
Bea Priestley, die zuletzt unter dem WWE-Namen Blair Davenport auftrat, ist offiziell zurück in der Wrestling-Welt und das mit neuem Elan, einem starken Debüt bei NJPW und einer klaren Botschaft an ihre Fans und potenzielle Arbeitgeber. Nach dem Ablauf ihrer 90-tägigen Wettbewerbsverbotsklausel trat Priestley am 9. Mai 2025 bei NJPW Resurgence gegen Viva Van an und überzeugte das Publikum mit einer entschlossenen Performance, die in einem klaren Sieg durch ihren Finishing Move „Plan Bea“ endete.
Das Match markierte nicht nur ihre Rückkehr in den Ring, sondern auch den Beginn einer neuen Phase in ihrer Karriere, die sie erstmals seit Jahren wieder vollständig selbst gestalten kann. Priestley machte in einem Interview mit Tom Campbell von Cultaholic deutlich, wie sehr sie diesen Neubeginn genießt und wie befreiend der Moment ihrer Entlassung letztlich für sie war.
„Ich kann wieder Bea sein“: Entlassung als Weckruf
In dem Gespräch mit Cultaholic blickte Priestley offen auf den Moment ihrer Entlassung zurück. Der Anruf, der sie über das Ende ihrer WWE-Karriere informierte, war für sie nicht nur ein Einschnitt, sondern ein Weckruf. Sie lachte, als sie sagte: „Sobald ich den Anruf erhielt, dachte ich: ‚Oh, ich kann wieder Bea sein.’“ Erst in diesem Moment habe sie erkannt, wie sehr sie sich selbst in den vergangenen Jahren aus den Augen verloren hatte. Dass sie sich über die Entlassung freute, sei bezeichnend für den inneren Druck, den sie im WWE-System empfunden habe.
Gleichzeitig zeigte sie sich berührt von der großen Anteilnahme vieler Kolleginnen und Kollegen innerhalb der WWE. Zahlreiche Talente hätten ihr geschrieben, ihre Unterstützung ausgesprochen und ihr Mut gemacht. „Es war schön zu sagen: ‚Oh wow, eine Menge Leute sorgen sich tatsächlich um mich’“, so Priestley. Der Zuspruch habe ihr Kraft gegeben und deutlich gemacht, dass sie nicht allein ist.
Kritik an starren WWE-Strukturen: Zeit für persönliche Freiheit
Im weiteren Verlauf des Interviews ging Priestley detailliert auf die Arbeitsbedingungen bei WWE ein. Zwar betonte sie, dass sie während ihrer Zeit bei der Company grundsätzlich glücklich gewesen sei und stets bereit war, das zu tun, was von ihr verlangt wurde. Gleichzeitig sei die Fremdbestimmung jedoch auf Dauer belastend gewesen. „Wenn du einen Vertrag hast, bei dem es heißt: Wenn du an diesem Tag einen Termin hast, musst du dort sein, du musst erscheinen – egal, ob du vom Fitnessstudio Muskelkater hast oder ein hartes Match hattest – du musst hingehen, auch wenn du dich nicht 100 Prozent fühlst oder keine Lust hast“, erklärte sie. Genau das wolle sie jetzt hinter sich lassen.
Ihr Ziel sei es nun, Entscheidungen nach eigenem Ermessen zu treffen. Statt sich fremdbestimmten Vorgaben zu unterwerfen, möchte sie Matches bestreiten, die ihr etwas bedeuten, und Gegnerinnen auswählen, auf die sie sich persönlich freut. Besonders eine Wiederholung ihres letzten Matches gegen Toni Storm steht auf ihrer Wunschliste. „Ich weiß, Toni will wirklich noch einmal gegen mich wrestlen, also hoffen wir, dass es eines Tages passieren wird“, sagte sie über ihre enge Freundin, mit der sie in Orlando regelmäßig Zeit verbringt.
NJPW-Debüt als Neuanfang: Statement-Sieg und Ausblick
Die Rückkehr in den Ring bei NJPW Resurgence war für Bea Priestley mehr als nur ein Wrestling-Match, es war ein symbolischer Neuanfang. Nach Monaten der Spekulationen über ihre nächsten Schritte überraschte sie das Publikum mit ihrem Auftritt gegen Viva Van. Die Reaktion war durchweg positiv. Trotz anfänglicher Dominanz von Van übernahm Priestley nach einem Top-Rope-Stomp die Kontrolle und sicherte sich mit ihrem Finisher den klaren Sieg.
Es war ihr erstes Match seit der WWE-Entlassung und ein eindrucksvolles Zeichen dafür, dass sie nicht nur körperlich, sondern auch mental bereit ist, die nächste Phase ihrer Karriere aktiv zu gestalten. Auch wenn sie sich momentan nicht fest an eine Promotion binden möchte, ist sie offen für Gespräche – auch mit All Elite Wrestling, wo sie zwischen 2019 und 2020 bereits unter Vertrag stand. Aufgrund der damaligen Reisebeschränkungen musste sie AEW verlassen, noch bevor ihr Potenzial voll ausgeschöpft war. Nun scheint eine Rückkehr nicht ausgeschlossen.