonders in der vergangenen Woche hätten sich alle Symptome plötzlich verschärft und seien zeitgleich aufgetreten. Für Owens war dies der Wendepunkt, der ihm klarmachte, dass sich seine Verletzung nicht von allein bessern würde.

Dabei war es nicht nur der körperliche Schmerz, der ihm zu schaffen machte. In einer besonders emotionalen Passage des Gesprächs sprach Owens über den mentalen Tribut, den die Verletzung von ihm fordere. Er fühle sich nicht mehr wie er selbst, der tägliche Zustand des körperlichen Versagens mache ihn innerlich mürbe. Die Aussicht auf eine schmerzlindernde Operation ist für Owens daher mehr als ein medizinischer Eingriff – sie ist ein Hoffnungsschimmer auf ein Stück Lebensqualität.

Operationszeitraum bestätigt

Im Verlauf des Podcasts ging Owens auch auf den konkreten Zeitplan für seine Operation ein. Aktuell arbeitet er eng mit mehreren medizinischen Spezialisten zusammen, um das bestmögliche Verfahren zu bestimmen. Er betonte, dass es sich um eine sehr frustrierende Phase handelt, da die Ärzte versuchen, das Rückenmark so weit wie möglich auf natürliche Weise regenerieren zu lassen, bevor sie operieren. Der Umfang der Operation hängt maßgeblich davon ab, wie sich die Struktur des Rückenmarks bei den nächsten Untersuchungen zeigt.

Owens erklärte, dass derzeit Mitte Juli als realistischer Zeitpunkt für den Eingriff gilt. Er hofft auf eine sogenannte Nackenfusion, schließt aber nicht aus, dass je nach Zustand auch eine aufwendigere Operation nötig sein könnte. In seinen eigenen Worten beschrieb er das Ganze als „brutal“ und unterstrich, wie sehr er sich danach sehne, die Prozedur endlich hinter sich zu bringen. Dabei geht es ihm nicht nur um eine mögliche Rückkehr in den Ring, sondern vielmehr darum, seinen Alltag wieder schmerzfrei bewältigen zu können.

Unterstützung aus der WWE-Familie: Randy Orton stellt den Kontakt zu Lebensretter-Chirurg her

Kevin Owens erhielt in dieser schwierigen Phase wertvolle Unterstützung aus den eigenen Reihen. Niemand Geringeres als Randy Orton brachte ihn mit jenem Chirurgen in Kontakt, der einst Ortons eigene Karriere nach einer schweren Nackenverletzung rettete. Owens ist mittlerweile von vier verschiedenen Spezialisten umgeben, die ihn medizinisch begleiten und beraten. Im Podcast zeigte sich der Superstar dankbar für diese Hilfe und betonte, dass ihn der professionelle Rückhalt spürbar entlastet, gerade in Zeiten großer Belastung.

Abgelehnte WWE-Pläne mit Damian Priest: Kevin Owens spricht über kreative Unehrlichkeit

Neben seiner gesundheitlichen Lage sprach Owens auch über kreative Entscheidungen innerhalb der WWE, die er in der Vergangenheit bewusst abgelehnt hatte. Im Jahr 2021, während der Pandemie-Ära und der Auseinandersetzung mit Roman Reigns, sollte Owens laut damaligen Planungen ein Team mit Damian Priest bilden. Die WWE plante, Priest in die laufende Fehde mit The Bloodline einzuführen und ihn als Tag Team Partner von Owens aufzubauen. Doch Owens widersetzte sich dieser Idee entschieden.

Er begründete seine Ablehnung damit, dass die geplante Partnerschaft für das Publikum nicht glaubwürdig gewesen wäre. Obwohl er persönlich nichts gegen Damian Priest habe, sah er keine logische Verbindung zwischen ihren Charakteren oder Storylines. Die Idee sei spontan gewesen und habe wie ein zufälliger Vorschlag gewirkt, der zu keiner laufenden Entwicklung passte. Owens sagte wörtlich, niemand hätte ihm abgekauft, dass er und Priest „beste Freunde“ sein könnten. Schlussendlich wurde die Idee verworfen.

Interessanterweise sah der ursprüngliche Plan sogar vor, dass Damian Priest das Royal Rumble Match gegen Roman Reigns bestreiten sollte, das ursprünglich für Owens vorgesehen war. Doch auch daraus wurde nichts: Owens absolvierte das Match wie geplant und Priest feierte sein Main Roster Debüt zwei Wochen später. Owens betonte, dass er Priest mit seiner Entscheidung nicht geschadet habe. Im Gegenteil – Priest habe seinen eigenen Weg gemacht.

Kritik an der heutigen Indie-Szene: Owens fühlt sich entfremdet

Ein weiterer Gesprächspunkt in der Podcast-Episode war Owens‘ Sicht auf die heutige Independent-Wrestling-Szene. Als langjähriger Veteran und Produkt der Indies zeigte sich Owens ernüchtert über die aktuelle Entwicklung. Für ihn sei die Szene heute nicht mehr das, was sie einmal war. Er sprach von einer Entfremdung, weil sich die Landschaft grundlegend verändert habe. Es gebe weniger Shows, weniger Orte, an denen regelmäßig gewrestelt werde, und weniger neue Namen, die für Aufsehen sorgen.

Zwar sei die Indie-Szene immer noch ein Ort für neue Talente, doch der Spirit, der früher herrschte, sei nicht mehr da. Die Vielfalt, das kreative Chaos und die Energie, die Owens’ Karriere prägten, seien verblasst. Viele Top-Talente würden heute direkt von AEW oder WWE eingesammelt, wodurch unabhängige Ligen weniger Chancen hätten, eigene Stars langfristig aufzubauen. Owens’ Worte spiegeln eine Entwicklung wider, die in der Branche schon lange beobachtet wird – die Professionalisierung der großen Promotions hat zwar für neue Standards gesorgt, aber zugleich auch viele klassische Strukturen verdrängt.

2 Kommentare

  1. Ich hoffe sehr, dass Kevin Owens wieder vollständig gesund wird und zu seiner alten Stärke zurückfindet. Er ist nicht nur ein herausragender Athlet, sondern auch am Mikrofon absolute Weltklasse. Was ihn für mich aber besonders macht: Er versteht es wie kaum ein anderer, nicht nur sich selbst, sondern vor allem auch seine Gegner im Ring stark aussehen zu lassen – ein echtes Zeichen von Größe und Professionalität.

    Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute für die bevorstehende Operation und eine schnelle, reibungslose Genesung. Wrestling braucht Persönlichkeiten wie ihn – authentisch, talentiert und mit echtem Gespür für das Business.

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