Nick Khan erklärt neue WWE-Strategie bei Event-Terminierung – und traf offenbar Entscheidung gegen Stings WWE Hall of Fame Auftritt

WWE-Präsident Nick Khan hat in einem aktuellen Interview mit dem Bill Simmons Podcast ausführlich dargelegt, warum die WWE inzwischen gezielt Feiertagswochenenden für ihre Premium-Live-Events auswählt. Während frühere Großveranstaltungen häufig mit anderen Sportereignissen kollidierten, geht das Unternehmen mittlerweile einen anderen, strategischeren Weg.

Laut Khan bestand die frühere Herausforderung darin, sich mit stark frequentierten Sportwochenenden zu messen, insbesondere mit dem NCAA-Basketballturnier der Männer. Ein Beispiel hierfür ist WrestleMania, das jahrelang parallel zum Final-Four-Wochenende stattfand. Jetzt aber entscheidet sich WWE bewusst dafür, diese Konkurrenzsituationen zu meiden. WrestleMania 41 markiert dabei laut Khan eine neue Herangehensweise in der Eventplanung.

Der neue Fokus liegt klar auf US-Feiertagswochenenden, an denen es vergleichsweise wenig Konkurrenz durch andere Live-Sportformate gibt. Khan erklärte, dass es klug sei, WWE-Events genau dann anzusetzen, wenn die Menschen nach Unterhaltung hungern. Besonders betonte er dabei das Independence-Day-Wochenende im Juli. „Man denke nur an den vierten Juli. Da gibt es so wenig Sport, dass sich die Leute und das ist nicht respektlos gemeint, sogar den Nathan’s Hot Dog Eating Contest ansehen, aber warum sollten wir an diesem Wochenende nicht ein WWE-Event veranstalten? Also tun wir es“, so Khan.

Auch das Labor-Day-Wochenende wurde in diesem Zusammenhang als möglicher Termin ins Spiel gebracht. Obwohl an diesem Wochenende traditionell die College-Football-Saison beginnt, betrachtet Khan den Zeitraum dennoch als wertvolle Chance für WWE, ein eigenes Großevent zu platzieren. Die Überlegung dahinter ist simpel: Weniger direkte Konkurrenz bedeutet potenziell größere mediale Aufmerksamkeit. Diese Logik dürfte auch erklären, warum WrestleMania 41 an Ostern stattfindet.

WWE denkt international und mobil – Live-Zeitpunkt zweitrangig

Nick Khan machte ebenfalls deutlich, dass die WWE sich nicht mehr ausschließlich an der US-Primetime orientiert. Da das Unternehmen inzwischen global aufgestellt sei, spielt es für viele Fans zudem keine Rolle, ob ein Event an einem amerikanischen Feiertag stattfindet oder nicht. Dank mobiler Endgeräte könnten Zuschauer jederzeit einschalten, ganz gleich, ob live oder on demand.

„Wenn Leute sagen: ‚Ach, ihr bekommt die Zuschauer an diesem Tag nicht in die Arenen?‘ – international ist das kein Problem“, erklärte Khan. „Dort ist das entsprechende Datum oft kein Feiertag. Und heutzutage kann man Events ja ganz einfach auf dem Handy verfolgen, deshalb spielt es eigentlich keine große Rolle, an welchem Tag die Veranstaltung stattfindet, solange der Sportkalender nicht überfüllt ist.“

Diese Aussagen zeigen, dass die WWE in ihrer Event-Planung nicht nur den nationalen, sondern auch den globalen Markt im Blick hat. Die Zielsetzung ist klar: Aufmerksamkeit maximieren, Konkurrenz vermeiden, Flexibilität ermöglichen.

Sting führte Lex Luger nicht in die Hall of Fame ein – Entscheidung offenbar von Nick Khan

In einem anderen Zusammenhang sorgt derzeit eine Entscheidung von Nick Khan für kontroverse Diskussionen unter Wrestling-Fans. Lex Luger wurde in diesem Jahr in die WWE Hall of Fame aufgenommen – entgegen vieler Erwartungen war es jedoch nicht sein langjähriger Weggefährte und enger Freund Sting, der ihn offiziell einführte.

Wie Dave Meltzer im Wrestling Observer Newsletter berichtet, soll diese Entscheidung direkt von Nick Khan getroffen worden sein. Auffällig sei dabei, dass offenbar kein Versuch unternommen wurde, mit AEW-Präsident Tony Khan in Kontakt zu treten, um eine mögliche Kooperation zu arrangieren. Laut Meltzer gab es bis zwei Wochen vor der Hall-of-Fame-Zeremonie keinerlei Gespräche oder Anfragen seitens WWE an AEW bezüglich Stings möglicher Teilnahme.

Tony Khan selbst hatte sich kürzlich ebenfalls öffentlich geäußert und erklärt, er sei sich nicht sicher, ob Sting an der Zeremonie teilnehmen dürfe. Dies deutete bereits an, dass hinter den Kulissen keine Verhandlungen geführt worden waren. Stattdessen wurde Diamond Dallas Page als Laudator für Lex Luger bestätigt. DDP teilt ebenfalls eine langjährige Verbindung mit Luger.

Fanreaktionen gemischt

Viele Fans zeigten sich enttäuscht über Stings Abwesenheit bei der Hall of Fame-Zeremonie. Die symbolische Kraft eines gemeinsamen Auftritts der WCW-Ikonen Luger und Sting wäre enorm gewesen, nicht nur aus nostalgischer Sicht, sondern auch als Brücke zwischen WWE und AEW. Stattdessen bleibt ein fader Beigeschmack zurück, denn der Eindruck entsteht, dass die Chance auf einen historischen Wrestling-Moment aus politischen oder strategischen Gründen vertan wurde. Trotzdem dürfte DDPs Anwesenheit einen würdigen Moment garantieren.

8 Kommentare

  1. Ob sich wohl die Gestalten, die wochenlang den anderen Khan als Schuldigen in der Sting Geschichte auserkoren und beleidigt hatten, hier ihre Fehler eingestehen werden? Wohl nicht, denn während es für hate keine 100%tige Klarheit benötigt, benötigt es für eine Einsicht wiederum eine 100%tige Gewissheit. Vielleicht dann Karma das die dafür so eine Wrestlemania bekommen haben.

  2. Aber Tony Khan ist der schuldige, wie man so in verschiedenen Kommentaren lesen konnte. AEW ist nicht an allem schuld.

    • Warum ist Tony Khan Schuld? Die WWE hat ihn gar nicht angefragt, ob Sting in die WWE Hall of Fame erscheinen darf. Also Privatperson kann Sting ja nicht einfach bei WWE einfach so auftauchen, da er einen AEW-Vertrag hat. Sting hat keine Erlaubnis bekommen, also kann er nichts tun. Nur weil WWE-Chef Nick Khan es nicht wollte. Also bitte nicht die ganze Schuld auf Tony Khan zuschieben.

      • Wie Edge schon erwähnte, haben die HardcoreFans Tony Khan als Schuldigen ausgemacht, obwohl es überhaupt keine Aussage von seitens AEW zum Thema Sting und HoF gab.
        Du hast meinen Kommentar falsch interpretiert.

  3. Hast du den Bericht gelesen? Vielleicht oder offenbar steckt Nick Khan dahinter, laut Dave Meltzer, der so sicher Informationen teilt wie die Bild.

  4. In diesem Fall ist Tony Khan vielleicht mal nicht der schuldige. Lex Luger hat einen Wunsch geäußert, die WWE bzw. Nick Khan hat nicht einmal den Sack in der Hose über den Tellerand zu schauen oder über den eigenen Schatten zu springen, die AEW zu fragen und zu bitten, dass man Sting bei der HoF benötige um einen ehemaligen Wrestler zu ehren. Den vermutlich letzten Wunsch einfach zu verwehren find eich schlichtweg falsch und unmöglich von Nick Khan.

    Man hätte ja auch mal über eine Zusammenarbeit sprechen können, denn AEW hätte auch mit der TNA und WWE involviert werden können.

    Man liest ja iummer wieder dass jemand wie Jericho wohl auch wieder zurück kommen könnte zur WWE. AM Ende kommen die sowieso alle zur WWE zurück.

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